Guten Tag zusammen,
ich bin gerade dabei meinen 2ten 1229er zu restaurieren - in meinem Falle ist das auch stets mit dem Bau einer Massivholzzarge verbunden. Und deshalb schaue ich auch genau hin, wie die Platine in der neuen Zarge sitzt. Es gibt zwei kleine Punkte, die mich bereits am ersten 1229er gestört haben und diesmal identisch auch am neuen 1229er genauso vorliegen. Das möchte ich gerne in der Runde diskutieren:
a) Federbeinlänge korrigieren
Ist Euch schon mal aufgefallen, dass der schwere 1229er Plattenteller die 4 Federbeine nicht gleichmäßug belastet, sondern die Gewichtskraft auf den Tonarmseitigen Federn geringer ist (der Teller sitzt ja mehr auf der anderen Seite). In meinem Fall ragt die Platine auf der Tonarmseite etwa 1,5mm weiter aus der Zarge heraus als auf der anderen Seite. Das war so auch schon bei meinem ersten 1229er der Fall. Was mich hier wundert - hat Dual dies nicht korrigiert, z.B. mit geringfügig abweichenden Federbeinen - weiss das jemand? Sitzt die Platine an Euren 1229er in allen Ecken gleichtief?
Zumindest wollte ich diesmal diesen geringen aber messbaren Höhenunterschied am 1229er korrigieren. Mein Ziel war es, die zwei Federn der Tonarmseite um ca. 1,5mm plastisch einzukürzen. Und das habe ich gestern erfolgreich umsetzen können. Habe die Federn aus den Halterungen ausgebaut und mich mittels Schraubstock vorsichtig an den Punkt zwischen elastischer und plastischer Verformung herangetastet. Leider blieben die Federbeine aber auch dann noch elastisch, wenn ich sie komplett (alle Windungen berühren sich dann) über eine Viertelstunde komprimierte. Nach dem Ausspannen hatten sie wieder die ursprüngliche Gesamtlänge von 29mm. Erfolgreich war ich erst, indem ich die Federn vor dem Komprimieren mit einem Feuerzeug erhitzt habe und im vollständig kompromierten Zustand abkühlen lies -> die Federn sind jetzt statt 29mm nur noch 27,x mm lang. Und nach dem Einbau waren die Eintauchtiefen in der Zarge an allen 4 Ecken identisch - die Wasserwaage auf dem Plattenteller bestätigte mir jetzt auch den korrekten Sitz. Bleibt abzuwarten, ob die plastische Einkürzung auch wirklich von Dauer ist - ich werde es die nächsten Tage sehen.
b) Automatikbetrieb optimieren - geht das?
Mittlerweile meine ich die Einstellung der Automatik vom 1229er ganz gut im Griff zu haben...oder vielleicht nicht ganz, denn - was mir nicht gefällt ist, dass die Tonabrückführung zwar zügig funktioniert, aber manche Bewegungen, wie die Rückführung zum Tonarmträger wird so abrupt gestoppt, dass der TA (mal etwas übertrieben) einem Wackeldackel gleicht.
Deshalb die Frage an die Experten: Gibt es eine Möglichkeit, die automatischen Tonarmbewegungen zu "besänftigen? Ich kenne und schätze die Rückführung des Tonarms am 604, 714 und auch beim 622 - doch bei keinem dieser Halb- und Vollautomaten verläuft die Automatik so ruppig wie am 1229er. Der 1229er ist ein so beeindruckender Mechaniker - da muss doch was zu machen sein. Im übrigen habe ich einen original DUAL-Steuerpimpel verbaut.
Viele Grüße
Dietmar