Hallo,
ich muss mal die Hilfe der Röhrenexperten in Anspruch nehmen. Ich bin auf diesem Gebiete kein wirklicher Fachmann, weil ich mit Transistoren "aufgewachsen" bin =).
Ich habe hier immer noch Sleepys Röhrenverstärker aus seinem Rex-Musical-Koffer.
Der hat inzwischen folgende Maßnahmen über sich ergehen lassen müssen:
- Netztrafo hatte Windungsschluss --> getauscht gegen Neuteil von Jan Wüsten.
- Selen-Einweg-Gleich-riecht-er gegen Siliziumdiode 1N4008 + Widerstand 56R/5W getauscht.
- Alle Folienkondensatoren erneuert
- Teilweise die alten Kohle-Massewiderstände (Werte teilweise erheblich erhöht!) gegen neue Schichtwiderstände getauscht.
- Elkos durchgemessen; Kathodenelko Endröhre getauscht.
- Potis mit Tunerspray durchgewaschen.
Bei der ersten Inbetriebnahme zeigte sich, dass fast alle Spannungen auf drei oder vier Volt genau stimmen (Zufall, da Trafo nicht gerätespezifisch und Siliziumdiode statt Selengleichrichter). Der Verstärker funktioniert laut und kräftig. Aber:
Es ist die ganze Zeit ein Brummen, nein, besser, ein Knattern hörbar, das an die Einstreuung einer TV-Zeilenendstufe erinnert, nur mit doppelter Frequenz, also 50 Hertzen! Es ist ein Signal, das ich bis jetzt nicht oszilloskopiert habe (Oszi steht im Keller, da isses kalt!), das aber nach Gehör aus Impulsen oder Rechtecken besteht. Es ist immer vorhanden, nicht sehr laut, aber sehr störend. Es verändert nur seinen klanglichen Charakter je nach Stellung des Klangstellers oder der physiologischen Lautstärkeeinstellung.
Die einzigen Spannungen, die nicht stimmen, sind die Anodenspannung an der EF 94 (ca. 155 statt 85V!) und die Spannung am Schirmgitter derselben Röhre (ca. 35 statt 25V).
Alle Widerstände in der Umgebung sind durchgemessen und teilweise erneuert. Ich stehe vor einem Rätsel. Kann die Röhre selbst hier Schuld sein? Habe leider keine zweite zum Überprüfen.
Ach ja: der Kondensator 1 nF parallel zur Primärseite des AÜ hat rund 8 nF statt des aufgedruckten Wertes! Da habe ich zur Zeit keinen spannungsfesten Ersatz in meinem Findus, äh... Fundus.
Anyone irgendwelche Ideen?
Schaltplanauszug siehe unten. Die roten Werte sind die Abweichler, alle anderen Spannungen stimmen überein. Ach nee: die -12V Gittervorspannung an der EL90 kann ich auch nicht messen, da kriege ich immer nur 0,1 Volt oder so...
Zum Messen habe ich das im Schaltbild angegebene Messgerät benutzt.
Gruß Holgi