Elac Miracord 50H - meine kleine Revision

  • Werte Foristi,

    heute mal eine kleine Story zu meinem Elac Miracord 50H, den ich für n 10er bekommen habe, weil der Besitzer den Tonarm abgebrochen hatte. Dank Hardi hab ich hier einen Ersatz bekommen und dann stand er erst einmal in der Ecke, bis ich endlich die Zeit dazu habe, mich um ihn zu kümmern.

    So, dann mal los

    Von Hardy hab ich ein komplettes Chassis bekommen, was noch vollständig und in besserem Zustand war, als bei dem Billig-Elac, so hab ich mir das Tonarmwechseln gespart und gleich das Chassis von Hardi genutzt.

    Auf den Bock gespannt und dann mal von unten angeschaut. Die Mechanik sieht jetzt mal etwas übersichtlich aus, ist aber mehr verschachtelt als bei Dual oder PE. Alles geht eigentlich recht leichtgängig, bis auf die Geschwindigkeitsumschaltung, welche die berühmte Schwergängigkeit vorweiste.

    Somit werde ich mich auf diese konzentrieren und ansonsten nach altem Schmodder suchen und diesen entfernen.

    Erst einmal an die Kabelage. Der Netzstecker ist schnell aus der Lüsterklemme entfernt, jetzt schauen wir uns mal die Tonelektrik an.

    Die Abdeckung wird mi zwei Muttern und zwei Unterlagscheiben gehalten.

    Darunter kommt die aufnahme für den optionalen Vorverstärker zum Vorschein. Ist dieser nicht verbaut, steckt hier eine Dummieplatine mit den Brücken für den linken und rechten Kanal drin.

    Hier die Stromversorgung für den Vorverstärker im Detail - läuft hier ins Leere.

    Und die Verkabelung Tonarm - Kursschließer - Kontakteinheit mit Brücken - Kabel zum Verstärker

    Hier die Geschwindigkeitsumschaltung, welche schwergängig ist.

    Zunächst entferne ich das Reibrad, das hier mit einem Sicherungsring befestigt ist

    Das Reibrad ist oben und unten jeweils mit einem Kunststoffunerlagsring gelagert.

    Grüße


    Gerhard

  • Dann wird die Feder ausgehängt, welche das Reibrad Richtung Pulley zieht.

    Nun wird der Bügel nur noch von unten durch den Draht geführt.

    Dieser steckt durch eine Blechlasche, welche durch den Sicherungsring der Achse befestigt wird. Nach lösen des Sicherungrings kann dieser zur Seite gelegt werden und der Reibradarm ist frei. Beim abnehmen des Reibradarms auf die (messingfarbenen) Ring achten, denn es sind mehrere verbaut, wenn ein Ausgleich benötigt wurde - bei mir waren es 4 Stück.

    Dank dem Schmodder kleben die vier Unterlagscheiben zusammen und sehen wie eine dicke Scheibe aus.

    Als nächstes wird die Koppelstange vom Schalter abgenommen und dann kann man das System von der Achse nehmen.

    Passt auf die Feder auf, auch wenn sie nicht so klein ist, als dass man lange suchen müsste, so muss sie einem nicht um die Ohren fliegen.

    Als nächstes hab ich die zwei Schrauben des Kurzsschließers herausgedreht und mir dann gedacht, ob das eine gute Idee war, denn dieser wird von einer Gewindeplatte von der Unterseite gehalten. Mal sehen, wie ich die später wieder dran bekomme.

    Als nächstes kommt die Lagerbrücke runter. Dazu muss nach und nach alles abmontiert werden. Ich fange mit der Klinke für die Wechslermechanik.

    Feder lösen, Sicherungsscheibe entfernen und schon kann man Achse und Klinke entnehmen.

    Grüße


    Gerhard

  • Dann die kleine Kontermutter auf der großen Mutter und auch die entfernen, damit die Abwurfwippe demontiert werden kann. Achtet auf die Feder zum Rollenhalter. Diese auch noch aushängen und auch diesen abnehmen.

