Dual CD-Player CD120 defekt

  • Hallo,


    ja, ich weiß - lange nicht hier gewesen. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. ;)


    Und wie der Teufel es will, mag der CD 120 nicht mehr so richtig. Nach einiger Zeit fängt die Wiedergabe an zu "stottern". Laut Auskunft der Werkstatt meines Vertrauens liegt das an den Führungsschienen des Kopfschlittens und an ausgeschlagenen Zahnrädern. Ersatz dafür ist nicht zu bekommen. Und für eine Werkstatt insgesamt unrentabel, weil zu aufwendig. OK, ist akzeptiert. Aber hier ist nun mal keine Werkstatt. Und deswegen habe ich die Hoffnung, dass dem CDP hier geholfen werden kann. Wie sieht es in euren Ersatzteillagern aus? Ist da was vorhanden? Könnte vielleicht auch 3D-Druck ein Ansatzpunkt sein?


    Ich kann die Problemstellung selbst nicht genauer beschreiben. Ich würde es deswegen bevorzugen, das Gerätchen an jemanden zu schicken, der sich damit wirklich auskennt. Natürlich darf die Instandsetzung auch etwas kosten. Jedenfalls würde ich das Ding ungern abschreiben, weil einfach zu gut. ;)


    Viele Grüße


    Jochen

    Viele Grüße


    Jochen

  • liegt das an den Führungsschienen des Kopfschlittens und an ausgeschlagenen Zahnrädern

    Hallo Jochen,

    diese Aussage halte ich persönlich als ein wenig zu Allgemein. Die haben wohl keine Lust auf die Frikelei.

    Wenn nichts beschädigt ist, (gebrochene Zahnräder o.Ä.),

    eine Reinigung der Führungsschienen, Zahnrädern und ein wenig Schmiermittel, wo notwendig,

    bringt manchmal Abhilfe. Auch eine Reinigung der Laser-Linse, vorsichtig mit einem feuchten Wattestäbchen,

    bewirkt Wunder.

    Des Weiteren habe ich im Servicemanual gesehen, daß der Schlitten über einen Mototorantrieb mit Antriebsriemen verfügt,

    wenn der Riemen ausgelutscht ist, dürfte das auch zu einer Fehlfunktion führen.

    Hierzu ein Hinweis, bevor Du irgendwelche Schrauben löst.

    -

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo,


    zunächst mal herzlichen Dank für deine Antwort. Dass man in die Richtung schauen sollte, wird meines Erachtens dadurch bestätigt, dass die CD ja zunächst fehlerfrei wiedergegeben wird. Grundsätzlich funktioniert der Bursche folglich. (BTW: Zur Ehrenrettung der Werkstatt ist wohl anzumerken, dass die auch leben möchte. Und die Frickelei kostet halt Zeit und damit Geld. Was der durchschnittliche Kunde wohl nicht ausgeben mag. Nun ja.)


    Nun ham ma das Problem, dass ich gerne an maladen Rechnerinstallationen bastele, aber Schraubenzieher sind für mich nur bedingt was. ;)


    Viele Grüße


    Jochen

    Viele Grüße


    Jochen

  • auch wenn der CD120 wieder einwandfrei zum Laufen zu bringen ist, würde ich den nur noch für "sonntags" benutzen, und mir für den Alltag was moderneres suchen, wofür man noch Ersatzteile findet.


