Revisionsversuch HS32


  • C15 ist der Auskoppelkondensator. Hier ist sicherlich sinnvoll auf >=25V zu gehen.


    Selbst wenn es etwas teurer ist, würde ich auf Low-ESR-Elkos gehen. Als Beispiel für den C15: https://www.reichelt.at/at/de/…r-a-470u-25b-p200290.html

    Die angegebene Lebensdauer ist auch noch bedeutend höher, also der Kondensator erheblich hochwertiger.

    Gruß
    Thechnor

  • Hi,

    das Gerät hat eine Versorgungsspannung von etwa 18 V. Wenn Du alle Elektrolytkondensatoren mit einer Spannungsfestigkeit von 25 Volt kaufst bist Du auf der sicheren Seite. Mehr bringt auch keine größere Sicherheit.

    Viel Erfolg,

    Rainer

  • So, der Warenkorb ist aktualisiert. Alle Elkos in low ESR und mind. 25 V Spannungsfestigkeit umgewandelt, wenn es sie denn in der Ausführung gab.

    Ja nun, auch die ganzen Vitrohm Widerstände (Grundfarbe dunkelbraun) sind potenzielle Tauschkandidaten. Die erhöhen gerne mal ihren angedachten Wert in ungeahnte Höhen.

    Die Vitrohm hab ich vorzugsweise auch mal sicherheitshalber in den Warenkorb. Ich habe Metalloxydschicht gewählt, 0,3 W gabs nicht, also hab ich mich für zwischen 1 und 2 W entschieden, was eben gerade zwischen die Finger kam. Auch hab ich den vorher im Warenkorb gelegenen Tantal in diesen hier TANTAL 1,0/35 ersetzt. (da nun 0,22 anstatt 1,00 pro Stck.)

    Bevor ich bestelle und nachbestellen muss:

    Gibt es etwas an den Tandem-Potentiometern vorsorglich zu tun? Reinigung z.B.? Habe beim Nachlesen die relativ hitzigen Diskussionen über Kontakt 60, 61 und WL gesehen... :| Erster Gedanke war: einfach mal so lassen.

    So nun gut, hier die Liste. Falls ich nix vergessen hab, was eventuell die Arbeit dann behindert oder erneut diese hohen Versandkosten auf einen zukommen, würde ich heute noch bestellen! (Bin jetzt ungefähr bei knappen 19 €. Danke euch vielmals.

    Beste Grüße

    Daniel

  • Diskussionen über Kontakt 60, 61 und WL gesehen

    Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Das eine (ich weiß immer nicht ob 60 oder 61) sollte man unbedingt mit dem WL wieder ausspülen, da es sehr aggressiv ist und die Kontakte nach der Reinigung dann nach und nach zerstören würde.


    Ich nutze Oszillin T6, das muss man nicht ausspülen, ist aber auch nicht so aggressiv. Wenn das nicht hilft, ist bei mir der nächste Schritt zerlegen und reinigen.

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Das eine (ich weiß immer nicht ob 60 oder 61) sollte man unbedingt mit dem WL wieder ausspülen,

    Hallo,
    daß ist Kontakt 60.

    Kann man auch mit Kontakt 61 nachspülen, dieses ist im Gegensatz zu WL, minimal rückfettend.
    Ich habe seit Jahren, nur 60 und 61 im Bestand.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Auch wenn ichs gefühlt schon 1000 mal geschrieben habe, gerne nochmal:


    Kontakt 60 "frisst", und ist zum Beseitigen von Korrosion und Dreck gedacht, muss aber entfernt werden, wenn es gewirkt hat, und nicht nur nachgefettet. Hierzu nimmt man Kontakt WL. Kontakt WL ist der "Bremsenreiniger der Elektrotechnik", während man Kontakt 60 nur tröpchenweise einsetzen sollte, darf mit WL kräftig gespült werden, um den mit Kontakt 60 gelösten Dreck und die Kontakt 60 Reste auszuspülen. Tut man das nicht, frisst das Kontakt 60 weiter, und zerstört langfristig die Kontakte, auch oder gerade dann wenn man die Pampe mit dem öligen Kontakt 61 "verdünnt". Kontakt 61 kann man nehmen, nachdem alles sauber und das WL verdunstet ist, aber erst dann.


    Kontakt 61 ist das "WD40 der Elektrotechnik". Mit ihm kann man verharztes Fett lösen und sparsam eingesetzt auch "pflegen", in Zusammenhang mit Kontakt 60 macht es aber keinen Sinn, sondern richtet eher noch Schaden an.