    Säubern und zur Seite legen

    Nun die beiden Müttern beim Lagerbock und die eine bei der Achse der Steuerscheibe entfernen und man kann die Stützplatte abnehmen

    Leider hab ich keine Bilder gemacht, wie das Plattentellerlager ausgebaut werden kann. Hierzu den Sicherungsring entfernen und die Messingbuchse mit Zahnrad abnehmen. Darunter ist das Lager mit den Kugeln. In dem Schritt kommt man etwas besser an das Lager als wenn die Stützplatte noch eingebaut ist.

    Jetzt ist noch der Stophebel im Weg um die Steuerscheibe herausnehmen zu können.

    Einen Sicherungsring der Achse lösen, diese herausziehen und schon kann der Stophebel herausgenommen werden.

    Hier ist sehr viel Schmodder am Langloch zur Stützplatte.

    Dann kann die Steuerscheibe herausgenommen werden, welche arg verschmoddert ist und frisches Fett gut gebrauchen kann.

    Hier hab ich die Messingrolle vom Starthebel abgenommen und mit frichem Öl wieder montiert. die restlichen Hebel sind nicht wirklich geschmiert und so hab ich mich darauf beschränkt, die Nupsies zu putzen, welche durch die Steuerscheibe entsprechend bewegt werden.

    Der Zusammenbau kann beginnen.

    frisch geschmierte Steuerscheibe kann wieder rein und auch die Stützplatte ist montiert.

    Grüße


    Gerhard

  • Die Wechselwippe und der Stophebel sind montiert

    Die Kunststoffmutter für die Tonarmhubhöhe (rechts im Bild) und die Kontaktiereinheit sind wieder an ihrem Platz

    Jetzt die frisch geschmierte Geschwindigkeitsverstellung

    Das Hebelglied für das Reibrad

    Von der Oberseite hab ich nur den Starthebel (der so einen dicken Schmodderflatschen hat) demontiert, gereinigt und wieder montiert.

    Die Anderen Hebel haben keine Schmierungen und leichtgängig, so dass ich sie gelassen habe, wie sie sind.

    Hubhöhe und Tonarmlifthöhe musste ich nur ein wenig nachjustieren

    DIN-Stecker hab ich gegen Chinchstecker ausgetauscht und schon kann das Chassis in die Zarge

    Anstöpseln und Probelauf - funktioniert Sahne und hört sich mit dem 355er echt gut an.

    Grüße


    Gerhard

  • Wenn ich mir überlege, dass die Konstrukteure das früher alles auf Pergament gemalt haben (und das musste auch passen), ist schon Wahnsinn.

  • Wenn ich mir überlege, dass die Konstrukteure das früher alles auf Pergament gemalt haben (und das musste auch passen), ist schon Wahnsinn.

    Ich habe Fahrzeugtechnik-Karosseriebau studiert und dabei habe ich noch lernen müssen, wie man am Zeichenbrett von Hand konstruiert, mit 2x ausklappen einen Wahren Schnitt darstellen und so weiter....

    Mit heutigen CAD-Programmen ist das Konstruieren im 3D-Bereich sowas von Kindergarten geworden, aber so haben wir gelernt, was hinter der programmierten Logik passiert.

    Während dem Praktikum war ich bei Mahle in der Konstruktion - ein großer Raum mit Zeichenbrett an Zeichenbrett.

    Aber auch schon fast wieder 30 Jahre her. 😅

    Grüße


    Gerhard

  • Ich hab das Zeichnen als Karosseriebauer lernen müssen. Und nach den Zeichnungen mußten wir auf den vielen Zwischenprüfungen unser Probestück bauen.:cursing::cursing::cursing:

    Anstöpseln und Probelauf - funktioniert Sahne und hört sich mit dem 355er echt gut an.

    Sind die Elac jetzt der bessere Dual:P:P:P

  • Sind die Elac jetzt der bessere Dual:P:P:P

    Bessere? :/

    Gute Frage. Anders auf jeden Fall und mir gefallen die Druckknöpfe, ebenso wie zB bei meinem Philips 312 die Touchknöpfe. Es hat jeder eine Besonderheit, aber einen absolut einzig Besten will ich nicht kühren, sonst hieße das, dass ich die anderen alle verkaufen könnte 😅

    Grüße


    Gerhard

    Einmal editiert, zuletzt von GerhardS (2. Oktober 2024 um 20:47)

  • Sind die Elac jetzt der bessere Dual

    1019 vs. 50H?

