Dual 714q läuft ungleichmäßig

  • Guten Morgen,


    ich bin Besitzer eines Dual 714q. Leider läuft der Plattenteller ungleichmäßig, die Drehzahl schwankt. Er läuft etwas schneller, anschließend wieder etwas langsamer.
    Dieser Bereich - schneller, langsamer - macht optisch am Stroboskop etwa 1 cm aus. Das ist natürlich hörbar.
    Den Motor hatte ich zerlegt, geölt und anschließend wieder zusammengebaut. Keine Laufgeräusche / Reibung hörbar.
    Was könnte das Problem sonst noch sein?


    Dankeschön!


    Bernd

  • Hi,


    ist das Phänomen auf beiden Geschwindigkeiten?


    Kann sein das die Pitchpotis oxidiert sind aber auch dir Trimmer auf der Platine.


    Ist es auch im Quarz Modus?


    LG


    Ingo

    LG Ingo aus dem Ruhrpott



    Verstärker: Dual CV 1600


    Dreher: Dual CS 741q, Dual CS 714q, Dual CS 5000, Dual Cs 750-1, Dual 491A RC, Dual CS 721, Mitsubishi LT-5V, Technics 1210 MK 2,


    Tonbänder: AKAI GX 620,


    Tape: DUAL C 819


    Kompaktanlage ITT HC 7091

  • Hallo Ingo,n


    dankeschön für Deine Antwort.


    Es ist in beiden Modi.


    Wenn man den Plattenteller abnimmt, sieht man, dass sich die Achse ruckhaft dreht. Immer ein Stück weiter. Mit Plattenteller ist es aufgrund der Masse deutlich weniger....wie beschrieben. Ohne Plattenteller könnte es an der Regelung der Drehzahl liegen. Motor dreht hoch....aufgrund des fehlenden Tellers zu hoch....überschwingt und wird gebremst.
    Jedenfalls schwingt er auch mit Teller, zwar deutlich weniger, aber hör- und sichtbar.


    Gruß
    Bernd

  • Hi Bernd !

    Wenn man den Plattenteller abnimmt, sieht man, dass sich die Achse ruckhaft dreht. Immer ein Stück weiter.

    Das sollte er nicht.
    Die "großen EDS" drehen auch ohne Teller absolut gleichmäßig. Oder sollten es zumindest.


    Da liegt der Verdacht nahe, daß es einen der Leistungstransistoren (Spulentreiber) zerschossen hat oder daß es Kontaktprobleme zum Motor gibt.


    Dazu würde ich die Platine mal abbauen und die Kontaktstifte zum Board sowie die Lötstellen an den BD135 kontollieren. Ggf. die Transis vom Kühlkörper abnehmen und die dahinter liegende Isolierscheibe prüfen. Oft sind die Dinger beschädigt und der Transistor bekommt über seine Kühlfläche leitenden Kontakt zum Kühlkörper (der auf Masse liegt).


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Dankeschön....ich werde mal die Eingangs- und Ausgangsspannungen der Transistoren im Betrieb messen. Auch die Verbindung zu den Spulen.
    Die 4 Spulen des Motors sind ohmisch gesehen in Ordnung. Alle gleich.....etwa 55 Ohm.
    Das Rucken könnte wirklich auf ein fehlendes, komplettes Drehfeld hindeuten.


    Da fällt mir gerade ein....Ohne Generatorscheibe dreht der Motor zwar schnell, aber offensichtlich gleichmäßig, wobei die Frage besteht, ob man das bei der hohen Drehzahl beurteilen kann.

  • Bei mir wars "nur" der Umschalter Quarz/Pitch der unregelmässig hin und her geschaltet hat, daher die Schwankungen.

    Gruß,
    Daniel


    DUAL 714Q + Fosi Box X2 an Teufel Boomster
    Philips AF 887 Mark II + Grundig R2000 an Acron 600B
    DUAL 1226 in SABA 8760 an Acron 600B







  • Die "großen EDS" drehen auch ohne Teller absolut gleichmäßig. Oder sollten es zumindest.

    Hallo Peter,


    das ist aber eine Frage der Definition von gleichmäßig ;) . Die EDS920 und 930 ruckeln durchaus alle ohne Tellermasse. Als absolut gleichmäßig würde ich das nicht bezeichnen. Der EDS900 ruckelt ohne Teller etwas weniger und der EDS1000er noch etwas weniger, weil sie mit der Subtellerkonstruktion halt etwas mehr Eigenmasse am Motorläufer selber haben.


    Insofern wäre meine Frage an Bernd, das "ruckhaft" etwas genauer zu definieren. Wenn er richtig hochbeschleunigt und wieder fast stehen bleibt, ist das zumindest bei einem 714er ungewöhnlich.


    Einen kompletten Ausfall eines Spulenstranges kann man übrigens durch Anhalten des Tellers in verschiedenen Winkelstellungen feststellen. Da müsste es im Falle eines toten Spulenstranges eine Position geben, wo der Teller nicht mehr von selbst anläuft.


