Restaurierung PE 34 alias Telefunken 210

  • ...ich mach´ jetzt doch mal nen neuen Fred hierzu auf:


    Klassikerneuzugänge - alles was Ihr an Klassikern geschenkt, abgestaubt oder frisch erworben habt


    Grund: ich werde wohl doch noch die eine oder andere Frage haben....


    Habe heute mal das verhärtete Reibrad ganz leicht mit feinem Schmirgel abgezogen und er läuft jetzt tatsächlich schon erheblich ruhiger. (Neuer Riemen ist gleichwohl bereits bestellt) Wahrscheinlich werde ich das Reibrad aber auch neu belegen lassen. Aufgefallen ist mir heute, dass er in allen Geschwindigkeiten zu schnell läuft. (festgestellt mit der grossen Dynavox-Scheibe); ca. 1 Teilstrich pro Sekunde "Vorlauf"... Die Wirbelstrombremse zeigt sich völlig ohne Funktion, obwohl die Spannung des Seilzuges stimmt und das Segment als solches sich auch bewegt. Lassen die Magnete eventuell mit der Zeit nach? (Sowas kenn´ ich von Motorrad-Magnetzündungen :D ) Oder hat da sonst jemand eine Idee? - Technisch ist er sonst wirklich gut im Schuss, aber sollte jetzt irgendwann auch mal die Nenndrehzahl erreichen....
    Anschliessend geht´s dann daran, ein entsprechend standesgemäßes "Häuschen" zu finden...


    Gruß Gerhard

  • Dass die Magnete nachlassen kann ich eigentlich nicht glauben. Die Drehzahl reagiert wirklich überhaupt nicht?

    VG

    Kai








  • . Die Wirbelstrombremse zeigt sich völlig ohne Funktion, obwohl die Spannung des Seilzuges stimmt und das Segment als solches sich auch bewegt.

    wie hast du denn das getestet, plattenspieler kopfüber?


    romme

  • Hallo Gerhard,


    der Abstand der Magnete zur Kupferscheibe läßt sich einstellen, wahrscheinlich hilft das schon.
    Hatte mal den Fall das ein Magnet fehlte, da kannst du einen anderen als Ersatz aufkleben.


    Hab schon mehrere 33 und 34 restauriert, bei Fragen einfach fragen......


    Liebe Grüße
    Thomas

  • @ romme: Ja, natürlich beim Blick von unten. Wie sonst? Die nicht erfolgende Geschwindigkeitsveränderung aber selbstverfreilich beim Blick von oben ( :D ) auf die Strobo-Scheibe ...
    Tscheffe:
    ...ähh, könnte das ein, dass da bei mir auch einer fehlt? Und wenn ja, wo ist der zweite im Bunde angebracht?

  • hallo, hab deshalb gefragt, weil ich den fall hatte, dass die scheibe zwar zwischen der bremse war wenn der pe am rücken war, beim umdrehen hat dann aber wieder was geklemmt evlt. wars aber auch umgekehrt ?(


    romme

  • ...und immer wieder:


    RTFM!


    Anhand des Service-Manuals konnte ich zumindest schonmal feststellen, dass die auf dem Foto (Mitte) zu sehende Feder am Bremssegmant dort nicht hingehört, sondern von der Motoraufhängung an den unscharf im Vordergrund zu sehenden Bolzen/Stift.
    Warum die jemand hier eingehängt hat, kann ich allerdings auch nicht so recht nachvollziehen; wahrscheinlich, weil sich im Bremssegment eine "passende" Bohrung befindet.... :D
    Dadurch war offenbar die Bremse nicht völlig frei beweglich. Nachher mal schauen, ob das was bringt. Der neue Riemen ist auch gekommen, es kann also weitergehen!


