"Neue" Ursache für Krachen beim Ein-/Ausschalten gefunden - abhängig vom VV

  • Hi,


    auch wenns schon tausende Beiträge zum Knacksen gibt, glaube ich, dass dieses Phänomen bisher unbekannt ist, weshalb ich nun doch einen neuen Beitrag öffne.


    Ich habe ja einem Freund, der verschiedene Phonoverstärker aus dem High-End-Bereich hat, einen 704 besorgt. Bei zwei seiner Phonoverstärker gibt es erhebliches Krachen beim Einschalten. Obwohl das bei mir (CV1500 z.B.) nicht auftrat und obwohl ich die Knallfrösche erneuert hab.


    Die Ursache muss an einem Gleichstrom liegen, der aus dem Phono-Verstärker heraus durch das Tonabnehmersystem fließt. Denn das Krachen tritt selbst auf, wenn der Plattenspieler gar nicht am Netz hängt. Es kracht beim Kurzschließen des Audiosignals durch den Kurzschließer, da sich dann der Widerstand ändert.


    Hab mir dann mal ein Bild des Verstärkers (Musical Fidelity MX VYNL) im Netz angeschaut und dort keine Koppel-Elkos am Eingang gefunden, die den DC-Eingangsstrom des dort verbauten Instrumentenverstärkers INA217 blockieren würde. Hab mal überschlagen, man kommt schon bei dem für den OP spezifizierten Strom (2-12 µA) auf die Größenordnung des Nutzsignals für MM-Tonabnehmer.


    Jedenfalls frag ich mich, wozu der Kurzschließer überhaupt nötig ist - oder ob ich nicht einfach einen bipolaren Elko 100 uF zwischenlöte, dann sollte Ruhe sein im Karton. Bei Dual-Verstärkern tritt das nicht auf, die haben einen Koppel-C am Eingang oder der CV1460 z.B. einen Fet-Eingang (da sollte dann eh so gut wie kein Strom fließen).



    Grüße

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Der Kurzschließer hat die primäre Aufgabe, Geräusche während der Schwenkbewegung und vor allem das Aufsetzgeräusch der Nadel zu verhindern bzw. kurz zu schließen.

    Dafür ist er gedacht und gemacht und nicht um irgendwelche Fehler in der Verstärkerkette zu verschleiern.

    Im Fall deines Freundes sollte ja sogar die Gleichstromspiegelschaltung des Verstärkers ansprechen um eine Beschädigung der Lautsprecher zu verhindern. Eigentlich jeder Gleichspannungsverstärker hat einen Schalter (Direct coupling/Condenser coupling) um Gleichstromkomponenten abzukoppeln.

    Wenn es beim Umschalten knallt dann weiß man doch, dass irgendein Gleichspannungsanteil in der Kette ist.

    Der Fehler liegt also nicht bei hunderttausenden Plattenspielern, die einen Kurzschließer haben.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    4 Mal editiert, zuletzt von egal1 ()

  • Hi Zivi,


    ja, das ist mir auch schon aufgefallen, dass es diverse Krach-empfindliche Vorverstärker gibt. Darunter auch sehr hochgelobte, ich nenne aber mal keine Namen. Und weil ich mir dachte, das kann ja alles nicht so schwer sein, habe ich mich in letzter Zeit mit verschiedenen VV-Schaltungskonzepten beschäftigt, manche davon aufgebaut, andere will ich noch aufbauen. Dass aus manchen OPs ein für unsere Anwendungszwecke nicht zu vernachlässigender Strom aus dem Eingang heraus fließt, ist dabei natürlich Mist. Das heißt also, wenn ...

    man kommt schon bei dem für den OP spezifizierten Strom (2-12 µA) auf die Größenordnung des Nutzsignals für MM-Tonabnehmer

    ... dann ist die Schaltung Mist bzw. der falsche OP ausgewählt, egal wie viele hunderte Euros das Ding gekostet hat.


