"Große" Systeme an den "großen" duals?

  • hallo,



    einige der dual-dreher sind ja durchaus dafür bekannt, daß sie nicht nur zuverlässige technik zum entspannten musikhören bieten, sondern auch hohe klangliche ansprüche befriedigen können.


    die standard-systeme - wie z.b. das allseits bekannte v-15 III - sind natürlich schon eine gute wahl, weil sie perfekt zum arm passen und sich natürlich von der performance her nicht verstecken müssen.


    aber das besagte shure ist ja nicht das einzige system auf der welt und so manches nos-schätzchen welches man alternativ einsetzen könnte kommt dann doch in überraschend schlechtem zustand beim besitzer an.


    um es mit anderen worten zu sagen: für den ganzen fehlerbehafteten nos-mist, der sich hier bei mir stapelt, hätte ich mir auch gleich ein ortofon jubilee zulegen können :D


    mein neues lieblingsspielzeug ist ein 721 und ich habe beschlossen mal die eingefahrenen pfade zu verlassen, um mich nach bislang unentdeckten (bzw. wenig praktizierten) möglichkeiten umzuschauen...


    es soll dabei nicht um prestigeträchtige geldausgaben gehen, sondern einzig und allein um die beste performance - allerdings will manch sahnestückchen auch sahnig bezahlt werden :pinch:



    so habe ich in letzter zeit zwei, von einigen eckdaten her recht ähnliche systeme getestet, welche aber auch irgendwie grundverschieden sind.



    (bild geliehen von ortofon)


    Technical data




    Output voltage at 1000 Hz, 5cm/sec.
    2 mV


    Channel balance at 1 kHz
    < 2 dB


    Channel separation at 1 kHz
    > 22 dB


    Channel separation at 15 kHz
    > 15 dB


    Frequency range at - 3dB
    20-25.000 Hz


    Frequency response
    20-20.000 Hz + 4 / - 1,5 dB


    Tracking ability at 315Hz at recommended tracking force *)
    > 60 µm


    Compliance, dynamic, lateral
    13 µm/mN


    Stylus type
    Elliptical


    Stylus tip radius
    r/R 8/18 µm


    Tracking force range
    1,25-1,50 g (12,5-15,0 mN)


    Tracking force, recommended
    1,25 g (12,5 mN)


    Tracking angle
    20°


    Internal impedance, DC resistance
    80 Ohm


    Recommended load impedance
    47 kOhm / < 500 pF


    Cartridge body material
    Noryl


    Cartridge colour
    Blue


    Cartridge weight
    6 g



    und:



    (bild geliehen von sumiko)


    Cartridge
    Type

    MC



    Frequency
    Response

    12Hz-50KHz



    Output
    Voltage/Channel

    2.5mV



    Channel
    Separation

    35dB



    Channel
    Balance

    0.5dB



    Compliance
    (x10-6
    cm/dyne) 12



    Stylus
    Size/Shape

    .3x.7/Elliptical



    Load
    Impedance

    47k
    Ohms



    Tracking
    Force Range

    1.7-2.1
    grams



    Recommended
    Force

    2.0
    grams



    Cartridge
    Weight

    9.0
    grams




    es handelt sich bei beiden systemen um high-output mc´s mit einfachem elliptischem schliff und eher niedriger cu. beide systeme sind sicherlich absolute preis-leistungs-knaller, wobei für das sumiko schon ein paar taler aufgerufen werden.
    meine system-interessen verlagern sich immer mehr in den mc-bereich, denn nur hier sehe ich bislang ich die extrem energiereiche und klare wiedergabe, die ich so mag, perfekt umgesetzt.


    zu den einzelnen systemen:


    das ortofon ist ein t4p system und wahr ne empfehlung von nem lieben forenkollegen. es gibt zwar auch ein halb-zoll-derivat, aber das t4p ist wegen der tonarmstandardisierung etwas schwerer gemacht und paßt damit besser zum arm des 721. auf der testplatte liegt die laterale resonanzfrequenz somit bei 11-12 hz (die vertikale ist wegen des ar nicht wirklich feststellbar) und wird so in den grünen bereich verschoben.


