Hallo - leider habe ich mir eine für mich üble Baustelle eingefangen, meine Tonarmverkabelung am 604 muss erneuert werden. Ich hatte im TK kleine Drähte an die Kontaktplette gelötet, die dann an den TA gingen (Kabelschüchen) das hielt Jahre lang. Nun ist ein Kanal ausgefallen, nachgeschaut, alle Käbelchen noch dran. Seltsam - nach intensivem Prüfen mit Vergrösserungsoptik habe ich etwas entdeckt: an der Kontaktplatte ist der Kabelstrang der vier Winzkäbelchen (rot/grün/blau/weiss) nochmals durch zwei winzige Einbuchtungen gewunden und verschwindet dann nach hinten im Tonarm. An dieser Ausbuchtung sind die vier Kabel wie miteinander verklebt, verbacken, an einer Stelle schaute etwas der Kupferseelen raus, das weisse Kabel ist betroffen. Es ist irgendwie bräunlich verfärbt an der Stelle, ich vermute, die Stelle wurde ab Werk mit einem (bräunlichem) Tröpfchen Klebstoff fixiert. Als ich die Kontaktplatte aus dem Kopf nach unten entfernte, sah ich dass die Kabel zusammenkleben, die Isolierungen "verlaufen, schmieren". Die Isolation der Tonkäbelchen "löst sich auf" sieht tw. verfärbt aus. Die Kupferseelen (sind nur 5-6) sehen unter Vergrösserung fahlgrau aus, manchmal noch ein Schimmer des Kupfers. Im Verklebten Bereich (nichtlösbar) traue ich der Kabelfunktion nicht mehr....
Der CS 604 ist bei mir in erster Hand, war immer gut gelagert bzw. in Betrieb. Ausser etwas Isorop auf einem Q-Tip zum Reinigen der Kontaktflächen (vor dem Kabelanlöten) war ich da nie mit irgendwelchen Mittelchen. Hinten am Tonarm und unten im Chassis sehen die Kabel besser aus, sind aber auch bei leichtem Druck irgendwie weich und schmierig....Die defekte Stelle am weissen Kabel ist nicht mehr lötbar, die alten, oxidierten Kabel nehmen keinerlei Lötzinn an, auch nicht nach Isoprop Reinigung, sie sind wirklich mattgrau-silbrig-kupfrig und Spröde. Jetzt komme ich um eine Neuverkabelung nicht drumherum (war nicht scharf drauf...) , dazu einige Fragen (habe davon keine Ahnung, aber schon etwas rumgelesen):
-wie ist das verschaltet, ich sehe die 4 bunten TA-Kabel in den Tonarm reingehen und hinten am Tonarmlager austreten, runter ins Chassis laufend, zur Verlötung dort. Das ist das Tonkabel.
-es gibt eine Verlötung des Tonkopfes vorne am Tonarmende mit einem Metallbügel, der oben durch den Tonkopf läuft, verbunden ist, ist auch kupferfarben die Verbindung. Ist das zur Ableitung von Ladungen vom Tonkopf insgesamt? Weil das ist nicht mit dem Tonabnehmer verbunden...oder geht noch ein Massekabel zu den 4 Tonkabeln durch den Tonarm?
-kann ich die Kabel an der Masseverbindung vorbei schieben, oder muss der Tonkopf bzgl. Masse abgelötet und entfernt werden?
-welches Kabel nehme ich, will kein Voodoo, aber einen möglichst dünnen, mech. mögl. stabilen Kabelsatz der gut durchrutscht und dem Original nahe kommt. Gehen/gibt es noch NOS-Kabelsätze, die auch heute noch stabil sind und nicht "so weich" sind? Am liebsten wäre mir ein neuwertiger Kabelsatz mit gleichen elektrischen Eigenschaften. An einer Seite sollten die TA-Steckschüchen schon dran sein? Crimpen oder Löten ist da heikel.
Was mich auch wundert: die werksseitigen TK- hin zu Tonabnehmer Kabel sind vom Querschnitt deutlich dicker (ca. 10-15 Seelen) als das eigentliche Tonarmkabel mit so wenig Seelen. Das ist doch insgesamt eine Leitung?
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Gruss Markus