Laufgeräusche 1219 Tellerlager?

  • Hi Benjamin,


    warum sollte Vaseline nicht so gut sein? Benutzt habe ich folgendes Produkt, etwas Teflon ist wohl auch beigemischt, vielleicht können Experten daraus etwas lesen: http://www.dr-tillwich.com/Prospekte/PDF-dt/tf3410dt.pdf


    In der Tat veränderte sich das Nachlaufverhalten. Beim ersten Versuch stoppte ich 41 Sekunden, zuletzt kam ich auf 55 Sekunden bis zum kompletten Stillstand. Na ja, das ist nicht die Welt, aber womit mag es zusammenhängen?


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich kenne Vaseline eher als Schmierstoff für Kunststoff/Kunststoff oder Kunststoff/Metall - Paarungen und als zähe Masse.


    Das Produkt von Dr. Tillwich (das sind echte Schmierstoffexperten) scheint jedoch, nach Studium des Prospektblattes, für deinen Einsatzzweck gar nicht so untauglich zu sein.


    Also, lass die Vaseline erstmal drin. Solange es keine Geräusche gibt, ist auch alles in Butter.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo,


    ich benutze Vaselinde gerne zum abschmieren aber nicht für Motor und Tellerlager sondern für Hebel, Kurvenrad etc. Für das Tellelager nehm ich Kettenfliesfett aus dem Fahrradbedarf. Die Konsistenz passt und ist langlebig. Alles ist damit flüsterleise. Ob Vaseline lange vorhält wage ich zu bezweifeln. Aber es richtet auch keinen Schaden an. Lass es so wie es jetzt ist bis es wieder lauter wird und nimm dann was anderes. Bis dahin viel Spaß mit einem der besten Dreher dieses Planeten :thumbup:


    Gruß
    Kai


    P.s. 1219 mit Kettenfliessfett Nachlaufzeit aus 33: knappe 2 Minuten...allerdings ist das wirklich schnurz hautsache das Anlaufen klappt und er hält die Drehzahl ;)

    VG

    Kai








  • In der Tat veränderte sich das Nachlaufverhalten. Beim ersten Versuch stoppte ich 41 Sekunden, zuletzt kam ich auf 55 Sekunden bis zum kompletten Stillstand. Na ja, das ist nicht die Welt, aber womit mag es zusammenhängen?


    Hallo!


    Dafür gibt es eine simple Erklärung.
    Durch das Walken der Vaseline ändert sich die Viskosität. Benutzt Du den Dreher eine Weile nicht, wird sich die Nachlaufzeit auch wieder verkürzen. Auch das Erreichen einer konstanten Drehzahl dauert in wenig gewalkter Vaseline länger.
    In der Anwendung von Vaseline für das Plattentellerlager sehe ich eigentlich kein Problem. Sicher wird ein spezielles Schmiermittel für Wälzlager besser geeignet sein. Es soll ja nicht nur die Reibung im Lager verringert werden. Wichtig sind auch noch Kühlverhalten, Dämpfungsvermögen, Haftfähigkeit, Korrosionsschutz und viele andere Eigenschaften.
    Man sollte nur nicht verschiedene Schmierstoffe mischen. Deshalb müssen alte Schmiermittelreste im Lager restlos vor der Neuschmierung entfernt werden. Problematisch finde ich, wenn man einfach irgendwelche Öle in das nicht gereinigte Lager kippt. Das kann ungewollte chemische Prozesse in Gang setzen. Außerdem bleiben dünnflüssige Öle einfach nicht in den ungedichteten Plattentellerlagern.


    Gruß, Jörg

  • Zitat

    original von Sigma
    Ein intaktes und ordentlich gewartetes Tellerlager läuft nahezu geräuschlos und der Teller sollte bei 33 U/min deutlich über eine Minute und bis zu zwei Minuten nachlaufen.