    klanglich spielt es sehr sauber, klar und druckvoll auf. insbesondere die völlige weigerung irgendein rillengeräusch von der verranztesten flomiplatte wiederzugeben und das höchstens sehr dezente auftauchen von knacksern im hintergrund fallen als erstes auf. der vergleich mit dem beliebten v 15 mit jico sas ist sicher geschmackssache, aber dies ist für mich subjektiv der bessere und neutralere auftritt!


    tiefergehendes klangbeschreibungsgeschwurbel erspare ich mir zur schonung der leserschaft ^^



    das sumiko blue point special evo III (wat ein name!) ist in jeder hinsicht ein kurioses system. es schaut ungewöhlich aus und man findet ungewöhlich gegensätzliche klangbeschreibungen im netz. im test dreier grosser hifi-gazetten ist es einmal erster, einmal letzter geworden und einmal im mittelfeld gelandet.
    auch die aussagen der besitzer gehen weit auseinander. warum dieses system derart polarisiert, ist mir ein rätsel!? es spielt neutral , "rund", nie nervig, mit breiter und tiefer büne und einer tollen atmosphäre bei blues oder allgemein handgemachtem. dazu ist noch ein bisserl punch und jede mange spass im spiel.
    es paßt imho perfekt zum arm des 721. die laterale resonanzfrequenz liegt hier bei 9 hz und damit sind ja die hausaufgaben sehr gut erledigt, aber auch der subjektive klangliche eindruck ist großartig!


    mit dieser kombi kommt man der wolke 7 in jedem fall ein großes stück näher, als alle anderen bislang gehörten dualdreher-system-kombis mir bislang vermitteln konnten...




    grüssle henner



    die edit würde gerne wissen was ihr so an den armen z.b. eines 701/704/721 ausprobiert habt - ausser dem täglichen einerlei aus dem shure programm. es geht mir hier um aktuelle systeme, die mit "frischen bauteilen" noch heute gefertigt werden, so daß man nicht um irgenwelche zerfallserscheinungen bangen muß :D

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

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  • Hallo Henner,


    ich finde das ganze sehr interessant! Werden doch tatsächlich großteils NOS-Systeme auf den Duals benutzt (wie auch bei mir zuhause; nur beim V15/III ist es eine Jico SAS Nadel).


    Was mir bei deinen Tests zu den Klangbeschreibungen etwas fehlt, ist die Einschätzung der Fertigungsqualitäten der Tonabnehmer und Aussagen zum Abtastverhalten (weniger Testplatte, natürlich auch interessant, aber mehr Sauberkeit der Wiedergabe bei kritischem Musikmaterial, hochtonlastig und laut / gegen Ende der Platte, Klavier und dergleichen).
    Beschaffenheit des Nadelträgers und des Diamanten.



    Und ich bin dann immer einer, der nach "anderen" Schliffen Ausschau hält - elliptische kommen nur in Ausnahmefällen in Frage (dann soll die Nadel auch eine hohe Qualität aufweisen, mindestens nackt), sphärische so gut wie gar nicht.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi Henner !

    die edit würde gerne wissen was ihr so an den armen z.b. eines 701/704/721 ausprobiert habt - ausser dem täglichen einerlei aus dem shure programm.

    Unter meinem 701 sitzt seit einiger Zeit das Dynavector 20B2, ebenfalls ein High-Output MC. Das ist allerdings schon ein etwas betagtes Exemplar. Es ist etwas schwergewichtiger (denke ich), harmoniert aber gut mit dem 701-Arm und läßt sich auch durch dynamischere Passagen nicht aus der Ruhe bringen. Im Vergleich zum vorher montierten M20E ist es - logischerweise - etwas leiser, nach meinem Empfinden aber auch vom Klang her brillianter. Nun habe ich als Abhörverstärker auch nur den Braun Regie 350 und zwei Infinity Reference 30 in suboptimaler Aufstellung da dran und der 350 ist klanglich nur bestenfalls Mittelklasse. Trotzdem macht das Dynavector insgesamt einen guten Eindruck und deswegen darf es auch weiterhin unter dem 701 bleiben. Das M20E habe ich inzwischen an meinen 601 weitervererbt und so sind zwei Dreher gut ausgestattet.


