Hallo zusammen,
ich dachte mir, ich schicke mal eben einen aktuellen Zwischenstand hinaus in die Welt…
Ich habe gestern einen nicht unerheblichen Teil des Tages damit verbracht, zunächst jeweils immer das gleiche Musikstück einmal auf dem großen LW + Ortofon Cadenza abgespielt aufzunehmen und danach das gleiche vom Dual 721 + Ortofon OM40. Das war eine ganz schön langwierige Angelegenheit, läuft ja alles in Echtzeit. Datenmäßig ist es nicht so schlimm wie befürchtet, es sind bisher etwas über 4 GB an Daten zusammengekommen, geht also noch.
Aufgenommen wurden ja die Unterschiede der kompletten Kette, quasi von der Abtastnadel bis in den (für beide Dreher unterschiedlichen) Phono-Preamp, danach isset vergleichbar. Danach habe ich einige Zeit damit verbracht, für mich herauszufinden, wie weit die hochauflösende Digitalaufnahme den definitiv vorhandenen Unterschied der beiden Konstellationen herausarbeiten kann. Mein Fazit: es funktioniert. Zwar geht doch schon ein wenig verloren, die Unterschiede werden trotz der 24 Bit / 96 kHz Aufnahme etwas nivelliert, es reicht aber trotzdem aus, den Unterschied deutlich zu machen.
Es ist übrigens immer wieder dramatisch für mich, festzustellen, wo die Unterschiede eigentlich so liegen. Bei geeignetem Quellenmaterial, sprich, bei saugut aufgenommenen Platten, schafft es so ein großer Brummer von System, einen Realismus rüberzubringen, der schon irgendwo zwischen faszinierend und erschreckend angesiedelt ist, das ist schon Hammer. Allerdings gibt es ja nunmal auch leider eine ganz schöne Menge Plattenmaterial, das eher weit entfernt von guter Qualität ist. Da ist dann so ein großes System schon manchmal ernüchternd, gerade wenn es, wie das Cadenza Black, sehr auf ehrliche Wiedergabe gezüchtet ist. Ich habe damals, als es an die Anschaffung ging, einigen Aufwand bei der Entscheidungsfindung betrieben und schließlich bewusst das neutralere Cadenza Black seinem etwas rockigeren Bruder Cadenza Bronze vorgezogen. Aber auch nur, weil ich halt zusätzlich den Dual hier stehen habe. Es gibt eine ganz Reihe Platten, die machen über so ein Cadenza Black schlicht keinen Spaß, das Ding ist einfach zu ehrlich. Da hat so ein OM40 einfach mehr "Twang", das wirkt zwar schon auch etwas aufgesetzt, macht aber einfach mehr Spaß.
Wer die damalige Entscheidungsfindung mal nachlesen möchte:
http://www.analog-forum.de/wbb…&postID=839435#post839435
…und bitte, bitte keine Bemerkungen wegen der falschen Einheit bei den Auflagekräften, ich habe schon genug Spott über mich ergehen lassen müssen.
Worauf ich eigentlich hinaus möchte: ich empfinde persönlich - bei mir, für mich und in meiner Kette - den Unterschied zwischen der Nadel 20 und der Nadel 40 bei meinem Ortofon OM auf eine gewisse Weise als viel dramatischer, als den Unterschied zwischen dem OM40 und dem Cadenza Black. Deshalb finde ich diesen Thread auch so interessant, denn ich glaube, man braucht sicherlich keinen 2-kEUR-Tonabnehmer auf einem Bohrturm-Laufwerk, um glücklich zu werden. Aber ich denke, mit einem OM20 oder M75 oder VM White ist andererseits noch etwas Luft nach oben offen, gerade bei den großen Duals. Und deshalb bin ich höchst interessiert, was denn bei Euch sonst noch so alles "größeres" unter dem Tonarm klemmt.
Schönen Pfingstmontag,
Swen
PS: Friedell - witzig, ich hatte auch bis vor einiger Zeit den auf Deinen Bildern zu sehenden Kenwood KT-7020, bis ich mir dann einen alten Teeny-Traum erfüllt habe und mir in der Bucht den ja auch bei Dir stehenden KT-1100 günstig geschossen habe. Tolles Ding.
PPS: Leute, wo bleiben mehr Fotos von Euren Nicht-Shure-Tonabnehmern…?