    Hallo,


    2min 20sec von 33upm bis komplettem Stillstand des Tellers. Gerade mal bei meinem 1219 gemessen.
    Der Dreher wurde von mir vor ziemlich genau 3 Jahren komplett restauriert, unter anderem auch das Tellerlager gereinigt und mit Vaseline neu geschmiert. Es spricht wohl nix gegen Vaseline als Schmiermittel.


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Hallo,


    ich habe noch nie nachgemessen, aber deutlich über eine Minute.
    Mein 1229 wurde im Oktober ebenfalls komplett demontiert, gereinigt und wieder montiert.
    Leichte laufgeräusche sind allerdings trotz reinigung noch auszumachen. Ich nehme an das es an dem 15w40 liegt.
    Scheint nicht die richtige wahl gewesen zu sein.
    Wenn mich mal wieder die Bastellust überfällt, werde ich auch mal ein Wälzlagerfett probieren.


    Gruß
    Michael

    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    ich verwende 15W40 für die Teller-Lagerachse (unten im Kugellager ist Wälzlagerfett).


    Durch die Kapillarwirkung (Spalt zw. Laufbuchse und Lagerachse) scheint es dort auch von selbst zu verbleiben, rausgelaufen ist mir jedenfalls bis jetzt noch nichts.
    Fett funktioniert aber auch.



    Gruß
    Benjamin

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  • Hi zusammen,


    habe tatsächlich auch Schleifgeräusche wenn ich den Teller einfach nur von Hand drehe. Leider scheint das zerlegen des Lagers und komplett entfetten nicht geholfen zu haben. Hab das Ganze jetzt schon 2 mal zerlegt. Beim ersten Mal hab ich auch Öl dran gemacht. Nach dem Lesen hier hab ich für Lager und jetzt auch noch den Schaft das Shell Gadus S2 V100 2 genommen, was normalerweise für das Kurvenrad zum fetten genommen wird. Hat aber auch nicht mehr gedämpft. Klar die Nachlaufzeit ist nun wirklich übel. Aber Drehzahl scheint er gut zu erreichen, drum ist mir die Nachlaufzeit wie hier teilweise geschrieben egal.


    Schade eigentlich, da der Motor und Reibrad wirklich super ruhig laufen. Motor hatte ich auch offen und neu geschmiert.


    Naja, werde wohl damit leben müssen. Hört man jetzt eigentlich über die Kopfhörer bei Musik nicht wirklich. Muss mal ne Platte digitalisieren und dann in Ruhe paar ruhige Passagen oder Ende der Platte anhören. Ist halt immer wie es ist, wenn man ein Problem kennt, regt es einen auf, selbst wenn es eigentlich kein richtiges Problem ist .


    Grüße,


    Tschubi

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

  • Ich glaube ehrlich auch nicht das Schleifgeräusche vom Lager kommen. Wenn es ein 1229 wäre würde
    ich ja auf einen abgelösten Stroboring tippen. Beim 1219 fällt mir da auf Anhieb nix ein ... oder
    Schildchen mit Seriennummer unter dem Teller bei dem eine Kante hoch steht ?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Schöne Idee, aber da klebt meines Wissens nix unter dem Teller. Nehme ihn Morgen ggf. nochmal ab. Evtl. schaffe ich es auch irgendwie das Geräusch aufzunehmen und am Rechner zu verstärken und dann mal hier einzustellen. Das Schleifen ist nicht komplett durchgehend.