    Edit 17.00h:
    ...hat leider auch nix gebracht... Man hört allerdings bei "Betätigung" der Bremse ein verändertes Motorgeräusch, so, als wenn er "schwerer arbeiten" müsste (was es ja wohl auch trifft...), die Drehzahl hingegen fällt nicht ab. - wie gehabt!
    Sehr merkwürdig!
    Wie gross sollte eigentlich der Spalt zwischen Bremsscheibe und Magnet sein? Ist bei mir z.Zt bei ca. 0,5mm

  • Wie gross sollte eigentlich der Spalt zwischen Bremsscheibe und Magnet sein? Ist bei mir z.Zt bei ca. 0,5mm

    Bei mir ist es vielleicht 1mm, auf deinem Bild sieht das aber bis auf die auch schon von dir angesprochene Feder o.k. aus.

    Beste Grüße
    Hartmut

  • Hallo Gerhard! Hallo PE-Freunde!


    Der PE 34 ist es wert, dass man ihn hegt und pflegt, aber leider finde ich im Netz nichts zur Hochlaufzeit. Ich habe einen Telefunken 210, der braucht 4,3 sec um stabil auf 33 U zu kommen, ist das ein zulässiger Wert? Ich werde ihm wohl einen neuen Riemen gönnen, dann habe ich alle Möglichkeiten ausgereizt. Die gesamte Mechanik habe ich entharzt, gefettet bzw. geölt, das ist eine Grundvoraussetzung fürs Funktionieren. Ist ein an sich beweglicher Teil durch Fettverhärtung gehandicapt, klappt die Kraftübertragung nicht mehr richtig, bei alten Treibradlern gilt es, alle Teile der Schwenkarm-Mechanik zu erfassen, dann bekommt man gute Ergebnisse.


    Die Drehzahl ist pitchbar, allerdings mittels Seilzug, sieht aus wie die geflochtenen Qualitäten aus den Dampfradios zur Sendersuche. Die Schnur kann leicht gelöst und in beide Richtungen verschoben werden. Mein 210 lief zu schnell, jetzt läuft er richtig, allerdings lässt er sich nicht langsamer als richtig einstellen, schneller schon, also sollte ich nochmals ran.


    Bei jeder Wirbelstrombremse verändert sich der Klang der Kraftübertragung etwas, zumindest wenn man nahe genug ran geht, aber schleifen darf da nichts. Das Gerät auf WC-Papierrollen oder Dosen nackig aufbocken und genau beobachten, was da passiert, wenn man pitcht. Die Scheibe in der Wirbelstrombremse muss sich völlig frei bewegen können.


    Grüße Raphael

  • ...dank Hamps tatkräftiger Hilfe bin ich ein ganz gutes Stück weiter gekommen! Er war tatsächlich noch auf 110V verkabelt... :/ ...
    Nachdem das gelöst ist, läuft er auch wieder. Macht aber "Geräusche" . Nein, keine Dröhngeräusche der Zarge oder Motoraufhängung, sondern rhythmische Geräusche aus dem Motor selbst, weswegen er auch gerade mal knapp Nenndrehzahl (also Plattendrehzahl) erreicht . Er wird aber nicht mehr warm, und die Wirbelstrombremse geht jetzt auch (allerdings eben momentan aus o.a. Grund nicht erforderlich. Einstellungen der Züge stimmen, Spulen sind durchgemessen (191 bzw. 188 Ohm). Kurz: er läuft einfach nicht gescheit! Kann sein, dass der Rotor einen weg hat, d.h. unrund läuft. Siejt man bei Draufsicht nicht sehr deutlich, aber wenn man´s weiss, unübersehbar...
    Ich bin folglich zur Zeit auf der Suche nach einem anderen Motor oder zumindest einem Rotor; Ja , ich weiss: eine Nadel im Heuhaufen ist ein Dreck dagegen . Hat da jemand zufäälig schon mal einen anderen Motor "passend" gemacht? bzw. passt irgendeine Alternative?


