Dual P80 wie korrekt reparieren / R1901 defekt?

  • Hallo,


    Grüße (mal wieder) in die Runde. Bin gerade öfters hier unterwegs, da ich mich in die Kofferplattenspieler einlese. Habe nun einen defekten Kofferplattenspieler hier, der nichtmal mehr angeht. War nun stolz wie Bolle, dass ich nicht nur Spieler rausgehoben bekommen habe, sondern auch die Zarge / Gehäuse öffnen könnte, um an den Verstärker und co ranzukommen


    Nun ein paar Fragen:


    1.) Ich würde nun gern an die Platine vom Verstärker und co rankommen, der vorne am Gehäise sitzt. Nun ist ja durch diverse Kabelage noch der Spieler (1234) bzw. auch die Anschlussbuchsen dran. Auf den ersten Blick kann ich das nicht alles kabelmässig trennen, ohne wieder zu löten? Wie macht ihr das? Ich möchte gerne Oberzarge und Plattenspieler "weglegen" und mich der Platine separat widmen. Oder heißt das alle Kabel entlöten und wieder dranlöten


    2.) Zuerst dachte ich es ist die Sicherung, aber auf den zweiten Blick ist direkt der Widerstand R19801 durchgeschmort (oder?). Ich würde mich an die Reparatur wagen. Hab löttechnisch Grundkentnisse von 1-2 Workshops. Denkt, ihr dies ist für den Laien machbar bzw. was kaufe ich für einen Widerstand?


    Anmerkung: Sollte nicht eher die Sicherung durchbrennen, als das ein Widerstand durchschmort?


    4.) Seht ihr auf den ersten Blick andere Sachen, welche man tauschen müsste?


    Grüße Solli


    PS: Es sieht so aus, als ob ich in Zukunft die Oberzarge direkt abschrauben kann, ohne den Palttenspieler rauszunehmen, oder?

  • Hallo Solli,

    ich verfolge das mal, da bei mir auch ein P80 rumsteht, der irgendwann wieder laufen möchte.

    Liebe Grüße

    Martin

  • Hallo iwui, es scheint schon einen sehr ergiebigen Thread zu geben, gerade erst gesehen, aber wäre schön, wenn hier auch Antworten reinkommen :)



    Das ist quasi mein erster Koffer den ich öffne und will da neben Reparatur gleich mal Schmieren etc "lernen"...auch wenn gefühlt der P80 für den Anfang zu gut ist, aber ist halt defekt :D

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Hi Solli !


    R1901 ist der 2.2 K Vorwiderstand für die Betriebs-LED in der Front, also von der Sache her nix kriegsentscheidendes.

    Eventuell ist der nur beschädigt, aber noch nicht ganz im Dutt. Mal weitergucken ...


    Wenn das Ding gar nicht mehr angeht, würde ich als Ursache den gelben 47nF "Rifa" vorne im Netzteil verdächtigen, der bei seinem Ableben die träge 0.125A Hauptsicherung mitgerissen hat.


    Alternativ - wenn es dort noch nicht soweit war, daß der Knallfrosch hochgegangen ist - mal die andere Sicherung prüfen.

    Aber dann müßte zumindest die Power-LED angehen und an dem dicken Netzteil-Elko sollten an den Enden etwa 18 - 20V zu messen sein.


    Die zweite Sicherung ist eine flinke 0.5A für die Endstufe. Die knallt dann weg, wenn der Ausgangselko C29 (470µF) altersschwach wird und das Verstärker-IC darüber einen zu großen Strom an den Lautsprecher schickt. Mit etwas Glück ist das IC heile geblieben, aber der Kühlkörper sitzt etwas krumpelig auf der Platine.


    :)


    Nochmal zur Warnung: Vor dem Austauschen von Sicherungen oder Bauteilen - Netzstecker raus und sichtbar auf den Tisch legen !

    Sonst droht Stromtod. Und das kann einem den ganzen Tag verderben ...


    ;)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Wacholder,


    ja den Spieler hab ich stromlos gemacht, aber danke für den Hinweis, gerade beim Testen sicherlich wichtig :). Wie ist es hier allgemein Arbeiten am Gerät, kann man nach Stecker ziehen direkt ran oder muss man etwas "warten"?


    1.) Gut zu wissen mit dem R1901, das wär dann ein Teil, wo ich mal mit Löten anfangen könnte :)


    2.) Die Sicherung habe ich mir mal genau angeschaut und die sehen "eigentlich" nicht durch aus. Bei der Trägen sieht man es ziemlich gut. Bei der Flinken ist der Draht ja wirklich extrem dünn


    3.) Also dein Rat ist...Spannung am Netzteil messen (LED geht ja nicht mehr an), dann Rifa tauschen, alternativ noch Ausganselko...Sicherungen sieht man ja per Auge.


