Dual Monosystem mit Schellacknadel

  • Hallo zusammen,


    ich habe hier einen 1224 mit einem CDS 660

    und einen CS 16 mit 1214 und Shure M75.

    Ich möchte jetzt einen von den beiden Spielern

    dauerhaft zum Schellackspieler machen.

    Daher wäre ein Monosystem von Dual mit Schellacknadel

    eine interessante Möglichkeit. Das System sollte auch keinen PRE benötigen.

    Aber, gibt es sowas überhaupt?

    Ich habe in den Anleitungen herum gesucht, aber leider

    gar nichts gefunden.

    Schellackplatten spiele ich im Moment mit einem Elac Miracord 50H und

    einem ESG 793E mit Schellacknadel von Thakker für STS 344.

    Nur das umstecken der Nadeln nervt mich ein bischen und

    es ist natürlich ein Stereosystem.


    Danke schön


    Norbert

    Grüße

    Norbert

  • es gibt schon ein Dual mono System, CDS2, aber das passt nicht in einen 1224 oder 1214. Aber man kann ja ein CDS660 auf mono verschalten, und dann eine 78er Nadel drauf machen.

    Ein Dual 1002F wäre gut für Schellack, da ist normalerweise ein CDS2 drauf.

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • Für das M75 gibt es gute Schellacknadeln von Cleorec oder Thakker.

    Wenn du einen Monoschalter an deinem Verstärker hast, brauchst du nichts extra am System zu verschalten, das bleibt ein Stereosystem, auch mit Monoverschaltung. Der Effekt ist direkt am Verstärker derselbe. Ein echtes Monosystem wäre ein Shure M5D, aber das kann oder will man nicht bezahlen, wenn man denn eins findet.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Der 1224 mit dem CDS660 ist doch schon Mal perfekt, ein Kristallsystem, also kein Pre nötig. Das CDS660 möchte auch gern etwas mehr Auflagegewicht (ich glaube ca 4-5 g) , das kommt dem Abspielen von Schellackplatten auch entgegen.


    Dazu noch eine passende Schellacknadel und schon kann es losgehen. Diese hier z.B. https://www.ebay.de/itm/Nadel-…680-700-NEU-/390462566347


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Es gab auch noch weitere Monosysteme, z.B. das CDS 3 und CDS 310/3.

    Passen aber auch nicht am 1214/1224.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

    Einmal editiert, zuletzt von Passat ()

  • Für Schellackplatten eignet sich doch nur der 1214, der 1224 kann doch keine 78er Platten abspielen.

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • Eben. Ich habe ja nicht umsonst auf dessen System bzw. die Nadel dafür hingewiesen.

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Guten Morgen.

    Vielen Dank für die vielen Hinweise.

    Ich habe gerade noch mal nachgesehen, es stimmt, der 1224 kann keine 78. ;(

    Bliebe nur noch der 1214. Der Vorschlag mit dem Kristallsystem ist interessant.

    Aber wie machen es denn diese Plattenspieler mit Kristallsystem mit der RIAA Entzerrung?

    Ich muß gestehen, das sich mir das im Moment nicht wirklich erschließt.

    Bei Schellackplatten braucht man ja keine Entzerrung, zumindest nicht nach RIAA. :/:/:/

    Ich hatte schon mal an stufenlos einstellbare Vorverstärker gedacht, aber die sind ja teurer

    als mein Black Cube.

    Alter Schwede, ein ganz schön kompliziertes Pflaster.


    Grüße

    Norbert

    Grüße

    Norbert

  • ein Kristallsystem oder Keramiksystem benötigt keine RIAA Entzerrung, die entzerren praktisch selber. Das CDS660 ist ein Keramiksystem. Diese Systeme benötigen aber einen besonderen Eingang, den zeitgenössische Verstärker, meist mit DIN Eingängen, haben. Im Idealfall beträgt der Eingangswiderstand 1- 1.3 M Ohm. Man schaue sich mal das Datenblatt von dem CDS660 an.

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • Bei Schellackplatten gibt es afaik keine Entzerrung, die sind afaik linear geschnitten.

    Wie sonst sollte man die auch auf einem Grammophon abspielen können? Das hat ja keinerlei Wiedergabeelektronik.

    Die Nadelschwingungen gehen unmittelbar auf die Membran im Trichter.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Bei Schellackplatten gibt es afaik keine Entzerrung, die sind afaik linear geschnitten.

    Wie sonst sollte man die auch auf einem Grammophon abspielen können? Das hat ja keinerlei Wiedergabeelektronik.

    Die Nadelschwingungen gehen unmittelbar auf die Membran im Trichter.

    es gab bei Schellackplatten unterschiedliche Plattenschnitt-Freqeunzgänge, da hatte jede Firma ihren eigenen Frequenzgang. Es müssen aber zumindest die Bässe bei der Wiedergabe angehoben werden. Ein Grammophon mit Trichter kann praktisch gar keine Bässe wiedergeben, dafür ist das Horn zu kurz. Der Unterschied bei der Entzerrung ist in Wiki gut erklärt:

    Piezoelektrische Wandler nutzen meist keinen Entzerrervorverstärker, da die Ausgangsspannung nicht – wie beim elektromagnetischen Tonabnehmer – durch die Schnelle bestimmt wird, sondern von der Auslenkung. Dadurch wird in (sehr) grober Näherung die Schneidkennlinie (RIAA) korrigiert.

