Hart ankoppeln eines Reibradlers z.B. 1219 - bringt das was?

  • Hi!
    Habe des öfteren hier im Forum Selbstbauzargen gesehen, wo die Spieler nicht federnd aufgehängt, sondern mit der Zarge direkt verbunden wurden (hart angekoppelt). Das sieht optisch gut aus. Aber:
    Bringt das klangliche Vorteile oder eher Nachteile?


    Gruß Maddin

    Sind sie sicher?
    "Yes, I'm SHURE !!

  • aus eigener Erfahrung würde ich sagen, es bringt keine Vorteile. Wenn es dumm läuft werden die Laufgeräusche bei harter Ankopplung sogar stärker übertragen.

    VG

    Kai








  • aus meiner Erfahrung, ich habe mehrere Dreher u.a. 1019 und 721 "hart" angekoppelt, kann ich sagen dass ich etwas mehr "Drive" wahrnehme. Der ohnehin schon rockige 1019 gib nochmal 'ne Schüppe mehr Gas. Direkter, vordergründiger würde es am besten beschreiben. Laufgeräusche nehmen nicht zu. Jedenfalls nicht bei mir, wenn ich artig auf dem Sofa sitzen bleibe :D . Nee im Ernst: Das Gegenteil ist der Fall. Aus MDF und auch aus Birkenmultiplex habe ich meine Zargen gebaut. Jeweils nur das heraus gefräst was der Dreher zum "atmen" braucht. Würde ich nicht mehr hergeben wollen.
    Olaf

    This is not the yello of the egg, so i make me on the socks!

  • Und auf welche Weise habt Ihr die Platinen mit der Zarge verbunden?

    Sind sie sicher?
    "Yes, I'm SHURE !!

  • Bringt das klangliche Vorteile oder eher Nachteile?

    Trittschall und die Musik wird stärker auf das Chassis übertragen. Bei niedrigem Auflagegewicht kann das bis zum Springen der Nadel führen.


    Die Stärke der Störeinflüsse hängt von der Umgebung ab - zB. wie stark der Fußboden schwingt.


    Das Empfinden des "mehr Drive" könnte Ergebnis eines leichten Rückkoppelungseffektes sein. (Du baust den Spieler quasi in eine Lautsprecherbox ein, deren Seitenwände den Schall aufnehmen, mitschwingen und an das Chassis weitergeben.)


    ---


    Es gibt genug Billigspieler, die ohne Federn Chassis und Zarge fix verbinden. Ein Freund von mir ist mit einem solchen CEC wahnsinnig geworden. Er hat ihn schlussendlich an Schnüren von der Decke aufgehängt, damit er beim Plattenspielen auch gehen konnte.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Wenn es dumm läuft werden die Laufgeräusche bei harter Ankopplung sogar stärker übertragen.

    Geht gar nicht anders - da ja die geschlossene Zarge wie eine Boxen-Ummantelung wirkt. Rumpeln kann natürlich nur dann verstärkt werden, wenn es vorhanden ist.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Diese Schwingchassis sind schon ein komplexes, durchdachtes System. Der Motor ist ja direkt am Blechchassis angebracht. Die Federn des Schwingchassis haben schon Ihren Sinn und es steckt schon eine Überlegung eines Ingenieurs dahinter.


    Solange der Motor am Blechchassis hängt bringt es nur Nachteile es fest anzukoppeln. Hab ich alles bei der Konstruktion meines Plattenspielers mal durchgemessen (Frquenzanalyse mit Wavelab usw.). Sogar die weiche Aufhängung des Gegengewichts spielt eine Rolle dabei die Schwingungen des Motors vom Tonabnehmer fernzuhalten. Wie gesagt, ein komplexes System so ein DUAL Plattenspieler, alles ist aufeinander abgestimmt.

    Schallplatte-->Rega Planar 2 mit Eigenbautonarm-->Röhrenverstärker (Triode)-->Offene Schallwand-->Musik

    Einmal editiert, zuletzt von frankH806 ()

  • Geht gar nicht anders - da ja die geschlossene Zarge wie eine Boxen-Ummantelung wirkt. Rumpeln kann natürlich nur dann verstärkt werden, wenn es vorhanden ist.


    Man kann es etwas minimieren wenn man eine echt Sandwichzarge wie von Olaf beschrieben verwendet, da schwinkt dann auch nichts mehr am Gehäuse. Ich hab das schon das ein oder andere mal ausprobiert, bin aber wegen der negativen Auswirkungen wieder kpl. davon abgekommen.

    VG

    Kai








  • Man kann es etwas minimieren wenn man eine echt Sandwichzarge wie von Olaf beschrieben verwendet

    Ich dachte vor allem an eine "entfederte" Fixierung an der Original-Zarge.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Antwort: es kommt drauf an. Ich habe keine Erfahrung mit dem 12er aber mit Schichtzargen für Reibradler: Möglichst feste Ankoppelung an grosse Schichtzarge kompensiert entstehende Resonanzen. Trittschall war gestern. Hohe Masse der Zarge und das hier: http://www.isolateit.com/mounts-vibration-isolators.html legen das Thema ad acta. Kommt allerdings auf den Untergrund an. Auf einem Ikea Lacktischchen helfen sw sogar die Isolateit nix. Versuch macht kluch und Spass. Kosten für das Material der Zarge liegen bei ca. 30 Eur.Das Risiko ist also überschaubar. Einfach machen und ( hoffentlich) staunen. Und nicht von Altstalinisten beirren lassen. Die tolle Dualmechanik war für den Hausgebrauch bei Müllers. Da musste man eine möglichst universell einsetbare Lösung anbieten.
    Viel Spass beim Ausprobieren!
    Gruss
    Steffen

    Schoene Gruesse
    Steffen


    SUCHE BLENDE FUER DEN 626 IN SILBER !!!!