    Hm, mit dem Kühlkörper....es kann sein, dass er schonmal geöffnet wurde...hänge nochmal ein Bild ran


    4.) Kann ich dem in geöffneten Zustand einstecken, um zu sehen ob er angeht bzw. der Motor anläuft? Oder immer erstmal "zusammenbauen"


    Zum Glück gibts hier nen Conrad :). Die Herausforderung sehe ich momentan eher, an die Platine gut zum Löten ranzukommen :D


    PS: Widerstand wäre ja dann der: https://www.conrad.de/de/p/yag…-25-w-5-1-st-1417683.html

  • Hi Solli !

    Sicherungen sieht man ja per Auge.

    Nein.


    Gibbs Regel Nummer 3: Glaube nie, was man dir sagt, überprüfe alles ein zweites Mal.


    Gerade bei Sicherung trügt oft der Schein. Ich habe schon welche wechseln müssen, weil sie defekt waren, aber heile aussahen.


    :)

    4.) Kann ich dem in geöffneten Zustand einstecken, um zu sehen ob er angeht bzw. der Motor anläuft? Oder immer erstmal "zusammenbauen"

    Ja.


    Aber dann erstmal Hände raus aus dem Ding.


    Beim Messen an stromführenden Teilen - wie beim Feststellen der Spannung an dem dicken Netzteil-Elko - sind Meßkabel mit Klemmspitzen die erste Wahl. Gerät stromlos machen, Meßgerät im richtigen Spannungsmeßbereich anklemmen (wäre 200VDC in dem Fall) - einschalten. Hand am Schalter oder am Stecker, bereit abzuschalten, falls irgendwo der Defektteufel lauert. Meßwert ablesen. Abschalten.

    Die Herausforderung sehe ich momentan eher, an die Platine gut zum Löten ranzukommen

    Wenn ich mich recht entsinne, sind die durch Verbiegen von Laschen der Bodenkonstruktion befestigt - nicht durch Schrauben oder sowas. Das heißt, daß man die Laschen, die durch Schlitze in der Platine nach oben rausgucken, mit einer Flachzange gerade biegt. Dann kann man sie nach oben lösen. In der Regel sind die Kabel lang genug, daß man zumindest seitlich an die Unterseite drankommt.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • hi Solli! Etwas seltsam finde ich es daß der 2.2k so aussieht. Da soll im Normalfall höchstens 0.1W anfallen, und das müsste doch ein 0.25W Typ sein. Anbei ein Foto mit dem 2.2k der wie neu aussieht.

    Vermutlich hat das Gerät eine Überspannung abbekommen, wahrscheinlich ist die flinke 0.5A Sicherung durchgebrannt?

    Dann würde die sekundäre Wicklung unbelastet sein, was dann eine höhere Leerlaufspannung bedeutet. Aber selbst wenn da statt der 12V im Normalbetrieb sagen wir mal 20V Wechselspannung effektiv anliegen würden, dann wäre es immer noch unter der 0.25W Verlustleistung für den 2.2k.

    Also irgendetwas seltsames ist hier passiert.

    Gruss Armin

  • Hallo tubesaurus,


    ja, das sieht schon recht krass aus. Die Sicherungen sehen soweit gut aus, aber da hat ja schon wacholder geschrieben (die Flinke ist ja extrem dünn).


    Momentan warte ich auf mein Multimeter mit Krokodilklemmen, um die Spannung mal zu messen. Hoffe ich kann hier am Samstag mehr sagen.


    Ansonsten werden die Plattenspieler halt immer recht am Maximum betrieben, die laufen halt in einer recht "lauten" Umgebung (Bar).


    Danke für euren Input bisher.


    Solli

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Hallo,


    ich konnte nunmal nachmessen (mit Krokodilklemmen wie vorgeschlagen).

    Dabei habe ich mal direkt hinterm Trafo gemessen und und da kamen 14 Volt an.


    Alternativ - wenn es dort noch nicht soweit war, daß der Knallfrosch hochgegangen ist - mal die andere Sicherung prüfen.

    Aber dann müßte zumindest die Power-LED angehen und an dem dicken Netzteil-Elko sollten an den Enden etwa 18 - 20V zu messen sein.

    Ich vermute du meinst den C1904, also quasi den größten Kondensator auf der Platine oder? ABER nach Sicherungstausch, geht er immerhin wieder an und siehe da der Motor dreht. Also scheint es wirklich nur an der Sicherung gelegen zu haben.


    Da er nun hier offen ist, frag ich mich. Sollte ich den durchgebrannten Widerstand ersetzen bzw. mal andere Bauteile tauschen? Weiter oben stand ja, dass dieser nicht so relevant ist. Will halt auch vermeiden, dass die Sicherung wieder rausfliegt.


    Grüße

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Über Input wär ich dankbar (Austausch R1901), ansonsten schraub ich ihn erstmal wieder zu :) Will ihn nicht kaputt reparieren. Gleichzeitig ist es wohl auch nicht gut die LED ohne Vorwiderstand zu betreiben, oder?

