Dual C 844 Temperaturprobleme

  • Hallo,


    ich sammle und repariere Tapedecks aus den 80er Jahren (z.B. Dual und Grundig). Vor kurzem war da natürlich auch das legendäre Dual C844 an der Reihe, das in keiner Sammlung fehlen sollte.

    Nach dem Ersetzen des Capstan-Riemens, dem Nachlöten einiger kalter Lötstellen sowie dem Reinigen einiger Mini-Taster schien zunächst alles zu funktionieren. Nach 2 - 3 Stunden war mein C 844 dann jedoch auch von den Temperaturproblemen betroffen, unter denen viele dieser Geräte leiden. Die Symptome: das Band bleibt plötzlich stehen und das Gerät schaltet auf Stop. Erneute Startversuche schlagen fehl, weil das Laufwerk sofort wieder anhält. Nach dem Abkühlen funktioniert alles wieder, als wäre nichts gewesen.


    In den bisherigen Beiträgen zu diesem Thema, tippen manche auf den Microprozessor, andere wiederum haben die Transistoren im Verdacht, die vom Prozessor angesteuert werden und welche die Laufwerksfunktionen schalten.


    Könnte es auch an der Stromversorgung des Prozessors liegen? Beim Grundig Tuner T 7500 liegt es beispielsweise meist am defekten Gleichrichter oder am Spannungsregler, wenn das Display flackert oder seltsame Zeichen darstellt, weil die Stromversorgung des Prozessors nicht mehr stimmt.


    Wenn es an der Überhitzung des Prozessors liegt, könnte man da nicht einen zusätzlichen Kühlkörper anbringen? Wenn ja wie (kleben oder schrauben, mit oder ohne Wärmeleitpaste)? Hat schon mal jemand eine solche Lösung des Problems versucht?


    Viele Grüße


    Feuerstein

    Ewig währt am längsten!

    Einmal editiert, zuletzt von Feuerstein ()

  • Hallo Feuerstein,


    erstmal herzlich Willkommen im Forum und dann folgt auch gleich der Dämpfer.


    Ich bin leider nicht der Profi in Sachen Tapedecks und trotzdem versuche ich etwas bei zusteuern.


    Zitat

    Wenn es an der Überhitzung des Prozessors liegt, könnte man da nicht einen zusätzlichen Kühlkörper anbringen?


    Ich frage mich warum eigentlich einen Kühlkörper anbringen. All diese Geräte haben doch einmal und das meistens in der Ausführung wie wir sie dann auf den Tisch bekommen, funktioniert. Sie hatten kein thermisches Problem sonst hätten ihnen die Entwickler damals bestimmt die notwendigen Kühlkörper spendiert. Also muss irgendwas defekt sein oder aber die Betriebsbedingungenentsprechen nicht mehr denen von Damals. Zum Beispiel die Netzspannung!


    Nicht viel Hilfe, aber bei mir liegt zur Zeit ein CV 1400 auf dem OP-Tisch.


    Edit: Eine Deutsch wie eine Frosch :D

    Einmal editiert, zuletzt von Drehwurm ()

  • Hallo,
    der Ansicht von Drehwurm möchte ich mich anschließen.
    Wenn bei niedriegen Temperaturen alles OK ist, dann läuft igrgendwo ein Bauteilparameter weg. Hier http://wega.we.funpic.de/c844s/C844-03.jpg ist beschrieben, wie die Bandendabschaltung funktioniert. Hier würde ich ansetzen bei der Fehlersuche. Der µP glaubt vielleicht, daß der Bandwickel nicht funktioniert.


    Weiterhin wichtig:
    - Stimmen alle Betriebsspannungen (auch wenn das Gerät warm ist)?
    - Sind alle Gleichspannungen frei von von Rippel (Brummen u.ä.)?


    Die Temperatur des µP halte ich im Moment nicht für die Fehlerursache.


    Ist irgendwo im Gerät ein ELKO, der im Betrieb besonders warm wird?


    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    vielen Dank für die bisherigen Antworten. Es kann sich natürlich um einen individuellen Defekt meines C 844 handeln. Ich werde auf jeden Fall mal prüfen, welche Bauteile genau zu heiß werden und auch einige Messungen vornehmen.


