1229 schaltet nicht immer aus - Motor läuft Teller steht

  • Unser zweiter 1229 macht nun auch seltsame Sachen, ich nutze ihn nur gelegentlich zum Digitalisieren. Dabei fiel mir auf, das sich im Laufe der Zeit (einige Stunden) der Teller und das Chassis handwarm erwärmte. Dabei gab es zwischen den Aufnahmesessions einige längere Pausen, warum wird er so warm?


    Heute Mal genauer hingeschaut und festgestellt, dass er nicht immer wirklich abschaltet, das Strobo leuchtet noch, der Teller steht, nimmt man ihn jedoch ab dann sieht man, dass der Motor die ganze Zeit läuft (daher die Wärmeentwicklung), das Reibrad ist jedoch nicht am Pulley dran. Wenn man nun so sitzt, dass man das Strobo nicht direkt leuchten sieht, so scheint der 1229 abgeschaltet zu haben, tatsächlich läuft er jedoch noch. Dieser Fehler trat erst bei der dritten LP auf, zuvor war alles OK, also ist es nicht so dass der Dreher immer läuft.


    Wahrscheinlich liegt es etwas mit der Mechanik im Argen, hat jemand eine Idee, wo ich da ansetzen könnte?


    Verdächtig ist wohl die Schaltschiene (167), die am Netzschalter ein und ausschaltet - und die damit verbundene Mechanik. Mal sehen, wann ich die Zeit finde mir das Mal genauer anzuschauen.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • der Entstörkondensator ist kaputt ;)

    ich werde zu oft auf mein Aussehen reduziert. Mein unsympathischer Charakter und mein zweifelhafter Humor bleiben da voll auf der Strecke


    Gruß - Hardi


  • was macht der Schalter bei manuellem Ein undvAusschalten, klickt der Schalter, springt der Kontakt hörbar um? Es wäre seltsam wenn der Kondensator mal kaputt ist und mal nicht

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  • der Entstörkondensator ist kaputt ;)

    Hallo Hardi, nein der Motor läuft nicht ständig im Dauerbetrieb (dann wäre der Kondi mein erster Gedanke).


    was macht der Schalter bei manuellem Ein undvAusschalten, klickt der Schalter, springt der Kontakt hörbar um? Es wäre seltsam wenn der Kondensator mal kaputt ist und mal nicht

    Ja alles völlig normal, er klickt vernehmlich, Strobo leuchtet, Motor läuft an, beim zurückführen des Tonarms klickt es wieder, das Strobo wird dunkel, der Motor schaltet ab.


    Einzig aufgefallen ist mir, dass das Einschwenken des Tonarms im Automatikbetrieb ein wenig gemächlich vor sich geht (im Vergleich zu meinem anderen 1229). Da muss ich wohl die Friktionsfläche am Haupthebel und den Pimpel reinigen/entfetten.


    Viele Grüße

    André

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  • Das sieht wieder nach Rillenachse aus. Wenn die Automatik langsam abläuft und der Teller erst langsam auf Touren kommt, ist es oft auch Verharzung. Der Haupthebel schaltet auch den Motor aus. Das muss absolut leichtgängig sein, sonst hast Du diesen Effekt. Reibrad schwenkt aus, Motor läuft weiter. Ich hatte das beim Einstellen meines 1218. Draufgekommen bin ich, weil er ausschaltete, wenn ich die Gescheindigkeitsumschsltung betätigte und er dadurch erschüttert wurde.

    Einfach mal reinigen und neu schmieren hilft vielleicht schon.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum

  • Hallo Axel,

    ja, das hatte ich auch: nachdem ich festgestellt hatte, dass der Motor noch läuft habe ich den Geschwindigkeitsumschalter bestätigt (um zu sehen, was das Reibrad dann macht, den Teller hatte ich schon runter genommen) und kaum angefasst schaltete der Motor aus.


    Danke für den Tipp, blöd nur dass ich dieses Wochenende nicht dazu kommen werde. Mal schauen ob ich nächstes Wochenende mehr Zeit dafûr finde.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • So nun ist es vollbracht: gestern die Rillenachse und dazugehörige Mechanik ausgebaut, gereinigt, geölt/gefettet und wieder zusammengebaut. Dann festgestellt, dass irgendetwas noch nicht richtig war, der Starthebel rastete nicht mehr ein, irgendetwas war nun anders als vorher. :/ Mein zweiter 1229 durfte dann als Anschauungsobjekt dienen, so konnte ich den Fehler schließlich finden. So richtig gut kann ich es leider nicht erklären, es hatte jedoch etwas mit dem Schaltarm 188 zu tun, der nicht im richtigen Winkel eingesetzt war, so dass die kleine Schiene mit dem kleinen hochgezogenen Ende unter dem Umschalthebel 195 nicht einrasten konnte, da der kleine Arm des Schaltarms sie nun daran hinderte.