    Und dann noch was, was ich ebenfalls schon gefühlt 1000 mal geschrieben habe - Bauteile tauschen ohne Sinn bis die Schwarte kracht ersetzt keine Fehlersuche, sondern schafft üblicherweise eher zusätzliche Fehler. Ich würde das Gerät erstmal über einen Regeltrafo oder die berühmte "Vorschalt-Glühlampe" ans Netz anschließen, ohne Lautsprecher einschalten und gucken, was passiert. Erst, wenn ich weiß, ob was kaputt ist und was, würde ich Bauteile kaufen. Und wenn ich mich mit sowas überfordert fühlen würde, würde ich mir jemanden suchen, der mir hilft, da gibt es hier im Bord genügend nette Menschen. Österreich ist leider zu weit weg, sonst dürftest Du gerne vorbeikommen. Gemeinsames Reparieren mit einem Fachmann ist der beste praktische Einstieg, vielleicht gibt es ja bei Euch ein Repaircafé o.ä. .


    Gruß Frank

  • 0,3Wattwiderstände gegen 1 bzw 2Watt zu ersetzen ist overkill.

    Beschaff dir mal ne farbcodetabelle und schau dir die Toleranzen der verbauten Widerstände an. Da kannst du sicher auf andere Typen gehen, die dann vielleicht in 0,5watt erhältlich sind.

    Ich persönlich würde sogar nur 0,25watt einbauen.

    Und ehrlich stimme ich Frank zu. Vor dem wahllosen rundumschlag teile zu tauschen erst mal schauen, ob das Teil funktioniert, und wenn nein, analysieren, warum nicht. Alte Teile sind nicht automatisch kaputt oder fallen morgen aus.

    Ahoi Jürgen

  • Um mich da mal kurz aus der Schussbahn zu nehmen:

    Ich tausche erst mal nur die 2 Kondensatoren und den Entstörkondi und dann teste ich... Ich versuche lediglich die hier erwähnten Bauteile mal da zu haben, um dem Versandpreis etwas entgegenzuwirken. Wenn ich dann mal angefangen habe, möchte ich ungern nochmal bestellen wollen... Klar kann das dann auch etwas anderes sein, aber ich denke, dass ich so mal einigermaßen gegen unvorhergesehenes abgedeckt bin. Außerdem möchte ich mich damit etwas auseinandersetzen und üben. Allein die Suche nach den entsprechenden Bauteilen und eure Anmerkungen dazu haben mir viel geholfen – vor allem auch für mein Verständnis. Vieles, was bei euch 1x1 ist und nicht mehr aktives Nachdenken erfordert, kann in meinem Denken einen Knoten lösen und mir wird einiges klarer. Ich nehme eure Vorschläge dann auf jeden Fall ernst und werde selbstverständlich nicht alles tauschen, was da auf der Liste steht. Und da der aktuelle Stand momentan auf dem letzten Bild zu sehen ist, möchte ich vor einem ersten Zusammenbau und Test zumindest die beiden Elkos (und eben den X2) tauschen. Wenn eine weitere HS mal dastehen sollte, kann ich die Bauteile bestimmt mal gebrauchen, falls ich wirklich nichts zusätzlich brauchen sollte für die HS32.


    Beschaff dir mal ne farbcodetabelle und schau dir die Toleranzen der verbauten Widerstände an. Da kannst du sicher auf andere Typen gehen, die dann vielleicht in 0,5watt erhältlich sind.

    Ich persönlich würde sogar nur 0,25watt einbauen.

    und danke dir Jürgen!

    Beste Grüße

    Daniel

  • wie gesagt, wenn Du unerfahren aber motiviert bist, ist es wirklich das beste, Dir jemanden zu suchen, der sich auskennt, und das Ganze mit dem gemeinsam zu machen. Probier es einfach mal aus, Du wirst über den Lerneffekt erstaunt sein. Ich habe das in meinem Leben schon oft so gemacht, wenn ich mich irgendwo schwergetan habe, und dabei immer wieder die Erfahrung gemacht, dass man sich als Laie oft um Dinge einen Riesenkopf macht, die sich mit einem Handschlag lösen lassen, wenn es einem nur mal jemand zeigt. Das ist ja auch der tiefere SInn von den Repaircafes, die überall entstehen - die gedanklichen Knoten schneller aufzulösen, als man es alleine könnte.


    Foren helfen schon weiter, haben aber zwei entscheidende Nachteile - einmal schreibt man sich doof an Dingen, die in wenigen Sekunden gesagt wären, und zum anderen gibt es keinen echten DIalog, man weiß nie, ob das, was man schreibt, beim anderen auch so ankommt, wie man es meint ( und umgekert ). Deswegen telefoniere ich oft auch wieder lieber mit Leuten, denen ich helfen will, als mir die Finger wundzutippen.