    Folgendes Zitat zum Dual C 844 auf der Tonbandwelt-Seite legt jedoch nahe, dass sehr viele Geräte dieses Typs von den Temperaturproblemen betroffen waren bzw. sind und es sich sozusagen um einen bereits ab Werk eingebauten Defekt handeln könnte.


    "Keine Rose ohne Dornen und so zeigte dieses Gerät einige typisch asiatische Fehler, deren Behebung entweder sehr teuer wurde oder sogar unmöglich war. Auktionen im Internet beweisen, das die folgenden Mängel eher nicht die Ausnahme sind:


    Ab und zu erzeugt das Gerät einen Brummton bzw. ein Pfeifen, das durch Klopfen am Gehäuse ein- und ausgeschaltet werden kann - ich bin nicht der einzige, der an diesem Phänomen gescheitert ist, der Fehler ist einfach nicht auffindbar. Am schlimmsten jedoch sind die Temperaturprobleme, die allerhand Ärgernisse nach sich ziehen. Grundsätzlich gilt: Gerät nicht länger als 2 Stunden betreiben. Werden die Laufwerksfunktionen häufig gewechselt, sollte man das Gerät nicht länger als eine Stunde betreiben. Hat das Gerät erst mal einen Hitzeschlag, so stellt sich dieser auch nach 2 Stunden ein: die einen Decks laufen dann Amok, d.h. sie schalten in kurzen Abständen alle Laufwerksfunktionen durch, das Zählwerk spinnt, zählt rückwärts beim Vorwärtsspulen usw. Oder das Gerät geht einfach auf Stop. Das Gehäuse ist dann sehr warm. Eine Reparatur kostete rund 450 DM."


    Wenn es sich um einen bereits ab Werk eingebauten handelt, würde natürlich auch eine Modifikation, wie ein zusätzliches Kühlblech Sinn machen. Vielleicht müssen auch zu schwach dimensionierte Bauteile gegen stärkere ersetzt werden, damit sie sich nicht so aufheizen.


    Bei den im Zitat angegebenen Reperaturkosten von 450 DM frage ich mich natürlich auch, was denn da alles ausgetauscht wurde.


    Viele Grüße


    Feuerstein

    Ewig währt am längsten!

  • Hallo,


    mein einzig brauchbares C 839 (von insgesamt Dreien...) überhitzt auch. Ich bin mir sogar sicher, dass mir deshalb schon vorher ein Gerät den Bach runter ist, mir ist das damals nur nicht so aufgefallen :(. Von daher glaube ich schon, dass die (für damalige Verhältnisse) technisch ausgereizten Geräte halt doch a' bissel anfälliger sind.


    Habe jetzt ein Service-Manual bekommen, bin mal gespannt ob ich den Übeltäter finde... .


    Gruß
    Christian

    Dual CV 1700, CT 1740, CS 731 Q, C 830, alle in bronze. Das ganze im Dual 3010 Rack samt einem Paar CL 730 seit 1979 erste Hand (Vater). Später dazu gekommen sind Dual CD120, CS 714 Q, C 839 RC, CT 1740, CV 1700, alle in silber, dazu ein Paar CL 720. Ich mag meine Duals! :)

  • Zitat

    Original von Itehan
    Habe jetzt ein Service-Manual bekommen,...


    Kuhl! Machste davon irgendwann mal nen Scan? Werd ihn wohl brauchen, wenn ich bei meinem die Riemen wechseln will.


    Gruß,
    Christian

    VON DICH LASSICH MICH NICH PROMOVIEREN!!! VON DICH NICH!!!

  • Hallo Ithehan,


    Wenn du Kopien Machst kannst du sie vielleicht bei Lulabu einstellen,das hab ich mit der SA des C844 auch gemacht, so hat jeder was davon.
    Bei meinen zwei C844 habe ich bis jetzt noch keine Temperaturprobleme, ob das C846 auch betroffen ist weis ich nicht, besitze es noch nicht sehr lang.


