Dual 731Q - Restaurierung - Lift-Problem

  • Moinsen zusammen,


    mein erstes Dual 731Q-Projekt drohte sich zu jähren. Seit Februar diesen Jahres liegt das Ding nun auf der Werkbank, aber Arbeiten am Haus und andere Dinge hielten mich von den letzten Schritten der Fertigstellung ab. Außerdem hat mich der Dreher den letzten Nerv gekostet. Schließlich ging so ziemlich gar nix an dem Teil. Der Arm ließ sich nur schwer bewegen, kein einziger Knopf ließ sich betätigen - wie festgeklebt, und wenn der Stecker in der Dose war, tat es keinen Mux. Also stand eine vollständige Zerlegung an, die ich auch nach Jos Plan durchgeführt habe.

    Obwohl der Dreher in alle Einzelteile zerlegt wurde, zwei Hände voll Kondis und Elkos verlötet, alles liebevoll gereinigt und nach und nach wieder mit den entsprechenden Schmiermitteln zusammengebaut wurde, wollte der Dreher sich nicht bewegen. Wie tot. Mit Beihilfe von Peter konnte Modul 3 als Übeltäter identifiziert werden, nicht jedoch der Fehler auf dem Modul und so hatte ich ein neues besorgt. Und siehe da, der Dreher lief nun.


    Diese Woche endlich hatte ich nun die Automatik auf Vordermann gebracht. Der Federbolzen auf dem Federblech, das Ding, was den Tonarm zunächst beim Start über der Einlaufrille an der Stellschiene stoppt, hinderte quasi auch den abgesenkten Tonarm in den Rillen weiterzulaufen. Die Nadel wollte weiter, wurde aber immer wieder vom Tonarm mit einem Ruck zurückgeholt. Das tat beim Zuschauen schon weh. Letzendlich habe ich mit der Justierschraube (9) für die Tonarmhöhe die Tonarmhöhe so eingestellt, dass die Stellschiene gerade so freigegeben wird, wenn der Tonarm abgesenkt ist. Das hat funktionert. Frage 1: Ich bin aber nicht sicher, ob das die richtige Maßnahme war. Vielleicht kann jemand ein seine Meinung dazu schreiben?


    Dann kamen die Potis für die Tonhöhenverstellung dran. Der 45er war funktionslos, der 33er ging, aber der Drehschalter für die Quarzsteuerung wollte nicht und die Analoganzeige für die Drehzahlabweichung wollte auch nicht. Also noch mal alles auseinander, zwei neue Potis rein und die Schnappschalter allesamt in Silberlösung eingeweicht. Danach (Hosenträger und Gürtel) noch mal die Kontakte mit feinem Schleifpapier nachgeschliffen und siehe da - nun geht alles. Beide Potis lassen sich regeln und wenn der Drehschalter auf aus ist, dann macht das Quarzlaufwerk was es soll. Das ist also auch erledigt.


    Ein kleines Problem habe ich mir noch aufgehoben. Der Lift-Knopf will nicht. Den habe ich schon das zweite mal ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Der Schnappschalter hat zweimal seine Behandlung bekommen und er klickt auch schön, wenn man den Lift-Knopf betätigt, aber es passiert gar nix. Frage 2: Was meint Ihr? Den Schnappschalter komplett tauschen oder kann woanders noch etwas im Argen liegen? Da bin ich um jede Idee dankbar.


    Gruß, Oliver

  • Hallo Oliver,

    den Schalter kannst du mit einem Ohmmeter ( Vielfachmeßgerät ) prüfen. Wenn du keins hast, kannst du zu Prüfzwecken auch den Schalter kurz überbrücken. Dann siehst du, ob es an dem Schalter liegt.

    Wenn ja....den gibt es bei Dual Fred.

    Das wäre der erste Schritt.....


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Sind Zugmagnet und Anker des Lifts iO ? Schwergängig, Kabel ab, Stecker korrodiert ?