    Nachtrag:


    specificafion 20B Type 2
    Output Voltage 3.6mV at 1 kHz, 5cm/sec
    Separation Over 20dB at 1kHz
    Frequency Response 20--20kHz
    Stylus Elliptical (0.3 x 0.7mil)
    Cantilever Straight solid berylium
    Compliance 24 x 10 – 6 cm/dyn
    Wiring impedance R=510 Ohm, L= 1.0 mH
    Tracking Force l.8gr
    Total Weight 5.3gr


    VK-Preis 1981 DM 448.-


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • hallo,

    Dynavector 20B2

    ...da haben wir ja noch was feines am mittelschweren dual-arm :thumbup: hast du mal experimente gemacht den ar gegen einen tuning ar oder ein festes gegengewicht zu tauschen? das ar war ja vor allem eine maßnahme, um weich aufgehängte systeme am eher mittelschweren arm betreiben zu können - evtl. funzt es aber bei "härteren" systemen in der starren variante besser?
    welche gegengewicht könnten aus der dual-palette in den arm eines 721 passen?


    Was mir bei deinen Tests zu den Klangbeschreibungen etwas fehlt, ist die Einschätzung der Fertigungsqualitäten der Tonabnehmer und Aussagen zum Abtastverhalten

    die allgemeine fertigungsqualität scheint bei beiden systemen - soweit mit nem einfachen mikroskop erkennbar - sehr gut zu sein. das gehäuse des ortofon wirkt etwas billig, das ist aber bei der ganzen reihe so (x1 - x5) und tut der performance keinen abbruch...
    geometrisch ist bei beiden systemen alles ok - sra scheint soweit erkennbar recht "grade" zu sein. in der justage des azimut variieren die beiden etwas - aber alles im grünen bereich...

    weniger Testplatte

    auf der testscheibe des cartridge-man schafft das ortofon nur 14 db und man merkt, daß es hier an der grenze ist. allerding macht es bem musikhören (mache ich gelegentlich auch :D ) keine zicken.
    das sumiko nimmt auch die 16 db noch ganz betont locker - bei 18 bleibt es immerhin noch in der rille.




    Sauberkeit der Wiedergabe bei kritischem Musikmaterial

    beide systeme haben eine gewisse klarheit und autorität bei der wiedergabe, die auch nicht so leicht zu erschüttern ist. mir ist bislang jedenfalls noch keine schwäche aufgefallen.


    hochtonlastig und laut / gegen Ende der Platte

    einige kraftwerkscheiben haben laute und hohe synthis am ende der rille und sind sehr weit nach innen geschnitten - auch hier würde ich beiden systemen eine 1 geben.


    Beschaffenheit des Nadelträgers und des Diamanten.

    beide nackter stein auf alu-cantilever und beide recht filigran...


    beide system liefern den absoluten beweis, daß ein scharfer schliff wohl nicht der königsweg sein muß! bei meinem persönlichen anforderungsprofil an eine hochklassige wiedergabe würde ich das x1-mcp am 721 in einer liga mit dem marantz cd 17 einordnen. in so fern man überhaupt digitales und vinyl miteinander vergleichen sollte. hier macht mal der eine, mal der andere was besser. besonders die geschlossenheit und klare zeichnung der virtuellen bühne finde ich - analogtypisch - beim ortofon klasse.
    die detailwiedergabe und auflösung entscheidet der cd-plärrer für sich, aber das ist nicht alles - geschmacksache halt...


    das evo III legt hier nochmal ne deutliche schippe drauf. es wird sicher kein detail verschwiegen, auch wenn es nicht analytisch in den vordergrund gerückt wird. das system beherscht so einige spagate. es spielt betont offen - bleibt dabei aber rund, es hat ordentlich punch - bleibt dabei aber neutral, es gibt jedes detail wieder - ohne zu zerstückeln...


    beide systeme haben ne ordentliche dynamik, denn da bin ich großer fan von und keines hat probleme mit zischeln und scharfen s-lauten, denn da bin ich besonders kritisch.



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Das sind viele wertvolle Aussagen für den Anwender - danke dafür, Henner!


    Wäre wirklich interessant, wenn hier der ein oder andere noch Erfahrungen mit neuen Systemen am Dual zum Besten geben kann.


    (Wobei, dann bekommt man wieder Lust auf einen Neukauf, dabei sind genügend Systeme vorhanden :wacko: :) )



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi Henner !