    Gruß Alfred

  • Hi !

    Da fällt mir gerade ein....Ohne Generatorscheibe dreht der Motor zwar schnell, aber offensichtlich gleichmäßig, wobei die Frage besteht, ob man das bei der hohen Drehzahl beurteilen kann.

    Nein, kann man nicht, weil da immer Vollgas gegeben wird.


    Wenn aber zum Beispiel ein Transi hinten durch eine defekte Isolierscheibe mit dem Kühlkörper Kontakt hat, liegt der Kollektor auf Masse. Auf der Spule kriegt der Motor dann sozusagen Dauerstrom und versucht, ruckartig hochzudrehen. Und die anderen drei versuchen, durch Gaswegnehmen wieder die Drehzahl auszuregeln. Klappt aber nicht, da die Spule mit Dauerstrom mindestens viermal pro Umdrehung als Störfaktor wirkt.


    Meistens haut es den Transi dann über kurz oder lang aus der Kurve. Daher meine Empfehlung, die vier Spulentreiber und den Stromregler (T9005) mal auszulöten, einzeln zu prüfen und auch die Isolierscheiben zu checken bzw. den Widerstand jedes Transis am mittleren Beinchen (Kollektor) gegen Masse zu prüfen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Guten Morgen,


    also erst einmal ein großes "Danke" für die vielen Tipps!
    Ich hatte mich gestern hingesetzt und die Fehler gesucht.


    Als Erstes hatte der Motor ein mechanisches Problem, das ich bereits im Vorfeld gelöst hatte.
    Ich hatte ihn zerlegt, gereinigt und leicht geölt wieder zusammen gebaut.


    Als Zweites hatte ein Transistor (T9002) am Kollektor einen Masseschluss, was zum vorigen Fehler führte, den "Wacholder" beschrieb.
    Eine Spule wird dauernd bestromt und die Regelung versucht es auszugleichen. Das führte zum Rucken.


    Als Drittes hatte der Kondensator C9202 am Eingangsverstärker der ist-Frequenz eine kalte Lötstelle und lieferte somit Teilweise keine Ist-Frequenz des Motors mehr. Die Folge: Er drehte manchmal ungeregelt hoch.


    Nach mehrstündigen Tests läuft der Plattenspieler nun einwandfrei.

  • Das Thema ist zwar Recht alt, beschreibt aber das Problem meines 714. Sobald der Dreher nach ca. 5 min. warm gelaufen ist, fängt er an zu "Eiern", was auch optisch am Stroboskop abzulesen ist. Habe die fünf BD135 Transistoren ausgelötet. Die Isolierscheiben waren / sind in Ordnung. Gemessen zwischen Kollektor und Base kommt bei allen Fünfen ein etwa gleicher Widerstand. Auf 45 Geschwindigkeit läuft der 714 ohnehin zu langsam. Mit RPM Speed gemessen zwischen 43,8 und 44,3. Die Zarge (Pitchpoti) ist nicht angeschlossen. Wenn ich zurück auf 33 umschaltet fängt sich der 714 und läuft wieder ein ganzes Stück "normal" bis er wieder kein Bock mehr hat und das Eiern wiederholt.


    Für nützliche Tipps bin ich offen.


    Vielen lieben Dank.


    Edit: Wenn der Tonarm angehoben ist, kann man das Schwung geben um loszueiern auch hören. Es macht ein Geräusch, als würde jemand bewusst den Teller anschieben. Dann dreht er nen Millisekunde zu schnell, läuft kurz normal und das Geräusch folgt erneut.


    Edit 2: Wenn der Motor des 714 ohne Teller dreht, hört man auch das Geräusch. Ist kein schleifen oder so. Eher ein rythmisches anschieben. Wenn man die Motorachse ohne Strom von Hand dreht, ist alles absolut geräuschlos.

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  • Es scheint, dass ich es hinbekommen habe. Genau wird sich das wohl erst mit einem Dauertest zeigen. Ich habe alle kritischen Kondensatoren auf allen Modulen gewechselt, inkl. der Tantalperlen und der kleinen schwarzen 22 und 100nF Kondensatoren. Selbst die Gleichrichterdioden mussten dran glauben, weil dessen Beinchen kohlrabenschwarz angelaufen waren.


    Den Motor habe ich Mal geöffnet. Grundsätzlich lief der aber absolut Geräuschfrei, bis auf dieses rythmisches "Anschubsgeräusch". Warum habe ich also den Motor geöffnet. Was mir auffiel war, dass sobald ich auf 45 schaltet der Teller zu langsam drehte. Nochmal den Umschalter von 33 auf 45 und schon lief der Teller wieder konstant. Reproduzieren konnte ich das auch, in dem ich den Teller leicht mit dem Finger einbremste. Sobald ich das tat, Dreher der Teller wieder zu langsam.


    Beim Motoröffnen habe ich auch gleich die Tachospule, die Motorspulen und die Lötverbindung des Hallgebers durchgemessen. Alles im grünen Bereich.


