Beurteilung Abtastnadel

  • Ich denke das ist oft auch der Punkt wo das "Einspielen" einer Nadel zum Tragen kommt. Die poliert sich noch am Vinyl in den ersten Spielstunden

    Nein, einspielen wird sich nur das Lagergummi. Die unpolierte "Black Diamond" wird sich nicht in ein paar Stunden von der Vinylplatte polieren lassen, obwohl sie möglicherweise nicht dieselbe Härte wie ein nackter, kristallorientierter Naturdiamant hat, wie die ATN 20, die Gerhard gezeigt hat. Diamanten werden mit einer Paste mit Diamantstaub poliert.

    Da wird eher die "Black Diamond" durch ihre rauhe Oberfläche die Rillenoberfläche "polieren".

    Keep on rockin' in the free world! 8)

    Einmal editiert, zuletzt von analog.digital ()

  • Hi


    Ich möcht auch einmal meinen Eindruck von nachbau Nadeln mitteilen.


    Es geht hier immer um den Diamanten. Es gibt aber doch noch mehr.


    Ich habe vor kurzem eine BD und eine Analogis Nadel für ein Shure V15 III gekauft. Die Analogis war defekt und ich bekam sofort Ersatz. Also habe ich mir diese angeschaut und dazu zerlegt.


    Wie zuvor schon bei einer Pfeifer Nadel für ein Pickering hat die Nadel nur ein Lagergummi und einen gekröpften Nadelträger. Die Nachgiebigkeit und der Winkel im belasteten Zustand ist also nur von diesem Gummi abhängig.


    Bei den beiden original Nadeln ist das Gummi nur der Lagerpunkt. Der Winkel und die Nachgibigkeit wird durch einen verlöteten Draht hergestellt. Bei der BD Nadel ist das leider genauso ohne Draht.


    Wirklich gut sind diese Nachbauten also nicht. Das Gummi altert. Ändert seine Spannung. Ein Draht weniger

    Gruß

    Rainer


    DUAL CS 601 (DMS 242E)

    DUAL CS 621 (DMS 240E, AT13Ea, AT-VM 95 ML)

    DUAL CS 721 (Yamaha MC-5/9, Ortofon M20E)

    DUAL CS 704 (Shure V15 III)

    DUAL CS 731Q (ULM 60E, ULM 68E, AT 95E/Pro, MCC120)

    DUAL CS 701/70 (Ortofon M20E)

    Shure M 95 G-LM, DL-110, DL-103, Benz Micro Gold, Pickering XV15, Technics EPC 270C, Grado Prestige XG, AT20SLa, AT OC-7

    DUAL C844

    Denon DCD-1460

    Sony DTC-57 ES

    Onkyo Tx-N808

  • Wie zuvor schon bei einer Pfeifer Nadel, für ein Pickering hat die Nadel nur ein Lagergummi und einen gekröpften Nadelträger. Die Nachgiebigkeit und der Winkel im belasteten Zustand ist also nur von diesem Gummi abhängig.


    Bei den beiden original Nadeln ist das Gummi nur der Lagerpunkt. Der Winkel und die Nachgiebigkeit wird durch einen verlöteten Draht hergestellt. Bei der BD Nadel ist das leider genauso ohne Draht.


    Wirklich gut sind diese Nachbauten also nicht. Das Gummi altert. Ändert seine Spannung. Ein Draht weniger.

    Wie wird denn eigentlich die Spannung des Drahtes eingestellt? Ziehen, bis es passt und dann festlöten?


    Aber wenn der Draht die Nadel gegen den Gummi drückt, leiert dieser Lagergummi doch auch aus, wo ist denn da der Unterschied?

  • Ich habe keine vernünftigen Bilder dazu gefunden. Also habe ich einmal gemalt. Im Zweiten Bild ist es nur schlecht zu sehen.


    Das Gummi lagert bei Shure, Ortofon, Pickering etc. nur den Magnet (Iron) im Drehpunkt. Der gekröpfte Draht gibt die Ruhelage ohne Auflagekraft und die Position in Längsrichtung vor.


    Bei den billigen Nachbauten lagert das Gummi nicht nur. Es gibt die Compilance vor. Wegen der geraden Lagerung muß der Nadelträger etwas gekröpft sein. So habe ich es bei Nadeln von Analogis, BD und Pfeifer bisher für Shure und Pickering gesehen.




    Gruß

    Rainer


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  • Hallo,


    für die, die es interessiert: Ich habe zum Vergleich einmal die neue (ca. 10 Spielstunden auf dem Diamanten) Jico SAS/Bor auf das Mikroskop gelegt. Der Schliff erinnert entfernt an einen Kreuzschlitzschraubendreher... Also: Wem die Nadel zu teuer ist, dem bietet sich einen kostengünstige Alternative...^^ Aber nicht weitersagen!


