"Dumme" Frage an die Techniker...

  • Eine Frage an die Techniker unter euch:


    Ich habe kürzlich über ebay einen CS 626 mit ULM 55E verkauft.
    Selbstverständlich hatte ich ihn vorher auf Funktion getestet, alles war okay.
    Daß die Haube defekt ist, hatte ich natürlich erwähnt, beim Transport lief aufgrund guter Verpackung auch alles glatt.


    Jetzt meldet sich der Käufer, der linke Kanal funktioniere nicht.
    Er habe das Gerät durch einen Techniker überprüfen lassen, ein Umschalter sei völlig oxydiert (kann durchaus aufgrund des Alters des Spielers der Fall sein) und der "Impedanzwandler" des linken Kanales sei defekt...


    ?(


    Ich bin ja technisch nicht ganz unbeleckt, aber kann mir jemand nähere Infos dazu geben...?


    Danke.


    Frank

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...

  • Kann er nebenbei durchaus sein da sein Ausgangswiderstand niedriger sein kann als der der Tonabnehmerspulen. Nur: Ist im 626 ein Entzerrer integriert?


    Edit: Niedriger, nicht höher...

    Schöne Grüsse
    Toenne

    Einmal editiert, zuletzt von Toenne ()

  • Nein, ist keiner drin.
    Der Spieler wird auch ganz normal am MM-Eingang angeschlossen.


    Frank

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...

  • Zitat

    Original von Plattenwechsler
    Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, daß ein Entzerrer-Vorverstärker im Prinzip ein Impedanzwandler ist...


    Das ist Unsinn.
    Ein Entzerrer-Vorverstärker heißt so, weil er genaus das macht:
    Entzerren und verstärken des Signals vom Tonabnehmer.


    Es ist also nichts anderes als ein Vorverstärker mit eingebautem fest eingestellten Equalizer.


    In keinem Dual ist übrigens ab Werk ein Entzerrer-Vorverstärker eingebaut (Ausnahme: die Billig-Plastikkiste CS 400, aber den zähle ich nicht als Dual).


    Grüsse
    Roman

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Ich gehe ohnehin davon aus, daß evtl. Kontaktschwäche für den Ausfall des Kanals verantwortlich ist.
    An meinem 714 hate ich auch schon mal damit zu kämpfen.
    Ursache war Oxydation an einem der TA-Kontakte.


    Frank

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...

  • Zitat

    Original von Passat


    Das ist Unsinn.


    Grüsse
    Roman


    Natürlich ist er auch ein Impedanzwandler. Neber Frequenzgang verbiegen,verstärken transformiert er auch die relativ hohe Eingangsimpedanz von normalerweise 47kOhm auf ca 1-2KOhm am Ausgang (RCA). --> IMPEDANZWANDLER

    Schöne Gruße Udo
    arbeitet bei Europas größtem LP, MC, CD,DVD,SACD und CD-Rom Replikator
    http://www.sonopress.de/

  • Zitat

    Original von altbert
    Ich gehe ohnehin davon aus, daß evtl. Kontaktschwäche für den Ausfall des Kanals verantwortlich ist.
    An meinem 714 hate ich auch schon mal damit zu kämpfen.
    Ursache war Oxydation an einem der TA-Kontakte.


    Frank


    Dem wird wohl so sein. Biete ihm doch an den Impedanzwandler zu ersetzen.
    Er schickt dir den Alten zu und du ihm im Gegenzug einen Neuen. ;) :] =)

    Schöne Gruße Udo
    arbeitet bei Europas größtem LP, MC, CD,DVD,SACD und CD-Rom Replikator
    http://www.sonopress.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Udo ()

  • ...das war ja meine eigentliche Frage...


    Welches Bauteil ist das, wo sitzt es...?


    Außerdem hat mein Käufer keine Ahnung; der läßt das Gerät höchstens irgendwo für teures Geld reparieren.


    Frank

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...

  • Hi Frank
    ich wollte dich nicht verwirren.
    Es gibt keinen IMPEDANZWANDLER in dem Gerät.
    Aber wenn der Technikus meint er wäre kaputt, dann soll er ihn doch mal ausbauen und vorzeigen.

    Schöne Gruße Udo
    arbeitet bei Europas größtem LP, MC, CD,DVD,SACD und CD-Rom Replikator
    http://www.sonopress.de/

  • Zitat

    Original von Plattenwechsler
    Ich meine mal irgendwo gehört zu haben, daß ein Entzerrer-Vorverstärker im Prinzip ein Impedanzwandler ist...


    Da ich jetzt hier wieder über dieses Wort stolpere: Ich habe mich schon immer gefragt: Wieso 'verzerrt' ein Plattenspieler ein Signal, sodass es wieder 'entzerrt' werden muss. Kann mir das einer erklären?
    Ich meine ich habe ja inzwischen auch begriffen was was ein Zerhacker ist (Und damit meine ich nicht den Holzspalter, und auch keine Geräte der Marke Zyliss! :D)



    bis denne


    genne

    C U l@ter

  • Ein Tonabnehmer verzerrt nicht das Signal in dem Sinne wie du jetzt vermutlich meinst (Klirr o.ä.) sondern er verbiegt den Frequenzgang. Hohe Töne werden deutlich lauter wiedergegeben als tiefe Töne, dies wird durch Entzerrvorverstärker wieder geradegebogen.