    ...da haben wir ja noch was feines am mittelschweren dual-arm :thumbup: hast du mal experimente gemacht den ar gegen einen tuning ar oder ein festes gegengewicht zu tauschen? das ar war ja vor allem eine maßnahme, um weich aufgehängte systeme am eher mittelschweren arm betreiben zu können - evtl. funzt es aber bei "härteren" systemen in der starren variante besser?

    Nee, ich habe das Dynavector von einem SME-3009 Arm und SME-Headshell runter auf einen serienmäßigen 701 transplantiert.
    Meine Absicht war, herauszufinden, wie so ein old-fashioned High End System mit dem Arm klarkommt. Ich weiß von unseren Experimenten in den 80ern, daß das Dynavector eigentlich sehr tolerant ist, trotzdem war es mit bestimmten Armen nicht wirklich gut zum laufen zu bringen. Ganz leichte Arme mag es gar nicht und die 1.8p empfohlener Auflagedruck und die 24er Nachgiebigkeit deuten auch schon an, daß es einen etwas "beharrlicheren" Arm mag, um nicht haltlos in der Rille zu tänzeln.
    Das macht der 701 sehr gut.
    Ich hab's mir (bislang) verkniffen, das Teil auch unter dem 1019 zu testen ...


    Meine Lieblings-Testplatte ist Chuck Mangiones "Children Of Sanchez".
    Das erste Stück auf der ersten Seite ist Gesangsstimme mit zurückhaltender Instrumentierung und gut dazu geeignet, herauszufinden, ob die Geometrie stimmt, sonst zischelt und rasselt es nämlich.


    Das zweite Stück (das Titelstück) ist stramm orchestriert mit kräftigem Schlagzeug, durchdringendem Baß und scharfen Bläsern - mit entsprechenden Pegeln und Auslenkungen. Da läuft das Dynavector im 701 wie auf Schlittschuhen durch, ohne zu verzerren, zu blubbern oder angestrengt zu klingen. Nur ist dabei ab einer gewissen Lautstärke bald die Dynamikreserve des Braun erschöpft. Und dessen MM-Vorverstärker könnte auch einen Tacken "offener" sein. Aber okay, im Vergleich mit dem M20E bei 1.25p ist festzustellen, daß das Dynavector dabei den besseren, luftigeren Eindruck macht - ohne in den Tiefen zu verlieren.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !

    (Wobei, dann bekommt man wieder Lust auf einen Neukauf, dabei sind genügend Systeme vorhanden :wacko: :) )

    Als ich gestern die Platten gekauft habe, hab' ich mal wegen der Lacherei am Tresen gefragt, ob sie auch Tonabnehmer verkaufen.
    Rückfrage: "Für E-Gitarren ?"


    .... 8|


    Naja. Wir wollen die "Fachverkäufer" (die was aus dem Fach nehmen und verkaufen können) nicht überfordern.


    Aber ich wollte mir eigenlich als neues Brot-und-Butter System mal ein M97 gönnen. Schaden kann es ja nicht und sprengt auch das Budget nicht. Mal gucken, wie "Operation CS5000" ausgeht, dann denke ich mal darüber nach, vielleicht ein highendigeres System zu kaufen. Das Sumiko sieht zumindest schon mal originell aus und Henners Praxistest klingt, als ob das eine Überlegung wert wäre. Nun ist ein VK von 330 - 400 Ocken ja auch nicht gerade ein Sonderangebot und das will überlegt sein.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    ich klink mich hier mal ein, weil das Thema mehr als interessant finde. So frag ich mich nämlich auch, sied ich hier bin, warum immer mit den alten Systemen rumgeritten wird, wo es doch auch neue gibt, wo man nicht wie blöd nach ner "neuen" Nadel suchen muß, sondern diese einfach bestellen kann.


    @ Peter vergiss, die Fachverkäufer, unser aller Thakker vertickt das M 97 grad für 75,- euronen.


    Interessant auch, das es gerade 2 Freds zu dem Thema gibt.


