dual 721 extreme zisch Laute bzw Verzerrungen gegen Ende der Platte

  • Hi Forum,


    seit einiger Zeit neigt mein geliebter 721 dazu gegen Ende der Platten extrem zu Verzerren.


    System ist ein M95 mit Jico HE Nadel (ca 15 std gelaufen)
    Auflagekraft mit Waage auf 1.2g eingestellt
    Antiskating, naja, so in etwa auf 1,5 eingestellt


    Hat das eventuell etwas mit dem Tonarmlager zu tun, gibt es hierfür Einstellmöglichkeiten?


    Am System kann es nicht liegen, habe auch ein M20e mit guter Nadel, da zischts auch.


    Danke für eure Hilfe :)


    Grüße


    Felix

    [i]Dual 505-3 - Ortofon Vinylmaster Red
    Dual 1019 - Shure m75EM
    Dual 721 - Shure V15III

  • Hallo Felix,
    ich glaube nicht, dass es etwas mit den Tonarmlagern zu tun hat. Die gehen ja nicht einfach so kaputt. Es sei denn, mit dem Tonarm wäre jemand sehr grob umgegangen. Ich vermute eher, dass dein Problem mit der Liftbetätigung zu tun hat.
    Untersuche mal, ob sich die Liftkappe beim normalen Abspielvorgang weit genug unter den Tonarm zurückzieht. Falls nicht, wird die horizontale Bewegung des Tonarm gehemmt und es kommt zuerst zu starken Verzerrungen bzw. Hängenbleiben der Nadel. Im übrigen werden dabei Nadel, System und Schallplatte extrem belastet. Mach für Versuche ein billiges System mit alter Nadel drauf und teste mit einer Flohmarktplatte.
    Eventuell reicht es, die Lifthöhe etwas herunter zu stellen, mit dem dafür vorgesehenen Knopf oben auf der Platine.
    Falls nicht, muss die Platine aus der Zarge raus um herauszufinden, was die Horizontalbewegung des Tonarms hemmt.


    Gruss
    Richard


    P.S. Es gibt Einstellmöglichkeiten für die Tonarmlager, nämlich für das Lagerspiel. Wenn das zu gering ist oder gleich Null, entsteht eine höhere Lagerreibung und es entstehen die von dir beschriebenen Probleme. Ich sehe aber keinen Grund, an den Lagern zu arbeiten, wenn dein 721 bisher einwandfrei funktioniert hat. Du kannst das Lagerspiel mit der Hand prüfen, es muss so gerade eben wahrnehmbar sein, wenn du die bewegten Teile vorsichtig gegeneinander bewegst.

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Schmolz ()

  • Wenn die Tonarmhöhe verstellt wurde, kann dies einen nicht ganz frei beweglichen Tonarm zur Folge haben. Entsprechend der Bedienungsanleitung daher einmal bei verriegeltem Tonarm den Automatikstart auslösen.

    Gruß,

    Michael



  • Hallo,


    ebenfalls die Tonarmhöhe gegebenenfalls korrigieren.


    Der Tonarm muss frei laufen, sprich Auflagekraft auf 0 und AS auf ca. 1 vom Teller Richtung Stütze laufen, sonst sitzts irgendwo, meist Stellhülse oder Lift.


    Ich habe es ausser bei äusserst groben Umgang nie erlebt, dass die Lager falsch standen. Man weiß zwar nie, wer vorher an einem Dreher gearbeitet oder rumgemurxt hat - aber davor scheinen selbst die mit 2 linken Händen, 10 Daumen und Pech beim Denken doch zurückzuschrecken.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Steht denn die Nadel richtig, oder hat sie evtl. ab Werk eine Schiefstellung?
    Edit: sorry, hab das mit der M20 überlesen... also Blödsinn

    Gruß Markus

  • Hallo Felix


    Aus meiner Sicht ist der AS-Wert mit 1.5 zu hoch. Bei scharfen (Multifacetten-)Schliffen - und zu einem solchen zähle ich auch bereits den HE-Schliff - meine ich mal gelernt zu haben, dass der Antiskaing-Wert in etwa dem Wert Auflagekraft mal 0.7 entspricht. Ich würde also bei einer Auflagekraft von 1.2 das Antiskating auf etwa 0.9 bis 1.0 einstellen.


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

  • Bei scharfen (Multifacetten-)Schliffen - und zu einem solchen zähle ich auch bereits den HE-Schliff - meine ich mal gelernt zu haben, dass der Antiskaing-Wert in etwa dem Wert Auflagekraft mal 0.7 entspricht.

    Hallo Manuel,


    das kann man in den Weite des Internet immer wieder mal nachlesen. Ist aber falsch ;) .


    "Schärfere" Schliffe erzeugen höhere Skatingkräfte. Beim Dual wäre in diesem Falle (HE-Schliff), am ehesten die CD4-Skala des Dual 721 passend und dort den Einstellwert entsprechend der Auflagekraft zu wählen.


    Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese Einstellung für die geschilderten Verzerrungen ursächlich ist.


    Gruß Alfred

  • Moin Allen hier Lesenden!

    . . . meine ich mal gelernt zu haben, dass der Antiskaing-Wert in etwa dem Wert Auflagekraft mal 0.7 entspricht . . .

    Dies habe ich auch bei anderen Quellen in etwa so bisher gelesen/gefunden. - Schärferer Schliff Antiskating kleinerer Wert als Auflagekraftwert. :/

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

    Höre Musik (Stand September 2022) unten im kleinen Musikzimmer mit:
    Dual 731Q -Tonarm-Umbau + Goldring G1020 - Dual 731Q + AT VM95 ML - Technics SL-7+ EPC-P 202C - Kenwood KD-5100 + Yamaha MC 9 oder über:
    18er Spulen mit AKAI GX-270D oder CD über Yamaha CDX-590 oder MC über Yamaha KX-480 oder PC mit einer Creative SB X-Fi
    mittels
    Yamaha RX-570 mit Dynaudio Contour I MK II und/oder ACOUSTIC ENERGY AEGIS Model 1

  • Moin Alfred!