    Gruss,
    Robert

    p300a,1009,1019,1209,1216,1224,1228,1229,1237A,502,504,601,617Q,650,701,704,721,731,741,5000,CV31CV62,CV121CV240,CV1460,CV1462,CT1460,CT1462,CT1540,HS27,HS43,KA50,C814,C839,C844,C846,C901,C919,C939,CD120,CD130,CD40,CL142,CL150,CL172,CL180,CL230,CL710,CL720,CL722,CL730

  • Hallo,


    werde das Manual scannen und an lulabu schicken, jedoch erst in ein paar Tagen, oder braucht es jemand dringend?


    Könnte mir vielleicht jemand der noch alte Vergleichstabellen hat mal die technischen Daten des IC "LM 341 PS" geben? Müsste ein 5 Volt Spannungsregler sein. Der wird bei meinem c839 am Kühlblech über 50°C heiß, ich glaube das ist auf Dauer zu viel, v.a. wenn dann noch der Deckel drauf ist... .


    Gruß
    Christian

    Dual CV 1700, CT 1740, CS 731 Q, C 830, alle in bronze. Das ganze im Dual 3010 Rack samt einem Paar CL 730 seit 1979 erste Hand (Vater). Später dazu gekommen sind Dual CD120, CS 714 Q, C 839 RC, CT 1740, CV 1700, alle in silber, dazu ein Paar CL 720. Ich mag meine Duals! :)

  • Hallo Christian,


    Ich habe in einem Datenbuch von 1980 noch was vom LM341 gefunden, schicke mir bitte deine e-mail Adresse dann werde ich die Seiten (sind leider nur zwei) einscannen und sie dir zu schicken.


    Gruss,
    Robert

    p300a,1009,1019,1209,1216,1224,1228,1229,1237A,502,504,601,617Q,650,701,704,721,731,741,5000,CV31CV62,CV121CV240,CV1460,CV1462,CT1460,CT1462,CT1540,HS27,HS43,KA50,C814,C839,C844,C846,C901,C919,C939,CD120,CD130,CD40,CL142,CL150,CL172,CL180,CL230,CL710,CL720,CL722,CL730

  • Hallo,


    mein C 844 läuft inzwischen seit 2 1/2 Stunden ohne Probleme. Allerdings habe ich auch den Gehäusedeckel abgenommen, um zu testen, welche Bauteile besonders heiß werden.


    Sehr heiß werden die Gleichrichter, sowie die 5 V und 12 V Spannungsregler sowie der Regler mit der Bezeichnung SD 837.
    Die drei Regler sind aber an Kühlkörper angeschraubt, d.h. die Dual-Entwickler haben bereits berücksichtigt, dass sie Kühlung benötigen. Die ICs, scheinen aber alle auf Normaltemperatur zu bleiben.


    Seltsamerweise wird auch der Trafo selbst ziemlich heiß. Ist das normal? Bei einem C 824, das ich zum Vergleich mitlaufen lasse, bleibt er nämlich kühl.


    Viele Grüße


    Feuerstein

    Ewig währt am längsten!

  • Hallo Feuerstein,


    aus meiner langjährigen Erfahrung als alter Bastelknochen kann ich dazu nur folgendes sagen: du glaubst nicht, wie bei der Dimensionierung von Netzteilen, insbesondere Trafos und Kühlkörpern, bei den Herstellern von Unterhaltungselektronik seit Jahren gespart wird! Da werden, besonders bei Kassettendecks, Micker-Trafos eingebaut, die den erforderlichen Strom gerade so eben schaffen, mit dem Preis einer Erhitzung bis auf 60 oder 70 Grad! Ebenso sind die Kühlkörper an Spannungsreglern oder Längsregeltransistoren (bei älteren Geräten) meist nur "Alibi-Teile", die ihren Zweck mehr schlecht als recht erfüllen. Ein winziges Blech muss da genügen, auch wenn der Halbleiter dabei nahezu seine Grenztemperatur erreicht ("Wieso? Es ist doch ein Kühlblech dran!"). Ein paar Jahre wird das Gerät so schon halten, und dann sollen sich die Leute gefälligst ein neues kaufen :evil:!