    Ich war kürzlich in Mainz in nem Laden. Der verkauft auch viel DJ-Zubehör. Das ist ein Laden in den man reingehen kann und sagt: Ich hätte gerne, DIE Plattenklemme oder die und die Nadel oder gar DAS System XY. Kurze Zeit später steht man dann mit dem Artikel an der Kasse :)
    Ich hatte mir dort ne Tonarmwaage (ja, sowas kann man direkt mitnehmen :) ) gegönnt und ein paar Kleinigkeiten.
    Natürlich haben wir auch über Systeme gesprochen. Er empfahl mir das 2M Bronze für den 704. Das ist aber auch ne "Kleinigkeit" die man nicht mal eben so auf den Tresen legt.
    Gibt es hier Erfahrungen damit oder muß ich wirklich selbst antesten?
    Auf nem anderen Drher hab ich noch ein Denon 110 MC-High-Output.
    Da muß ich sagen, ist mir mein M 20 wesentlich lieber. Ohne groß in Hifi-Gazetten-Geschwafel auszuufern. Das M20 kann alles irgendwie "besser" "ausgewogener" "presenter".


    Gruß Tom

  • hallo,

    genügend Systeme

    es gab 2 dinge, die mich auf diesen weg gebracht haben.


    1. zum einen bietet ortofon einen "cartridgefinder" als service im netz an. wenn man da aus lauter langeweile mal nen dual 721 in der dreherliste auswählt, spuckt der kleine helfer als vorschlag ein rondo bronze zu etwa 800 euronen aus :D


    ja - zuerst habe ich mich kringelig gelacht, aber dann schweifte mein blick zunächst zufrieden über meine systemsammlung >>>



    2. mußte ich dann feststellen, daß irgenwie nicht ein einziges der dinger wirklich perfekt war. das v-15 III braucht noch ne neue jico sas für 129,- und das xlm hat ne kanalungleichheit - überhaupt hat man wohl bei einigen shures glück, wenn die nadel grob richtung vinyl zeigt ^^


    dann ist da noch das gp 412 und ein intaktes v-15 - die haben schon ihre qualität, aber sind eben auch vertreter des typischen 70er sounds. vielen gefällt das ganz besonders - meins isses nicht.


    ...dann ist da nicht noch ein schächtelchen mit at´s - bei dem at 13 ist mir die nachbaunadel abgebrochen - wie es wohl mit der orginalen nos für´s at 14 klingt? kostet dann aber auch 169 euri und ob das gummi nicht verhärtet ist?


    und überhaupt scheint es mir manchmal so, als wäre vieles was heute als nos auftaucht die zweite wahl von vor 30 jahren. oder hat das damals einfach kaum ein kunde bemerkt, wie durchwachsen die qualität war?




    fragen über fragen - jedenfalls habe ich da keine lust mehr drauf. natürlich macht einen ein solches hobby auch zum jäger und sammler bis hin zur krankhaften schweren dualitis.
    ich find´s auch schön, wenn ich so vieles schon in händen hatte und mir selbst durch erfahrung eine fundierte meinung bilden konnte - aber dann stehe ich vor dieser schublade und denke mir:
    für das ganze, über jahre gesammelte geraffel hätte man ein flammneues ortofon jubilee bekommen
    ;( nicht daß man unbedingt dieses system haben müßte oder es nicht auch doch wesentlich günstiger geht - das beispiel soll nur mal zur verdeutlichung der relation dienen, wie man sein geld gezielt und sinnvoll einsetzen könnte...



    meinen vintagedrehern gehört natürlich mein herz und es stellt generell nie ein problem für mich dar, diese wieder in den technischen neuzustand zu versetzen - bei nem system hört´s aber leider mit den feinmechanischen fähigkeiten auf. das muß schon perfekt hier ankommen.



    das ist halt eines meiner ansinnen beim erstellen dieses fred gewesen...


    ...ein weiteres war, daß viele gerne die hohe qualität ihrer duals bekunden, dann aber nie so wirklich ausreizen. wenn man bedenkt, was die damaligen top-dreher heute kosten würden und welches system dann eigentlich angesagt wäre und daß es heute im mc - regal so vieles schönes neues gibt, lohnt sicher mal ein blick über den tellerrand...



    ich möchte auch nicht verschweigen, daß ich hilfestellung bei der systemwahl hatte. der tip mit dem ortofon stammt vom lieben franz aka dualese, der ja auch hier im forum aktiv und bekannt ist. es handelt sich dabei imho um nen preis-leistungs-überflieger und wer nicht so ein "raumdarstellungsfanatiker" wie ich ist, dem könnte dieses system von der tonalität her, je nach geschmack sogar besser gefallen, als das sumiko.


    die "patenschaft" für das evo III trägt ein befreundeter user eines nachbarforums *hüstl*, der dies mal spontan zu nem hörabend als testobjekt mitbrachte und nicht mehr mitnehmen durfte :D



    was mich aber weiter interessieren würde, wäre die frage ob sich beim 721 oder 701 der anti-resonator, nicht für härter aufgehangene und schwere systeme optimieren läßt und ob´s da weitere erfahrungen gibt...



