Bauvorschlag LED-Stroboskop für CS721 und ähnliche Plattenspieler

  • Hallo zusammen,

    nachdem auch bei mir die Glimmlampe des Stroboskops meines CS721 inzwischen an Altersschwäche verschieden ist, habe ich den Gedanken aufgegriffen, es durch die LED-Version des Dual 608 zu ersetzen. In diesem Zusammenhang kann ich bestätigen, daß es mit dem sog. Pickelteller unverändert übernommen werden kann und in der auf der Webseite

    LED Stroboskop für Dual Plattenspieler gut ablesbar (ichwillinsindernet.de)

    vorgestellten Version im Zusammenspiel mit dem sog. Pickelteller wie dort beschrieben und aufgebaut auch einwandfrei funktioniert.

    Anders sieht es leider bei Verwendung des Sägezahntellers der frühen Version 1 des CS721 aus. Da die LED Lichtpulse im 100 Hz-Rhythmus liefert, ist das Bild des Stroboskops unschön bzw. kaum ablesbar. Abhilfe ist leider nicht so einfach, wie in obigem Link dargestellt: Entfernt man lediglich die Dioden des Vollweggleichrichters (Bild 1), so werden einerseits die Impulse übermäßig breit, und der jeweils 2. Lichtpuls verschwindet nicht, sondern degeneriert zu einem schmalen Nadelimpuls. Dies führt einerseits noch immer zu einem verwaschenen Stroboskopbild und überlastet andererseits die LED, die bereits nach kurzer Zeit durch die entstehende Wärme überhitzen und Schaden nehmen.

    Ich habe nun die Schaltung daher wie im Bild 2 modifiziert: Der Kondensator C2 ist im wesentlichen für die Breite des Strompulses durch die LED verantwortlich. Verkleinert man ihn auf nun 2,2µF, erreicht man einen mit rund 500µs sehr schmalen Puls und damit ein sauberes und sehr scharf begrenztes Stroboskopbild. Die Modifikation des Spannungsteilers R1/R2 sorgt dafür, daß der 2. Phantompuls verschwindet. Verwendet habe ich, um trotz der extrem kurzen Pulszeit ein helles Bild zu erhalten, sog. Superhell-LEDs, die inzwischen überall günstig erhältlich sind.

    Die Schaltung habe ich mit einem Oszilloskop nachgemessen und die Simulation bestätigt gefunden.

    Zum praktischen Ausführung: Für den CS721 ist es notwendig, den Aufbau der Platine sehr flach zu halten, damit sie nicht über den Rand des Plattenspielerchassis hinausragt und an der Zarge anstößt. Die Bauteile sollten daher nicht mehr als 5 mm über die Platinenoberfläche hinausragen; daher bieten sich LED mit 3 mm Durchmesser an. Wer geschickt ist, könnte bzw. sollte den Aufbau deshalb in SMD-Technik vornehmen, die ist jedoch kein Muß. In meinem Fall habe ich konventionelle Bauteile auf Lochrasterplatine verwendet, die 5 mm LED etwas abgefeilt und die Platine mit 7mm Abstandsbolzen in die Chassisgewinde des ehemaligen Stroboskops geschraubt.Den transparenten Kunststoffeinsatz des Stroboskops habe ich mit Tesafilm am Chassis befestigt. Die Schaltung erhält ihre Versorgungsspannung direkt von der Sekundärseite des Trafos bzw. wird an den Lötösen der Versorgungsspannung der Steuerplatine des EDS1000-2 (graue Kabel) abgenommen.

    Im Vergleich mit den bekannten, bei Dualfred erhältlichen 1:1 Glimmlampen-Ersatz-LED ist die beschriebene Lösung zwar aufwendig, bietet aber ein helleres und klareres Stroboskopbild (im Bild aufgrund der im Vergleich zum menschlichen Auge „schnelleren“ Kamera ist dieses im angefügten Foto leider nur unvollkommen darstellbar; es ist in der Realität deutlich (!) besser). In der Realität sieht es deutlich besser aus. Der ganze Aufbau ist zudem reversibel und funktioniert auch mit dem Pickelteller der 2. Bauserie.

    Grüße, Jürgen

  • oder unabhängig von der Netzfrequenz und direkt aus der Gleichspannung versorgt, wobei die Impuls/Pausenzeit eben über den 555 beliebig veränderbar ist. Grundsätzlich haben Versuche gezeigt, dass Ti < 1 ms sein soll

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    Einmal editiert, zuletzt von egal1 (20. Februar 2024 um 09:45)

  • Aufklärung: eine Schaltung, die einen genau definierten Impuls an die LED liefert, der dafür sorgt, dass evtl. Drehzahlabweichungen gut sichtbar sind und genau wie der Motor völlig unabhängig von der Netzfrequenz ist und natürlich genau einen Impuls < 1ms alle 20ms liefert.

    Ist seit einigen Jahren bei meinem 721 in Betrieb.

