Unterschied Nadel Elac 255-17 und 344-17

  • Hallo an alle,


    ich habe hier meinen ersten Elac (Miraphon 22H) und blicke durch das Nadelwirrwarr bei Elac nicht so richtig durch. Ich habe hier z.B. eine 255-17 Nadel, die ich auf meinem STS 344 betreiben möchte, was auch ganz zufriedenstellend auf meinem Mirphon 22H funktioniert. Was, bis auf die Nachgiebigkeit, die ja alleine kein Qualitätsmerkmal ist, unterscheidet jetzt diese (255-17) von der 344-17, beide haben eine gutmütige 17 μm Verrrundung bei sphärischem Schliff. Ist die 344-17 wenigstens nackt oder ist der Nadelträger hochwertiger? Wird die 344-17 auf dem Miraphon 22H überhaupt klanglich zumindest einen theoretischen Zusatznutzen bringen?


    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ist jetzt die Frage, ob Du von "Originalen" oder "Nachbauten" sprichst.


    Bei den Originalen (!!!) hat die D-255-17 wie Du schon bemerkt hast, eine
    höhere Auflagekraft und zwar 2,5 Pond und die D-355-17 hingegen eine von
    nur 1,8 Pond. Und (!) die nächst größere D-355-17 hat dann tatsächlich einen
    nackten Diamanten.
    Ich hab jetzt keine da, aber die originale D-344-17 wird wohl soweit baugleich
    mit der D-355-17 sein.
    Ob es den besseren Nadelträger gibt? - Ich denke wohl erst bei den Spitzen-
    modellen.
    Bei den meisten Nachbaunadeln wird es sowieso wahrscheinlich keinen Unter-
    schied geben. Oft steht da nur "D---17" drauf.
    Nur einige Nachbauten machen da Unterschiede - z.B.die (im übrigen sehr
    guten) "Huco"-Nachbauten, wo die verschiedenen Typen entzsprechend der
    Originale farbcodiert sind.
    Nackte Diamanten gibt es allerdings (wie bei fast ausschliesslich allen Nachbau-
    nadeln) auch da nicht ("SAS" lassen wir da mal unberücksichtigt, da das eigent-
    lich eher Spezial- oder Tuningnadeln als "Nachbaunadeln" sind).


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für die Antwort, da habe ich ja gleich einen Mann vom Fach. Es geht schon um die Originalnadeln. Was nackt oder gebondet angeht, so dachte ich immer, dass erst die Elac-Nadeln mit der 12 μm Verrrundung nackt sind - das wären dann ja die 444-12 bzw. extrem weiche 555-12. Das ist dann aber scheinbar nicht so, oder?


    Wenn ich das jetzt richtig verstehe, so dürfte der Unterschied zwischen der 255 und der 344/355 dann vergleichbar sind mit dem Unterschied zwischen der originalen grauen Shure N91G und der roten N91GD, wobei die ja eine 15 μm Verrundung haben, also schon etwas feiner sind.


    Da lohnt es sich also schon nach einer originalen NOS 344-17 bzw. 355-17 zu schauen, wenn ich dich richtig verstanden habe?


    Gruß


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ja, ganau so ist es.


    Wenn Du aber jetzt zufrieden mit Deinem Klang bist, würde ich das Setup so lassen und die "255" erstmal "runterfahren". Klangliche Quantensprünge mußt Du von einem Upgrade nämlich nicht erwarten. Die "255" klingt nämlich auch schon wirklich gut (was Du ja auch schon bemerkt hast).
    Ich denke, die noch wesentlich rareren Modelle mit der 12er-Verrundung sind da dann erst die nächste wirklich hörbare Steigerung.
    Die "555" oder die "655" wären natürlich der absolute Hit, aber beide Modelle sind fast garnicht mehr zu bekommen und preislich entsprechend abgehoben.
    Du kannst aber auch problemlos die Elac-Nadeln der neueren Modellreihe benutzen und so bei entsprechender Investition bis zu "Van-den-Hull" aufsteigen.
    Ob der "22H"-Tonarm das entsprechend mitmacht, weiß ich aber nicht. Irgendwann wird der nämlich das Nadelöhr sein...


    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Hi,


    ich habe ´ne gebrauchte 355-17. Da ich den Elac selten nutze und zudem eine 555-12 drunter ist, darfst sie gerne testen um zu vergleichen.