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

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  • ortofon jubille


    Das Ortofon Jubilee ist aber ein tolles Teil. Habe ich mal hören können, wenn auch nicht an Duals. Wäre also wirklich mal interessant. Also spart mal schön... 8)

    Viele Grüße


    Jochen

  • aha,



    rechtschreibfehler ändern sich also nicht im zitat - auch wenn man sie im orginal verbessert :D


    na, hoffentlich fangen die leute jetzt nicht an das teil "bille" zu nennen...



    hab´s auch schon gehört und daher kam auch die assoziation es einfach als beispiel für ein absolutes spitzensystem zu nennen.



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Hi Henner !


    Was Du über Altgeräte und Originalität schreibst, sehe ich auch so.
    Man versucht, zeitgemäße Systeme oder die einzubauen, die der Hersteller dafür vorgesehen hat. Schön.
    Nur hat man meistens kein Museum sondern will auch was damit hören. Was von heute auch. Und da muß man sich auch mit heutigen Tonabnehmern beschäftigen. Geht kein Weg dran vorbei, denn auch heutige Plattenmischungen und -pressungen sind anders, als die vor 20, 30 Jahren.

    was mich aber weiter interessieren würde, wäre die frage ob sich beim 721 oder 701 der anti-resonator, nicht für härter aufgehangene und schwere systeme optimieren läßt und ob´s da weitere erfahrungen gibt...

    Wenn ich die Physik richtig verstanden habe, hat ein härter aufgehängtes System auch eine höhere Eigenresonanz.
    Also müßte man den AR mit einer etwas strammeren Federung ausstatten. Soweit ich das in Erinnerung habe, soll der ja gleichzeitig Arm- und Systemresonanz abfedern. Hmmm. Was ist, wenn ein härteres System genau in dem Bereich der Armresonanz liegen würde ? Dann wäre der AR hinfällig und ein festes Gewicht täte es ebenso - oder besser.


    Ich muß mal gucken, ob ich ein anderes, festes Gewicht finde, was in den 701 Arm paßt.
    Leider habe ich keine Möglichkeit, die Resonanz zu testen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • hallo norbert - danke dir!



    das entspricht von der tendenz her meinen versuchen mit der testschallplatte. die vertikale resonanzfrequenz, die der vertikal schwingende ar ja behandelt wird nach oben verschoben und ist kaum festzumachen. das bedeutet, eine testschallplatte durchläuft auf einem entsprechenden track die in frage kommenden frequenzen von 20 - 5 hz (sweep). dazu gibt es dann einen pilotton von ca. 1000 hz, der durch eine evtl. auftretende resonanzspitze unsauber wird, oder gar anfängt zu "wobbeln".


    mit den beiden hier genannten systemen könnte man meinen eine leichte unsauberkeit bei 16 - 20 hz zu erahnen - dies läßt sich aber nicht genau bestimmen. ich gehe davon aus, daß der ar die besagte reso nach oben verschiebt und gleichzeitig stark absenkt.


    dies ist wohl bei nem v-15 III notwendig, da es eigentlich eher recht weich für die eff. masse des arms (evtl. geschätzte 12 g?) aufgehängt ist. das ermöglichte dual die damaligen top-systeme an einem relativ schweren und damit resonanzresistenten arm zu betreiben...


    die frage ist nun, wie es sich mit den heutigen systemen aus dem oberen regal verhält? wahrscheinlich ist hier der ar wegen kleiner cu nicht mehr wirklich nötig und es tut sich die geschmacksfrage auf, was besser klingt?
    ich habe hier im board schonmal irgendwo die formulierung gelesen, der ar nehme harten systemen etwas den "glanz" - es kommt also auf einen versuch an...


    vielleicht passt das gegengewicht eines 1219 in den arm des 721 oder 701? ich habe leider keins hier um zu testen - die beiden dreher aber schon ^^



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Mein 1219-Gegengewicht passt z.B. an meinen 704 und in meinen 604.


