Dual CS601

hi hendrik...
bloss nicht den mut verlieren das kriegen wir schon hin auch den Lift zu befüllen.
also willst du quassi den 601 komplett uberholen?

mfg carsten

Jepp...

...an der Stelle mache ich mir ein Bier auf,
genieße ein - zwei Platten und verschiebe den Rest dann nach dem dritten Bier auf morgen

Viel Spass mit dem Wiederherstellen eines hübschen Drehers

Hallo,

genau, ist schließlich ein herrliches Stück Unterhaltungsfeinmechanik, Elektronik is da ja nich dran...

Viel Spaß mit der Plattenspielerin 601, eine Diva - aber wundervoll wenn sie läuft...

Peter

Grundsätzlich geht er ja.....alle Baustellen lassen sich nicht an einem Nachmittag erledigen, wenn man sie nicht vorher schon mal gemacht hat, da braucht man auch mal Zeit zum Durchatmen....außerdem motivieren Etappenziele.
Aber wenn er für die einzelnen Etappen schon mal auf dem Kopf liegt, wirst du sicherlich Grundreinigung und Schmierung mitmachen. Auch der neue Pimpel ist Pflicht....hast du schon Ersatz?
Aus der Ferne erscheint mir die Pitch-Einstellung am schwierigsten.
Die Wartung wird hier evtl. dazu führen, den Spieler nicht unmittelbar am selben Tag wieder benutzen zu können.

Man wird sehr versiert, den Spieler aus der Zarge zu nehmen ( weil man was vergessen hat, z.B.) und braucht eine Überkopf-Lösung. Klopapierrollen....oder wie bei mir, eine kleine Kunststoffschüssel ( ungefährer Tellerdurchmesser) um solide arbeiten zu können. Meine Frau schaut immer skeptisch, wenn ich aufgefaltete Hand- und Badetücher auf dem Esstisch verteile um Teile wie Teller, Haube gepolstert abzulegen.....:)

Das geile an diesem Forum ist der Umstand, das man auch Rat findet, wenn man mittendrin ist.....die Anwortzeit hier ist sehr realistisch, oft der Notwendigkeit angepaßt, kurz.

Fotos sind manchmal Pflicht, denn dann kann man sich ein besseres Bild machen.
Gruß
Jörg

Hi !

Zitat von Hendrik2018

Der Nadeleinschub hat übrigens die Bezeichnung (goldene Schrift auf schwarz):
M20E
ortofon

Eine Originalnadel aus den 70ern mit -vermutlich- unbekannter Laufzeit an Rillenkilometern.
Wenn sie nicht sichtbar beschädigt / verbogen ist und bei 1.25p Auflagekraft im inneren Teil einer Platte keine auffälligen Verzerrungen produziert (und kein Testmikroskop zur Verfügung steht): drinlassen.

Die Nadel sollte mit 1.0 - 1.25p / Antiskating "0" (elliptisch) = Auflagekraft betrieben werden. So ab 1.5p dürfte bei den Originalnadeln der Plastikkörper auf der Platte aufliegen. Die sind meistens *sehr* weich aufgehängt - und sollen das auch sein.
Ich würde nicht unter 1.0p gehen. Damit werden Arm und System zu empfindlich gegen Zugluft, Vibrationen und wellige Platten. Dabei verliert die Nadel u.U. den Kontakt zur Rille und das ist schlimmer, als ein wenig mehr Druck drauf.

.

Hi...
Also pimpel bekommst du hier im Bord bei oli62.
Riemen hab ich gute Erfahrungen mit Naber gemacht.
Kondensatoren sind meines Wissens 3 verbaut die getauscht werden sollten. 2 sitzen im stroboskopkasten, ein 47uf und ein 68uf und einer im Schaltkasten 0,01uf. Wenn mich nicht alles täuscht.
Wichtig ist auch den Motor neues Öl zu gönnen.

Mfg Carsten

... nochmal ich ...

Zitat von Hendrik2018

Ich muss also bestellen: 1-3 Knallfrösche (aber welche die eben nicht knallen); einen Riemen, einen Steuerpimpel.

Conrad:

1 x 10nF im Hauptschalterkasten

https://www.conrad.de/de/mkp-x…m-mkp-x2-1-st-450213.html

1 x 68nF als Vorschalt-Kondi im Strobokasten (C2)

https://www.conrad.de/de/mkp-x…m-mkp-x2-1-st-450221.html

1 x 47nF als Entstör-Kondensator im Strobokasten (C1)

https://www.conrad.de/de/mkp-x…m-mkp-x2-1-st-450220.html

Thakker (über Ebay):

Antriebsriemen für Dual 601

https://www.ebay.de/i/351215864191?chn=ps

Unser Mitforianer Oli62:

Neue Ersatz Steuerpimpel

Der 601 ist in mancher Beziehung als Zicke verschrieen. Das stimmt nur teilweise. Ein Hauptproblem ist, daß nach dem Wechsel des Steuerpimpels grundsätzlich die Hubhöhe des Lifts zuerst im Automatikbetrieb, dann mit dem Handlift überprüft und eingestellt werden *muß*. Das deshalb, weil die Ersatzpimpel niemals so ganz die Abmessungen der Originale haben und - je nach Quelle - auch andere Gleiteigenschaften zum Haupthebel hin, dessen seitliche Bewegungen die horizontale Armbewegung auslösen. Stimmt die Hubhöhe nicht, hakt die ganze Mechanik und das Ding "spinnt rum".