    Ich habe in solchen Fällen immer rigoros getauscht, was nur möglich war. Wenn der Trafo nur eine oder zwei Sekundärspannungen hat, ist es meist möglich, ihn durch ein Exemplar mit höherer Leistung zu ersetzen (mindestens das 1,5 bis 2-fache des Nennstroms!). Ein paar Volt mehr oder weniger sind meist belanglos, da die Spannung sowieso hinter dem "Gleich-riecht-er" geregelt wird. Mickrige Gleichrichter, die beispielsweise für 1 A dimensioniert sind und ständig mit 850-900 mA belastet werden, ersetzte ich durch größere (Dioden 1N4002 oder ähnliches werden durch 3A-Typen ersetzt). Ebenso die Kühlkörper der Regler-IC's: wenn die Temperatur des IC's nach einer Stunde Betrieb über 50-60°C liegt, kommen größere Kühlkörper rein und/oder der Spannungsregler wird durch eine 2A-Type ersetzt.


    Es nützt alles nichts: wenn so ein Gerät langfristig zuverlässig und ohne Einschränkungen in der Betriebsdauer laufen soll, müssen die aus falscher Sparsamkeit eingebauten Teile getauscht und so die Fehler des Herstellers korrigiert werden. - Diese Aussage gilt natürlich nur, wenn der Rest des Geräts in Ordnung ist, wenn also die Stromaufnahme den Angaben des Schaltplans entspricht (so sie denn angegeben ist!). In diesen Fällen braucht man nicht lange zu grübeln, ob das alles so richtig ist und ob es vielleicht normal sein könnte, dass man auf dem Deck Eier braten kann - das ist es sicher nicht, sondern es ist ganz einfach eingebauter Pfusch, den es zu beseitigen gilt.


    Ergo: Stromaufnahme messen und mit Sollwert vergleichen. 10% mehr sind Toleranz, alles weitere deutet auf einen Defekt an der Elektronik hin, der zunächst gefunden werden muss. Wenn Strom o.k., dann liegt wieder mal so ein typischer Fall von falscher Sparsamkeit vor und es heißt Netzteil verstärken!


    Gruß Holger

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo,


    das mit den Spannungsreglern kann ich bestätigen, bei offenem Gerät (c 839) klettern die auf über 50°C am Kühlblech. Baue ich dann den unteren und oberen Deckel noch ein und stecke das ganze in ein Rack überhitzt der Spannungsregler (kann nur 70°C dauerhaft ab) nach 1-2 Stunden sicher. Die Spannungen auf den Platinen stimmen alle so mehr oder weniger genau, ne' gewisse Toleranz ist vorhanden, aber nichts gravierendes.


    Werde mal die Spannungsregler tauschen, das mit dem Netzteil lass ich mal sein, es wird zwar warm, aber nicht heiß.


    Gruß
    Christian

    Dual CV 1700, CT 1740, CS 731 Q, C 830, alle in bronze. Das ganze im Dual 3010 Rack samt einem Paar CL 730 seit 1979 erste Hand (Vater). Später dazu gekommen sind Dual CD120, CS 714 Q, C 839 RC, CT 1740, CV 1700, alle in silber, dazu ein Paar CL 720. Ich mag meine Duals! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Itehan ()

  • Hallo,
    hier möchte ich noch mal etwas anmerken.


    Ein 7805 und 7812 vertragen gem. Datenblatt von "National" http://www.national.com/ds/LM/LM341.pdf 125°C Sperrschichttemperatur. Wenn dann 70° Gehäusetemperatur ereicht werden, ist das für den Regler absolut unkritsch. Er wird dann sicher schneller altern, als bei 60°, aber dennoch wird er innerhalb seiner Spezifikation betrieben.


    Sehr viel interessanter ist: Sind Elkos in der Nähe, sodaß sie sehr warm (heiß) werden?
    Bekanntermaßen trocknen die bei hohen Temperaturen schnell aus, wenn es Standardteile sind (was ich bei Unterhaltungselektronik vermute).


    Wenn der Fehler im Netzteil liegt, muß eine der Spannungen im Fehlerfall entweder einbrechen oder mit "Störspannungen", wie Brummen oder kurzen Einbrüchen überlagert sein.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Leute!