  • Hallo an euch beide,


    Andreas:

    Dass kein klanglicher Gewinn zu erwarten ist, das hilft mir schon gut weiter. Und dass, wenn man etwas verbessern möchte, auf eine 12er Nadel umsatteln könnte, ist auch eine sehr wertvolle Info, vielen Dank! Bessere Elac NOS-Nadeln sind ja leider nicht mehr so dicht gesät, aber das macht es ja auch so reizvoll ... ;)



    @Clemenzzz:

    vielen Dank für dein Angebot. Wie ist denn in etwa die Laufzeit?



    Ihr sagt ja beide, dass man eine 555-12 an einem Mirphon 22H verwenden könnte oder meintet ihr einen anderen Elac? Ist die denn von der sehr hohen Nachgiebigkeit her nicht nur an superleichten Tonarmen zu verbauen? Ich hatte mich extra für die 255-17 entschieden, weil es hieß, die 555-12 könne ich am 22H nicht verwenden ... . Das Problem ist ja, dass wohl niemand weiß, wie schwer der Tonarm des 22H bzw. zusätzlich wie sich die starke Versteifung des Vierkant-Tonarmrohr auf die Resonanz auswirkt.


    Gruß
    Jörg

  • ...meiner erfahrung nach ist der vierkant tonarm recht unkritisch und verträgt auch weicher aufgehängte systeme...


    romme

  • vielen Dank für dein Angebot. Wie ist denn in etwa die Laufzeit?

    Weiß ich nicht, war am 50H2 dran. An dem steckt auch die 555.
    Du sollst die gar nicht kaufen. Nur die Neugierde befriedigen. Und nur bei Lust und Laune. ;)

  • @Clemenzzz:
    ach soooo ... Danke für dein Vertrauen, aber das Risiko wäre mir zu groß, dass da etwas kaputt geht. Insgesamt lässt mich jetzt auch der Gedanke nicht mehr los, dass sogar die 555-12 am 22H laufen könnte.


    Die originale 344-17, auf die ich abgezielt hatte, ist leider nicht mehr bei Ebay drin. Die 555-12 ist ja leichter zu bekommen als die 344-17 und wenn sie besser ist und noch passt, dann lohnt wohl so eine 344-17 sowieso nicht wirklich.


    Lohnt denn eine hochwertige Nadel überhaupt für den Miraphon 22H als solchen oder wie ist die Qualität so im Vergleich zu beispielsweise einem Dual 1219, einem PE 2020L oder Lenco L78 einzustufen? Ein kurzes Statement reicht mir da auch (ja,nein,vielleicht ;-).


    Gruß
    Jörg

  • Meines angelesenen Wissens nach wurden die Systeme ja geradezu für die Elactonarme optimiert und dort getestet.


    Ich bin allerdings persönlich kein großer Elac TA Fan (bis auf die ganz alten Systeme).
    An verschiedensten Drehern hatte ich diverse Elac TAs. In meiner Kette waren die alle irgendwie ganz nett, aber vom Hocker gehauen hat mich keines. Auch nicht das gelobte 555-12. Allerdings war bisher noch nicht die Crème de la Crème á la 796 dabei.


    Aber wir wissen ja alle, wie unterschiedlich unsere Ohren zuhause hören.

  • Kai:
    Schön zu hören. Ich bin ganz baff, dass das Gerät in einem so guten Zustand ist und man sieht, dass es mit Sicherheit nicht regelmäßig gewartet oder sonderlich gehegt und gepflegt wurde. Das Tellerlager läuft so seidenweich, das kennt man ja von Dual häufig anders. Und keinerlei Korrosion, Fraß oder sonstwas, was mich bislang immer davon abhielt, sich einen PE hinzustellen. Nur dass man den 22H nicht mit Haube betreiben kann, stört etwas.


    @Clemenzzz:
    Da bin ich jetzt nicht so verwöhnt, meine besten Systeme sind Shure V15 III (leider keine originale Nadel), Ortofon M20 (original) und Dual DMS 242 (original). Aber selbst die D 255-17 klingt schon recht gut, und ich denke ich belasse es erst einmal dabei, aber die D 555-12 wird nicht komplett aus den Augen verloren. Ich finde das Elac vom Klang positiv unauffällig.


