ÖL! ÖL! ÖL! (ALTBEITRAG, nicht mehr verwendbar)

  • Hat das schon Jemand getestet?
    Lässt sich das Öl tatsächlich ohne Montage einfach von oben "in alle Liftsysteme spritzen"? (z.B. einen 1229 oder 604)


    Danke euch
    Lukas

    imho nein, man kommt nicht dazu...damit es "runterrinnt" müsste es wohl dünnflüssiger sein, aber dann hat es wiederum keine funktion.


    romme

  • Da ich kein "Kaputt-Schmieren" riskieren will - hoffentlich findet sich ein Dualisti, der gegen Entschädigung
    in Form von Bier und Musik meine 1229 und 604 (Rhein-Main Gebiet) entplumpst.

  • Hallo Lukas,


    das Liftdämpferöl lässt sich wohl nur nach Demontage des Tonarmlifts einbringen. Bei den anderen Ölen und Fetten, die ich und Andere im Thread genannt habe(n), kommt es auf die Schmierstelle an. Die findet man mitsamt den von Dual verwendeten Schmierstoffen in deren Schmierplänen und dort kannst du die hier genannten Öle und Fette benutzen. Sparsamer Umgang schadet hierbei nicht, damit nicht am Ende die Zarge in Öl schwimmt.
    LG



    Robert

  • Danke für die Info.
    Bleibt noch die Hürde des Aus- und Einbaus des Liftes zum schmieren...mit dem Risiko eines "Kaputt-Reparierens".


    Kann Dein Öl "von oben" ohne Montage verabreicht werden?

    Nicht optimal, aber geht. Du musst aber von oben und von unten ran. Dann den Bolzen in der höchst - und tiefstmöglichen Stellung an den Enden einschmieren. Kann reichen, besser wäre es jedoch, den Bolzen auszubauen.


    Theoretisch könnte man das Öl auch mit einer Kanüle in den Spalt um den Bolzen herum spritzen, allerdings ist das Öl so extrem zäh, dass es wahrscheinlich nicht klappt. Wer nicht weiß, dass es ein Öl ist, würde es eher für Fett halten.

  • Hallo Jungs;


    heute habe ich das RENEP CGLP68 (~ Renotac 342) mit einer Spritze umgefüllt und dabei eine Nadel (D = 0,9 mm) benutzt. Das ist schon eine recht dicke Nadel, aaaaber: Spritze mit Nadel aufziehen konnte man schon vergessen, trotzdem das RENEP relativ dünn ist - deutlich dünner, als ein Motoröl. Das Befüllen - je 3ml - dauerte dann auch je Flascherl ca. 45 Sekunden bis 1 Minute (v.A. ab der 20. Flasche ;) wegen allmählich dicker Daumen...). Also: mit Kanüle diese dicke Silikonpampe in den Lift einfüllen, na, das könnte zur Lebensaufgabe werden, denn das Zeug erinnert doch schon fast an ein Gelee...


    ---


    Derzeit auch hier zu bekommen sind Steuerpimpel und Liftöl: revisound - bei Iihbäh!

  • Naja, Aufziehen und Leeren der Spritze sind schon nur mäßig vergleichbar, Vakuum geht halt nur bis 1 Bar, Überdruck bis zum Bersten der Spritze (geschätzt über 20 Bar). Aber dass es mindestens sehr anstrengend wird, das Öl durch die Kanüle zu jagen, stimmt.

  • Bleibt noch die Hürde des Aus- und Einbaus des Liftes zum schmieren...mit dem Risiko eines "Kaputt-Reparierens".
    ...Da ich kein "Kaputt-Schmieren" riskieren will - hoffentlich findet sich ein Dualisti, der gegen Entschädigung
    in Form von Bier und Musik meine 1229 und 604 (Rhein-Main Gebiet) entplumpst.

    ...da dieser Thread sowieso gerade zershreddert wird,- ich habe bisher einen 606 entplumpst, einen 1229 (mit pochendem Herzen) und einen 1218 zuletzt.
    Mit ruhiger Hand und nicht mal ebend nebenbei geht das!
    Der 1229 hiernach:
    http://www.dual-vinylfreund.de/plumpslift-warten.html
    Das ist eine sehr gute Step by Step Anleitung.
    Und bei Fragen zum 1229 mich anpingen!


    Das irgendwie OHNE Demontage zu schmieren ist Murks!


    Sorry Robert, aber dein Wunsch ist schon eine Seite vorher in die Dütten gegangen :whistling: .