    Aber ich denke, deine Frage war nicht ganz ernst gemeint 8o

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    Einmal editiert, zuletzt von egal1 (20. Februar 2024 um 10:00)

  • Aber ich denke, deine Frage war nicht ganz ernst gemeint 8o

    dochdoch, ich bin wirklich unwissend.

    Die vorhandene Schaltung im 721 wurden ergänzt? ( ich oute mich: ich habe/hatte bisher keinen 721)

    Alla Hopp
    Jo

  • Jein, das ist eben eine zusätzliche kleine Platine mit ein paar cm², die leicht untergebracht werden kann. Dann eben 2 Strippen zur Gleichspannungsversorgung an der bestehenden Motorplatine angelötet und 2 Strippen für die LED, die eben statt der bisherigen Fassung für die "Glimmlampe" nun das "Prisma" bedient.

    Die 14V Gleichspannung liefert eben die bisherige Motorplatine.

    Also Gl. 1 mit Zuleitung wird einfach am Netzteil abgelötet. Natürlich kann man auch D51, C51, R51 und R52 entfernen, wenn man will.

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    Einmal editiert, zuletzt von egal1 (20. Februar 2024 um 11:20)

  • hi, wie hoch ist denn die Wechselspannung der Wicklung in dem 721? Laut Schaltplan 20V, habe ich gerade gesehen.

    Ich hatte auch mal eine Strobo Schaltung ausgetüftelt für LED, wo die Abbildung der Strobo Balken besonders scharf ist, was man mit dem Tastverhältnis an dem 555 timer gut einstellen kann, was ich damals als Vorteil angesehen habe.

    Jedenfalls müsste man dann noch einen Vorwiderstand verwenden vor dem Gleichrichter der ca. 8V verbrät, weil meine Schaltung ist für 12V AC ausgelegt, da die max. Versorgungsspannung für den 555 18V= betragen soll.

    Dabei würde ich dann die Gleichspannung an dem 1000µF messen und mit dem Vorwiderstand auf 12V bis 16V einstellen.

    Man kann auch 2 LED in Reihe schalten denke ich, dann muss man evtl. den 100 Ohm Widerstand etwas verkleinern.

    Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, ob die LED mit 50Hz oder 100Hz blinkt!

    Der Prototyp, den ich auf Lötösen aufgebaut habe, funktioniert immer noch einwandfrei, und der wird regelmässig benutzt.

    Nachtrag, habe mit dem Oszi das Signal an der LED gemessen, 5ms/Kästchen, das ergibt 20ms, und der Kehrwert davon ist 50Hz. Das Tastverhältnis ist ca. 3:1, also 3 Teile aus und 1 Teil an.

    Nachtrag2: dieses Strobo ist vom Netz getriggert, und keinesfalls ein freilaufender 555Generator, nur damit es keine Missverständnisse gibt. Über den 100k Widerstand gelangt die Wechselspannung an pin 2 von dem. 555

  • Ja, schau das Ganze mal über die Temperatur an. Der 555 driftet da total weg. Diese Standardschaltung hab ich auch mal probiert und bin darauf gekommen, dass das mit dem 555-er ungenauer als mit Netzfrequenz wird.

    Ausserdem: wenn die Impulszeit > 1ms ist, hast du gar kein vernünftiges Bild mehr am Stroboskobring.

    Also erst mal am Spieler ausprobieren :)

    Häng nen Frequenzzähler ran, der wirklich die Zeiten (ti und Tp) getrennt misst. Am Oszi lässt sich doch das nicht mit der nötigen Genauigkeit ablesen.

    Der 555 hat 150ppm/K bei der Ti, die externen Widerstände haben auch Temperaturdrift.

    Du kannst keinen 555 so genau trimmen, dass er so frequenzstabil wird, dass er als Stroboskop taugt.

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    2 Mal editiert, zuletzt von egal1 (20. Februar 2024 um 12:26)

  • bei meiner Schaltung drifted nichts weg, weil der 555 von der Netzfrequenz getriggert wird.

    Die Einschaltzeit darf auch nicht zu klein werden, weil sonst die Helligkeit der LED zu gering wird.

  • Quarzstroboskop - vor ein paar Jaren mal schnell zusammengebastelt, wird immer wieder mal gebraucht:

    files2.elv.com/public/20/2041/204146/Internet/1983_27_03_quarzstroboskop.pdf


    Löcher im Deckel für die LEDs und ein Schalter sind meiner Bequemlichkeit zum Opfer gefallen :)

    Gruß

    Hajo

  • Zufall? Das Quartzstroboskop von Hajo verwendet auch ein Tastverhältnis von 3:1.

    Für meinen Zweck ist mir ein netzgetriggertes Strobo lieber, da ich damit Reibradspieler einstellen will, und diese hängen ja auch an der Netzfrequenz.

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus (20. Februar 2024 um 13:21)

  • Ich probier es einfach noch mal:

    Die von mir vorgestellte Schaltung ist für den 721, für andere Spieler, insbesondere mit Synchron/Asynchronmotoren und keiner internen Gleichspannung war sie nie gedacht und wurde sie nicht getestet.

