DUAL 1219 - Plötzlicher Ausfall

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen DUAL 1219 geerbt bekommen und bisher (also bis gestern) lief er auch wie ein Uhrwerk. Nur jetzt auf einmal, läuft er, sobald ich auf den Wahlhebel auf "Start" schiebe nicht mehr an (also von einer Sekunde auf die andere). Meine Frage bevor ich mich ans Zerlegen mache... kann es das bekannte Verharzungsproblem sein, das tritt doch eigentlich nicht von der einen auf die andere Sekunde auf, oder?


    Vielen Dank für eure Hilfe :)

    "Ach wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelst.... äh Philipp heiß" :S

  • Lieber Herr Erbe,

    wenn der 1219 von einem Moment auf den anderen nicht mehr angeht, vermute ich den Fehler an zwei Stellen:


    1. Knallfrosch

    2. Schalter


    Beides befindet sich im Schaltkasten auf der Unterseite. Zu 1.: einen "klassischen Knallfrosch" hat der 1219 in der Regel nicht und normalerweise gelten die Kondensatoren dieser Baureihe als unkritisch. Vor allem dürfte bei einem Ausfall der Motor nicht davon betroffen sein, weil es sich meines Wissens um einen reinen Funklöschkondensator handelt.

    Der Schalter befindet sich an der gleichen Stelle und kann z.B. so oxydiert sein, dass kein Kontakt mehr hergestellt wird.


    Du findest den Schaltkasten in dieser Zeichnung im oberen viertel leicht links von der Mitte (er ist in der Zeichnung mit allen Einzelteilen durch eine Umrandung hervorgehoben).


    Aber es gibt noch mehr Störquellen. Den Kontakt kannst du übrigens mit ganz feinem Schmirgelpapier, oder - wenn zur Hand - mit einem Glasfaserradierer säubern. Mit Kontaktspray wäre ich tendenziell eher vorsichtig.


    Oh, noch schnell ein Nachtrag: Der 1219 ist ein sogenannter Reibradspieler und wenn du den Starthebel auf Start stellst, wird das Reibrad zwischen Motorpulley und Plattenteller gedrückt. Bleibt es dort längere Zeit, ohne sich zu drehen, können Dellen eingedrückt werden, die sich in periodischen Rumpelgeräuschen bemerkbar machen. Daher wäre mein Tipp:


    • Nadelschutz auf die Nadel, wenn vorhanden, ansonsten Nadel abziehen
    • von Hand den Plattenteller drehen, bis sich der Tonarm absenkt und der Starthebel auf die Nullposition zurückspringt
    • Tonarm von Hand auf die Ablage bewegen und arretieren
  • Hallo,


    der Funkentstörkondensator (»Knallfrosch«) eher nicht. Ist er defekt, dann ist er entweder offen und löst keinerlei Symptome aus, oder kurzgeschlossen, dann läut der Motor ständig.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo,


    der Funkentstörkondensator (»Knallfrosch«) eher nicht. Ist er defekt, dann ist er entweder offen und löst keinerlei Symptome aus, oder kurzgeschlossen, dann läut der Motor ständig.


    Beste Grüße, Uwe

    Eben, das steht da deswegen mit anderen Worten schon ;)

    Liebe Grüße
    Thomas

  • Hallo Unbekannter, läuft denn der Motor, wenn du die Automatik übergehst und den Tonarm manuell betätigst? Du kannst auch mal den Plattenteller abnehmen und schauen, ob sich der Motor dreht. Der Plattenteller kann mit einem kleinen Sicherungsring verriegelt sein. Die Bedienungsanleitung und Serviceanleitung findest du im Hifiarchiv, falls du es noch nicht weißt.

    VG

    Matthias

  • .... wow super vielen Dank für die schnelle Hilfe, ich setze mich heute Abend mal dran und schaue mir den Schalter an.

    Hallo Unbekannter, läuft denn der Motor, wenn du die Automatik übergehst und den Tonarm manuell betätigst? Du kannst auch mal den Plattenteller abnehmen und schauen, ob sich der Motor dreht. Der Plattenteller kann mit einem kleinen Sicherungsring verriegelt sein. Die Bedienungsanleitung und Serviceanleitung findest du im Hifiarchiv, falls du es noch nicht weißt.