    Lieben Gruß
    Lu ^^

    Grüße... Lutz alias Lu

    >>>Umarmungen am Tag<<<

    4x zum Überleben

    8x zum sich gut fühlen

    12x zum innerlichem Wachsen



  • Hi, danke für die gute Anleitung zum Entplumpsen.
    Vielleicht trau ich mich ja doch...


    Ups, sorry für das Zweckentfremden dieses Threads.

  • Hi Lu,


    ja, ich weiss - nunja; das ist eben das Übliche: da kommen irgendwelche Leute daher, die zwar wunderbar inputunfähig sind, aber dafür Alles das schreiben, was sie gerade zu denken glauben. Böser und treffender vermag ich's nicht auszudrücken... Immerhin pflege ich neue Informationen ganz am Anfang ein, wenn hier mal wieder ein neuer, guter Tipp oder Hinweis erfolgt ist - ausserdem verweise ich in meiner jeweiligen Antwort dann auf den Anfang dieses Threads, damit neue Leser nicht wie blöde suchen müssen. Vielleicht hilft das, Übersichtlichkeit zu wahren. Deinen Lünk in - Bezug auf den 1229 - finde ich aber nicht wirklich unpassend: ich schrob, was für Ersatzstoffe es gibt und bei manchen davon, wo es sie gibt - und du verweist auf eine Anwendung - passt doch! Damit hier auch etwas über ÖL steht:


    Das Renep CGLP68 =~ Renotac 342 ist eingetroffen, abgefüllt & etikettiert - 30 Fläschchen à 3ml sind dabei heraus gekommen. Jedenfalls darf ab jetzt bestellt werden. Modalitäten bitte per Konversationen!


    Und der file_walker, der geht sich jetzt 'n Bisschen schämen, seinen Tonarmlift ordentlich entplumpsen und dann isses gut :D


    Euch Beiden einen lieben Gruss



    Robert

  • Isoflex PDP 40: dieses Öl war von Klüber, wird jedoch nicht mehr produziert; einen unmittelbaren Ersatz mit gleichen Eigenschaften gibt es bei keinem Hersteller (ich habe hier eine Menge Gespräche geführt!!!). Selbst die nächst ähnlichen Öle sind chemisch/physikalisch noch oder wieder zu weit entfernt. Das einzige Öl, das nahe kommt, stammt auch von Klüber, ist Privatpersonen aber nicht zugänglich und heisst Isoflex PDP 48. Wer indes ein brauchbares Spindelöl entdeckt, darf gerne Bescheid geben - es wird dann an dieser Stelle mit Einkaufquelle eingefügt werden. Wer hiermit glücklich wird: in der Bucht gibt es derzeit Kleinmengen des Typs Isoflex PDP 65, das für Revox-Kapstane eingesetzt wird; bei Leica wird Isoflex PGP 38 eingesetzt - dort als "Kälteöl", wenngleich es aus derselben Produktfamilie stammt, wie die vorgenannten Sorten. Hier geht es zum Klüber-Datenblatt (Englisch): Isoflex.

    Hallo Robert,


    zum Thema PDP-Öl möchte ich noch ein paar ergänzende Anmerkungen machen.


    Klüber spricht bei den PDP-Typen selbst von "Speziallösungen für besonders tiefe Gebrauchstemperaturen" (siehe hier: http://www.klueber.com/ecomaXL…offe_fuer_Sinterlager.pdf , Seite 4 unten). Diese besondere Eigenschaft aber ist sicherlich nicht entscheidend gewesen für den Einsatz bei den Sinterlagern in Dual-Spielern ;) .


    Im von Dir im Eingangspost verlinkten alten Datenblatt von Klüber sind ja die verschiedenen PDP-Typen sehr schön mit ihren Eigenschaften gelistet. Besonders entscheidend ist der Viskositätswert (nicht der Viskositätsindex). Das PDP65 ist mit seiner mehr als 3x höheren Viskosität im relevanten Temperaturbereich sicherlich kein adäquter Ersatz. Das PDP48 kommt da den Werten des PDP40 schon deutlich näher. Noch näher kommt aber das PDP38 an die Viskositätswerte des PDP40 heran, wäre also der wohl beste Ersatz.


    Der unterschiedliche Viskositätsindex der Öle hat für die Anwendung in den Duals eher keine Bedeutung. Dieser beschreibt die Viskositätsänderung über den gesamten Temperatureinsatzbereich. Aber die Minustemperaturen können wir ja getrost ausklammern und der wohl für die Motoren relevante Bereich von 40-100°C ist im Datenblatt explizit angegeben.