    Ich weiß, dass es einfacher wäre, die netzsynchrone LED-Fertigplatine von Dualfred einzusetzen.

    Mir ging es aber bewußt darum, NICHT netzsynchron zu arbeiten. Die Schaltung ist auch speziell für die Anforderungen, die das "Prisma" und der Teller des 721 stellt. Hier habe ICH nur vernünftige Ableseergebnisse bekommen, wenn ti < 1ms ti = 1,1 ms war, ansonsten war das Bild verwaschen.

    Es ging mir auch nicht um das anblitzen von irgendwelchen aufgelegten Stroboskobscheiben, was ja selbst mit einer Glühlampe funktioniert. ;)

    Vielleicht habe ich die Überschrift etwas eng gefasst, indem ich mich NUR auf den 721 bezog.

    Ich wollte mit dem Beitrag niemanden verärgern. Natürlich darf jeder seine eigene Schaltung bevorzugen.

    Nachtrag und Korrektur: habe mich wohl verrechnet, die ti des Monoflops bei "meiner" Schaltung beträgt ca. 1,1 ms.

    Wenn man, wie von Jürgen bevorzugt, ti ca. 0,5ms haben will, einfach den 10kOhm Widerstand durch einen mit 4,7kOhm ersetzen. Wahrscheinlich hängt das Ganze auch mit der Position der LED unter dem Prisma zusammen. Ich finde es bei ti = 1,1ms sehr gut ablesbar (weiße Standard-LED).

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    5 Mal editiert, zuletzt von egal1 (20. Februar 2024 um 15:02)

  • Guten Morgen,

    anhängend wie erwähnt die Bilder der bestückten und eingebauten Platine. Im Vergleich zu den weiteren hier vorgestellten Lösungen hat sie den Vorteil, daß sie recht klein ist und ohne Änderung anstelle des bisherigen Glimmlampen-Stroboskops eingebaut werden kann. Der gezeigte Aufbau ist ein Prototyp, den ich aus Resten der Bastelkiste versuchsweise und schnell zusammengelötet habe. Sinnvolle Verbesserungen wären die Verwendung kleinerer LED und ein insgesamt noch flacher bauender Aufbau - entweder mit liegend eingebauten Transistoren oder gleich unter Verwendung von SMD-Bauteilen, die in diesem Fall auch noch groß genug wären, um sie konventionell verarbeiten bzw. verlöten zu können.

    Grüße, Jürgen

  • hier noch ein Bild bei ti = 1,1 ms

    Viele Grüße
    Alois


    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

  • Hallo Leute

    Das Projekt ist von der VINYLENGINE !! Ihr solltet dort einen Account haben damit alles runtergeladen werden kann.

    Ich will Euch nicht zu nahe treten aber ich finde das STROBE VINYLENGINE gehört auch erwähnt.


    Ich habe mir mal so ein Handheld Strobo gebaut, welches noch immer seine Dienste auch am 704er verrichtet.

    Ich betreibe das mit 2 LEDs.

    Es ist zwar nicht eingebaut, aber mit etwas Hirnschmalz und einem kleinen Spannungsregler (oder Netzteil)

    könnte man das doch auch in den 704er einbauen. So denkt ich mir das halt.

    Das Ding ist sehr genau und sehr klein wie ich meine. Aufbauen könnte man das auch auf einer Platine die in der Wanne befestigt ist. Dann eine passende Platine unter dem Prisma konstruieren wo nur mehr die LEDs darauf sind. Dorthin eine Zuleitung und fertig wäre ein wirklich stabiles Quarz-Strobe.

    Anbei die Anleitung in Bildern. Das PDF war einfach zu groß.

    Sonst wie schon oben

    STROBE VINYLENGINE

    Copyright by:

    Design Copyright: D. Tilch - Jhb, South Africa. Feb 2006. Freely distributable for NON PROFIT use. Contact me at vinylengine.com, username: steerpike

    Hat das von Euch schon wer gebaut?


    Lg Thomas

  • Moin,

    Optisch immer wieder ein Hingucker und schön anzusehen die Strobobeleuchtung am Plattenspieler. Als DJ und dem Technics SL-1210 MK ein muss aber im Privaten kein muss. Ich nutze, da meine Dreher auch kein Strobo haben, zur Kontrolle, eine Software auf meinem iPhone. RPM nutzt den G-Sensor des iPhons und zeigt exakt die Umdrehungsgeschwindigkeit für 16, 33 1/2, 45 und 78 an. Vorher habe ich die Stroboscheibe von Dual genutzt, da es aber immer schwieriger wird eine "normale" Glühlampe zu bekommen habe ich nach einer Alternative gesucht und bin, durch einen Bericht im Internet, auf die Software gestoßen.

    Aber nicht das ihr jetzt denkt was will der denn! Ich finde das Projekt echt cool, dass so viel Gehirnschmalz aufgewendet wird um einen Umbau auf LED zu realisieren. Hut ab 🎓

    Gruß Volker

    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide 🤗 - Volker

    _____________________________________________________________

    Mehr über mich 😊

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