    Gruß
    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von Horrorwitz ()

  • Moin Jörg.


    guck mal, hier gibts die ultimative Info:http://elac-analog.de.tl/Tonabnehmer.htm


    LG
    Matthes

    Hört mit CLEARAUDIO CONCEPT und CLEARAUDIO PERFORMER V2 :love::love:

    Das Ganze an VINCENT SV-228,REGA PLANET, YAMAHA und GEITHAIN ME25 :P:P

    AKAI GX 630 D

    Raspberry und AUDIOQUEST/TARA LABS Kabel.:*





    Ich bin dafür, das ich dagegen bin^^

  • Das Tellerlager läuft so seidenweich, das kennt man ja von Dual häufig anders. Und keinerlei Korrosion, Fraß oder sonstwas, was mich bislang immer davon abhielt, sich einen PE hinzustellen. Nur dass man den 22H nicht mit Haube betreiben kann, stört etwas.

    Der Vorteil ist, dass er kein Wechslerlager hat, das rumpelt dann gleich mal wesentlich weniger.
    Was die PEs betrifft geht mir schon wieder der Hut hoch. Immer diese Panikmache mit dem Zinkfraß. Ich hatte von ca. 30-40 2020 und 2020L genau einen (!!!!!!) mit Zinkfraß. (geht nicht gegen Dich ;) )

    VG

    Kai








  • Hallo Kai,


    ist schon richtig, wahrscheinlich bin ich da auch dem schlechten Ruf der PEs im Internet aufgesessen, allerdings habe ich meist Geräte mit unklarem Zustand bzw. ausdrücklich defekte Bastlergeräte, da muss man dann auch speziell beim PE schon damit rechnen, dass auch soetwas vorkommt. Ist eine rein persönliche Entscheidung, um das Risiko beim Kauf und der nachträglichen Wiederherstellung zu minimieren. Für mich auch ein Grund, KEINEN Lenco zu nehmen. Da ich Metallteile wie Teller und Motorteile etc. nicht selbst nachfertigen kann, scheiden solchen Geräte für mich einfach aus. Ist einfach das Bauchgefühl, auf das ich mich da verlasse, weil ich den evtl. Rattenschwanz bei solchen Geräten nicht einschätzen kann.


    Matthes:
    Vielen Dank für den Link.


    Gruß
    Jörg

    3 Mal editiert, zuletzt von Horrorwitz ()

  • Hallo Jörg und @- all,


    die D355-17 und D355-E haben beide nur gebondete Diamantsplitter, keinen nackten Stein! Eben zur Sicherheit noch mal unter dem Mikroskop angeschaut. Nur D455-12/-E, D555-12/-E und D655-D4 (shibata Schliff) haben schöne kleine nackte Steine.


    Ebenso bis D344 sind alle gebondet, nur die D444 Typen haben einen nackten Stein.


    Alle STSx44 und STSx55 Nadeleinschübe haben den gleichen Alu Nadelträger. Die D244 unterscheidet sich nur in der Compliance von der D344, ebenso die D255 und D355.


    Willst Du ein lohnenswertes upgrade, also gut hörbare Klangverbesserung, dann greif/such nach einer D444 oder eine Nadel der STSx55 Reihe ab 455 aufwärts. Alle STSx55 Einschübe passen auch in STSx44 Bodys, ebenso alle ESG und EMM Einschübe.


    viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Hi Thomas,


    das ist ja mal geballte Info, bin bei der Suche im Netz öfter über deinen Namen zur Thematik Elac gestolpert. Ursprünglich war ich auch immer davon ausgegangen, das die D355-17 gebondet ist, aber das selbst die D355-E lediglich gebondet ist, das erstaunt mich schon, zeigt aber, dass die Preise für solche Originalnadeln derzeit komplett aus dem Ruder sind. Leider bietet nur ein Händler, mit dem ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe (es handelt sich nicht um Andreas aka platten-spieler.de), eine originale D555-12 zu einem erträglichen Preis an.


    Ist es richtig, aus deiner Erklärung zu schließen, dass es bis auf die andere Auflagekraft klanglich vermutlich keinen Unterschied machen wird, ob ich eine D255-17 oder eine D344-17 am Miraphon 22H einsetze?


    Gruß
    Jörg

    3 Mal editiert, zuletzt von Horrorwitz ()

  • Die D244 unterscheidet sich nur in der Compliance von der D344, ebenso die D255 und D355.


