731Q - Pitch geht auf 45 nicht

Hi Michael !

Zitat von michvog

Was da wohl los war. Evtl. Kurzschluß zum Kühlblech? Kann da was bis zur Pitchregelung durchgeschlagen haben?

Was da los war, kann ich auch nur raten.

Aber die Dioden zu ersetzen deutet in die Richtung "Probleme mit der Stromversorgung" - und da der eine Spannungsregler ohne Isolierscheibe auf dem Kühlblech hängt (und es damit erst auf Masse legt) und die anderen fünf Transistoren alle Spulentreiber bzw. Stromregler für den Motor sind, kann es sein, daß die im Rahmen der Fehlersuche "vorsorglich" neu gemacht worden sind.

Wie gesagt:

Pitchregler beim 731:

Die beiden Potis werden von der "anderen Hälfte" des Drehzahlschalters S1 (vorne links unter dem Teller) angewählt.

Die eine Hälfte ist nur als Schließer verwendet:

- geschlossen = 33 upm

- geöffnet = 45 upm

Die zweite Hälfte wählt aus, welches der beiden Pitchpotis zur Regelung herangezogen wird.

Daher würde ich diesem Schalter erstmal meine Liebe und Aufmerksamkeit widmen ...

Das ist ein offener Pertinax-Schalter und seine Kabel gehen auf einen Steckverbinder durch das Chassis auf den einen 5-poligen Kabelsatz.

wieder ein Beispiel dafür, dass blinder Bauteiletausch ohne Fehlerdiagnose die Sache eher schlimmer macht.

Ich habe den gleichen Fehler an meinem frisch erworbenen 741Q, im Quartzbetrieb läuft er in beiden Geschwindigkeiten einwandfrei, bei 45 funktioniert der Pitch, bei 33 nicht. Ich komme aber erst nächste Woche dazu mich drum zu kümmern, und auf ein paar Teile wie Steuerpimpel muss ich noch warten - ich will den Dreher nur einmal für alles zerlegen. Wenn Dir das reicht, kann ich Dich gerne an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen, so unterschiedlich dürfte die Elektronik zwischen 731 und 741 nicht sein. Ich gehe im Moment auch davon aus, dass irgendwas mit dem Schalter nicht in Ordnung ist.

Gruß Frank

Hi Frank !

Zitat von nick_riviera

Ich gehe im Moment auch davon aus, dass irgendwas mit dem Schalter nicht in Ordnung ist.

SSDD.

"Same Shit - Different Device"

Auch beim 741Q ist ein zweigeteilter Drehzahlschalter im Einsatz.

Eine Hälfte macht die Drehzahlumschaltung in der Elektronik, die andere Hälfte weist das entsprechende Pitchpoti zu.

so ungefähr. Für genaues müsste ich aber mal auf den Schaltplan schauen. Kannst Du ja vielleicht für den 731 auch schon machen.

Gruß Frank

Hi Michael !

Zitat von michvog

Verstehe ich das richtig: Wenn der Schalter defekt ist, ist kein Poti da = unendlicher Widerstand. Dadurch die roten LED´s quasi als Fehlermeldung? Und dann bleibt der Dreher stur auf 45?

Beim 731 wird ja die Richtung (+ oder -) durch zwei LEDs links vom Laufband angegeben.

Wenn also die LED ganz links an ist (+) und ganz rechts (+ 5.5%), dann ist der Dreher auf ca. 48 u/min unterwegs - 45 upm + ca. 3 upm.

Die Pitchpotis liegen mit dem unteren Ende zusammen und mit dem oberen Ende am Schaltkontakt. Der Innenwert ist 100K.

Mit dem Instrument am Schalter gegen das zusammengefaßte Ende der Poti mußt Du einen Widerstandswert messen. Der Schalter hat einen gemeinsamen Schaltkontakt und zwei geschaltete Kontakte, an denen die Potis hängen.

741: ähnliche Verschaltung, nur daß beide Potis mit den unteren Enden auf Masse liegen. Ist vielleicht *etwas* einfacher zu messen.

Zitat von michvog

Das sieht irgendwie nicht original aus, anders jedenfalls, als bei den 731Q, die bisher bei mir waren. Dioden in klein und blau, Transitoren grau mit großen Isolierscheiben. Kühlblech angepinselt...? Was da wohl los war. Evtl. Kurzschluß zum Kühlblech? Kann da was bis zur Pitchregelung durchgeschlagen haben?

Hallo Michael,

ich hatte schon einige Dual 731Q hier, die diese Teile so verbaut hatten und auch die blauen Dioden, grauen Siemens Transistoren mit großen Isolierscheiben usw. Deshalb denke ich schon, dass das original und unverbastelt bei meinen so ab Werk war. Wenn der Pitch nicht funktioniert, würde ich mir v.a. auch die Bauteile an der Frontblende anschauen: Den Schnappschalter und die Verkabelung zur Platine der Anzeigeeinheit hinter der Frontblende. Da gibt es oftmals Lötpunkte und Bauteile (besonders die beiden Kondensatoren), die Probleme machen.

