Dual CS 1229 / 1219 - Komplettwartung

  • Und die Justierschraube sollte man auch nicht ganz rausdrehen....

    Nur nochmal falls es überlesen wurde

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Hm, ok, zu spät. Sie lässt sich aber wieder hineindrehen und man sieht auch noch ziemlich genau, wo sie gesessen hat. Ich vermute zur Zeit, dass sich damit das Zusammenspiel zwischen Schaltarm und Schaltschiene justieren lässt. Falls es bspw. Probleme mit dem Schalter gibt. Wenn dem so ist, dann ist das eigentlich ein dankbarer Justagepunkt. Ich werde aber zunächst mal die Position so wieder herstellen, wie es urpsrünglich war.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Die bekommst du dann nämlich nicht mehr fest . Und justieren kannst du dann nix mehr damit .

    Stimmt so auch nicht.


    Die beiden Teile sind an der Rillenachse mit einer großen Hohlniete genietet.

    Im unteren Teil ist ein Gewinde eingeschnitten, in das die Justierschraube eingreift.

    Solange die Nietung intakt bleibt, ist alles okay.

    Grundeinstellung ist: schmaleres Oberteil sitzt auf dem breiteren Unterteil mit gleichmäßigem Überstand zu beiden Seiten.

    Das funktioniert in 9 von 10 Fällen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ja Peter , aber meist funktioniert es nicht mehr gescheit, wenn die Schraube ganz draußen war.

    Meistens ist das mini Gewinde ( viele Umdrehungen hat es ja nicht) durch das ganz raus und wieder rein schrauben so beleidigt, das es nicht mehr greift.

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

    4 Mal editiert, zuletzt von schrauber71 ()

  • Mea Culpa. Natürlich. Die beiden Teile sind vernietet. Ich habe sie auch nicht komplett voneinander getrennt.

    Zerlegen war wohl etwas weit hergeholt. Man kann sie untereinander verdrehen. Das trifft es eher.



    Die Position erkennt man noch sehr gut. Ziemlich mittig.

    Zwischen den beiden Elementen waren allerdings siffige Ölreste. Die wollte ich entfernen. Daher habe ich die Schraube einfach mal gelöst.

    Mal sehen, wohin mich meine planlosen Taten noch führen :D

    Danke jedenfalls für die Erläuterungen.

    Ich werde die mittige Position wiederherstellen und berichten, was passiert.


    Ich habe den entsprechenden Beitrag editiert.

    Beste Grüße,

    Luke

    Einmal editiert, zuletzt von Lukejack () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Lukejack mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Meistens ist das mini Gewinde ( viele Umdrehungen hat es ja nicht) durch das ganz raus und wieder rein schrauben so beleidigt, das es nicht mehr greift.

    Die Schraube ist eine M3 x 5, wenn ich mich recht entsinne.

    Notfalls wird das Gewinde auf M4 aufgeweitet. Platz müßte in der Aussparung im oberen Hebelteil genug sein.

    Die Schraube darf nur nicht zu lang sein, sonst guckt sie unten zu weit raus.


    :)


    Es gibt nicht nur Probleme. Es gibt auch Lösungen.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ja Peter, natürlich kann man ein M4 rein schneiden, sofern man einen Gewindeschneider hat und damit umgehen kann.

    Wollte ja nur einwenden, das man es unterlassen sollte, die Justierschraube ganz raus zu drehen .

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Ich schätze, ich habe nochmal Glück gehabt. Das Gewinde greift noch einwandfrei.

    Da bin ich zuversichtlich, dass das funktioniert.

    Was mit aber aufgefallen ist.

    Wenn ich nicht völlig Banane bin, dann ist da im Service Manual noch eine Schenkelfeder eingezeichnet unterhalb des Schaltarms (ich meine Nummer 187, wenn ich mich recht entsinne).

    Die war nicht da. Verloren? Weggespart?

    Oder habe ich da einen Knick in der Optik um die Uhrzeit?

    Beste Grüße,

    Luke

  • Es gab eine Version mit und ohne Schenkelfeder.

    Du hast eine frühere( oder war es die spätere? ) Version - alles gut

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Als nächstes wird erstmal das Chassis gereinigt:



    Auf der oberflächlich garnicht so schlimm aussehenden Fläche sitzt ganz schöner Schmodder.