    Insofern stimme ich Alois zu, das Problem ist der Vorverstärker, nicht der Plattenspieler.


    Grüße

    Patrick

  • Naja klar ist die Verwendung dieses OPs für den Falle Mist. Bei meinem Kumpel krachen aber ausgerechnet die beiden "besten" Verstärker. Also kann man ja schwer erklären, dass ausgerechnet die aus schaltungstechnischer Sicht einen Mangel haben.


    Andererseits könnte der Verstärkerhersteller argumentieren: "Koppel-Elko ist gaaanz böse bei High-End" + "Wozu ein Kurzschließer? Den gibts ja nur bei Steidinger."


    Den Sinn des Kurzschließers ist mir nach wie vor nicht ganz klar, der 704 ist ja nicht mal ein Automatikspieler. Beim Absenken des Tonarm ist der Kurzschließer ohnehin schon längst geöffnet. Auch bei Automatikspielern kenne ich das so, denn der Plattenspieler "kennt" ja den Aufsetzzeitpunkt überhaupt nicht, da die Absenkgeschwindigkeit und das "Mitnehmer der nächsten Rille" sehr variabel sind.


    Mit meinem Beitrag wollte ich ja auf die Prolematik hinweisen, da es in diesem Forum dutzende Beiträge gibt, in denen durch unendlich viele Entstörkondensatortausch- und Kombinationsschaltungen verzweifelt versucht wird, das Krachen abzugewöhnen, obwohl das Problem an einer völllig anderen Stelle sitzt.


    Für mich war das neu. Denn Dual-Verstärker haben entweder Koppel-Cs oder wie beim CV1460 einen JFET-Eingang mit quasi kaum Strom. Aber der oben verwendetet INA dürfte Bipolar sein und "lebt" nun mal von seinem Strom.


    Worüber ich mir bei dem DC-Strom aber Gedanken mache: Bringt er (Worst Case beim INA: 12 µA) nicht eventuell den Kern der MM-Spule im Tonabnehmer etwas in Sättigung, sodass dadurch der Klirrfaktor ansteigt oder im schlimmsten Falle die Baßwiedergabe verringert wird? 12 µA klingt zwar nicht viel, andererseits handelt es sich um ein winziges Bauteil mit hunderten von Windungen. Leider konnte ich da noch keine Informationen finden im Netz, nur Leute, die sich ebenfalls diese Frage stellen.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Also zum Kurzschließer bei Automatik-Duals: die Kurvenscheibe hebt den Tonarm, schwenkt den Tonarm ein, senkt den Tonarm ab und erst dann öffnet der Kurzschließer. Das ist ein gesteuerter Vorgang und damit ist festgelegt, dass eben der Kurzschließer erst nach dem Absenken der Nadel in die Einlaufrille öffnet. Das Ganze ist so gewählt, dass auch die Absenkzeit des Tonabnehmers mit eingerechnet ist.

    Habe ich da bei deinem Einwand was falsch verstanden?

    Zum "Knallzeitpunkt": der ist doch völlig verschieden zum "Knallzeitpunkt" wegen Kontaktprellen des Netzschalters.

    Der "Netzknall" ist ja ganz am Anfang und synchron mit dem ersten Aufblitzen des Stroboskops. Das andere erst wenn die Nadel eingespurt hat (bei Automatik) bzw. wenn der Tonarm am Ende der Platte hebt (bei Automatik und Halbautomatik).

    Ja, ich gebe dir recht, da müssten die Leute genau schreiben WANN es knallt.

    Der 704 ist ja ein Halbautomat. Das war jetzt mein Fehler. Da kann ja der Kurzschließer nur beim Abheben der Nadel Geräusche verhindern.

    Aber da entsteht doch kein Geräusch. Verstehe ich jetzt auch nicht aber verstehe jetzt deinen Einwand.