    Der CD120 ist ein Derivat des Hitachi "Ur-CD-Players" DA1000, der CD130, den ich habe, ist die Schubladenversion, bei Hitachi hieß der DA800. Diese beiden Geräte sind technisch eng verwandt, und man Bauteile tauschen, aber ansonsten gibt bis auf einen Nachbau des o.g. Riemens es NIX MEHR, und man kann auch keine Teile aus anderen Laufwerken nehmen, wie es bei Philips und Sony oft möglich ist. Wie fast alle Erstserien Player haben die Dinger schon einen recht hohen Wert, und sind aufgrund der Teilesituation Eintagsfliegen. Ich werde auf meinem CD130 gelegentlich mal eine CD spielen, für den Alltag werkelt hier noch ein Pioneer aus den späten neunzigern, der auch schon SACDs kann . Für den sind dann auch Teile wie Ersatzlaser verfügbar.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    die Sache ist noch übler. Ich benutze den nur alle Jubeljahre mal - im Schlafzimmer. Und das ist wahrscheinlich das Problem: Der hat sich schleichend zugesetzt mit Dreck. Kennt man ja auch von anderen Gerätschaften, die bewegt werden wollen. Jedenfalls hat der CDP den Platz im genannten Raum, weil er 1.) das richtige Format für den Bettkasten hat (geringe Tiefe) und 2.) direkt kleine Aktivboxen antreiben kann und das mit Lautstärkeregelung. Und in der Kombi klingt er für meine Ohren einfach klasse. Ein Player in Standardgröße passt da einfach nicht. Im Moment ist ersatzweise ein Raspberry vor Ort. Aber das ist nichts. Da kann man ja nicht einfach eine CD einlegen und auf Play drücken. Ist halt wie mit altem Radio und modernem Internetradio. Die Bedienung ist nichts für mich alten Knacker.


    Viele Grüße


    Jochen

    Viele Grüße


    Jochen

  • Hallo,


    ja, ich weiß - lange nicht hier gewesen. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. ;)

    Hallo Jochen,


    trotzdem freue ich mich, nach langer Zeit ein Lebenszeichen von Dir zu lesen. Auch wenn man sich persönlich nicht kennt.


    Gruß vom Keuner alias audioslave ;)


    OT Ende

  • Hallo Jochen,

    ich gehe davon aus, dass die Laserdiode einfach alt und verbraucht ist.

    Auf anhängenden Schaltplanauszug erkennst du rechts die Ansteuerung der Laserdiode und links die Steuer-Empfangsdioden für das Signal und die Fokussierung. Wenn der Laserstrahl aus Altersgründen schwächer wird kann z.B. die Fokussierung aussetzen und das führt zu den Stolpereien der CD. Suche den R021. Da könntest du den Laserstrom etwas erhöhen. Vielleicht hast du Glück.



    Viele Grüße
    HaJo


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  • wenn es nur ums Hören im Schlafzimmer geht, würde ich mal so einen billigen Discman ausprobieren. Die haben auch eine Lautstärkenregelung und können über den KH-Ausgang Aktivboxen ansteuern, manche haben sogar Bluetooth für diese Bassrollen von Sony oder JBL. Die alten Hitachis sollten schon alleine wegen ihrem speziellen aber genialen Klang an einer richtig guten Anlage betrieben werden.


    Unabhängig davon könnte es sich für die Trödelmarkt- und Recyclinghof-Besucher lohnen, gezielt nach so alten CD-Dampfern Ausschau zu halten. Mir ist erst letztens so ein CD120 Derivat durch die Lappen gegangen, der beim Wurf in den Container die Gehäusefront zerstört hatte, aber noch einwandfrei gespielt hat. Ein Kollege hatte ihn in Sicherheit gebracht, kurz ausprobiert und dann gleich wieder weggeworfen, weil die Klappe abgebrochen war. Ich hätte heulen können mit meinem CD130, wo der Laser defekt ist.


    hajo - speziell bei diesen Geräten muss ich widersprechen, die haben neben dem Laser auch mechanische Probleme. Wenn der Laser am Ende ist, läuft er nicht erst einwandfrei los und fängt erst nach 20 Minuten das Stottern an. Und das Hochdrehen des Laserstroms sollte man erst machen, wenn man zu 100% sicher ist, dass es auch der Laser ist. Das ist nämlich keine dauerhafte Reparatur, sondern nur noch eine "letzte Ölung". Und wenn man das Hochdrehen des Laserstroms "nach Gehör" macht, besteht noch die Gefahr, ihn sofort komplett abzuschießen, weil ab einem bestimmten Punkt die Verlustleistung exponentiell ansteigt und sich der Laser "totheizt". Letztlich ist so ein Laser nur eine LED, und bei der ist es auch so, dass die Helligkeit bis zu einem Punkt proportional zur Spannung ansteigt, und sich ab einem bestimmten Punkt nur noch der Strom exponentiell erhöht, während die Helligkeit fast gleich bleibt. Bei den alten Hitachis ist die Lasertechnik nicht in einer kompakten Einheit zusammengefasst, sondern verteilt sich auf einem Schlitten, der fast so groß wie das Laufwerk ist. Da gibt es nicht nur einen kleinen Schwenkarm oder eine Führungsspindel, sondern richtige Führungsschienen und noch einen Riemenantrieb.