    Gruß Frank

  • So, die Lieferung von Reichelt kam an. Ich habe jetzt den X2 eingepflanzt und auf der Regelverstärkerplatine einen der Kondensatoren C2 / 10n getauscht (weil von außen beschädigt). Bei den Endstufen habe ich den ausgebeulten C10 auf der einen und den ausgelaufenen C14 auf der anderen ausgetauscht – mehr habe ich auf eure Empfehlung hin noch nicht getauscht. Platinen wieder zusammengelötet, 1010 noch weggelassen, Lautsprecher angeschlossen und dann eingeschalten. Es läuft zumindest mal... Lampe leuchtet, die Lautsprecher haben Grundrauschen. Dann bin ich die Spannungsmesspunkte abgegangen, die in folgender Tabelle gelistet sind. In Orange sind die stark abweichenden, die mir direkt ins Auge gesprungen sind.



    Ist Soll
    1 11,98 11,4 linke Platine
    3 0,86 0,65
    4 4,61 5
    5 0,76 0,57
    6 9,22 ??
    7 18,49 17,5
    8 8,41 8,25
    9 8,67 8,4




    1 5,17 11,4 rechte Platine
    3 0,78 0,65
    4 2,48 5
    5 0,75 0,57
    6 8,5 ??
    7 18,32 17,5
    8 7,75 8,25
    9 7,94 8,4




    1 11,85 11,4 Regelverstärker
    2 6,66 7
    2 7,01 7

    Beste Grüße

    Daniel

  • Dann bin ich die Spannungsmesspunkte abgegangen, die in folgender Tabelle gelistet sind. In Orange sind die stark abweichenden, die mir direkt ins Auge gesprungen sind.

    Ich hab jetzt mal (ohne auszulöten) die beiden Endstufen miteinander verglichen indem ich die Dioden, die Elkos und die Widerstände durchgemessen habe. Aufgefallen ist:


    Rechte Platine hat C14 knapp 1 kOhm (linke 0,550 kOhm)


    Rechte Platine hat C15 knapp 1 kOhm (linke 0,550 kOhm)


    Ich nehme mal an, dass ich die beiden auf der rechten Platine tauschen muss – würde dies den Spannungsabfall erklären?


    Danke Euch!


    PS:

    Gesagt, getan: C14 und C15 getauscht, aber der Spannungsabfall ist gleich geblieben – minimale Besserung. Messpunkt 1 liegt ungefähr bei 6 und Messpunkt 2 nun ungefähr bei 3 Volt. Wie gehe ich nun am besten weiter vor?

    Beste Grüße

    Daniel

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  • Also kurz als Zwischenbericht...


    Es läuft glaub wieder zufriedenstellend.

    Den halbierten Spannungsabfall, den ich oben beschrieben hatte, lag übrigens an einem nicht von mir verstellten Trimmer, was mir dann erst beim zweiten Gucken aufgefallen war. Als ich den an die andere Endstufe angeglichen hatte, waren die Spannungen wieder sehr ähnlich.

    Habe dann alle Elkos (bis auf die Tantals) und schlussendlich auch die Trimmer auf den Endstufen getauscht. Dann natürlich noch den Endstörkondensator und den dicken Elko am Trafo. Im Anschluss auf 240 Volt umgelötet. Die Trimmer voreingestellt und dann so gut es geht auf Betriebsspannung angepasst und auch entsprechend den Ruhestrom eingestellt. Am Emitterwiderstand fallen auf der einen nun ca. 2,8mV und auf der anderen Endstufe ca 2,3mV ab und die Spannungsmesspunkte im Schaltplan sind meist sehr seitengleich. Messpunkt 1 sticht mit 1-1,5 Volt Unterschied etwas heraus. Da die Lautsprecher nach den ersten Tests gleich laut klingen, sollte alles soweit in Ordnung gehen.


    Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für die Unterstützung, insbesondere an Peter ( wacholder) und Armin ( tubesaurus). Nun traue ich mich auch an die elektronischen Komponenten einer HS ran, falls mal wieder eine auftauchen sollte. Ich hab viel dazugelernt!

    Ach und der 1010F läuft auch wieder (dreht grad mit frisch gewartetem Motor seine Runden und läuft ein). Wenn es die Zeit zulässt mache ich im neuen Jahr in einem spearaten Thread zur gesamten HS32 einen (ganz kleinen – wegen mangelnder Fotos) Bericht.

    Beste Grüße

    Daniel

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