    Sehr schön, daß es hier mal wieder um so neckische Kassettendecks geht. Prozessor schließe ich bei Deiner Beschreibung aus! Die Treibertransistoren für Motor und Magnete werden vermutlich auch einwandfrei funktionieren, an ihnen fällt kaum Spannung ab.


    1. Ich tippe auf Spannungsregler, Gleichrichter oder Elkos in der Nähe der Teile, die heiß werden. Also mal Spannung beobachten.


    Der Trafo wird bei vielen Dual-Decks recht warm, aber das ist ganz normal. Auch die 230 Volt dürfen keine Rolle spielen. Wie Briegel schon erwähnt hat, sollten auch 60 Grad kein Problem sein. Jedoch ist mir bei allen CT 1260 + CT 1460 aufgefallen, daß es nach 20 Jahren sein kann, daß die heißen Regler zeitweise ausfallen. Das ist also nichts ungewöhnliches. Ersetzen und Kühler dran!


    Und: Nicht das ganze Gerät überhitzt, sondern meistens nur ein einziges Bauteil! Den Bericht aus der Tonbandwelt kenne ich, kann ihn aber absolut nicht nachvollziehen! Ich habe nur Dual-Decks - auch C 844 - mit null Hitzeproblemen! Der Bericht klingt ja so, als ob hier Fehlkonstruktionen vorliegen. Folgendes könnte mit den Fehlern im Bericht zusammenhängen:


    Sowohl bei meinem C 846 als auch C 826 wird Elektronikmasse über eine Befestigungsschraube der Platine direkt von einer Leiterbahn aus mit Gehäusemasse verbunden. Die Platine gibt im Laufe der Zeit nach, und der Kontakt wird schlecht. Folge: Zeitweises, leises Brummen bzw. Störungen und plötzliches Stop (evtl. auch falsche Bandsortenanzeige?) Denn: DLL-Taster liegen auf Gehäusemasse. Wird Gehäuse- von Elektronikmasse getrennt, kann das nicht mehr funktionieren. Eine Messung ergab, daß am Gehäuse einige Volt Gleichspannung anliegen. Fehlerbehebung: SCHRAUBE NACHZIEHEN! Ich hab das schon so oft erlebt, daß ich wette, 50% der fehlerhaften Decks dieses Typs haben das. Hier kann man doch nicht von Konstruktionsfehlern sprechen! Das ist nach 25 Jahren normal.


    Zurück zu Dir: Bei C 844 ist die DLL-Technik jedoch mit Lichtschranken konstruiert. Zudem ist mir mal positiv aufgefallen - glaub ich - daß die Spannungsregler nicht so heiß werden wie bei C 826. Also könnte durchaus was nicht stimmen in der Stromversorgung, wenn es zu heiß wird.


    2. Evtl. an Meßpunkt C die 1050 Hz kontrollieren!


    3. Genauso könnte in der Mechanik etwas verschlissen sein:


    Der rechte Wickeldorn wird bei Wiedergabe über zwei Gummis vom Antriebsmotor angetrieben und - wie ich mich hoffentlich erinnere - über die Metallachse einer Rutschkupplung auf den Bandtellergummi auf dem Wickeldorn übertragen. Falls hier irgendwo zu viel Rutsch ist, bleibt der rechte Wickeldorn stehen und es schaltet ab. Die Information über die Drehung gelangt von dem magn. Sensor. in den Prozessor. Dieser überwacht nicht nur die Endabschaltung, sondern steuert auch das Zählwerk. Beobachte mal, ob kurz vor dem Abschalten auch das Zählwerk aufhört! Falls Zählwerk stoppt, der Dorn aber dreht, kann auch der Gummi vom Dorn zum Zählwerk ausgeleiert sein.