    Wolli

  • Hallo Wolfgang,

    Stell Dir einfach vor, das Arbeitsamt schickt Dir einen willigen Lehrling vorbei, ein angehender Elektriker am ersten Tag seiner Lehre. Und dem musst Du jetzt erklären, wie er sein Multimeter einstellen muss und wo er es dran heben muss und was es dann anzeigen soll. So in etwa stelle ich mich bei Elektrik an. Es grenzt quasi an ein Wunder, dass ich noch lebe.


    Sind Zugmagnet und Anker des Lifts iO ? Schwergängig, Kabel ab, Stecker korrodiert ?

    Wolli

    Hi Wolli, schau ich mir noch ma genau an.

    Gruß, Oliver

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  • Moin Wolfgang,

    also wie schon gesagt, da bräuchte ich etwas Starthilfe, wie man den Schalter tatsächlich überprüft. Ich kann den Stoppschalter z.B. kurzschließen, bei dem Liftschalter geht das nicht.


    Sind Zugmagnet und Anker des Lifts iO ? Schwergängig, Kabel ab, Stecker korrodiert ?

    Wolli

    Moin Wolli,

    puh, ich würde sagen, ich habe das Ding wieder so zusammengesetzt wie ich es zerlegt habe. Außer, Dir würde auf einem der Bilder etwas auf dem ersten Blick auffallen. Ich kann aber auch am Wochenende mal die Stecker wieder zerlegen und reinschauen. Wo muss ich denn als erstes genau hinschauen?

    Gruß, Oliver

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  • So, das Teil lässt mich nicht los und ich muss echt sagen, dass mein Ego inzwischen etwas angekratzt ist!

    Ich bekomme den Lift nicht zum Laufen. Er macht keinen Mux, wenn ich die Taste betätige. Der Mikroschalter lässt sich auch nicht kurzschließen. Bei der Stopptaste kann ich das. Kurz mit dem Schraubendreher dran und schwubs hält der Dreher an, was man von einer Stopptaste eben erwartet. Aber der Mikroschalter für den Lift lässt sich nirgends kurschließen, also denke ich, dass das Problem in der Kette weiter hinten liegt.


    Das Problem ist, der Lift hat halt noch nie funktioniert, daher ist das jetzt echt schwierig.


    Im Grunde habe ich auf dem kleinen Modul nur 4 Sachen getauscht. Den Elko C9501, die zwei Kondis C9502/C9503 und der Kerko C9504.


    Ich habe den C9501 noch mal rausgelötet und einen neuen rein. Jetzt mal den blöde Frage: wie rum gehört der eigentlich? Ich meine auf der Platine an einem Balken einen ganz kleinen Punkt erkennen zu können und identifiziere das als die Minusseite. Ist das richtig? Kann das mal jemand bestätigen oder berichtigen? Siehe Bild.


    Das ist die Rückseite. Brücken oder kalte Lötstellen?


    Irgendwo liegt der Wurm begraben :-\


    Jemand einen Tipp, was ich durchmessen könnte und wo anfangen? Dann aber bitte für Dummies.


    Lieben Dank vorab!

    Gruß, Oliver

  • C9501 ist falsch herum. Minus muss nach aussen zeigen (also von der Platine weg). Auf deinem Bild vom 4.12 ist der noch richtig herum...


  • Hast du mittlerweile schonmal kontrolliert ob die Solenoiden verklebt sind. Einer ist für den Lift zuständig. Innen ist ein Bolzen der sich bei Bestromung bewegen muss. Schau mal ob er das auch kann. D.h. ohne Strom dran ziehen oder drücken. Ein paar mm rein und/oder raus müssen gehen.


    Viele Grüße


    Roman

  • Hallo Oliver,


    die Mikroschalter sind in Reihe geschaltet. Schau dir das mal im Schaltplan an. Der Strom geht erst zum Start-Schalter. Dann vom Ruhekontakt des Start-Schalters zum Stop-Schalter. Von dessen Ruhekontakt dann zum Lift-Schalter.


    Dadurch kann immer nur einer der Schalter einen Impuls an die Selenoid-Platine geben. Wenn der Ruhekontakt des Start-Schalters oxidiert ist, funktioniert Stop und Lift nicht mehr. Wenn der Ruhekontakt des Stop-Schalters oxidiert ist, funktioniert der Lift nicht mehr. Danach sieht es aus.