  • wenn man sich das Datenblatt von dem CDS660 anschaut, so ist da der Frequenzgang an 1MOhm/200pF beim Abspielen der DG ( Deutsche Grammophon) DIN 45547 Messplatte gezeigt. Jetzt müsste man nur noch die DIN 45547 Schneidkennlinie finden können, um sie mit der RIAA Kennlinie zu vergleichen, doch das ist mir nicht gelungen.

    Ich vermute aber, es handelt sich um die Schneidkennlinie DGr, siehe beigefügtes clipboard.



    "Dadurch wird in (sehr) grober Näherung die Schneidkennlinie (RIAA) korrigiert". ja, das kann ich jetzt verstehen, die DG Kennlinie sieht in sehr grober Näherung wie die RIAA Kennlinie aus.


    Wie spielt man aber Schellack-Platten am besten ab, mit Hinsicht auf einen geraden Frequenzgang? Schwierig. Man nehme auf jeden Fall einen Verstärker mit guten Tiefen und Höhen Reglern, dann kann man damit je nach verwendeter Schneidkennlinie den Klang anpassen, wie es gefällt. Das würde dann für Kristall, Keramik und Magnetische Tonabnehmer zutreffen.


  • MM-Tonabnehmer mit 78er Nadel nehmen und dazu einen dieser billigen Phonovorverstärker, die sich auch auf Mikrofonbetrieb umschalten lassen.

    Diese Umschaltung macht nichts anderes als die RIAA-Entzerrung abzuschalten, denn die braucht man ja bei Mikrofonen nicht.

    Es gibt auch echte Monosysteme für 78 UPM, wie z.B. das Ortofon 2M 78. Das hat 4 Anschlußpins, auf denen aber 2x Mono ausgegeben wird.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • MM-Tonabnehmer mit 78er Nadel nehmen und dazu einen dieser billigen Phonovorverstärker, die sich auch auf Mikrofonbetrieb umschalten lassen.

    Diese Umschaltung macht nichts anderes als die RIAA-Entzerrung abzuschalten, denn die braucht man ja bei Mikrofonen nicht.

    Es gibt auch echte Monosysteme für 78 UPM, wie z.B. das Ortofon 2M 78. Das hat 4 Anschlußpins, auf denen aber 2x Mono ausgegeben wird.

    es gibt im Netz Beispiele von Schellack Entzerrern für Spezialisten, die man auf verschiedene Schneidkennlinien umschalten kann, ist echt interressant.

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • MM-Tonabnehmer mit 78er Nadel nehmen und dazu einen dieser billigen Phonovorverstärker, die sich auch auf Mikrofonbetrieb umschalten lassen.

    Diese Umschaltung macht nichts anderes als die RIAA-Entzerrung abzuschalten, denn die braucht man ja bei Mikrofonen nicht.

    Stimmt, bei Mikrofonen nicht, bei Schelllackplatten schon. Auch Schelllackplatten müssen entzerrt werden. Allerdings haben die verschiedenen Plattenfirmen unterschiedliche Entzerrungskurven benutzt.

    Die Wiedergeht mit MM-Tonabnehmern und RIAA Entzerrung ist schon eine gute Näherung für die meisten Schellacks, die elektrisch aufgezeichnet wurden. Bei den ganz frühen, mechanisch aufgenommenen Platten, ist ja nicht mal die Abspieldrehzahl von 78 UPM festgelegt.

    Ich benutze einen Dual 455-1 mit der Nadel 78 für das verbaute OM10 und einen Standard RIAA Vorverstärker. Die Frequenzanalyse der Aufnahmen zeigt mir, daß das schon ganz gut passt.


    Eine gute Übersicht über das Thema Schelllack findet sich auf TNT-Audio. Bei weiteren Fragen würde ich einfach den 78er Spezialisten David Hoehl anmailen.


    Gruß,

    Uli

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • ich glaube das ist eine Marktlücke. Man nehme eine bewährte Entzerrerschaltung , einen Umschalter und eine Handvoll Widerstände und Kondensatoren

  • Mahlzeit zusammen,


    danke schön für die vielen hilfreichen Beiträge.

    Der Phonovorverstärker aus dem Link von Passat sieht ganz interessant aus.

    Eine Überlegung ist er auf jeden Fall wert. Ich scheue nur die Ausgabe des Geldes.

    Ich möchte halt die Möglichkeit nutzen, die mir durch die alten Spieler gegeben wird.

    Es gibt auch einige Schellackplatten die ich schon habe bzw. die ich gerne hätte.

    Wobei ich damit die Genre meine. Country, Blues und etwas Jazz.

    Muss ich erstmal in mich gehen, wie ich da jetzt weiter vorgehe.


    Danke schön


    Norbert

    Grüße

    Norbert

  • Falls Du mit dem CDS660 Schellack abspielen willst, musst du nach DN83 Nadeln schauen, diese hat eine 65µm Verrundung, und eine 15µm Verrundung für Stereo Schallplatten.

    Man braucht also die 65µm Nadel. Es könnte auch noch die DN63, DN67 und DN78 passen, oder ein kompatibler Nachbau , das wollte ich noch senfmässig dazugeben

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