    Noch mal: hat der Vorverstärker (oder Vollverstärker) deines Freundes keinen Schalter für direct coupling/condenser coupling oder sind das gar keine Gleichstromverstärker? Falls der Schalter vorhanden ist, dann muss es doch auch knallen, wenn er den im Phonobetrieb umschaltet und evtl. sieht man an den Basslautsprechern eine permanente Auslenkung.

    Ich habe verschiedene Schaltungsbeispiele zum IC INA 217 gefunden. Alle koppeln das Eingangssignal über C's ein. Kannst du den Ausschnitt aus dem Schaltplan des Musical Infinity mal reinstellen? Klar, C's im Signalweg hat man bei High-End nicht gerne. Aber wie du schon schreibst, könnte man ja einen J-Fet oder Mos-Fet im Eingang nutzen und braucht man für die Entzerrung nicht sowieso C's?

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

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  • Worüber ich mir bei dem DC-Strom aber Gedanken mache: Bringt er (Worst Case beim INA: 12 µA) nicht eventuell den Kern der MM-Spule im Tonabnehmer etwas in Sättigung, sodass dadurch der Klirrfaktor ansteigt oder im schlimmsten Falle die Baßwiedergabe verringert wird?

    Der Generator aus Induktivität und Widerstand ist ja an den 12uA quasi eine Art Zündspule, vergleiche Unterbrecherkontakt und Zündspuele im Auto. Das kann sich durchaus bemerkbar machen.

    Der 704 ist ja ein Halbautomat. Das war jetzt mein Fehler. Da kann ja der Kurzschließer nur beim Abheben der Nadel Geräusche verhindern.

    Aber da entsteht doch kein Geräusch. Verstehe ich jetzt auch nicht aber verstehe jetzt deinen Einwand.

    Nicht nur das Abheben der Nadel ist deutlich hörbar, auch die Geräusche durch die Mechanik, kurz bevor der Arm abhebt.

  • Hi,


    den Einwand hast richtig verstanden, aber bei den wenigsten - glaub ich - ist die Reihenfolge so, oder ich hab die Absenkgeschwindigkeit zu langsam eingestellt. Aber ohenhin: Beim Lift "arbeitet" auch kein Kurzschließer.


    Nein Schaltplan hab ich nicht, hab mir Bilder aus dem Netz angeschaut. Da sehe ich keinen (größeren) C am Eingang des INAs und der Kurzschließer kann nur durch einen Gleichanteil das Krachen verusachen. Und das Datenblatt des INAs spricht ja dafür.


    Ich hoffe, dass der Phono-V entweder am Ausgang oder "sein" Endverstärker so vernünftig gebaut wurde, dass ein DC-Block drin ist. Denn dieser entstandene permanente Gleichanteil wäre ja ein Wahnsinn für den Lautsprecher.


    ART_DECO: Ok, wenn man die Mechanik (knarzen?) hört, verstehe ich das eher.


    Gut, dann gibt es nur eine Lösung, ich spendiere dem 50 bis 100 uF und aus die Maus...

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hast Du bei einem Automatikspieler schonmal den Kurzschließer außer Betrieb gesetzt? Beim Abheben des Arms hört man sehr deutlich, was da in der Mechanik abläuft und das ist unschön.


    Ich glaube nicht, dass der Koppel-Ko nennenswert was ändert. Der lädt sich im Betrieb auf und wird dann auch schlagartig kurzgeschlossen. Das Problem ist der Offset.

  • (...) Also kann man ja schwer erklären, dass ausgerechnet die aus schaltungstechnischer Sicht einen Mangel haben. (...)

    Öhm, warum? Ich hab eigentlich eher den Eindruck, dass es im höher- bis hochpreisigen Segment häufiger vorkommt, dass weniger Wert auf eine gewisse "Narrensicherheit" gelegt wird, weil die Hersteller da eher von erfahrenen Anwendern ausgehen, die wissen (sollten), was sie tun respektive was sie womit kombinieren - oder auch von erfahrenen Händlern, die wissen (sollten), was sie wem verkaufen.