    Mache also den Ruhekontakt des Stop-Schalters sauber und probiere es danach noch mal


    Viele Grüße,

    Horst

  • Ich habe schnell noch ein Bildchen gemacht.

    Ich meine Peter (Wacholder) hatte so etwas früher auch schon ein paar Mal gepostet.


    Viele Grüße,

    Horst

  • C9501 ist falsch herum. Minus muss nach aussen zeigen (also von der Platine weg). Auf deinem Bild vom 4.12 ist der noch richtig herum...

    Hi Matthias, alles klar. Immer stark nachdenken, ganz arg nachdenken, dann für eine Seite entscheiden und die andere nehmen. Wie beim Draht, rot oder grün, beim Bombenentschärfen.


    Woran sieht man das, wenn ich mal außer Acht lasse, wie der Vorgänger drin saß? Da lerne ich gerne dazu.


    Hallo Horst, das war's! Ich bin fertig! Das Ding habe ich in Silberbad eingelegt und geputzt und geschliffen. Eingebaut und Stopp ging.

    Jetzt alles noch mal wiederholt und jetzt geht auch der Lift. Meine Güte, man lernt hier nie aus.

    Danke!

    Gruß, Oliver

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  • Eine Kleinigkeit habe ich noch. Das Netzkabel haben wohl die Mäuse angeknabbert. Das möchte ich so nicht lassen. Fertige Netzkabel mit Stecker habe ich, aber ich muss mir noch diese Kabelschuhe besorgen für den Netzschalter.


    Nach welcher Größe muss ich da Ausschau halten?


    Oh man, ich bin auf der Zielgeraden! :love:

    Gruß, Oliver

  • Puh, da bin ich überfragt. Die musste ich bisher nicht wechseln. Ich glaube, das war mal wieder ein schwierig zu findendes Spezialteil. Vielleicht weiß einer der Anderen hier was dazu.


    Viele Grüße,

    Horst

  • .


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  • Guter Hinweis! Aber ich glaube, dann dürften nur noch die wenigsten hier einen Schallplattenspieler öffnen. Mit einer Crimpzange passende Ringkabelschuhe anbringen, das hätte ich mir noch zugetraut.


    Da hört sich aber an, als würde es passende nicht mehr geben?


    Hast du einen Link, wo man die Kabel beziehen kann? Ich habe keine gefunden.

    Gruß, Oliver

  • Gruß Stefan


    Dual CS 714Q mit Shure V15 III

    Dual CS704 mit ATVM95ML

    Pro-Ject Debut Pro S mit Denon DL 103

    Cambridge Alva Duo

    Cambridge MXN10

    Naim NAC152/NAP200

    Technics SU-V7

    Marantz CD67SE

    Grundig CD 8150

    Canton Vento 896 DC

    Dual CL 180

    Pro-Ject VC-E2

  • Hallo, ich hänge mich als Neuling im Board mal hier an. Ich habe meinen ersten Dual-Plattenspieler gekauft. Es handelt sich um einen gebrauchten, aber gut erhaltenen CS 731Q mit der orginalen ULM-Nadel und ohne Halbzolladapter.


    Nun meine Fragen, um deren höfliche und nachsichtige Beantwortung ich Euch bitten möchte:


    Beim Justieren des Tonarms ist mir aufgefallen, dass ich das Auflagegwicht durch Drehen des vorderen - der Tonarmachse zugewandten - Rädchens am Tonarmende nicht sauber einstellen kann. Beim Drehen erhöht und verringert sich das Auflagegewicht - je nach dem, wie weit ich drehe. Sollte es nicht so sein, dass sich das Auflagegewicht durch Drehen in die eine Richtung erhöht und duch Drehen in die andere Richting verringert, statt sich alternierend zu erhöhen und zu verringern? Das Verhalten kenne ich von anderen Plattenspielern so nicht. Mir wäre ein Hinweis wichtig, ob mein Dual CS 713q in Ordnung ist. Das Auflagegewicht habe ich einstweilen durch Verschieben des Gewichts auf der Achse eingestellt. Nach meinem Dafürhalten, sollte so jedoch nur der Schwebezustand erzeilt werden und die Feinjustage sollte durch Drehen dees Rädchens erfolgen. So kennne ich es jedenfalls von anderen Plattenspielern, die allerdings auch keinen Tuning-Anti-Resonator haben). Mit etwas Mühe habe ich ein gemessenes Auflagegewicht von ca. 1,4 Gramm erzielt. So richtig schön erscheint mir das aber nicht zu sein, da ich das Gewicht nicht nur durch Verschieben, sondern auch durch Drehen einstellen können möchte. Falls an meinem Dreher etwas defekt sein sollte: Kann man das abnehmbare Tonarmende mit den beiden Rädchen (Gewicht und Tuning-Anti-Resonator - den ich auf 7,8 gestellt habe) neu bestellen? Und wenn ja, wo?


    Bei der Einstellung des Absenkpunkts der Nadel (zu Beginn der Einlaufrille bei normalen LPs - 33 RPM - und Singles - 45 RPM-) sowie der Justage des Lifts ist mir aufgefallen, dass die Liftkappe auch im Spielbetrieb Kontakt zu der Plastikführung hat, mit der der Tonarm angehoben wird. Mir ist es nicht gelungen, den Lift so einzustellen, dass der Tonarm bzw. die Nadel in sicherer Höhe über die Platte schwebt und sich so weit absenkt, dass zwischen Plastikführung und Liftkappe ein Spalt entsteht. Ist das so richtig und falls ja, ist es dem Klang nicht abträglich, wenn zwischen Liftkappe und Tonarm Kontakt besteht? Bitte nicht falsch verstehen, der Klang ist gut und die Nadel für meine Ohren noch in Ordnung, aber ich möchte kein Potenzial verschenken.

    Danke für Eure Antworten und beste Grüße,



    Shinsei

  • Vielleicht solltest Du dazu einen neuen Thread aufmachen, aber...

    Mit dem hinteren Gewicht stellst Du lediglich die Waage ein - für das Auflagegewicht hat der Dual hinten rechts von der Tonarmlagerung ein weiteres Rädchen - ein Dual macht das nämlich ausschließlich per Federzug, nicht per Gewicht! Also - Auflagegewichts-Regler auf 0, Antiskating auf 0, Tonarm mittels hinterem Gegengewicht in Waage bringen. Dann die gewünschte Auflagekraft mittels Regler rechts am Tonarm einstellen.


    Und wenn das dann immer noch hin- und herspringt von der (gemessenen) Auflagekraft her, dann könnte das (hoffentlich nicht!) ein defektes Federgehäuse bedeuten...



    Gruß,

    Stefan
    --
    Dual 1229
    in CS-40 Zarge, TK24 mit AT-VM95SH, Dual 496 (aus einer ITT HC 7071-B) mit Original ULM 45E, Dual 731Q mit Original ULM 60E

    Einmal editiert, zuletzt von Razalduria ()

  • Hallo Razalduria,


    danke für Deine Antwort. Ich habe als Neuling ohne Ahnung bewusst keien neuen Thread eröffnet, weil ich nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte und es mir durchaus bewusst ist, dass Ihr immer wieder ähnliche Fragen beantworten dürft. Also danke an alle, für Eure Geduld.

    Also, wenn ich den Tonarm in den Schwebezustand versetze und dann mit dem Rädchen rechts vom Tonarm die "1" wähle, dann messe ich ca. 1 Gramm Auflagegewicht. Passt das? Bisher hatte ich meine Systeme an anderen Drehern auf ca. 1,5 Gramm eingestellt. Habe es gerade mal ausprobiert, der Dual CS 731q spielt offenbar auch mit 1 Gramm gut.

    Wie ist das denn mit dem Lift? Berüht der permenant die Führenung (also das Plastikstück, das von oben gesehen wie 1/4 eines Kreises aussieht?

    Beste Grüße, Shinsei

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