    Schöne Grüsse
    Toenne

  • Zitat

    Original von Toenne
    Ein Tonabnehmer verzerrt nicht das Signal in dem Sinne wie du jetzt vermutlich meinst (Klirr o.ä.) sondern er verbiegt den Frequenzgang. Hohe Töne werden deutlich lauter wiedergegeben als tiefe Töne, dies wird durch Entzerrvorverstärker wieder geradegebogen.


    Der Tonabnehmer soll den Frequenzgang verbiegen? Nee, das wird doch vorm Schneiden des Plattenmasters gemacht? Die Tiefen werden abgesenkt um Platz auf der Platte zu sparen und die Höhen werden angehoben um durch die anschließende Höhenabsenkung beim Entzerren auch das Rauschen mit zu verringern. Kann sein, daß es noch andere Gründe gibt... keine Ahnung.


    Gruß,
    Christian

    VON DICH LASSICH MICH NICH PROMOVIEREN!!! VON DICH NICH!!!

  • Hat damit zu tun, daß der Schneidstichel bei der Aufnahme (und auch die Nadel bei der Abtastung) die großen Auslenkungen im Baßbereich, die für einen linearen Frequenzgang notwendig wären, nicht ohne größere Verzerrungen hinbekommt (mit Platzsparen auf der Platte hat es auch was zu tun...).


    Deswegen wird beim Schneiden der Baßbereich abgesenkt; dies muß, wie Toenne schon gesagt hat, durch den Entzerrer-Vorverstärker beim Abtasten spiegelbildlich wieder angepaßt werden.


    Frank

    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert...

    Einmal editiert, zuletzt von altbert ()

  • Zitat

    Original von Zoyo
    [quote]Original von Toenne
    Kann sein, daß es noch andere Gründe gibt... keine Ahnung.


    Gruß,
    Christian


    Ja genau die, die Toenne geschrieben hat. Du solltest einem ältern studierten Herren schon glauben. :rolleyes:

    Schöne Gruße Udo
    arbeitet bei Europas größtem LP, MC, CD,DVD,SACD und CD-Rom Replikator
    http://www.sonopress.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Udo ()

  • ...wenn wir schon dabei sind: Das bisher erklärte leuchtet mir ja alles ein - aber was ist dann mit Tonabnehmersystemen, die von Hause aus keine wie immer gearteten Entzerrer benötigen - wie z.B. keramische Tonabnehmer? Die müssten ja dann die in die Platte gepressten "Fehler" genauso falsch wiedergeben - oder ?


    verwirrt ?(
    Phil

  • Zitat

    Original von Udo
    Ja genau die, die Toenne geschrieben hat. Du solltest ältern studierten Herren schon glauben. :rolleyes:


    Hä? Hab ich was verpasst? Wo hat Toenne was geschrieben? *scrollscrollscroll* Magnettonabnehmer haben einen weitestgehend linearen Frequenzgang. Wie das bei keramischen ist weiß ich nicht. Wahrscheinlich will man das gar nicht wissen. :)
    Und was das "studiert" angeht: ich hätte ja auch fast meinen Hauptschulabschluß geschafft! Jawoll! :)


    Christian

    VON DICH LASSICH MICH NICH PROMOVIEREN!!! VON DICH NICH!!!

  • @ Phil,


    sehr gute Frage! Die Antwort ist einfach: ein Keramik- oder Kristallsystem liefert eine Ausgangsspannung, die von der Amplitude der Nadelauslenkung abhängt. Dies resultiert aus dem piezoelektrischen Effekt. Die Kennlinie eines solchen sog. Druckwandlers verläuft ungefähr spiegelbildlich zur Aufnahmekennlinie von Schallplatten. Die von piezoelektrischen (piezo=Druck) Wandlersystemen gelieferte Tonfrequenzspannung ist proportional der Weite der Rillenauslenkung.
    Eine Wiedergabeentzerrung erübrigt sich daher.


    Das Magnetsystem gibt dagegen eine Spannung ab, die von der Schnelle der Nadelauslenkung abhängt. Dadurch werden alle Frequenzen der Platte pegelmäßig genauso in eine Spannung umgesetzt, wie sie beim Schnitt des Masters ausgesehen haben, nämlich linear verzerrt. Hier ist daher eine Entzerrung nötig. (Mit linearer Verzerrung ist hier eine "Verbiegung" des Frequenzgangs gemeint, im Gegensatz zur nichtlinearen Verzerrung, die auch als Klirrfaktor bezeichnet wird, eine gewollte Sache!).


    Alle Klarheiten beseitigt? ;)


    Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hannoholgi ()

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