    Also ich konnte an dem Lager nach dem Zerlegen jetzt keine Beschädigung erkennen, weshalb mir das schon bissl komisch vorkommt. Die zwei Metallscheiben habe ich auch mal rumgedreht als Versuch. Muss mir mal nochmal genauer die Welle/Schaft und das Loch im Teller ansehen. Habe aber auch nen Lappen mehrmals durch das Tellerloch gedrillt, so dass da eigentlich auch kein Dreck mehr drin sein kann. Eigentlich kann es ja nicht sooooo viele Möglichkeiten geben, wenn man nur den Teller anschubst. Deutet halt irgendwie dann doch alles auf das Lager hin. Hmmmmmm. Ich muss mir nochmal genauer ansehen, wie der Teller da genau aufsitzt. Sollte der zwischen dem Metallring noch durch gehen und auf dem Plastik aufsitzen, oder müsste der auf dem Metallring aufsitzen? Dann würde sich der Metallring ja auf den Kugeln ja quasi mit dem Teller drehen. Muss mir das nochmal genauer ansehen, was da mit was Kontakt hat. Nicht dass der Teller an einen dieser umgeknickten Nasen des Tellerlagers schleift, welche das Lager zusammenhalten sollen. Könnt ja mal alle hochbiegen und offen lassen als Test.

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

  • Sodele,


    habe das Tellerlager mittlerweile nochmal zerlegt und paar Geräusch-Untersuchungen unternommen. Also das Schleif-Geräusch was ich höre wenn ich nur den Teller von Hand drehe kommt definitiv von dem Lager. Da schabt quasi eine oder beide Metal-Scheiben bissl an der Lager-Pfanne (diese ist glaub aus Messing oder?). Habe das Geräusch also auch, wenn ich das Lager ausgebaut habe und nur mal die Scheiben drehe oder den Teller da drauf stelle und drehe. Also diese Scheiben berühren ja eigentlich unweigerlich die Pfanne beim Drehen. Drum kappier ich nicht, dass das bei anderen nicht so sein soll. Aber ggf. sind da geringe Tolleranzen an der Pfanne schuld oder halt minimale Rillen in dieser oder was weiß ich.


    Hab das alles in dem Zuge nochmal entfettet und nochmal gründlich gereinigt und versucht auch die Ränder der beiden Scheiben irgendwie bissl zu "glätten", da diese in der Tat nicht ganz astrein für mein Auge aussehen. Die Lager-Pfanne polieren traue ich mich nicht. Jedenfalls habe ich während der Downtime hier mal biss fremdrecherchiert und diverse Meinungen gelesen. Jedenfalls kann es wohl auch sein dass sich das Geräusch mit einer gewissen Laufzeit gibt. Jetzt weiß ich net wie lange der Dreher vor meinem Besitz gelaufen ist. Allerdings müsste ja bei so einem alten Gerät das Lager ja eingelaufen sein. Aber wer weiß das schon. Habe auch verwundert die Schutzfolie von der Stroboscheibe auf dem Teller kürzlich entfernt. Hab mich noch gewundert warum meine Strobo-Scheibe goldig aussieht statt silber :D. Also zurück zum Thema. Ich habe nun statt dem Fett wieder einen Versuch mit einem zäheren Öl unternommen welches nicht davonfließt. Leider ist mir bei der ganzen Außeinanderbauerei nun eine von den Nasen an der Lager-Pfanne abgebrochen. Aber 2 reichen auch noch dass nicht alles rausfliegt wenn man den Dreher auf den Kopf stellt. Zu Beginn hatte ich das Gefühl, dass sich mit dem Öl das Geräusch wieder bissl lauter verhält. Aber da kann auch täuschen. Jedenfalls hab ich den Dreher nun einige Zeit in Betrieb und auch eine gewisse Zeit auf 78 rpm ohne Platte laufen lassen. Also irgendwie hat sich das Schleifgeräusch vom Teller nun wirklich abgeschwächt. Es ist noch ein leichtes Schleifen zu vernehmen, aber das ist voll akzeptabel. Evtl. war da wirklich nur mal eine gewisse Einlaufzeit von Nöten.