    Erstmal wird das alte Fett entfernt. Kontakt WL hat sich bewährt.



    Im Anschluss greift die bewährte Methode mit einer alten elektrischen Zahnbürste und Spülilösung.




    Nachgearbeitet wird mit folgendem Mittel.





    Und schon sieht das Ganze etwas besser aus.



    Beste Grüße,

    Luke

  • Die Achse der Tonarmablage war etwas oxidiert.



    Zum Glück lässt sie sich etwas hin und herschieben und so mit feinem Schmirgel abziehen.



    Nach der Montage.



    Die ganze Tonarmeinheit wurde gereinigt und von alten Schmierstoffen befreit.

    Danach folgen Haftöl und Mehrzweckfett an den bezeichneten Stellen.




    Nun kann die Feder wieder eingesetzt werden.



    Es folgt der Tonarm. Während man den Tonarm einsetzt befindet sich der Mode-Selektor in Stellung Multi. Dabei dreht man den äußeren Lagerring etwas. Im Endeffekt gibt es nur eine Position des äußeren Lagerrings, in der man den Tonarm einsetzen kann. Danach schaltet man den Mode-Selektor auf Single. Der Tonarm sitzt nun erstmal fest und kann nicht mehr herausfallen. Aber er sitzt etwas zu hoch und der äußere Lagerring steht noch zu weit entgegen des Uhrzeigersinns.



    Von unten sieht es so aus.



    Das Segment wird ebenfalls gereinigt. Die Lagerkugeln und und die Hülse für die Tonarmeinheit müssen erstmal von altem Fett befreit werden.



    Hier wurde das Segment wieder montiert.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Nun folgt eine vorläufige Justierung des äußeren Tonarmlagerrings.






    Die Einheit mit dem Lift wurde eingesetzt und die Mutter nur leicht aufgesetzt.

    Außerdem wurde dort, wo der alte Mode-Selektor-Gummi saß, ein passendes Stückchen Silikonschlauch montiert.


    Wenn ich das richtig sehe, dann gibt es 2 Punkte, die eingestellt werden können.

    Ähnlich war es ja schon beim 1249, wobei die Sache mit dem äußeren Lagerring nicht zum Tragen kam.

    Durch das Verdrehen des äußeren Lagerrings be

    Dabei kann man beobachten, dass das Segment etwas Spiel benötigt, weil sich die Positionen des Segments in beiden Stellungen etwas voneinander unterscheiden.

    Das Spiel des Segments wird durch das Führungsstück am Schutzschild bestimmt.

    Dort würde ich auch erstmal nichts ändern.

    Der äußere Lagerring ist jetzt erstmal nach Augenmaß so eingestellt, wie er vorher war. Die Kugeln am Segment greifen in beiden Positionen.

    Ob das jetzt zum Führungsstück passt, kann ich erst prüfen, wenn der Schutzschild eingebaut wurde. Dann werde ich ggf. nochmal etwas nachjustieren. Dann sollte es auch passen.

    Der Modeselektor lässt sich nun jedenfalls wieder sehr geschmeidig schalten.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Hallo Luke,


    auch wenn Dein Bericht bestimmt bzw. hoffentlich noch nicht fertig ist, hier einmal ein großes Zwischenlob! :)


    Natürlich gibt es schon einige Restaurationsfäden zu den 12x9, aber solch eine bebilderte De- und Wieder-Montageanweisung samt Erläuterungen ist schon klasse.


    Auch wenn ich mir denke, dass in den meisten Fällen eine Zerlegung in solcher Tiefe nicht erforderlich sein mag, ist es doch sehr anschaulich.

    Entscheiden, welche Demontagen man vermeidet, kann jeder selbst. Vielleicht wäre da der ein oder andere Hinweis (z.B. nur für Fortgeschrittene, nur wenn xxx defekt, Justage erforderlich o.ä.) sinnvoll.


    Schöne Grüße

    Frank

    mit 1229 (Saba 785)

  • Diesem Lob möchte ich mich anschliessen, ich staune über Deine Fingerfertigkeit und die sehr, sehr guten Erklärungen dazu - das wird hier zukûnftig vielen Nutzern helfen.