    Grüße, Jürgen


    Wenn ich Zeit finde, schiebe ich noch eine VinylMaster silver hinterher...

  • Gute Bilder.

    Was für ein Microskop benutzt du?

    Gruß

    Rainer


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  • Also: Wem die Nadel zu teuer ist, dem bietet sich einen kostengünstige Alternative...^^ Aber nicht weitersagen!


    Grüße, Jürgen


    Hallo Jürgen, ich stehe auf dem Schlauch. Wie meinst Du das? Was ist die Alternative?

    Gruß, Oliver

  • Ich habe keine vernünftigen Bilder dazu gefunden. Also habe ich einmal gemalt. Im Zweiten Bild ist es nur schlecht zu sehen.


    Das Gummi lagert bei Shure, Ortofon, Pickering etc. nur den Magnet (Iron) im Drehpunkt. Der gekröpfte Draht gibt die Ruhelage ohne Auflagekraft und die Position in Längsrichtung vor.


    Bei den billigen Nachbauten lagert das Gummi nicht nur. Es gibt die Compilance vor. Wegen der geraden Lagerung muß der Nadelträger etwas gekröpft sein. So habe ich es bei Nadeln von Analogis, BD und Pfeifer bisher für Shure und Pickering gesehen.


    Danke für Deine Mühe.


    Bist Du sicher, dass der Spanndraht so liegt? Wenn der eine Spannung aufbauen soll, muss der Draht unter Zug stehen, wenn die Nadel einfedert. Also müsste der Draht unten liegen. Nach Deiner Zeichnung wird er auf Druck belastet. Und er wird ja auch unten angelötet.

    Aber, damit der Spanndraht spannen kann, muss der Nadelträger sich abstützen können, vermutlich an einem Gummiteil. Dieses würde aber auch der Alterung unterliegen und langsam nachgeben, so dass die Spannung auch mit Spanndrahtkonstruktion nachlässt.

  • Also: Wem die Nadel zu teuer ist, dem bietet sich einen kostengünstige Alternative...^^ Aber nicht weitersagen!


    Grüße, Jürgen


    Hallo Jürgen, ich stehe auf dem Schlauch. Wie meinst Du das? Was ist die Alternative?

    Einfach eine Kreuzschlitzbit an den Nadelträger kleben. ;)^^


    Aber nun wieder ernsthaft: Bilder sind mit einem Keyence VHX-2000 gemacht. So auch die folgenden (Ortofon Vinyl Master silver). Es ist interessant zu sehen, wie sich die verschiedenen Schlifformen unterscheiden. Wenn man sich d in den Abtastvorgang hieneindenkt, kann man langsam nachvollziehen, warum die komplexeren Schliffe den Rillenauslenkungen besser folgen können.


    Grüße, Jürgen

  • Ich finde die Bilder, die hier gepostet werden, allesamt klasse! Und sicherlich kann man hier und da schon beurteilen, ob ein Diamant kaputt ist oder passabel aussieht.

    Ich habe gestern bei meiner Shure M91 M-D den kompletten Nadelträger abgebrochen, weil ich dachte, ich müsse die Systemkontakte mit dem Glaspinsel reinigen ohne die Nadel zu entfernen. Da brauche ich kein Mikroskop, um den Totalschaden gesenkten Hauptes und kopfschüttelnd zu betrachten. Habe mir bei Chriss nun eine BD bestellt.

    Gruß, Oliver

  • Bist Du sicher, dass der Spanndraht so liegt?

    Hi


    Ja bin ich. Vieleicht hätte ich ihn noch stärker gekröpft zeichnen sollen.


    Wenn er nicht angelötet ist, steht der Cantilever genau gerade auf der Mittellinie des Röhrchens. Der Draht aber nicht, durch seine Biegung/Kröpfung auf Höhe des Magneten. Wenn dann der Draht nach oben zur Kante des Röhrchens gebracht wird (bei Shure ist da extra eine Spitze Abschrägung), schwenkt die Nadel nach unten und nimmt die Position wie in der Zeichnung ein. Für das anlöten muß nicht am Draht gezogen werden. Die Vorspannung entsteht nur auf der Länge des Drahtes.


    Wenn du mal eine defekte Nadel hast, löte den Draht ab und schau wie die Nadel wieder in die Mittellage zurück schwenkt. Das Gummi braucht dafür keine große Kraft. Das muß eigendlich nur den Magneten mittig im Röhrchen halten.

    Gruß

    Rainer


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  • Auf jeden Fall gibt es genügend Tonabnehmer mit Nadeln die keinen Spanndraht haben. Das kann man doch nicht verallgemeinern.