    Habe mittlerweile auch ein paar Digitalisierungen hinter mir. Über den Aufnahmen liegt ein gewisses Hintergrundbrummen. Das ist aber vmtl. nicht das Geräusch von dem Lager. Das könnte eher tatsächlich vom Reibrad oder gar Motor kommen. Das untersuche ich noch. Dieses "Brummen" ist aber über VinylStudio wirklich ohne Probleme einwandfrei raus zu bekommen, weshalb es mich nicht so stört. Beim hören stört es jetzt auch nicht wirklich. Wenn ich den Motor ohne Teller laufen lasse und das Reibrad dagegen drücke höre ich schon ein ganz leichtes Geräusch. Aber irgendwie nicht so wirklich laut. Außer bei 45 rpm. Da ist es echt krass laut. So ein Verhalten hab ich hier im Forum auch schonmal in einem Thread gelesen. Naja, ggf. hole ich mir bei Gelegenheit eins der Nachbauten. Also, ich glaube mittlerweile ist das bei dem Gerät meckern auf hohem Niveau. Aber man strebt ja ggf. dennoch immer das Maximum an ;).


    Grüße,


    Tschubi

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

  • Ist das Brummen auch zu Hören wenn der Arm auf der Ablage liegt ?


    Mach mal folgendes : Stelle den Geschwindigkeitshebel zwischen 33 und 45. Dann dreht der Teller nicht.

    Arm über die Platte so Richtung Mitte. Lift oben lassen. Brummt es ? Lift absenken. Brummt es ?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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  • Danke Ulli,


    da mach ich gleich mal paar Tests bei der nächsten Aufnahme. Ggf. denke ich zu stark in eine Richtung. Da gibt es ja noch zig weitere Einflussmöglichkeiten welche dieses Geräusch in meiner Aufnahme verursachen könnten. Habe aber nicht das Gefühl also ob es so ein Brummen ist, was von den Anschlüssen zur Anlage herrühren könnte. Aber mal sehen. Die ganzen Kontakte bzgl. Kurzschließer und am Headshell hatte ich erst mit so nem Glasfaserradierer gereinigt. Das hat auch dieses Ein- und Ausschaltknacksen behoben. Also da denke ich kommt das wirklich nicht her. Aber der alte Din-Stecker bzw. Adapter DIN auf Chinch könnte schon noch eine Störquelle für so ein Brummen sein. Aber wie gesagt, die Eigenschaft des Brummens kommt mir irgendwie anderst vor. Aber ich werde nach dem Test wieder berichten ;).


    Gruß,


    Tschubi

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

  • Ok Ulli,


    das was ich da bei der Aufnahme höre scheint tatsächlich "Hum" also Netzbrummen zu sein was da leicht drunter liegt. Drum bekomm ich das auch super easy über Vinyl Studio über den "Humm-Filter" rausgefiltert. Das hängt denke ich wirklich mit dem Din-Adapter zusammen. Wenn man den anfässt verstärkt sich das ja häufig. Das ist aber wirklich nicht stark. Das hatte ich früher durchaus auch schon mal stärker. Wüsste aber nicht wie ich das wegbekommen soll ohne auf chinch umzurüsten. Bisher hatte ich mit dem Pioneer aufgenommen. Der hängt am selben Audio-Switch und am selben Phono-Eingang der Anlage. Der hat allerdings Chinch Anschlüsse. Bei dem hatte ich halt solche Geräusche nicht, darum war meine erste Vermutung bei einem Reibradler das Reibrad oder der Motor bei dem alten Dreher. Es scheinen sich aber tatsächlich keine Geräusche, also weder das zu Beginn beschriebene Lager-Geräusch, noch vom Reibrad, noch vom Motor bei dem 1219er auf die Aufnahme zu übertragen. Scheint tatsächlich nur das Netzbrummen zu sein.


    Mache aber bei Gelegenheit evtl. noch ein paar Tests. Ist gar nicht so leicht zu Testen bei der Aufnahme. Muss erstmal eine Stelle haben wo nicht gleich Musik kommt. Weil wenn man sonst das Reibrad aus der Gleichung über die Mittelstellung rausnimmt, kann man bei der Aufnahme eh nicht mehr viel erhören, wenn Stimmen langsam dahinschmelzen ;).


    Also, danke nochmal und Gruß,


    Tschubi

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

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