    Allerdings wollte dann die Automatik nicht mehr richtig, auch nach Reinigung des Pimpels und der Reibefläche am Haupthebel. Da die Automatik vorher funktionierte, habe ich es vermieden sofort an der Lifthöhe, etc herumzudrehen, denn das sollte eigentlich alles passen. Nachdem ich einen neuen Pimpel eingesetzt hatte und bei fixierten Tonarm die Startautomatik laufen lassen habe läuft jetzt auch die Automatik wieder, sogar im Wechslerbetrieb. :)


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Tja, zu früh gefreut, leider hat der 1229 das Problem immer noch, wenn der Tonarm nach Erreichen der Auslaufrille zurückschwenkt und sich ablegt, wird manchmal der Motor nicht ausgeschaltet und das Strobo leuchtet noch. Das Reibrad ist dann nicht am Teller und wenn man nicht genau hinschaut scheint der Dreher abgeschaltet zu haben. :(


    Was kann ich tun um dieses Verhalten abzustellen? Die komplette Mechanik zu zerlegen traue ich mich nicht, das kriege dann wahrscheinlich nie wieder richtig zusammen.


    Ich habe in einigen Threads gelesen, dass Abstellhebel (161) und Reibplatte (162) auch als Täter in Frage kommen, jedoch sind die beiden nur sehr schwer zugänglich. Das Kurvenrad möchte ich nicht ausbauen, gibt es eventuell eine Methode eine Reinigung und Schmierung (falls nötig an dieser Stelle) trotzdem durchzufûhren?


    Fûr Tipps und Hilfe bin ich sehr dankbar :)



    Viele Grüße

    André

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  • Hi André,


    wenn der Tonarm zurückschwenkt und sich auf der Stütze ablegt, ist die Abschaltmechanik aus dem Spiel.

    161 und 162 sind die üblichen Verdächtigen, wenn die Platte nach dem Ende immer wieder neu startet.


    Hast Du die Schenkelfeder (SM #187) unter dem langen Schaltarm (#188) wieder richtig eingehängt?

    Auf der Unterseite des Schaltarms ist ein kleiner Winkel, dort wird das eine Ende der Feder eingehängt, das andere Ende stützt sich gegen einen Stift auf dem Chassis ab.


    Ich habe gerade auch einen 1229 auf dem Tisch, ein Dauerläufer, der immer wieder neu startet.

    Wenn das Kurvenrad raus habe, mache ich mal Fotos von der Lage der Schenkelfeder.

    Gruß


    Thorsten

  • Hallo Thorsten,

    ich habe gerade versucht, die Schenkelfeder (187) im Service Manual zu finden und dann mit meinen Erinnerungen an den zerlegten Schaltarm (188) in Einklang zu bringen - es ist mir nicht gelungen. Auf der Explosionszeichnung sieht die Schenkelfeder so aus als käme sie über die die Rillenachse, an so eine Feder kann ich mich nicht erinnern.


    Über Fotos freue ich mich, dann kann ich mir mehr darunter vorstellen. :/


    Ich glaube ich versuche morgen ein paar Bilder von dem Bereich zu machen, vielleicht fällt Dir ja etwas auf.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo,
    Problem ist, daß nicht alle 1229 diese Schenkelfeder besitzen.
    Irgendwann wurde diese als obsolet betrachtet.

    --

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo,

    grundsätzlich, muß sich der Schaltarm, in Grundstellung des 1229 (Kurzschließer offen),

    ganz leicht hin und herbewegen lassen.
    Hierbei kann man deutlich hören,

    wenn der Schaltkontakt im Anschlußkasten, öffnet und schließt.

    ---

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

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  • Hallo und einen schönen Sonntag,

    danke für die tollen Fotos und Erklärungen, also dieser 1229 hat die Schenkelfeder nicht mehr. Kein Wunder also, dass ich mich nicht an sie erinnern konnte.


    Der Schaltarm (188) lässt sich bei offenem Kurschließer leicht bewegen (mit ein wenig Zug durch die Feder am Geschwindigkeitsumschalter), man hört es deutlich klicken.


    Der Schaltarm besteht ja aus zwei Segmenten, die zusammengenietet sind, der linke Teil (Chassis umgedreht) ist im Winkel beweglich. Beim Zerlegen habe ich den Schaltarm herausgenommen und dabei festgestellt, dass die beiden Teile wie eine Einheit ziemlich festbackten. Durch sanftes Bewegen liessen sich beide Teile wieder etwas drehen, die Fläche um das gemietete Loch habe ich dann gereinigt und mit ein ganz klein wenig Öl versehen. Nun lässt sich der linke Teil des Schaltarms im Winkel ein wenig verändern und dann mit der Schraube rechts neben der Rillenachse fixieren. Durch Verändern des Winkels sitzt der Hebel (siehe Bild unten) weiter links oder rechts und das Kupferblech am linken Ende des Schaltarms sitzt dann etwas weiter oben (in Richtung Tonarm) bzw. unten. Vielleicht liegt hier der Hund begraben.