    Ich selbst würde mich niemals trauen einen 1229 soweit zu zerlegen, das Ding bekäme ich niemals wieder zusammen und funktionierend ans Laufen. Großer Respekt und Chapeau! :thumbup:


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Ach von mir ein Chapeau! Wenn ich so ein Gerät in die Finger bekomme, komme ich irgendwann in den "Bastelwahn" und vergesse dann Fotos zu machen. Habe beim Zusammenbau von meinem letzten 1229 ewig im Service Manual und dem Netz den korrekten Sitz einer von mir demontierten Feder gesucht.... Da hätten mir Deine Bilder durchaus geholfen. Daher, wie immer bei Deinen Berichten, dickes Danke für die Mühe (und Disziplin)!

    Michael

    Bestand:
    Mehr Spieler als ich brauche. Aktuelle Lieblingsspieler: 1229 und 741.

  • Hi Luke,


    eine wirklich gut bebilderte und beschreibene Doku!

    Nun folgt eine vorläufige Justierung des äußeren Tonarmlagerrings.

    Stehen die Ringe vom Tonarmlager nach der Montage des Segments immer noch so wie auf dem Foto oben?

    Falls ja, solltest Du das dringend ändern.


    Der äußere Ring muss bei auf der Stütze aufgelegtem und gesicherten Tonarm auf der linken Seite leicht hinter dem inneren stehen.

    Das sieht man sehr schön im SM, Seite 24.


    Gibt sonst merkwürdige Effekte im Automatikbetrieb, btdt ;)


    Ich bin gespannt auf Deine Weiterführung des Fadens :thumbup:

    Gruß


    Thorsten

  • Das mit der Stellung der Ringe kam mir schon auf dem Bild, als er noch zusammengebaut war so komisch vor. Das war schon vorab nicht korrekt.

    Hat der Dreher vorher denn funktioniert? Kann fast nicht sein...


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.



  • Ach von mir ein Chapeau! Wenn ich so ein Gerät in die Finger bekomme, komme ich irgendwann in den "Bastelwahn" und vergesse dann Fotos zu machen. Habe beim Zusammenbau von meinem letzten 1229 ewig im Service Manual und dem Netz den korrekten Sitz einer von mir demontierten Feder gesucht.... Da hätten mir Deine Bilder durchaus geholfen. Daher, wie immer bei Deinen Berichten, dickes Danke für die Mühe (und Disziplin)!

    Erstmal danke für die Blumen. So ganz uneigennützig ist das Ganze ja auch nicht. Ich habe hier noch diverse 1229 und 1219 stehen, die ich vermutlich vor allem für Freunde und Bekannte überholen möchte. Da ist es wirklich nützlich, alles so gut wie möglich zu dokumentieren. Den Hinweis mit den Tipps was man unbedingt machen sollte usw. nehme ich gerne auf.

    Da dies hier mein erster 1229, bin ich gerade auch noch in der Lernphase.



    Das mit der Stellung der Ringe kam mir schon auf dem Bild, als er noch zusammengebaut war so komisch vor. Das war schon vorab nicht korrekt.

    Hat der Dreher vorher denn funktioniert? Kann fast nicht sein...


    Gruß Martin


    Danke für diesen wirklich wichtigen Hinweis. Ich bin aber auch blöde. Es steht ja genau so in der Serviceanleitung genauestens beschrieben. Und ja, die Ringe waren von Anfang an so. Sieht man schön auf den ersten Bildern.

    Ich hatte das Gerät von einem Bastler übernommen, der das Teil irgendwann mal selbst überholen wollte.

    Dummerweise habe ich die Ausgangsstellung nicht in Frage gestellt.

    Wenn man es so macht, wie in der Service-Anleitung beschrieben, dann wird es ja im Grunde genommen sogar noch einfacher.

    Wobei ich eine Sache nicht verstehe. In der Service-Anleitung steht, dass man den äußerem Lagerring gegen den Uhrzeigersinn drehen soll, bis ein Widerstand zu spüren ist. Ich habe den äußerem Lagerring aber MIT dem Uhrzeigersinn gedreht, bis ein Widerstand auftaucht.

    Die Position scheint zu passen (mittig zur Tonarmlagerschraube) und der Multiselektor geht auch.

    Ich wüsste jetzt auch nicht, dass man den Tonarm noch anders einbauen könnte. ?!?





    Beste Grüße,

    Luke

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