Matte Lötstellen schlimm?

  • Ok,
    falls ich im Baumarkt / Elektronikfachhändler
    (wir sind hier in Solingen mit solchen Geschäften ganz gut bestückt)
    nichts finde, kann ich auch bei Reichelt bestellen.
    Da bin ich eh Kunde.
    Sind Weller-Produkte denn qualitativ mit Ersa vergleichbar (dort gibt's ja diese
    Dauerlötspitzen)?
    Ich habe mir den Magnastat Netzspannungslötkolben mal angesehen
    Netzspannungslötkolben...


    Für das gleiche Geld gibt's aber schon diese Lötstation von Weller:
    Lötstation...


    Haben die o.g. regelbaren Systeme für Laien, wei ich es bin, einen erheblichen
    Vorteil, oder ist der Umgang mit einem Ersa 30 erstmal eher anzuraten?


    Als Lötzinn hätte ich dieses ins Auge gefaßt:
    Lötzinn...


    Wäre ich damit gut beraten?



    Mit bestem Gruß
    Lukejack

    Beste Grüße,

    Luke

  • Hallo!


    Ich habe mit ERSA ausschließlich sehr gute Erfahrungen gemacht und ich habe - vor allem als ich jünger war - sehr sehr viel gelötet (leider, is glaub ich nicht gesund).


    Eine Lötstation hatte ich nie. Ich frage mich bis heute: Wozu? Die Temperatur paßt.


    Wichtig ist, daß der Lötkolben keine "normale" Heizung, sondern ein PTC-Element als Heizung hat. Das bedeutet nämlich, daß die Temperatur geregelt wird. Die ERSA-Dinger haben das - auch ohne Lötstation.


    Ich hatte bisher immer die 16 Watt Lötkolben, für mich hat es fast immer gereicht (Unterhalungselektronik, Platinen, Kabel bis 4qmm). Klar, wenn man täglich seine 4qmm-Lautsprecherkabel verzinnen möchte, sollte man einen größeren Lötkolben nehmen.


    Was mit 16 Watt sehr schlecht funktioniert: Gehäuseteile vom Chassis an Leiterbahnen anlöten (z.B. bei Grundig-TVs) oder große Lötfahnen erhitzen (Dual CV 1700 an Kondensatoren). Da hilft nur ein zweiter Lötkolben.


    Vom Conrad bekommt die Lötkolben ebenso.



    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Ok, ich schau mal und melde mich wieder,
    wenn ich meine Worte in Taten umgesetzt habe. =)


    Mit bestem Gruß
    Lukejack

    Beste Grüße,

    Luke


  • Ja, AB-SO-LUT!


    Die Weller-Produkte gelten sogar als noch hochwertiger und robuster, als Ersa. Bei Weller gibt's meines Wissens ohnehin nur Dauerlötspitzen, die heissen nur anders (Longlife)


    Wenn's nicht auf den Preis ankommt - so ein Marken-Lötgerät hat ja eine Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten:


    Der Magnastat-Netzspannungs-Lötkolben wäre mein Favorit. Er hat im Fall des Falles mehr Leistungs-Reserven und hält die Temperatur konstant. Kein extra Gefummel mit mehreren Teilen und Kabeln beim Transport, wie mit einer Lötstation, die zudem auf dem Tisch immer mehr Platz als ein einfacher Lötkolben-Ablageständer braucht. Den Lötkolben-Ablageständer musst Du dafür aber extra kaufen.


    Die stufenlose Temperaturwahl an der Lötstation ist ein nettes Gimmick, wirklich gebraucht wird sie nur, wenn man häufig mit verschiedenen Lötzinn-Sorten zu tun hat. Oder für Versuchsreihen zur Überprüfung der verschiedenen Temperatur-Theorien. ;)


    Das schreibe ich als Lötstations-Besitzer - an meiner Lötstation ist sowieso seit Jahren immer die gleiche Temperatur eingestellt, weil ich immer das gleiche Lötzinn verwende!


    Auch das ins Auge gefaßte Lötzinn ist das richtige.


    Wird Dir das Lötzinn im Auge denn nicht lästig? :D

  • Wie sollten mal einen Kindermachenthread aufmachen :D :D :D



    Mein damaliger geselle nahm mal einen Kupfernagel zum Löten , das ging auch !

    PlattenSpieler sind einfach schön :)


    Gruß Mathias :!:

  • Der Weller ist absolute Profiqualität. Das einzige, was gegen diesen Kolben spricht, ist der wahrlich stolze Preis - für 3x löten im Jahr ist das entschieden zu viel. Für 10x auch.


    Ich hatte vor sehr langer Zeit (muß kurz nach Woodstock gewesen sein) mal das Vergnügen - was besseres findst du nicht. Außer für SMD, dafür isser zu dick. Der Ersa 30 aber auch (und der 16 auch - und für deine Zwecke wär der wohl auch zu klein).

  • Wenn man das hier so liest, kommen da doch leichte Zweifel auf ?(.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Hi
    meine ersten Lötversuche in den 60er machte ich ohne Lötkolben mit
    Dachdecker-Lötzinn und einem glühenden Eisen incl. verbrannter Finger.


    Jedenfalls wollte ich dann richtig löten lernen.


    Ich benutze eine Weller Lötstation mit regelbarer Temperatur , und 4 verschiedene Lötspitzen.Markenlötzinn (Fluitin) 60/40/2cu 1mm mit
    Flußmittel. Damit kann ich fast alles löten.