    Hier noch ein paar frisch gemachte Bilder


    Lustigerweise schaltet der Dreher meistens korrekt aus, aber leider nicht immer.


    Viele Grüße

    André

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  • Hallo nochmal,

    nun habe ich mit dem in Post #14 beschriebenen Winkel experimentiert. Zuerst so eingestellt, dass der Hebel am Schaltarm weitmöglichst links steht - kein Abschalten des Motors, Strobo leuchtet bei jedem der vielen Abschaltvorgänge, per Automatik und mittels Start-Stopphebel.


    Dann die Einstellung in kleinen Schritten in die andere Richtung geändert und getestet, nach noch zwei Anpassungen schaltet der Dreher jetzt bei jedem der ca. 20 Versuche korrekt aus. :) Ob das jetzt wirklich die Lösung für das Problem ist, wird wohl erst der Langzeittest zeigen.


    Jetzt möchte ich noch die Lifthöhe fûr den Automatikbetrieb einstellen, ist ein wenig knapp, besonders beim Wechseln.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,


    ich weiß jetzt nicht, ob das an der Ursache beteiligt ist, aber daran, dass (vermutlich) der Kipphebel 257 (auf deinem Bild Img-20210912-134138.jpg gut zu sehen) vorne gebogen ist kann ich mich nicht erinnern. Die Befestigung mit einer Schraube und einem Sicherungs-Ring scheint mir zweifelhaft. Je nach Stellung des Sicherungsrings würde sich ja der Abstand/ der Druck/ die Reibung zwischen dem Kipphebel und der Stellschiene 255 ändern. Das konnte womöglich den "Blinker-Effekt" erklären: geht - geht nicht - geht ...


    Ich leider gerade nicht nachschauen, aber vielleicht kann ja jemand anderer ein Bild beisteuern.

    Gruß


    Hubert

  • Hallo Hubert,

    danke für den Hinweis, den Kipphebel (257) habe ich nicht demontiert, da ich gelesen habe, dass die Einstellung des Schraubenbolzen (256) das Vierkantstück (274) verstellt und man dann eine Menge Spaß haben kann beim wieder richtig einstellen. Bei meinem zweiten 1229 ist der Kipphebel (257) auch vorn hochgebogen, daher gehe ich davon aus, das gehört so.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,


    schade, dass das kein Lösungsansatz war. Hat dein zweiter 1229 denn tatsächlich die gleiche Befestigung mit dem Sicherungsring?


    p.s.: deiner Signatur kann ich nur voll beipflichten! (Aber immer nur vernünftig zu sein, ist schon recht langweilig ;))

    Gruß


    Hubert

  • Hallo Hubert,

    ja ich habe gerade nach Bildern geschaut, die ich am Freitag gemacht habe, gleiche Befestigung. Wenn ich mich recht erinnere, dann sitzt der Kipphebel nicht sehr fest auf der Stellschiene drauf, die Sicherungsscheibe verhindert nur das der Hebel nach unten abfallen kann.


    Ich teste ja noch die Abschaltung, auf 33 1/3 funktioniert es bisher gut, bei 45 RPM läuft der Motor gern noch weiter nachdem sich der Tonarm auf der Halterung abgelegt hat. :/ Nutze ich den Start-Stopphebel dann scheint es zu funktionieren.


    Also noch nicht ganz gelöst das Problem...und weiter geht es :)


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo André,


    da ist natürlich - wie immer - guter Rat teuer. Wenn die Abschaltung bei der Geschwindigkeitseinstellung von 33 1/3 Umdrehungen funktioniert aber nicht bei 45 Umdrehungen, kann es wohl nicht an grundsätzlichen Fehlern (Abnutzungen am Kurvenrad etc.) liegen. Merkwürdig finde ich dabei auch, dass es bei weniger "Schwung" funktioniert.


    Ohne gerade einen weiteren konkreten Tipp zu haben, würde ich die Geschwindigkeitseinstellung selbst und die damit verbundenen Komponenten (Schienen) nochmal auf Auffälligkeiten (Verbiegungen?) prüfen. Auf den Schaltarm (188) hat ja Gernot schon hingewiesen. Greift da nicht auch die Schaltschiene (167) ein. (Ich sitze gerade nicht vor dem "lebenden" Objekt, sondern nur vor der Service-Anleitung.)

    Gruß


    Hubert

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