    Gruß Frank

  • speziell bei diesen Geräten muss ich widersprechen,

    Warscheinlich hast du recht. Das kann man aber alles oszillografisch messen. Vor allem mit der guten Serviceanleitung.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • die Serviceanleitung von den Dingern ist wirklich genial- das war aber bei den Erstserien Playern fast überall so, die vom Philips CD100 ist ein richtiges Buch. An den Dingern kann man noch lernen wie ein CD Player funktioniert, was sie besonders spannend für Schrauber macht.


    Die Servicemanuals waren Anfang der achtziger auch noch für andere Geräte traumhaft. Für das C844 ist z.B. die ganze Laufwerkslogik so ausführlich erklärt, dass man sie mit einem Arduino nachbauen könnte, wenn der alte Prozessor mal die Grätsche macht.


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    mein 120-er läuft seit einigen Jahren völlig problemlos - auch mit "Selbstgebranntem". Vor der Überholung dauerte das "Einspuren" ewig und war letztlich oft erfolglos, oder mittendrin stieg er aus, oder... Dafür kommen m. E. eigentlich nur zwei Ursachen in Frage:

    1. das Einlesen der Daten erfolgt unvollständig, was bzw. die korrekte Laserpositionierung verhindert -> ein Sende- oder Empfangsproblem an der Laserstrecke. Also entweder ist die Laserintensität zu gering oder die Photodioden dejustiert / defekt oder etwas stimmt mit der Optik nicht (Verschmutzung).. oder ne Kombi daraus...


    2. die Mechanik erlaubt keine präzise Positionierung


    Was ich zuerst gemacht habe (das erstmal einfachste): den Strom der Laserdiode auf etwa 75% des Sollwerts hoch(!)zudrehen - wenn der nicht mehr stimmt liegt das m. E. eher an der Ansteuerungschaltung (statistisch gesehen ist hier eine multiple Bauteilalterung im Spiel), als an der Laserdiode selbst. Danach traten die Probleme subjektiv gesehen marginal seltener auf.


    Also kam für mich nur noch die zweite Ursache in Frage. Der Durchbruch kam tatsächlich mit dem Reinigen des besagten Riemens und der Riemenrollen mir Isorop! Das Problem bestand wohl darin, daß sich dort über Jahrzehnte Schmutz und ggf. Fett, wenn auch in unsichtbarer Menge, breitgemacht hatten. Da die Laserpositionierung in winzigen Schritten ruckartig erfolgt, rutscht´s dann schonmal leicht durch... noch dazu, wenn der Riemen etwas an Spannkraft verloren hat. A propos Fett: es ist echt erstaunlich, wie weit sich das in 30...40 Jahren von seiner ursprünglichn Heimat - den Schmierstellen - auf den Oberflächen von z. B. Zahrädern und dergleichen ausbreiten kann!

    Zahnradschäden können bei diesem Laufwerk nach meiner Erfahrung (3 Geräte) wohl ausgeschlossen werden - die stammen ja nicht aus dem Hause Grundig 8-)

    Zur Einnerung: der Riemenantrieb sitzt hinter der kleinen Abeckung im CD-Schacht. Man kommt da aber schlecht dran und es wird wohl besser sein, das LW auszubauen, was, wenn ich mich richtig erinnere, nicht soo aufwändig ist.

    Was die Führungen angeht, da habe ich - glaube ich - nix gemacht. Läuft der Schlitten nicht mit Sinterbuchsen auf den polierten Führungen? in diesem Fall langen winzige Fett- / Ölreste (auch verharzt), damit´s gut gleitet. A Dröbbsche Öl kann aber nicht schaden. Bei Kuntstoffbuchsen / -lagern würde ich übrigens nur Vaseline verwenden, um unerwünschte chem. Reaktionen mit den alten, ggf. über die Zeit chem. "modifizierten" Kunststoffen auszuschließen...