    Grüßle

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    aus meiner langjährigen Erfahrung als alter Bastelknochen kann ich dazu nur folgendes sagen: du glaubst nicht, wie bei der Dimensionierung von Netzteilen, insbesondere Trafos und Kühlkörpern, bei den Herstellern von Unterhaltungselektronik seit Jahren gespart wird! Da werden, besonders bei Kassettendecks, Micker-Trafos eingebaut, die den erforderlichen Strom gerade so eben schaffen,


    Wenn dem wirklich so ist, dass zum Beispiel Transformatoren knapp ausgelegt sind, dann sollte man berücksichtigen, dass zur Markteinführung dieser Geräte die Netzspannung bei 220 Volt lag. Die heutige Netzspannung liegt jedoch bei 230 V (teilweise sogar leicht darüber). Das sind immerhin etwa 5- 7% mehr. Höhere Spannung auch primärseitig, bedeutet auch höheren Strom und daraus folgend mehr Hitze. Hier könnte ohne weiteres das Problem liegen. Sehr viele Dual Geräte lassen sich am Trafo auf 240 Volt Netzspannung umstellen. Das habe ich z.B. mit meinen Verstärkern gemacht. Die Funktion ist i.O. und man schont die Bauteile dadurch ungemein.

  • Hab den Bericht in der Tonbandwelt bezügl. C844 auch
    gelesen. Die hier angeführten Mängel kann ich nicht
    bestätigen.
    Grüße
    Matze

    Grüße Matze


    Geräte u.a.:


    Wega Lab Zero Preamp 031, Wega Lab Zero Tuner 078, Braun SW2,

    Dual CS 5000/Audio Technica AT 33 PTG, ELAC Miracord 60/2M-Red., Braun M12.


    Braun P4/G1042 und P4/MC2E Braun A1, CD 4, gen.überholt.


    Fine Arts (Only) A9000, T9000, CD 903, Golden 1 AT OC 7 (generalüberholt),

    Braun LS 40 und Canton Subwoofer.

    Zugelaufen: Revox B795 und andere.


  • Hallo,


    zunächst nochmals vielen Dank für die zahlreichen und sehr kompetenten Antworten. Ich kann jetzt wesentlich gezielter vorgehen, was nach dem Lesen des Beitrags auf der Tonbandwelt-Seite nicht gerade der Fall war. Da klang das Ganze eher nach einem unlösbaren Problem.


    Mein C 844 ist übrigens bereits ab Werk auf 230 Volt Netzspannung eingestellt. Von daher sollte das Problem also eher nicht kommen.


    Auch wenn man keinen Konstruktionsfehler unterstellen will, so muss man doch leider sagen, dass die Anordnung des Netzteils unter der sog. "Anschlußbuchsenplatte" nicht gerade eine glückliche Lösung darstellt, weil sich dadurch die Hitze, die durch die diversen Gleichrichter, Spannungsregler und Transistoren erzeigt wird, zusätzlich staut. Die 5V und 12 V Spannungsregler würden sich an bzw. mit einem Kühlblech sicher auch wesentlich wohler fühlen.




    Ich habe noch ein paar Fragen zu den Bauteilen, die als Fehlerquelle in Frage kommen:


    Die Spannungsregler IC 303 und IC 304 sind von der Bezeichnung ja noch verständlich. Bei NJM 78 M 05 A dürfte es sich um einen positiven 5 V Spannungsregler bis max. 1 A handeln. Da könnte man ja einen 2A Regler nehmen und ein Kühlblech anschrauben. Bei der Anschlußbelegung, die im Schaltplan angegeben ist, müsste 1=Eingang und 3=Ausgang bedeuten. Es gibt nämlich auch Spannungsregler, da ist das genau andersherum oder der Masseanschluß liegt nicht in der Mitte der drei Anschlußpins.
    Für NJM 78 M 12 A gilt das gleiche, nur für 12 Volt.


    Jetzt wird es allerdings etwas schwieriger. Die beden Brückengleichrichter D 301 und D 302 haben in der Ersatzteilliste die Bezeichnung W 005. Auf dem Gehäuse steht GL W 005 8107. Bei Conrad gibt es jedoch Brückengleichrichter (Runde Ausführung im Kunststoffgehäuse), die passen müssten. Welchen Wert kann man nehmen? Beispielsweise B250C800 mit 250V/0,8A ?


    Außerdem gibt es noch den Brückengleichrichter D303 mit der Bezeichnung KBFO2. Der hat ein relativ großes rechteckiges Gehäuse und scheint auch nicht so warm zu werden. Auf dem Gehäuse stehen auf der Rückseite Daten. Um die zu lesen, muss ich aber erst noch die Rückwand abbauen.