    Bei Reparaturen an älteren Geräten merke ich öfters, das da Lötzinn mit einer anderen Legierung verwendet wurde, was sich dadurch bemerkbar macht, das es sich schlecht absaugen läßt. Diese Lötstellen sind oft matt.
    Dann mache ich zuerst neues Lötzinn auf die Lötstelle, bis sie schön glänzt. Danach läßt sich dann gas Ganze besser absaugen.
    Vorsichtig sollte man bei Geräten ,die mit Silberlot gelötet wurden, sein.
    Hier sollte man zur Reparatur wieder Silberlot verwenden.
    (zB.: In einem alten tektronics Ozi war eine kleine Spule Silberlot eingebaut)


    Gruß


    Armin

  • Auch wenn dieses Thema schon recht ausgelutscht ist, hier dennoch meine Hinweise zum Löten.


    1. meistens werden die Lötkolben zu heiß gestellt. Als folge verzundert die Spitze und wird unbrauchbar.
    2. Oft wird die Lötspitze nach dem Lötvorgang am Schwamm abgestriffen. Auch dies führt unweigerlich zur schnellen Verzunderung der Spitze. Abhilfe: Spitze vor dem Lötvorgang abstreifen und danach sofort leicht verzinnen.
    3. Sehr oft reicht die thermische Leitfähigkeit der Spitze für die Lötaufgabe nicht aus. (Ich kann eine 10qmm-Leitung nicht mit einer Stecknadel löten). Die Wärmezufuhr muß deutlich über der Wärmeabfuhr liegen (Siehe Versuch am Gitter). Zum Löten von Blechen und dicken Drähten braucht man dicke und kurze Lötspitzen. Für Leiterplatten und elektronische Komponenten braucht man dünnere Lötspititzen. Aus diesem Grund gibt es unterschiedliche Lötspitzen, z.B., bei Weller oder Ersa.
    4. Das unter 3 Erwähnte gilt sinngemäß auch für die Heizleistung des Lötkolbens.


    5. Von bleifreiem Zinn möchte ich abraten. Meine Ergebnisse mit bleifreiem Lot sehen nicht überzeugend aus. Bleihaltiges Lot läßt sich leichter verarbeiten und bildet keine Whisker.


    Ich benutze daher eine Lötstation mit reichlich Heizleistung (60W). Da die Temperatur geregelt ist, kann eine Überhitzung des Lötkolbens nicht passieren. Die 60W sind zum Löten an großen Masseflächen und Kupferteilen dringend erforderlich, sonst "kleckert" man nur herum und erzeugt keine schlüssige Lötverbindung.


    Zu hohe Temperaturen lassen das Zinn oxidieren, das Flußmittel verbrennen und beschädigen die Leiterplatten. Diese fangen an zu "blubbern" oder die Leiterbahnen lösen sich unter der hohen Temperatur einfach vom Trägermaterial ab. 300°C ist für Pertinax bereits grenzwertig. Ein Lötvorgang mit 370° ist für dieses Trägermaterial tödlich. Manchmal benötigt man jedoch hohe Temperaturen, um Oxidschichten zu verbrennen.


    Zu niedrige Temperaturen lassen das Zinn nicht vernünftig fließen.


    Ich löte sehr erfolgreich mit 270...300°C (Anzeige an der Lötstation. Ob's stimmt, weiß ich nicht.


    Lötwellen werden deutlich unter 300° betrieben. Soweit ich mich erinnere, wird bleifreies Lot mit 260° gelötet (warum wohl so niedrig?)


    Hier eine Information der Fa. Weller zum bleifreien löten.


    Dort wird empfohlen, die Löttemperatur so niedrig, wie möglich zu wählen (gilt auch für bleihaltiges Lot). Ferner gibt es weitere Hinweise.


    Gruß
    Norbert

  • JA, hurra, endlich ist's geschafft. :D
    Nachdem gestern nun alle Sachen vollständig eingetroffen sind, habe
    ich direkt erste Versuche unternommen.
    Und siehe da, mit dem Ersa-Lötkolben und dem neuen Lötzinn habe
    ich erste "glänzende" Lötstellen gezaubert. =)
    Der Ersa-Lötkloben heizt die Lötstelle viel besser auf als die Billig-Lötstation
    auf ihrer höchsten Stufe.
    Weil man die Lötspitze deshalb aber auch nur kurz an die Lötstelle halten
    muss, kühlt das Material auch wesentlich schneller wieder ab.
    Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. :P
    Auch die Haltbarkeit der Lötstellen ist wesentlich besser.
    Es braucht schon wirklich rohe Gewalt, um einen Lötpunkt aufzubrechen.
    Obwohl der Lötkolben an der Spitze das Lötzinn, welches man zum
    benetzen verwenden soll, ganz schön wegbrutzelt und auch etwas
    schwarz wird. :rolleyes:
    Ich hoffe, das beschädigt die Spitze nicht, aber einstellen kann man an
    der Temperatur ja nix.
    Ich hab jedenfalls die Spitze vor dem Abschalten noch mal schön mit
    Lötzinn benetzt und so abkühlen lassen.


    Jedenfalls möcht ich mich erstmal bei allen hier für die zahlreichen
    Antworten bedanken. Ist wirklich ein tolles Forum. ;)
    Wieder einmal hat sich die These bestätigt:
    Wer billig kauft, kauft zweimal.
    Da habe ich billig mal wieder mit günstig verwechselt, und günstig
    war die Lötstation, die ich vorher hatte, keinesfalls.


    Als nächstes werde ich mich dann mal an den Cinch-Steckern versuchen.



    Mfg
    Lukejack

    Beste Grüße,

    Luke

  • Naja, das muß ja dann vorher mit dem Billigteil ein ganz schöner Murks gewesen sein, wie Du es beschreibst...


    Mach Dir mit der Lötspitze nicht so viele Gedanken, ich hab noch nie auf irgendwas geachtet, was ich hier gelesen habe, löte viel und wüßte nicht, wann ich die Lötspitze mal gewechselt hätte. Alle paar Jahre vielleicht.


    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.