    VG

    Matthias

    ... Nein, der Motor läuft gar nicht, auch wenn ich die Automatik übergehe und den Tonarm manuell betätige. Ich schraube ihn heute Abend mal auf und messe mal alles durch, vllt. ist es auch nur ein einfacher Kabelbruch... :S

    "Ach wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelst.... äh Philipp heiß" :S

  • Hallo,

    ich schreibe mal ganz einfach.
    Rillenachse und Schaltarmlager verharzt.

    Da hängen alle anderen Teile mit zusammen, auch der

    Netzschalter

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo Herr Unbekannter Erbe,


    Na, wie heißt er denn nun? ;)


    Also wenn du den Tonarm manuell zum Plattenteller führst und er nicht anläuft …

    Das klingt für mich nach kompletter Verweigerung (ob verharzt oder verklemmt) vom Schaltgestänge für den Einschalter.


    LG Martin



    Hier mal noch ein Bild von unten. Hab ich hier aus dem Forum "gekaut", … man verzeihe es mir! :saint:

    Dieses Gestängeteil sollte sich bewegen.



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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

    Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

    Martin



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    Heimat isch kei Ort, Heimat isch ä G'fühl!

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    Meine analoge Hifi

    Einmal editiert, zuletzt von fritzundpaul ()

  • Hallo Martin,


    Danke für das Bild, ich habe vorhin in meiner Mittagspause mal schnell hineingeschaut und auch ein bisschen an der Mechanik "herumgespielt", das Gestänge hat sich sehr flüssig und frei bewegt, als ich den schwarzen Plastikkasten geöffnet habe, kam hier ein kleines Messingplättchen zum Vorschein, welches bei Betätigung des Gestänges artig von einer Position in die andere springt. Ich messe das heute Abend wenn ich Zeit habe einmal durch.


    Dann lüfte ich mal das Geheimnis um meinen Namen... Philipp aus der Region Karlsruhe

    "Ach wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelst.... äh Philipp heiß" :S

  • Dann liegt’s garantiert an diesem Schalter (Pfeil).

    Und wenn du schon offen hast, … wie sieht denn der Kondensator links daneben aus?


    LG Martin



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    Martin



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  • Hallo Martin,


    ich habe mal geschaut was passiert, wenn das kleine Messingplättchen rüber springt, es gibt einen kleinen Kontaktfunken, aber es passiert sonst nichts. Die Kontakte habe ich gereinigt und geschmirgelt… Bild vom Kondensator anbei

  • Aber ACHTUNG !!!

    Da stehen 220V rum!!!


    Wenn du ein Messgerät hast, dann Messe doch mal durch.


    LG Martin

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  • Hallo Martin,


    ja ich habe natürlich aufgepasst, er war auch nur kurz am Netz. Also bei der Durchgangsmessung ist beim Kondensator kein Durchgang festzustellen und auch beim Messen den Widerstands verharrt dieser auf 1… ich bin jetzt kein Elektrotechniker aber laut Google heißt das nichts Gutes

    "Ach wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelst.... äh Philipp heiß" :S

  • Kannst du mit deinem Messgerät die Spannung messen?

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  • Kannst du mit deinem Messgerät die Spannung messen?

    Bei eingestecktem Netzstecker? oder lediglich die Spannung, die am Kondensator anliegt, ohne Netzstecker?


    Entschuldige bitte die dilettantische Nachfrage :)

    "Ach wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelst.... äh Philipp heiß" :S

  • Stop, jetzt ganz langsam. Nicht dass wir hier den ersten Todesfall haben! 8|


    Also, ich meinte, … kann dein Messgerät eine Voltmessung durchführen?

    Mach doch einfach mal ein Bild von Messgerät. Und zwar schön von oben damit man sieht was mal da alles einstellen kann.

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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

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    Martin



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  • Hallo Phillipp (2L und 2P, sehr selten)


    wenn du den Teller abnimmst und den Tonarm einschwenkst gib dem Antriebspulley mal einen kleinen Schubs.

    Grüße... Lutz alias Lu

    >>>Umarmungen am Tag<<<

    4x zum Überleben

    8x zum sich gut fühlen

    12x zum innerlichem Wachsen



  • Sehr schön.

    Also, jetzt stellst du den Schalter in der Mitte auf 250V ~ Wechselspannung, siehe Bild.


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    Grüße aus dem badischen Schwarzwald,

    Land der dunklen Wälder und hölzernen Kuckucksuhren!

    Martin



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