    Viele Grüße,


    Armin

  • So, das schöne Stück läuft wieder! :) Dank deswegen auch an dieser Stelle an HaJo, der sich für ein herzliches Dankeschön seiner angenommen hatte. Und laut eigener Aussage recht schnell wieder zum einwandfreien Laufen gebracht hat. War eine Frage des Abgleichs/der Einstellung. Warum die Werkstatt keine Lust hatte, darüber ließe sich trefflich spekulieren, führt aber auch nicht weiter. ;) Und deswegen uneingeschränkte Freude darüber, dass der schöne CDP wieder ertönt. Denn einen schönen Klang hat er allemal. Wenn jemand meint, CD-Spieler klingen kalt - der Dual garantiert nicht.


    Das zeigt er gerade mit der Wiedergabe dieser CD:


    https://www.musik-sammler.de/r…sche-liebhaber-cd-484049/


    Und zwar mit Kopfhörer. Sehr lecker mit dem "alten" AKG K701. :thumbup:

    Viele Grüße


    Jochen

    Einmal editiert, zuletzt von outis ()

  • Beim Abgleich habe ich Messwerte zu Beginn festgestellt, die nicht OK waren. Die Werte für Laseroutput, Tracking Servo Offset und Focus Servo Offset waren nicht optimal eingestellt oder die Einstellregler hatten sich durch Alterung verstellt. Alle Werte konnten jedoch nach der Serviceunterlage optimal eingestellt werden. Der Laserstrom wurde per Spannungsabfall über R018 gemessen. Er beträgt 1,8 Volt bei einem eingestellten EFM-Pegel von 600mV mit Kauf-CD. Das ist m.M.n. für das fast 40 Jahre alte Gerät ein guter Wert.

    Über die Error Check Funktion mit Hilfe eines Frequenzzählers konnten dann die Fehler angezeigt werden, die innerhalb einer Sekunde beim abspielen einer Kauf-CD auftraten. Die Fehlerhäufigkeit, die bis 150 Fehler/s als guter Wert in der Serviceanleitung steht, lag bei den meisten Titeln bei 0 und sporadisch bis 30. Interesannter Weise war bei einem Titel der CD die Fehlerrate weit höher (>100 bis 200) Diese Fehlerrate konnte nach dem zurückschalten an den Anfang des Titels reproduziert werden. Entweder liegt da eine Beeinflussung durch die CD selbst vor oder eine Beschädigung, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Ein abspielen einer selbstgebrannten CD mit Kratzern ergab einen geringeren EFM-Pegel von ca. 500mV und einen Fehleranstieg bis über 1000/s im Bereich der Kratzer.

    Bemerken möchte ich noch, dass das Laufwerk sehr stoßempfindlich ist. Ein kleiner seitlicher Stupser gegen das Gehäuse brachte die Abspielung kurz ausser Tritt. Ich könnte mir vorstellen dass starke Lautstärke mit kräftigen Bässen das auch auslösen kann. Ansonsten ist der CD120 klanglich super.

    Edit: eine Sache fällt mir zu den älteren CD-Playern noch ein. Wenn entweder die CD an der Auflagefläche und/oder der Teller des Motors verschmutzt ist kann es passieren, dass durch diese Verschmutzung die CD einen Höhenschlag bekommt. Dieser Höhenschlag muss durch die Fokussierungsschaltung ausgeglichen werden. Das könnte auch zu Aussetzern führen. Denn in wieweit und in welchem Bereich das die 40 Jahre alte Schaltung beherrscht kann ich nicht beurteilen.

    Viele Grüße
    HaJo


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    Einmal editiert, zuletzt von HaJoSto ()

  • HaJo,


    danke für deine Ausführungen. Jedenfalls kann man den Dual-CDP als Spürhund nutzen. Seine Fehlerkorrektur ist weniger ausgeprägt als bei moderneren Playern. *) Und so stelle ich erstaunt fest, wie viele Kauf-CDs Fehler enthalten, die sonst nicht auffallen. Und es ist durchaus so, dass man die bei genauer Betrachtung sehen kann. Also keine Fehler des Duals.


    HaJo, hast du vielleicht einen link für so einen Frequenzzähler? Interessiert mich doch, das Teil.


    Edit: *) Vielleicht klingt er ja deswegen so gut. Man sagt den Fehlerkorrekturen ja nach, negativ den Klang zu beeinflussen. Ob das tatsächlich so ist, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

    Viele Grüße


    Jochen

  • Hi Jochen !