    Eine Analogie wär etwa das Automobil-Segment: Dick motorisierte Sportwagen sind auch nicht unbedingt für jeden beherrschbar. Das hat sich zwar heute insofern etwas gewandelt, als viele Modelle jede Menge elektronische Helferlein an Bord haben, die für deutlich leichtere Beherrschbarkeit sorgen, aber in solchen Fahrzeugen typischerweise abschaltbar sind, was für "08/15-Fahrer" jedoch durchaus lebensgefährlich werden kann.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ich glaube nicht, dass der Koppel-Ko nennenswert was ändert. Der lädt sich im Betrieb auf und wird dann auch schlagartig kurzgeschlossen. Das Problem ist der Offset.

    Den Offset gibt es ja aber nur auf einer Seite. Die andere Seite liegt ja über den Tonabnehmer immer auf Masse.

    Zivi: Ich hab das Datenblatt jetzt nicht komplett gelesen, aber evtl. mag es der OP, wenn du zwischen ihm und dem Koppel-C noch einen Pulldown spendierst. Nicht dass er auch noch das Schwingen anfängt und dann kann er seinen Strom weiter fließen lassen.


    Grüße

    Patrick

  • Hast Du bei einem Automatikspieler schonmal den Kurzschließer außer Betrieb gesetzt? Beim Abheben des Arms hört man sehr deutlich, was da in der Mechanik abläuft und das ist unschön.


    Ich glaube nicht, dass der Koppel-Ko nennenswert was ändert. Der lädt sich im Betrieb auf und wird dann auch schlagartig kurzgeschlossen. Das Problem ist der Offset.

    Ah, danke. Das habe ich noch nicht gemacht. Jetzt verstehe ich dass auch der Kurzschließer beim 704 Wirkung hat.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

  • Nicht dass er auch noch das Schwingen anfängt und dann kann er seinen Strom weiter fließen lassen.


    Warum sollte ein Pulldown etwas mit der Stabilität zu tun haben?


    Aber ja, ich habe mir das auch überlegt, ob ich den Punkt auf Masse ziehen sollte, aber das "muss" bereits im VV geschehen sein, denn sonst hätte er ja keine 47-kOhm-Eingangsimpedanz. Gegen Widerstände hörte ich bisher in der HiFi-Szene noch nichts Negatives, nur Kondensatoren sind Bösewichter. :D


    Eine Analogie wär etwa das Automobil-Segment: Dick motorisierte Sportwagen sind auch nicht unbedingt für jeden beherrschbar.

    Nanana.... eine Analogie wäre da eher: Ein Wagen, aus dem das Öl tropft, ist nicht für jeden beherrschbar. Ein Strom aus einem Verstärkereingang heraus ist für mich kein Feature sondern ein Leck. :)

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    Einmal editiert, zuletzt von Zivi ()

  • Aber ja, ich habe mir das auch überlegt, ob ich den Punkt auf Masse ziehen sollte, aber das "muss" bereits im VV geschehen sein, denn sonst hätte er ja keine 47-kOhm-Eingangsimpedanz.

    Ja stimmt, logisch, ich Dummerle :saint:


    Grüße

    Patrick

  • ich komme nach wie vor nicht klar. Dass aus dem IC Strom rausfließt, ist klar. Was nicht klar ist: ist jetzt jeweils ein Kondensator vor dem jeweiligen Eingang des IC's oder nicht? Kennt einer den Schaltplan des Musical Fidelity oder reden wir hier von Vermutungen oder evtl. eines Fehlers EINES Phonovorverstärkers.

    Schaut man sich die Schaltungsbeispiele zum INA217 an, finde ich KEIN Schaltungskonzept, wo keine Kondensatoren an den Eingängen sind.

    D.h. vor PIN2 und PIN3 finde ich bei allen Beispielen einen Kondensator und jeweils einen Pull-down-Widerstand.