  • Solange der Motor am Blech hängt, bringt die schwerste Zarge nichts. Es ist halt nicht zu Ende gedacht. der Motor hängt auf einer schwingenden Fläche. Schwingungen bedämpt man am effektifsten dort wo Sie passieren. Den Motor vom Chassis zu entkoppeln ist bei einem 1219 wahrscheinlich sehr aufwändig.
    Die Leute sehen immer die fetten Masselaufwerke von Transrotor usw. und denken das geht bei einem DUAL genauso. Aber wenn man mal schaut wie die Motoren dort angeordnet sind, sieht man, das das ein vollkommen anderes Prinzip ist.
    Das hat nichts mit Stalinismus zu tun, sondern mit deutschem Ingenieursgeist.


    Ein Transistor passt nunmal nicht in eine Röhrenfassung, obwohl beide Bauteile ja das gleiche machen.....

    Schallplatte-->Rega Planar 2 mit Eigenbautonarm-->Röhrenverstärker (Triode)-->Offene Schallwand-->Musik

  • ....legen das Thema ad acta.

    oder verschieben die Problematik nach Irgendwo.


    Das sind harte Schwingmetalle (Motorlagerung), im Prinzip nichts anders als die Federtöpfe! Nur, die DUAL-Federtöpfe dämpfen halt fein angepasst auf das Gewicht was oben drüber steht. Diese Schwingmetalle dämpfen halt irgendetwas > kann man sogar hier berechnen lassen > http://www.schwingmetall.com/p…metall-verbindung_de.html ... nur was willst Du dort angeben :whistling: .... da haben wir doch NULL Daten!


    Das hat nichts mit Stalinismus zu tun, sondern mit deutschem Ingenieursgeist.

    Meine volle Zustimmung!


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Um nochmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
    Ja, in gewissen Punkten einen Vorteil, aber es kann auch Nachteile einstellen, wie z.B. die Übertragung der Motorlaufgeräusche und evtuellen Rumpeln des Reibrades. Der Motor ist bei mir entkoppelt vom Chassiblech befestigt. Das Rumpeln überträgt sich sowieso auf den Plattenteller soweit es überhaupt rumpelt. Messtechnisch lässt das sicherlich Nachweisen. Rumpeln kann ich, sofern Zimmerlautstärke und nicht Originallautstärke gehört wird, nicht bemerken. Akkustisch bemerke ich eine Verbesserung der Auflösung und fühlbar mehr "Drive". Mag jeder selber definieren und empfinden.
    Meine Chassis sind übrigens federnd auf Squashbällen gelagert, was den "Trittschallempfindlichkeitsfaktor" drastisch senkt. Das hohe Gewicht gepaart mit der Luftfederung hat zur Folge das selbst ein Hammerschlag gegen das Gehäuse nicht an den Lautsprechern ankommt. Ich habe bei den federnd gelagerten DUAL Chassis immer das Problem das sich Stöße durch meine eigene dusselige Unachtsamkeit immer verheerend an der Nadelspitze auswirkte. Daher auch die Idee mit der massiven Zarge. Ist nun kein Thema mehr. Der 1019 bringt ca 17 kg Kampfgewicht auf die Waage.
    Olaf

    This is not the yello of the egg, so i make me on the socks!

  • Ich habe bei den federnd gelagerten DUAL Chassis immer das Problem das sich Stöße durch meine eigene dusselige Unachtsamkeit immer verheerend an der Nadelspitze auswirkte.

    Dazu sind die Federn auch nicht gedacht, Stöße auszugleichen. Sie sind für den normalen Betrieb konstruiert.


    Deswegen ist es immer auch gut dazuzusagen, wörum es eigentlich geht.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Hallo Olaf,


    hast Du mal ein Foto, würde mich interessieren!


    Schöne Grüße
    Steffen

    Schoene Gruesse
    Steffen


    SUCHE BLENDE FUER DEN 626 IN SILBER !!!!

  • Hallo,


    ich habe selbst 2 DUAL von ihren Federtöpfen genommen. Einen 704 und einen 1019. Und sie funktionieren damit entgegen allen hier vorgebrachten Argumenten hervorragend. Da gibt es kein stärkeres Rumpeln, keinen Trittschalleinfluss oder erhöhte Rückkopplung von Lautsprechern oder soweiter. Und der Motor hängt beim 1019er immer noch wie original an der Zarge. Traut euch doch.



    Grüße Jürgen

  • Auf irgend einer Hifi-Messe habe ich gesehen, dass verschiedene Aussteller die alten Dualplatinen (u.a.) in Styroporzargen gesteckt hatten.
    Mehrere Styroporplatten übereinander geschichtet und entsprechend ausgeschnitten, die Platine lag mit ihrem Rand bündig obenauf.
    Scheint wohl gute Eigenschaften für diesen Einsatzzweck zu haben, das Material.


    Gruß
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Styropor vibriert wie Hulle. Halt doch mal eine Platte vor einen Lautsprecher.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Das hätte nichts mit der beschriebenen Schichtbauweise zu tun.
    Die "Zargen" - im Endeffekt übrigens nicht gerade ansehnlich - hatten dementsprechend ausladende Ausmaße.


    Gruß
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.