    Is gibt noch zwei Transistoren auf der Netzteilplatine, die auf Kühlblechen montiert sind. Q 301 und Q 302 ? ist auf dem Platinenübersichtsplan fehlerhaft ebenfalls mit Q 301 angegeben. Dieser Transistor ist genau neben dem 12 V Spannungsregler angebracht und hat - zumindest bei meinem C 844 - ein grünes Gehäuse.
    Sollte man diese Transistoren gleich mittauschen - sofern man sie bekommen kann?


    Ach ja, gibt es für den ebenfalls an einem Kühlkörper montierten (und ebenfalls sehr heiß werdenden) Transistor mit der Bezeichung 2 SD 837 einen Vergleichstyp mit höherer Belastbarkeit?


    Viele Grüße


    Feuerstein

    Ewig währt am längsten!

  • Hallo Feuerstein,


    die Anschlußbelegung der Positivregeler ist nach dem Schaltbild von Lulabu anders.


    IC303 und IC304: 1=Ausgang, 2=GND, 3=Eingang (Standardelegung).
    Und lege Dein Augenmerk auch auf die Elkos. Insbesondere C302.


    Dann für die Rundbrücken: 800mA ist etwas dünn. Bei Reichelt und auch Conrad gibt es 1500mA-Brücken. Die würde ich bevorzugen. z.B.: B80C1500 oder B250C1500. D303 sollte mindestens ein 3A-Gleichrichter sein. Ich schätze hier hat Reichelt einen passenden Typ in der KBU-Reihe ( http://www.diotec.com/pdf/kbu4.pdf).


    Wenn die beiden Transistoren im Betrieb sehr heiß werden, dann tausche sie vorsichtshalber.


    Welcher Q ist 2 SD 837 ?


    Gruß
    Norbert

  • Q briegel


    Danke für die schnelle Antwort.


    Der Transistor 2 SD 837 sitzt hier:




    Übrigens noch etwas, das bei der Einkreisung des Fehlers von Bedeutung sein könnte:
    Wenn das Band nach 2-3 Stunden von selbst anhält, wird es erst langsamer, d.h. man hört die Musik, wie sie langsamer wird und erst dann schalten die Magnete auf Stop. Wenn ich die Cassette herausnehme und den kleinen schwarzen Kontaktstift unten links im Cassetten-Schacht des C 844 mit einem Klebestreifen zuklebe und so der Elektronik eine eingelegte Cassette vortäusche, läuft nach dem erneuten Drücken der Start-Taste zunächst meist nur der rechte Wickeldorn. Der Capstan-Dorn dreht sich nur manchmal, wird dann wieder langsamer, stopt oder läuft wieder schnellerl. Der (neue) Capstan-Riemen rutscht dabei aber nicht, sondern der Capstan-Motor hält an. Beide Motorgehäuse werden nicht heiß. An beiden Motoren liegen sowohl im kalten, als auch im heißen Problemstadium (solange sie wieder mit dem o. g. Klebetrick laufen) ca. 14 Volt an.
    Wenn bei eingelegter Cassette nach dem Drücken auf Start das (heiße)Gerät sofort wieder auf Stop schalter, funktioniert auch schneller Vor- und Rücklauf nicht.


    Ich hoffe meine Ausführungen waren nicht zu verwirrend.



    Viele Grüße


    Feuerstein

    Ewig währt am längsten!

    Einmal editiert, zuletzt von Feuerstein ()

  • Hallo Feuerstein,


    der 2 SD 837 ist ein npn-Darlington (60V/5A) im TO-220-Gehäuse. Er lässt sich zum Beispiel gegen einen BDX53A oder B (60 bzw. 80V/8A) tauschen. Die Anschlussfolge B-C-E ist identisch, auch das Gehäuse.
    Bezüglich der Gleichrichter stimme ich Briegel zu. Mit 1,5 A bist du auf der sicheren Seite. 80 V Spannungsbelastbarkeit reichen dicke (B80C1500). Den großen mit dem rechteckigen Gehäuse würde ich, da er ja nicht so warm wird, unangetastet lassen.
    Elkos prophylaktisch mittauschen!


    Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

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