    Edit: *) Vielleicht klingt er ja deswegen so gut. Man sagt den Fehlerkorrekturen ja nach, negativ den Klang zu beeinflussen. Ob das tatsächlich so ist, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

    Naja.


    So eine Fehlerkorrektur hat eine bestimmte Tiefe, mit der die Größe der "Löcher" festgelegt ist, die sie überbrücken kann, ohne wirklich zu skippen oder auszusetzen. In dem fehlerhaften Bereich wird im Prinzip ein Muster aus dem Speicherbestand eingefügt - also geraten, wie die Musik an der Stelle wohl weitergegangen wäre. Kleinere Bitfehler werden ja durch eine Art Redundanzberechnung innerhalb eines Blocks quasi unbemerkt ausgeglichen. Schwierig wird es bei Kratzern in Richtung der Pit-Linien, wodurch schon mal mehrere Blöcke verloren gehen können ... oder bei mechanischen Erschütterungen. Walkman-CD-Player waren die ersten, die einen wirklich großen Speicher für die Fehlerkorrektur hatten, weil die bei dem Geschüttel beim Joggen (zum Beispiel) naturgemäß öfters mal Aussetzer haben. Die konnten locker 1 oder 2 Sekunden überbrücken, bis sie wirklich ins Stottern gekommen sind. Das geht dann über ein Vorauslesen mehrerer Blöcke und ein schnelles Laufwerk, was den Anfang des Folgeblocks nach Leerlaufen des Vorauslese-Speichers schnell wiederfindet. Manchmal werden dann auch komplett fehlende Blöcke durch Wiederholen der letzten im Speicher befindlichen Blöcke kaschiert.


    Und - Ja - das verfälscht natürlich das Signal, was an den Ausgangsklemmen ankommt.

    Wie sich das auswirkt, könnte man auch wieder durch Vergleichen der Tonspuren rausbekommen, wo man bei einer Aufnahme den Player vorsätzlich antickt, damit er einen Block verpaßt, bei der zweiten läßt man ihn ungestört durchlaufen. Da kann man auch die unterschiedlichen Ansätze der Fehlerkorrekturen betrachten. Die, wo das Timing weiterläuft und versucht wird, mit einem ähnlichen Muster zu füllen und die, die sich nur damit begnügt, Anfang und Ende des fehlenden Blocks durch Pegel-Anpassung auszugleichen, ohne daß die Wiedergabe abreißt oder es im Ausgang kracht. Da sind dann vermutlich am Ende die Laufzeiten unterschiedlich.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Auch eine längere Macke entlang der Pitspuren sollte noch keine (unkorrigierbaren) Fehler auslösen.

    Der Trick bei der CD ist ja unter anderem das bei einem 16 Bitwort die Bits nicht hintereinander weggeschrieben werden.

    Also 0 ---------- 15 0---------15 e.t.c.

    Sondern es wird so gespeichert (immer die Bitnummern) 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ..... 2 2 2 2 2 2 2 2 2 ..... ..... 15 15 15 15 15 15 15 15 15.

    Wie lang diese Sequenzen jetzt sind müsste ich nachschauen. D.h. ein längerer Kratzer macht jede Menge 1 Bit Fehler.

    Und ein Bit-Fehler kann der Algorithmus fehlerfrei rekonstruieren. Zwei Bitfehler können zwar noch erkannt werden aber nicht mehr korrigiert.

    Also die Macke muss schon heftig lang sein bis die Mechanismen greifen die Peter beschreibt.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hi !

    Der Trick bei der CD ist ja unter anderem das bei einem 16 Bitwort die Bits nicht hintereinander weggeschrieben werden.

    Also 0 ---------- 15 0---------15 e.t.c.

    Sondern es wird so gespeichert (immer die Bitnummern) 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ..... 2 2 2 2 2 2 2 2 2 ..... ..... 15 15 15 15 15 15 15 15 15.

    Wie lang diese Sequenzen jetzt sind müsste ich nachschauen. D.h. ein längerer Kratzer macht jede Menge 1 Bit Fehler.

    Das ist ja ein Redundanz-Trick, der schon mit in der Konzeption eingearbeitet wurde.