    Ähm, sorry, JA!

    Viele Grüße, Jürgen


    Momentan in Verwendung:

    Dual 1229, 1219, ELAC 22H, Onkyo CP-1057, Braun PS500

    Onkyo TX-NR900E, A-8670, TX-7840, Yamaha HTR-4065

    Canton Ergo91 DC, GLE 470.2, ELAC ELX 8070

  • Der 550H Ist eher das Gegenstück zum 1219.

    Aber ein sau gutes Gegenstück. Ich mag ja alle meine vielen Duals. Aber meine Elac's doch ein wenig mehr. Warum. keine Ahnung. Am Tonarm, an den Tasten zur Bedienung, Ich kann's nicht sagen. Sie machen einfach Freude

  • Also für mich ist der 50H Elacs Antwort auf den 1019, auch vom zeitlichen Ablauf her.
    Und vom Laufwerk her ist der 1019 dem 50H klar unterlegen. Beim Tonarm schenken sie sich m.E. nicht viel.

    Gegen 1219 und nachfolgende Dual-Spitzenmodelle war Elac dann leider ziemlich chancenlos.

    Viele Grüße, Jürgen


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    Dual 1229, 1219, ELAC 22H, Onkyo CP-1057, Braun PS500

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  • Sorry, ich mag zwar meine Elacs, besonders den 22H, aber bin auch so realistisch, dass die ganzen 50H-Abkömmlinge mit den Dual-Tonarmen ab 1219 nie und nimmer mithalten können, von der zappeligen Automatik und dem schlecht konstruierten Stroboskop des 50H II mal ganz abgesehen.

    Viele Grüße, Jürgen


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  • Ich setze hier mal passen mit einer Frage zum 50H an (hatte bisher nur Geräte ohne eingebauten Vorverstärker).

    Mein 50H in der Quelle-Zarge, den ich letzte Woche bekommen habe, hat wohl einen Vorverstärker eingebaut (siehe Foto).

    Wenn ich den entferne, muss ich (so meine ich mich zu erinnern, ich hab meine anderen Geräte jetzt nicht ausgebaut), an Stelle des VV eine Überbrückungsplatine einsetzen.
    Habe draufhin mal meine Teilekisten durchgesehen und sowas hier gefunden:


    Passt das? Kann ich die dafür einsetzen?
    Bestimmt weiss das jemand von euch aus dem Kopf, ich müsste erst einen meiner anderen beiden 50H aus der Zarge ausbauen und untendrunter nachsehen, was mir jetzt gerade zuviel Arbeit ist 8o.


    VG
    Rudi

    "I've got that on vinyl"

  • Oder man lässt die Platine weg, macht wie du schon sagtest eine Brücke

    Oder man lötet das Chinchkabel direkt am Kurzschließer an

    Gruß Andy

    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Oder man lässt die Platine weg, macht wie du schon sagtest eine Brücke

    Oder man lötet das Chinchkabel direkt am Kurzschließer an

    😉 Ja, aber warum Kabelbrücken dranlöten, wenn eine einfache Lösung mit passender Platine vorhanden ist. Mit Kurzschliessern stehe ich etwas auf Kriegsfuss. Wenn sie keine Störungen verursachen, lass ich sie drin aber bei meinen beiden Dual 1019 habe ich sie rausgeworfen, da sie nur Probleme gemacht haben.

    "I've got that on vinyl"

  • Die Überbrückungsplatine funktioniert. :thumbup:

    Welche Schmierstoffe nehmt ihr denn für die mechanischen Teile des ELAC ? Die Verbindungen an den Metallelementen, die von den Steuertasten in Richtung Antrieb abgehen sind ziemlich zähflüssig und tw. getrocknet.

    "I've got that on vinyl"

  • Dazu muss nach und nach alles abmontiert werden. Ich fange mit der Klinke für die Wechslermechanik.

    Ist zwar schon etwas her das du das gemacht hast, aber um die Lagerbrücke auszubauen hättest du dir diesen Schritt ( Wechsel Mechanik demontieren) sparen können

    Gruß Andy

    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

    Einmal editiert, zuletzt von schrauber71 (18. November 2024 um 09:55)

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