Kleine Anleitung ?

Stecker aus der Steckdose
Teller von Hand langsam drehen
Starthebel betätigen
Warten, bis der Arm Richtung Plattenteller schwenkt und ungefähr auf halbem Weg dorthin den Teller anhalten
An der gerändelten Lifthülse vorne links am Armlager die "Flughöhe" des Arms auf ca. 1mm über dem Vorsprung an der Armablage eindrehen. Meßpunkt ist die flache Unterseite des Armkopfes, die auf der Ablage zu liegen kommt.
Teller weiterdrehen und wenn der Arm am Aufsetzpunkt zum stehen kommt, langsam weiterdrehen und von Hand verhindern, daß die Nadel auf den Gummibelag aufsetzt.
Handlift auf "Heben" ziehen
Mit der Schlitzschraube links neben der Antiskating-Skala die Hubhöhe an der Ablagekante genauso ausrichten, wie für Automatik.
!Achtung! Die Liftschiene des 601 ist in einem empfindlichen Drucklager aus Plastik geführt. Wenn man die Schraube gnadenlos dreht oder sogar überdreht, kann das Drucklager brechen und dann ist Arschkarten-Derby. Dann funktioniert zumindest der Handlift nicht mehr.

Danach: Arm wieder auf der Ablage verriegeln, Strom drauf, einmal Start mit verriegeltem Arm durchlaufen lassen (mechanischer Reset), dann mit einer Platte prüfen, ob der Arm richtig abhebt, an der richtigen Stelle zum Halten kommt und sauber aufsetzt.
Der Aufsetzpunkt für 30cm / 33 upm läßt sich mit der Schlitzschraube unter dem Startschalter um +/- 5mm justieren. Im Normalfall paßt das dann auch für die kleinen 17cm-Scheiben und 45 upm.

Hi !

Zitat von Hendrik2018

Ich hätte noch ein Literchen 10W40, das geht?

Für'n Golf Diesel ? Ja.

Für den SM840 des 601 auch. Begrenzt.

Besser *wäre* es, dafür geeignetes Sinteröl zu besorgen und sich die Einwegspritzentechnik zum reinigen und neu-befüllen der Bronzelager anzugucken und anzuwenden. Fairerweise muß ich eingestehen, daß ich bei Geräten "wo es nicht so drauf ankommt", auch mal drei, vier Tropfen einfach in das Lager unten einträufele und einen Tropfen von oben, wo die Welle durchgeht, drantropfe. Rein läuft das Öl von alleine. Das reicht im Allgemeinen bei einem mittelmäßig genutzten Dreher für das nächste Jahr. Dann macht man das wieder. Und im Jahr danach nochmal wieder ... Mit der "richtigen Technik" hat man fünf bis zehn Jahre Ruhe.

.

Richtig Peter.

Hier mal das Prinzip..
https://forum.zerspanungsbude.net/viewtopic.php?f=96&t=22208

Und hier die Umsetzung.

Motor SM840 und SM860 Lagerspiegel ausbauen und drehen - in Bildern

Hi !

Zitat von Hendrik2018

Ist schon interessant zu lesen! Und scheint machbar zu sein.

Ist es.

Problem: die Motormechanik und damit die der Feinregelung muß komplett zerlegt werden. Naja, wenn die sowieso nicht richtig geht, ist das ein Aufwasch und wenn man da ohnehin dran muß, kann man die Motorwartung auch gleich richtig machen. Danach kann man die Kiste zunageln und hat Ruhe.

Jemand, der sowas schon öfters gemacht hat, guckt da gar nicht mehr großartig hin. Der kann dabei Fernsehen gucken oder ein Hörbuch hören und bleibt mit allem (also: Inklusive Reinigen und Neu-Einölen der Lager) unter zwei Stunden. Nach dem Reinigen wäre es gut, wenn man ein Heißluftgebläse zur Hand hat, um die Bronzekugeln a) etwas anzuwärmen und b) die Rückstände des Reinigungsmittels schneller auszudunsten. Mit etwas Wärme geht das alles viel schneller.

Lach.... Peter übertreibt wieder ein wenig...
Hingucken muss man schon.. Ich habe isopropanol zum reinigen genommen und dann in den Ofen geschmissen bei 100 Grad...
Isopropanol verdunstet rückstandslos.. Und ist gut zum entharzen der Mechanik geeinigt oder zum herstellen der Flüssigkeit zum Platten waschen oder zum Nadel reinigen
Gruß Carsten

Beim Ölen und abschmieren hat sich hier im Laufe der Jahre auch ein gewisse Perfektion eingeschlichen (ohne Wertung).
Ich nehme da eher Peters Vorschlag B und öle halt so je nach Gefühl einmal im Jahr ein Tröpflein nach.

Ulli