    Den Entwicklern war schon klar, daß sie die Digitalworte nicht einfach so "wie sie kommen" abspeichern können, da ist die Gefahr zu groß, das minimale Fertigungsfehler sich dramatisch auswirken. In der Regel werden dabei noch blockweise Prüfsummen eingefügt, durch die fehlende Bits errechnet werden können. Die Bitsequenzen in der Nummerierung hintereinander in Sequenzen zu schreiben, ist ein weiterer Trick. Das ist aber im Red-Book-Standard als grundsätzliche Fehler-Auffangung definiert, unabhängig von der Fehlerkorrektur, die dann greift, wenn ganze Blöcke unleserlich sind, oder die Abtastung aufgrund mechanischer Einwirkung aus dem Tritt gerät.


    Die Grundlage für die grundsätzliche Fehlerkorrektur ist CIRC (Cross Interleave Reed-Solomon Code).

    Darüber gibt es eine Menge im Netz.


    Die blockweise Fehlerkorrektur ist davon nur am Rande betroffen und ist - eigentlich - herstellerspezifisch, wie sie umgesetzt wird und sich auswirkt. Anfangs war die nur sehr rudimentär, weil auch schneller Speicher teuer war, den man für ein Read-Ahead aber dringend braucht. Wenn mal 10 oder 20 Blöcke in den Speicher paßten, war das schon eine Menge und wenn der Player dann in der Lage war, einen kleinen Hopser ohne Krachen in den Lautsprechern abzufangen, galt das schon als gut. Mein alter Orion war da sehr zickig. Das von denen verwendete Sony-Chipsystem war nur mit einem Mini-RAM ausgestattet (wegen den Kosten). Als ich das Ding "frisiert" habe, kam neben diversen Netzteil-Bits auch ein viermal so großes 16-Bit Speichermodul rein.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Klar ! Ich kann mich noch erinnern als ich meinen Ersten Sony-DAT gekauft hatte.

    Der hatte 256K Speicher. Das war schon fast mehr als mancher Homecomputer hatte.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Jochen,

    HaJo, hast du vielleicht einen link für so einen Frequenzzähler? Interessiert mich doch, das Teil.

    in der Bucht werden einige angeboten. Ich würde keinen mit Drucktastensteuerung nehmen. Die haben oft altersbedingte Kontaktprobleme. Mit Drehschalter ist besser. Ich habe den hier von Kontron (Klick) Leider ist der angebotene defekt und kommt aus Polen (Hohe Versandkosten) Sonst würde sich eine Reparatur lohnen. Ich habe die Serviceunterlagen. In wieweit Billigteile bei dieser Messung funktionieren kann ich nicht beurteilen.

    Gerade in den Kleinanzeigen gesehen (Klick)Der wäre echt günstig

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,


    danke schön! :)


    Für alle noch zum Abschluss (?) ein Schmankerl aus dem Leben der CDPs:


    Man nehme die erste CD aus dieser Box (Rudolf Kempe - A Testament):


    https://www.prestomusic.com/cl…-rudolf-kempe-a-testament


    Darauf ist u.a. Dvoraks Symphonie aus der Neuen Welt. Im langsamen zweiten Satz geriet der Dual CD120 ins Stottern, den Schluss mochte er gar nicht abspielen. Nun der CD mal auf die Nullen und Einsen geschaut - sie ist tatsächlich nicht fehlerfrei produziert. Nun denn, die CD in einen modernen CDP - sie wird ohne irgendeinen hörbaren Fehler abgespielt. Also sind wir im Bereich der Fehlerkorrektur. Sei's drum. Jetzt aber kommt's: Gestern habe ich die CD noch schnell gerippt. Und dabei wurde der Rip von AcourateRip als absolut fehlerfrei gemeldet. Das kann aber eigentlich nicht sein, weil ja Fehler sichtbar sind. Also bleibt wohl nur als Erklärung, dass die ganze Charge denselben Fehler hat und AcourateRip den als normal verbucht. Ach ja, der Rip lässt sich wiederum fehlerfrei abspielen. Schöne nicht mehr ganz neue Welt der Nullen und Einsen. Aber das ist ein anderes Fass, das man hier nicht unbedingt aufmachen muss. ;)

    Viele Grüße


    Jochen

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