Gruss,

Thomas

Du erwähnst in Deinen Postings nicht, wie Du zu Messgeräten stehst. Der Pitch Fehler ist schnell gefunden, wenn mann ein Ohmmeter benutzt, man kann sich aber auch zu Tode suchen, wenn man nach der Versuch und Irrtum Methode vorgeht. Ich hatte erst neulich einen Braun Regie 520 mit totem rechten Kanal hier, bei dem der Besitzer auch "alles neu gemacht" hatte. Mit dem Signalverfolger hatte ich den Fehler in wenigen Minuten eingekreist - es war ein toter Schaltkontakt im Vorverstärker, den man mit Gucken, saubermachen und nachlöten niemals gefunden hätte.

Starre Schaltdrähte brechen zum Beispiel gerne in der Isolierung, ohne dass man von aussen was sieht. Unterbrechungen an Lötaugen sieht man beim Drüberschauen oft nicht, erst wenn das Messgerät eine Unterbrechnung anzeigt, und man genauer hinsieht, und so weiter. Und 40 Jahre alte Bauteile sind nicht zwangsläufig ein Fall für den Austausch, selbst Elkos nicht. Wenn bei einem 40 Jahre alten Elko die Kapazität und der ESR-Wert stimmen, wieso sollte ich den dann tauschen ? Elektronische Bauteile hatten vor 40 Jahren noch einen Wert, heute sind es Wegwerfartikel, wo selbst die Distributoren nicht mehr sicher sagen können, wo das Zeug herkommt, und ob auch das drin ist, was draufgestempelt wurde. Ich habe so eine Erfahrung mit neuen Endstufentransistoren hinter mir - mit als Freescale gestempelten 2N3055, die nicht mal ein Drittel der Leistung aus dem Datenblatt ausgehalten haben. Seit mir in Zusammenhang mit diesen Transistoren ein restaurierter Grundig SV140 um die Ohren geflogen ist, bewahre ich alte Bauteile, wo ich kann, und tausche nur noch das, was wirklich kaputt ist.

Gruß Frank

Ooch , wenn gar nichts mehr wird schicke ich dir meine Adresse. Ich stell mir gerne auch noch einen dritten 731Q hin…

Viel Erfolg weiterhin!

wenn Du magst, kann ich Dir gerne mal einen Privatkurs geben. Im Gegenzug könntest Du mir ein wenig helfen, mit Konstruktion von mechanischen Teilen klarzukommen, da bin ich nämlich der große Schwachmat, könnte es aber gut gebrauchen ( Stichworte 3D-Drucker und CNC-Fräse ). Ich denke, wenn Du als Maschinenbauer zurechtkommst, dürfte E-Technik kein großes Problem für Dich darstellen. Du musst ja nicht lernen, so ein Gerät neu zu konstruieren, sondern nur etwas, was man bei uns in der Ausbildung strukturierte Fehlersuche nannte.

Ich denke, ein wenig haben die Verständnisprobleme auch mit der unterschiedlichen Ausrichtung zu tun. Bei Mechanik sind die Fehler meistens leicht zu finden, der Hauptteil der Arbeit ist die eigentliche Reparatur. Bei Elektronik ist es genau andersrum - die eigentliche Reparatur ist oft nur ein Handschlag, aber die Diagnose ist kompliziert, und es braucht immer Prüfgeräte, weil man die Fehler anders als bei Mechanik fast nie sehen kann. Ist aber alles halb so wild, wenn es Dir mal jemand zeigt, der es kann. Der Mensch neigt dazu, Dinge, die er nicht kann, komplizierter einzustufen als sie tatsächlich sind. Auch ich mache mir um mechanische Konstruktionen wahrscheinlich einen Kopf, der Dich amüsieren würde. Das beste wäre, wenn man sich gegenseitig "befruchten" könnte. Es ist doch schade, dass in einer Zeit, wo so eine Nachfrage nach altem HiFi herrscht, immer noch so viele reparable Geräte auf dem Müll landen, weil wir alle nicht aus unserem Kämmerlein rauskommen.

Gruß Frank

michael,

im Falle das der Maschbauer da nicht weiter kommt, ich könnte da als E-Fuß meine Hände drauf halten.

Wir könnten da auch ein Kompensationsgeschäft machen?!

Dual 7X1 gegen PEXX.

Gruß

Thomas

das müssten diese sein

https://www.conrad.de/de/p/pot…-w-100-k-1-st-449829.html

oder diese marke

https://www.conrad.de/de/p/alp…w-100-k-1-st-1694237.html

muss nur die achse gekürzt werden

Immer gerne. Viel Erfolg! Und einen schönen Tag.