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Ansonsten werden die Plattenspieler halt immer recht am Maximum betrieben, die laufen halt in einer recht "lauten" Umgebung (Bar).

    In der "Konrad-Tönz-Bar"?

    Gruß Richard


    P.S. : Leuchtdioden nie ohne passenden Vorwiderstand betreiben.

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hallo,


    die oben in #9 gemessenen 14 Volt decken sich mit meinem Rechenergebnis, ausgehend von 17,7 Volt am Ladeelko. Absolut rätselhaft ist jedoch in der Tat, weshalb der 2k2-Widerstand zerbraten ist, denn selbst bei kurzgeschlossener LED bzw. Paralleldiode erzeugen 14 V an ihm eine Leistung von lediglich 90 mW. Die kleinsten, mir bekannten bedrahteten Widerstände können jedoch 125 mW.


    Leuchtet denn die Betriebsanzeige-LED?


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Leuchtet denn die Betriebsanzeige-LED?

    Das tut sie Uwe, leuchtet rot. Und nun?


    In der "Konrad-Tönz-Bar"?

    Gruß Richard


    P.S. : Leuchtdioden nie ohne passenden Vorwiderstand betreiben.

    Ahoi Richard, genau in der :)


    Also ich habe Widerstände hier und könnte den mal ersetzen. An die großen Elkos getrau ich mich nicht ran, die sehen auch noch gut aus.


    Grüße Solli

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Hallo Solli,


    dann ist der defekte Widerstand nichts weiter als ein Schönheitsfehler.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Solli,


    dann ist der defekte Widerstand nichts weiter als ein Schönheitsfehler.


    Beste Grüße, Uwe

    Ok, nicht das die LED ohne Vorwiderstand dann irgendwann doch durchbrennt.

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Hallo Solli,

    eine defekte LED ist sicher leicht und billig zu ersetzen. Sollte der Lautsprecher durchbrennen ist das ein echtes Problem. Darum würde ich zumindest den Auskoppelelko, der den Lautsprecher vor Gleichspannung schützt, austauschen. Am besten gleich alle Elkos um das Endstufen-IC. Die Elkos kosten nicht viel und die Betriebssicherheit nimmt sicher deutlich zu. Zuverlässigkeit ist für den Betrieb in einer Bar doch eher essentiell.

    Soweit meine Meinung,

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Solli,

    eine defekte LED ist sicher leicht und billig zu ersetzen. Sollte der Lautsprecher durchbrennen ist das ein echtes Problem. Darum würde ich zumindest den Auskoppelelko, der den Lautsprecher vor Gleichspannung schützt, austauschen. Am besten gleich alle Elkos um das Endstufen-IC. Die Elkos kosten nicht viel und die Betriebssicherheit nimmt sicher deutlich zu. Zuverlässigkeit ist für den Betrieb in einer Bar doch eher essentiell.

    Soweit meine Meinung,

    Gruß,

    Rainer


    Hallo Rainer,


    ist der Auskoppelkondensator der C29 : 470µF / 10V, also quasi der große grünliche neben dem Endstufen IC? Wenn man alle Elkos austauscht, sind das ja so einige im Dual (3 wurden schon empfohlen, um den IC sind es auf den ersten Blick so 5-6?) bzw. wollte ich da erstmal nur das notwendige machen.

    Grüße Solli

    Wohnort: Berlin
    Plattenspieler: Suche DUAL Kofferplattenspieler e.g. Dual P55

  • Ok, nicht das die LED ohne Vorwiderstand dann irgendwann doch durchbrennt.

    Keine Sorge, Solli!


    Fälle, in denen defekte Widerstände niederohmig - und damit für eine nachgeschaltete LED gefährlich - werden, sind mir bislang noch nicht untergekommen. Schlimmstenfalls leuchtet die LED einfach nicht mehr, da kein Strom durch sie fließt.


    Im übrigen schließe ich mich den Tipps oben an. Es gibt Wichtigeres im Sinne des Erhalts der Betriebssicherheit deines Geräts.


    Btw, ich würde diesen Schönheitsfehler ebenfalls bereinigen, also den defekten Widerstand ersetzen ;) .


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Solli,

    ich habe den Schaltplan nicht vor mir. Vermutlich ist es der größte Elko auf dieser Verstärkerplatine. Wenn die Betriebsspannung 14 Volt beträgt, würde ich einen Elko mit höherer Spannungsfestigkeit einsetzen - also bspw. 470µ/16V. Die restlichen Elkos müssen vermutlich früher oder später auch ersetzt werden - darum mache ich so was in einem Aufwasch. Sonst muss ich später nochmal anfangen.

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo,


    die Betriebs-Gleich(!)spannung des Verstärkers beträgt gemäß Servicemanual 17,7 V=, beim Betrieb mit der heute üblichen Netzspannung von 230 V~ entsprechend mehr. Die Elkos müssen also für mindestens 25 V ausgelegt sein.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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