    Hallo und Moin,


    stimmt meines Wissens so nicht ganz. Die 3xxer haben eine geringere Ausgangsspannung als die 2xxer. Das dürfte auf einen kleineren Magneten und somit geringere bewegte Masse zurückzuführen sein. Bei den größeren Einschüben sinkt die Masse dann durch den Einsatz von nackten statt gefassten Diamanten noch weiter.
    So beträgt z.B. die bewegte Masse lt. Hifi-Jahrbuch Nr. 7 bei der STS-x55er Reihe: 155-17: 0,8 mg, 255-17: 0,75 mg, 355-17: 0,6 mg, 455-12: 0,5 mg, 555-12: 0,45 mg und beim 655-D4 nur 0,35 mg.


    Obendrein bieten die 3xxer und die größeren Systeme eine deutlich bessere Kanaltrennung, die Systemkörper scheinen selektiert zu sein.


    Grüße, Brent

  • Hallo Brent,
    im Grunde hast Du ja schon alles geschrieben, aber ich war zu der Zeit schon "im Gange" und hatte
    auch schon meine Bilder gemacht...


    Hallo Thomas,
    also, das lass ich nicht auf mir sitzen, daß Du meine Expertise anzweifelst!
    Die 355-17 hat einen nackten Diamanten (und ich habe hier 2!! NOS-Referenznadeln)!! Und ich
    belege das auch gerne mit einem Bild:


    Möglicherweise hast Du ja eine Fälschung oder seinerzeit waren die "nackten"! alle und man hat sich
    mit 255ern ausgeholfen, der Lehrlich hat die Maschine bedient und falsche Labels aufgebracht oder
    Elac hat auch den allgemeinen Trend mitgemacht und "späte" Nadeln downgegraded (so wie z.B.
    DN160E spät eigentlich auch nur eine DN155E ist und N91ED, N95ED,... in den späteren Baujahren
    auch nur gebondet ausgeliefert wurden.
    Was allerdings auch noch möglich wäre, wäre, daß die Elac (frühen/NOS) 355er "DIASA's" sind.
    Nämlich auf einen Saphirsockel aufgesinnterte Diamantspitzen, die optisch nicht von "nackten"
    zu unterscheiden sind (was Deine Beobachtung allerdings nicht erklären würde, da man es ja nicht
    optisch unterscheiden kann) und auch (fast?) deren Eigenschaften besitzen (Masse, Härte) - aber
    das ist halt nur eine evtl. Möglichkeit am Rande (vielleicht will ich auch nur klugscheissen).
    "Damals" hat man ja auch eher noch "aus dem Vollen gefräst".


    Hallo an "Alle", Hallo Jörg,
    ich möchte einndeutig klarstellen, daß ich besagter Händler nicht bin (Namen nennen ist in diesem
    Falle auch problematisch. Schreib mir doch mal bitte eine Mail, welcher Händler das war).
    Das hast Du zwar auch nicht behauptet, aber hier lesen viele Menschen mit und ich möchte durch
    irgendwelche Forumsbeiträge keinen Imageschaden erleiden.
    Bei Geldeingang (vor 16:00) geht bei mir die Ware noch am selben Tage raus und ist dann für
    gewöhnlich am Folgetage beim Kunden.
    Auch verkaufe ich NICHT über die (Schweine-)Bucht, sondern ausschliesslich über meinen eigenen
    Shop (und wer bei eBay kauft, muß sich nicht wundern, denn wer billig kauft, kauft oft doppelt.)!
    Also hier mein

    Plädoyer für den Deutschen Fachhandel!


    (Es gibt natürlich auch noch seriöse Händler wie "Micronheinrich", "Mr. Stylus", "Thakker", etc. und
    mich).


    Euch allen ein schönes Wochenende wünscht
    Andreas

  • Um das klarzustellen: der "böse" Nadelhändler war absolut nicht der Andreas (-> platten-spieler.de) oder eine andere hier im Forum aktive Person. Ich wollte das schon ein meinem Beitrag klarstellen, allerdings ist mir das gedanklich beim Schreiben abhanden gekommen. Ich habe das auch in meinem Beitrag entschärft und auch darauf hingewiesen, es gehört einfach nicht hierher.

    Gruß
    Jörg


    3 Mal editiert, zuletzt von Horrorwitz ()

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