    Gruß Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    ich klinke mich hier mal kurz ein, da auch noch vor der Restaurationen eines PE34 stehe.
    Meine Frage an Dich: Woher hast Du eigentlich das Servicemanual?
    Den PE 33 kann ich ja noch finden, aber den 34er nicht. Auch bei Telefunken ist nix passendes dabei.
    Olaf

    This is not the yello of the egg, so i make me on the socks!

  • Hallo gerhard,


    ich habe einige "Nadeln im Heuhaufen", falls Interesse besteht...


    Und man kann diese Motoren wunderbar warten, oft ist das untere Lager trocken. Motor ausbauen, und dann auseinanderbauen.
    Helfe da gerne.


    Liebe Grüße
    Thomas

  • Hallo Gerhard,
    vielen Dank für den Link.
    Na dann wollen wir mal....
    Olaf

    This is not the yello of the egg, so i make me on the socks!

  • ...so, melde Vollzug!


    Er läuft wieder und dreht gerade zu meiner vollsten Zufriedenheit seine Runden mit meiner bevorzugten Test-Scheibe von Eloy "Silent Cries And mighty Echoes" Das BO-System klingt mit einer Pfeiffer-Nachbaunadel garnicht mal übel! Der eingebaute Entzerrer tut jedenfalls seinen Dienst mit Bravour!


    Dank an dieser Stelle auch an meine Unterstützer, sei es mental oder auch mit Teilen. Insbesondere Hamp, Tscheffe (Thomas) und Bernd1, ohne die ich nicht so schnell das Werk vollendet hätte! - Nun ja, vollendet ist vielleicht zu viel gesprochen, da erstens das Reibrad noch belegt werden muss (momantan tut eines aus einer 66er Leiche Dienst...) und die Zarge ist nun auch nicht das Gelbe vom Ei, aber seht selbst: Ich wollte ihn vor allem aus der "Kartoffelkiste" heraushaben ud habe zu diesem Zwecke ine überzählige 3044er Zarge "aufgestockt" (Die Federaufnahmen passen allerdings auch nicht, da habe ich ein wenig zaubern müssen) Nachdem sich meine holzverarbeitenden Fähigkeiten, vorsichtig gesprochen, etwas in Grenzen halten, habe ich, um den optischen Eindruck wenigstens nicht komplett zu versauen, die zusätzlichen Leisten mit Kunstleder bezogen, welches ich noch vom Beziehen der Sitzbank meiner Laverda übrig hatte.
    So kann man ihn aber zumindest mal offen stehen lassen, bis ich eine standesgemäße Behausung für ihn gefunden habe.


    Gruß Gerhard

  • Die Zarge ist ..... interessant :D


    Aber egal hauptsache die Kiste lüppt. Gratuliere, das sieht doch schon sehr gut aus.
    Der originalverbaute Telefunken Phonopre ist auch m.M. nach sehr gut. Hat mit seinen Germaniumtransen genau den zeitgemäß passenden Sound.

    VG

    Kai








  • Schön das dus geschafft hast diese schönen rein mechanischen Spieler zu retten" ;)


    und danke fürs Lob......


    LG,
    Thomas

  • Hallo, habe auch mal ne Frage zum PE 34..


    Zunächst mal, seit kurzem habe ich eine sehr schönes 34er Chassis, an dem allerdings einiges getan werden muss. Der Motor ist soweit nun wieder fit, war komplett trocken, Tonarm mit Umgebung kommt noch dran. Aber eine Frage hätte ich zum Tellerlager. Von unten klemmt ja ein Sicherungsring und darüber eine runde Platte (Auflaufplättchen). Da ich zunächst nur von oben gereinigt hatte, lief mir unten meine Reinigungsflüssigkeit heraus.. da ist also nichts dicht, auch nicht fürs Oel. Ist das richtig so?


    Gruß
    Peter

    Gruß Peter

  • Hi Peter,


    da ist also nichts dicht, auch nicht fürs Oel. Ist das richtig so?

    Ja, das Tellerlager muß gefettet werden.

    Beste Grüße
    Hartmut

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