    Gruß Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Wenn er nicht angelötet ist, steht der Cantilever genau gerade auf der Mittellinie des Röhrchens. Der Draht aber nicht, durch seine Biegung/Kröpfung auf Höhe des Magneten. Wenn dann der Draht nach oben zur Kante des Röhrchens gebracht wird (bei Shure ist da extra eine Spitze Abschrägung), schwenkt die Nadel nach unten und nimmt die Position wie in der Zeichnung ein. Für das anlöten muß nicht am Draht gezogen werden. Die Vorspannung entsteht nur auf der Länge des Drahtes.


    Bezüglich des Lötpunktes oben hast Du natürlich völlig Recht. Vor meinem geistigen Auge lag der Einschub vor mir auf dem Tisch und da kommt er dann unten zu liegen.


    Vielleicht ist es dann auch einfach nur der Begriff Spanndraht, der mich in die Irre führt. Der Draht wird nicht auf Zug belastet, wenn die Nadel einfedert, sondern gestaucht und gebogen. Warum also Spanndraht?

    Bei EMT wird der Nadelträger mittels Spanndraht über die Gummidämpfung in die Halterung gezogen, zumindest war das immer mein Verständnis. Der Draht wird so fixiert (festgeschraubt), dass die Gummidämpfung leicht zusammengedrückt wird. Hier wird Deiner Erklärung nach aber der Draht gebogen, wenn die Nadel einfedert. Es wäre also ein Biegedraht. Die Stärke des Drahtes würde also die Nachgiebigkeit bestimmen. Habe ich das richtig verstanden?

  • Sorry


    Ich habe nur für Shure, Pickering und Ortofon geschrieben. Also nicht allgemein.


    Hier sehen ich bei preiswerten (billigen?) Nadeln der Marken Analogis, BD und Pfeifer, das deren Lagerung nicht an die Originalen heranreichen. Nur das Gummi alleine hat bei diesen nicht die selben Eigenschaften wie von den Herstellern vorgesehen war. Das Gummi ändert schneller und gravierender seine Nachgiebigkeit als ein Draht und die Nadel ist auch nicht gegen verrutschen gesichert.


    Das kann natürlich bei anderen Marken anders sein. Entweder gibt es teurere Nachbauten die es genauso mit Draht machen oder andere Hersteller die ihre Nadel auch nicht besser gebaut haben, also genauso "gut" wie die Nachbauten sind.

    Gruß

    Rainer


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  • Die Compliance wird aber auch bei den Shure Nadeln mit Draht nicht nur durch die Biegesteifigkeit des Drahtes eingestellt, sondern mindestans genau so stark durch das Gummi beeinflusst, wie anhand alter ausgehärteter Shurenadeln gezeigt wird. Der Draht verringert sicherlich das Problem der Gummialterung und gleicht die unterschiedliche Gummilagerung etwas aus, eliminiert die Fehler aber nicht.

    Diesen Zusatzaufwand haben sich einige sicherlich aus Kostengründen erspart. Oder vielleicht auch aus patentrechtlichen Gründen. Der Draht hilft vielleicht auch dabei, die maximale lineare Auslenkung zu vergrößern. Das ist alles leider nur Spekulatius, kein gesichertes Wissen.


    So sieht das mit dem Dual Nadelmikroskop aus. Das Fokussieren mit dem Kamera AF ist ein Glücksspiel. Mit dem Auge durchgeguckt, sieht das besser aus.


    Einmal editiert, zuletzt von ART_DECO ()

  • Was zum schmunzeln und passt gut hier rein ...

    Vorhin war mein Bruder hier mit einem System in der Hand. Du hast doch son Ding mit dem man Nadeln sich anschaun kann.

    Der Plattenspieler klingt nicht mehr und er hätte erst im letzten Frühjahr eine neue Nadel gekauft.

    Nach vierzig-fünfzig LP´s kann doch die Nadel nicht kaputt sein.

    War sie auch nicht.


    Das Problem war in kürzester Zeit erledigt:


    ^^




    Gruß Andreas


    Audiophiles don't use their equipment to listen to your music.
    Audiophiles use your music to listen to their equipment.
    Alan Parsons

  • Ich hatte neulich ein ähnliches Erlebnis. Nach der Dreherde- und anschließenden Remontage schlitterte der Tonarm quer über die Platte. Zuerst dachte ich an ein Problem im Bereich Tonarm bzw. Antiskating un war schon dabei, ihn wieder aus der Zarge zu nehmen, als mein Blick auf die (vor Staubflusen nicht mehr sichtbare) Nadel fiel...

  • Ich bürste die Nadel mittlerweile kurz vor jeder LP Seite neu ab, und setze den (ebenfalls kurz entstaubten) Mitlaufbesen auf. Da ich nur wenig und wenn zu reinen Genusszwecken höre, habe ich die Zeit dafür. Einfach für nebenbei läuft bei uns eher DAB+ bzw. Internetradio und auch mal ne CD.


    Ich war erstaunt, das selbst bei diesem Prozedere die Nadel immer noch einige Fusseln und Schmutzpartikel trägt.

    Grüsse Markus

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