    Jetzt dreht der Dreher lautlos seine Runden. Ist ja schließlich Nachtzeit... Immer wenn ich den Teller Versuche mit der Hand einzubremsen, regelt die Quarzsteuerung sofort wieder zurück auf die richtige Geschwindigkeit ohne dabei auch nur einen Mucks von sich zu geben. Umschalten von 33 auf 45 und zurück läuft nunmehr prima. Es kein nochmalige Bestätigung des Umschalters von Nöten.


    Bis jetzt.....

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  • Es folgt....



    Den 714 habe ich bei 33 nunmehr im Griff. Dreher läuft stabil durch ohne zu Eiern. Das einzige was jetzt noch ein Schönheitsfehler ist, sobald ich einmalig auf 45 umschalte läuft der 714 stabil zu langsam. Nämlich nur mit 44,3. Das kann man auch am Strobo sehen. Wenn man dann noch einmal kurz mit dem Drehschalter von 45 zurück auf 33 und zurück auf 45 schaltet, fängt sich der Dreher bei einer stabilen Drehzahl, so wie es das Strobo vorsieht.


    Warum? Woran kann das liegen?


    Achja.... die offenen Marquardt-Schalter würde selbstverständlich mit Schleifpapier und Glasfaserradierer gereinigt. Der Pitchpoti bei 45 wurde ersetzt, weil er keine Reaktion zeigte.

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  • Hallo,

    habe versucht mitzudenken, haben die 44,3Hz was mit der Position des 45er Pitchpotis zu tun? Kannst Du in besagtem Zustand die Geschwindigkeit mit dem Pitchpoti ändern?

    Das Einzige was ich erkennen kann ist dass der Geschwindigkeitsumschalter zwei Dinge umschaltet. Vielleicht ist er der Wackelkandidat?

    HG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • Hi !

    Das Einzige was ich erkennen kann ist dass der Geschwindigkeitsumschalter zwei Dinge umschaltet. Vielleicht ist er der Wackelkandidat?

    Jein.


    Er wechselt die beiden Pitchpotis und *öffnet* für 45 eine Verbindung in einem 2. Schalterteil, der einen Logikpegel ändert, mit dem der andere Zeitbezug für 33 upm abgeschaltet wird. Für 33 werden am Schalterpanel die Pins B (+5V) und A (Eingang Logik) verbunden.

    Damit wird gleichzeitig die Oszillatorfrequenz über die Dioden D9301 - D9304 umprogrammiert.


    Das erklärt aber nicht das seltsame Verhalten, daß die Geschwindigkeit beim ersten Umschalten zu niedrig ist und dann beim erneuten Hin- und Herschalten auf den richtigen Wert geht. Die Pitchpotis spielen im Quarz-Modus keine Rolle, die Geschwindigkeit des Motors wird dann ausschließlich über die Grundfrequenzen des Oszillators bestimmt. Das Pitching ist eine Art variabler Reset über einen gewissen Bereich, bei dem das Signal zum Zurücksetzen früher oder später in Bezug zum Grund-Timing ausgelöst wird.

    Und der Schalter ist entweder offen oder geschlossen. Dann liegt an einem Teil der Schaltung entweder ein "L"-Signal (45) oder ein "H"-Signal (33).


    Ich wüßte so auf Anhieb nichts, was einen derartigen Effekt verursachen könnte, außer ggf. einem Bauteiledefekt bei den Logik-ICs oder Probleme mit den Lötstellen. Vielleicht.



    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen lieben Dank. Ich habe zu diesem Effekt auch ein Video. Ich Versuche es mal hochzuladen. Das seltsame an diesem Effekt. Er tritt erst bei Betriebstemperatur auf. Starte in den Dreher in kalten Zustand, kommt es nicht zu diesem "Problem". Erst wenn er warmgelaufen ist.


    Hier geht's zum Video. Die musikalische Untermalung bitte ich zu verzeihen. Sind meine Testplatten beim Plattenspieler auf Vordermann bringen.


    Gruß Quincy

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  • haben die 44,3Hz was mit der Position des 45er Pitchpotis zu tun? Kannst Du in besagtem Zustand die Geschwindigkeit mit dem Pitchpoti ändern?

    Ich bin hartnäckig an der Stelle...

    Würde mich einfach interessieren. Und ich würde noch mit beiden Potis spielen.

    Es kommt mir halt so vor als ob er in den Pitchmodus kippt, warum auch immer.

    LG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • Hi !

    Es kommt mir halt so vor als ob er in den Pitchmodus kippt, warum auch immer.

    In dem Fall würde ich mir den Pitchschalter nochmal vornehmen.


    Das ist ja ein Schalter, wo beide Kontakte genutzt werden, nicht nur der Arbeitsstromkontakt. Wenn er in "Off"-Stellung nicht richtig schließt, geht die Elektronik in den Pitchmode, zeigt es aber an der LED-Kette nicht an, weil deren Schalter dann auch noch nicht geschlossen ist.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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