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

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  • Mir ist auch schon aufgefallen das unterschiedliche VVs anders auf das Knacken reagieren wobei es da durchaus 2 Fälle gibt.

    Als ich mir damals meine Umschaltbox für mehrere Dreher gebaut habe habe ich da auch einen Kurzschließer eingebaut

    um den Umschaltknacks los zu werden. An meinem Rotel VV hat das erst mal nix gebracht bis ich auf Tip von Peter (Wacholder)

    da auch Kondensatoren in die Signalleitung gebaut habe weil mein Rotel da auch Gleichstromanteile drauf brachte.

    ABER : Der Rotel hat nie geknallt (und tut es auch heute nicht) wenn die Netzspannung des Drehers geschaltet wird.

    Mein jetziger VV (ein Project) braucht die Kondensatoren in der Signalleitung nicht. Das Umschalten und auch der Kurzschließer

    knallen nicht. ABER bei allen Drehern knallt es mehr oder weniger stark wenn die Netzspannung geschaltet wird. Dagegen

    ist der Rotel und auch mein Luxman Vollverstärker (am Phonoeingang) völlig immun.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Ich habe einen Musical Fidelity M1 Vinl als Phonovorverstärker der auch INA217 benutzt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den 604 schon mal daran angeschlossen hatte, der ist normalerweise am Yamaha CA-710 angeschlossen. Werde ich mal ausprobieren.

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • So, 604 an MuFi M1 Vinl angeklemmt. Beim Einschalten des 604 durch bewegen des Tonarms zum Plattenteller gibt es kein Geräusch. Führt man den Tonarm dann zur Mitte knackt es in den Lautsprechern wenn die Tonarmrückführung einsetzt, also der Kurzschließer schließt. Hier besteht also das selbe Problem wie beim MX Vynl.

    Ich werde mal den Vertrieb Reichmann Audio anschreiben.

    Keep on rockin' in the free world! 8)

  • Hi!


    Also am Wochenende war experimentieren angesagt, allerdings habe ich den Strom an einem anderen Verstärker ("Excalibur") gemessen, der auch kracht. Fazit: Wie zu erwarten fließt da ein Strom durchs TA-System, in dem Fall waren es 1 µA. Hab dann einen bipolaren 47-µF-Elko in Serie geschaltet, um den Strom abzublocken. Ergebnis: Kein Krach mehr.


    Allerdings stellt sich dann eine Gleichspannung von 1 µA * 47 kOhm = 50 mV am Eingang des Verstärkers ein, die mich wiederum unsicher machte. Denn ich weiß nicht, wie die Stufe aufgebaut ist. Wenn dort auf (große) Kondensatoren und eine aktive DC-Offset-Kompensationsschaltung verzichtet wird, könnte auf Grund der hohen Verstärkung die Phono-Stufe auf Anschlag am Ausgang gehen. Gehört hab ich aber keine Verzerrungen. Aber eine unter allen Umständen sichere Lösung ist es auch wieder nicht.


    Also kam ich auf eine neue Idee: Ich schalte ausschließlich dem Kurzschließer den Kondensator in Serie, damit verhindert wird, dass durch ihn Gleichstrom fließt. Damit sich der Kondensator lädt, hab ich den Kurzschließer wiederum mit einem 100-kOhm-R überbrückt. Fazit: Auch das macht ein neues Problem: Höhenabfall! Denn: Der Elko macht nix, aber die 100-kOhm verringern die 47-kOhm-Abschlussimpedanz auf 32 kOhm und bedämpfen dadurch das System aus TA und Abschluss-C so stark, dass die Resonanz für höhere Frequenzen verschwindet (etwa -3 dB Verlust). Würde man einen 1-Meg-Ohm-R verwenden, sähe es besser aus (< 0,5 dB Verlust), aber optimal ist das nicht.


    Mittlerweile bin ich so weit, dass ich den Kurzschließer wohl deaktiviere.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

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