    Ohh . . . da kann man mal wieder sehen, dass eine dauernde Wiederholung an diversen Stellen irgendwann mal dazu führt, dass man es als wahr verinnerlicht. :thumbdown:


    Bin mal gerade schnell zum 1249er geeilt und siehe da, die eingestellte Antiskatingkraft bei dem Wert 1 ist ist bei Rundnadel am kleinsten, wird dann höher bei der Elipse und bei der CD 4 Einstellung (setze ich mal für scharfen Schliff) ist sie am höchsten. 8o
    Daraus schließe ich, dass als Anhalt bei diesem Dreher Auflagekraft = Antiskating (zur Grobeinstellung!?) ja dann passt, weil beim scharfen Schliff in der Skala ja bereits der höhere benötigte Wert von DUAL schon vorgesehen wurde. :thumbup:


    Nachtrag zur Skala 1249:
    Bei CD 4 der Wert 1 ergibt bei der Elipse den angezeigten Wert ca. 1,15 und bei der Rundnadel ca. 1,3 :!:

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

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  • Moin Allen aber insbeondere Markus!


    Nicht gemessen sondern abgelesen auf der am 1249er vorhandenen Einstellscala. :thumbup:
    Bei Wert (von rechts nach links!) CD 4 von 2 ergibt sich bei Elipse der Wert von ca. 2,3 und bei Rundnadel von ca. 2,5


    Hier Bild bei CD 4 Wert 1:

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

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  • Ok, danke, wirklich aufschlussreich.
    Habe nur 7er mit Einstellscheibe, da ist das so nicht zu erkennen.

    Gruß Markus

  • Moin Markus!


    Da kann man aber wohl ganz sicher davon ausgehen, dass diese Skating-Zusammenhänge von DUAL natürlich auch dort berücksichtigt sind. ;)
    Stellst du auf der dortigen CD 4 Scala (hier am Bild eines 731Q) also den Wert 1 ein, dann wird die wirkende Kraft auch dort um wohl ca. 30% höher ausfallen als ob man den Wert 1 bei der Rundnadel einstellt. 8)


    "Schärfere" Schliffe erzeugen höhere Skatingkräfte. Beim Dual wäre in diesem Falle (HE-Schliff), am ehesten die CD4-Skala des Dual 721 passend und dort den Einstellwert entsprechend der Auflagekraft zu wählen.


    Mein heutiges Fazit gem. Alfred und der Anzeige am 1249er wäre daher:


    Habe ich einen Dreher mit nur einer Skatinganzeige und gehe dann davon aus das die für eine Rundnadel ist, dann müsste ich für eine Elipse ca. 15% und für einen scharfen Schliff co ca. 25-30% die Skatingkraft höher einstellen wie das Auflagegewicht!? :whistling: ODER? :/

    Mit Gruß Dietmar M. aus W.

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    2 Mal editiert, zuletzt von didi-aus-w ()

  • Dass die Skatingkraft bei CD 4 auch an den Siebenern größer ist, steht ja außer Frage und war auch bekannt. Aber so einen schönen Vergleich wie am 1249 stellt die Einstellscheibe leider nicht parat. Im Prinzip werden die Werte zwischen 1249 und z.B. 701 wohl vergleichbar, aber ich weiß nicht, ob die Federkraft linear auf die Verstellung reagiert oder z.B. logarithmisch. Dann könnten die Unterschiede durchaus größer sein.

    Gruß Markus

  • Im Prinzip werden die Werte zwischen 1249 und z.B. 701 wohl vergleichbar, aber ich weiß nicht, ob die Federkraft linear auf die Verstellung reagiert oder z.B. logarithmisch. Dann könnten die Unterschiede durchaus größer sein.

    Da hat Dual bei den verschiedenen Modellen nichts Neues erfunden. Die Modelle mit dem 221mm langen Tonarnarm ab 1229 auf der großen Platine haben letztlich alle den gleichen Antiskatingmechanismus. Gleiche Skatingfeder, gleiche Geometrie des Skatinghebels. Nur wurde das Design insbeondere das "Front End" je nach Modell etwas angepasst :thumbup: .


    Am 1229 hat Dual wohl auch einige Grundsatzuntersuchungen für diese Tonarmgeometrie durchgeführt, siehe hier:


    Gruß Alfred

  • Schöne Grafik, danke dafür.
    Ich bin ja keine Mathematiker, aber ganz linear ist die Zunahme ja nicht. Und dass die Compliance auch eine Rolle spielt, macht die Sache ja nicht einfacher ;)

    Gruß Markus

  • Hallo Markus,


    linear sind auch die Skalen der Antiskatingeinrichtungen nicht. Der Verlauf wurde ja aus den Messungen gewonnen ;) .


    Bei der Compliance im Textfeld vom Diagramm geht es um die ganz rechte Skala. Diese Skala gibt das Maß der Nadelauslenkung bei einer bestimmten Skatingkraft an. Diese ist natürlich abhängig von der Steife der Nadelaufhängung. In diesem Falle gelten die Werte dieser Skala für eine Compliance von 25.


    Die Werte im Hauptdiagramm sind nicht von der Compliance abhängig.


    Gruß Alfred


    P.S. Sorry für etwas offtopic. Das Thema sind ja die Verzerrungen beim Plattenspieler von Felix.

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