    Alternativ kannst Du den AR einfach lahmlegen: Ein, zwei Stückchen Schaumstoff zwischen Gewicht und AR-Gehäuse stopfen, dann schwabbelt das Gewicht nicht mehr (so stark).


    Aus dem Tonarm-Resonanz-Diagramm in den Prospekten zum 1219 bzw. 1229 lässt sich auf eine effektive Tonarmmasse von lächerlich geringen 5,8g zurückrechnen:


    Orignal-Prospekt:




    Meine Fälschung:



    ... ist das Ergebnis einer Tabellenkalulation, mit folgender Berechungs-Formel:


    fr=1/2/PI()/WURZEL(cmp/1000*(mta+meff)/1000)


    cmp := dyn. Compliance (@ 10Hz) in µm/mN
    mta := Tonabnehmer-Masse in g (bei Systemen ohne Dual Klick-Befestigung ca. 1g für zusätzl. Montagematerial hinzurechnen)
    meff := effektive Tonarm-Masse in g

  • na also,


    Mein 1219-Gegengewicht passt z.B. an meinen 704

    dachte ich´s mir doch - vielen dank dir!


    eine weitere alternative wäre das schwingende gewicht durch ein starres teil zu befestigen (schaumstoff alleine wird den effekt evtl. nicht deutlich genug ausschalten) und die feder dafür zu entfernen - damit verliert man nicht die wirkung des zweiten ar (der ring vorne am gewicht), der wimre den eigenresonanzpeak des armrohres bekämpfen soll.


    das muß ausprobiert werden! wer also noch einen kaputten 704/721 ar zum "modden" übrig hat oder ein gegengewicht von nem 1219 - bitte pn an mich :thumbup:



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

    Einmal editiert, zuletzt von defektO ()

  • hallo dirk,



    danke auch für´s diagramm. was hast du denn als eff. masse des tonarms angenommen?



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

    Einmal editiert, zuletzt von defektO ()

  • 5,8g


    Das ist erstaunlich wenig. Aber nur so passen meine Berechnungen nunmal mit dem Dual-Diagramm überein.


    Mit den anderweitig für die Dual-Arme angegebenen 12g passt es überhaupt nicht:



    Ich habe deshalb den leisen Verdacht, daß der ursprüngliche Autor des 12g-Gerüchtes evtl. vergessen hat, die Tonabnehmer-Masse von seinen Mess- und Rechen-Ergebnissen abzuziehen. Oder er hat die Messergebnisse eines Drehers mit Anti-Resonator falsch interpretiert. Oder beides. Oder viellecht er hat beim Aufschreiben versehentlich die Resonanzfrequenz mit der Tonabnehmermasse vertauscht. Ach, weiss der Geier....


    Wenn Du OpenOffice installiert hast, kannst Du die Tabelle auch selber mal mit verschiedenen Werten ausprobieren.


    So wenig eff. Tonarmmasse hatte ich bisher nur bei den späteren ULM-Drehern erwartet. Bei einigen ULM--Drehern ist ja 7g als eff. Tonarmmasse (wohl schon inkl. der Mini-Headshell) dokumentiert.
    Der Grund für die Bezeichnung "Ultra light mass" wären bei der ULM-Technik demnach vor allem die neu entwickelten Tonabnehmer (ca. 2,5g) gewesen.


    Edit: Sch.. Tip-Pfeler!

  • hallo,



    ich kenne diese formel: Fr = 1000 / (2 * Pi * SQRT((Masse Tonarm + Masse TA) * Compliance))


    paßt das mit ner umstellung? muß mal überlegen...




    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Das ist im Ergebnis genau die gleiche Formel.


    Es ist ganz egal, ob man zuerst unter dem Bruchstrich und innerhalb der Quadratwurzel zweimal durch 1000 teilt, oder erst ganz am Ende mit 1000 plutimiziert.


    Diese ominösen 1000er stammen von der Umrechnung der üblichen Werte-Angaben in die normalen SI-Einheiten.


    Ich hab es einfach lieber, wenn man einer Formel noch ansieht, wo die Faktoren darin herkommen.
    (Die krampfhaft eingedeutschte Art der Formeleingabe in Excel und Co. ist mir als altem Commodore-BASIC-Anwender schon unübersichtlich genug.)

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