    Sowohl PDP48 als auch PDP38 kann man durchaus im Handel bekommen. Allerdings ist das große Problem die Abnahme in relativ großen Gebinden. Ich nehme an der Anbieter des PDP65 auf Ebay hat diesen "Invest" einmal gemacht und kann nun bis an sein Lebensende dieses Öl in Kleinmengen anbieten .


    Gruß Alfred

  • Hallo Fred,


    in Bezug auf die Vergleichbarkeit der Isoflexe gab's schon mal eine interne Diskussion und da war man sich einig, dass der Viskositätsindex vernachlässigbar ist und es, wie du sagst, auf die Viskositäten bei genannten Temperaturen eher ankommt. Ich weiss, wieweit sich Isoflex PDP 38/40/48/65 in diesem Punkt unterscheiden, das steht ja in der Tabelle; mir (und Anderen) waren diese Unterschiede zu gross und wie du schon schreibst: die Mindestgebindegrösse (und der Preis) sind eine Nummer für sich. Genau deshalb bin ich noch einmal nach einer Alternative stöbern gegangen und wenn man davon den Liter zu 6,- €uro bekommen kann, stört das doch nicht wirklich, oder? Inzwischen habe ich das Datenblatt von Liqui Moly im Hauptbeitrag verlinkt, sodass Jeder selber vergleichen kann. Was übrigens diesen Ebayer betrifft: ich weiss, dass die 1-Liter-Dose um 270,- €uro kommt und bei den Preisen, die er für 3/5/10 ml davon aufruft, verdient der gar nicht schlecht dabei! Wenn sich allerdings unter den Dualisti verbreitet, dass ein HLP22-Öl genau den gewünschten Zweck erfüllt, dürfte der Mensch bei uns nicht mehr viel von dem Isoflex loswerden. Immerhin kostet die hundertfache Menge von Ersterem weniger, als dem seine "Höchstdosis" von 10 ml!
    Yo, nu! Für heute verbleibe ich mit besten Grüssen an dich



    Robert

  • Hallo,


    möglicherweise hilft die untere Tabelle beim Aufschlüsseln der unterschiedlichen Schmiermitteln. In der waagerechten Zeile findet ihr die Bezeichnung bzw. die Din.
    Senkrecht sind einige Hersteller mit den entsprechenden Produktnamen angegeben.
    Habe vor einigen Jahren neben einer Fettfabrik arbeiten dürfen. Ich meine mich erinnern zu können das der Hauptunterschied zwischen Schmieroel und Hydraulikoel die art der Besteuerung ist. Gut flutschen tuen die alle.



    SchmierölHydraulikölHydraulikölHydraulikölHydrauliköl
    Bezeichnung nach DIN 51 502 CLP 46 HLP 10 HLP 22
    HLPD 22
    HLP 46 HLPD 46 HLP 68 HLPD 68
    Bezeichnung nach
    ISO 11158,
    12925-1, 6743
    L-CKC 46 L-HM 10 L-HM 22 L-HM 46 L-HM 68
    Viskosität bei 40°C 46 10 22 46 68
    AGIP OSO 46
    Precis System Fluid 46
    OSO 10 OSO-D 22 OSO 46
    Precis System
    Fluid 46
    ARAL ARAL Vitam GF 46 ARAL Vitam DE 10 ARAL Vitam DE 22 ARAL Vitam
    DE 46
    ARAL Vitam
    GF 46
    ARAL Vitam
    DE 68
    ARAL Vitam
    GF 68
    AVIA AVIA Fluid
    RSL 46
    AVILUB Hydraulic DD 46
    AVIA Fluid
    RSL 10
    AVIA Fluid
    HLPD 10
    AVILUB Hydraulic DD 10
    AVIA Fluid RSL 22
    AVIA Fluid
    HLPD 22
    AVILUB Hydraulic DD 22
    AVIA Fluid
    RSL 46
    AVIA Fluid
    HLPD 46
    AVILUB Hydraulic DD 46
    BP BP Energol HLP 46 BP Energol
    HLP-HM 10
    BP Energol
    HLP 22
    BP Energol
    HLPD 22
    BP Energol HLP 46
    BP Energol
    HLPD 46
    BP Energol
    HLPD 68
    CASTROL Hyspin AWS
    46
    Hyspin SP 46
    Vario HDX 46
    Hyspin AWS
    10
    Hyspin SP 10
    Hyspin AWS
    22
    Hyspin SP 22
    Hydrauliköl
    HLPD 22 SF
    Hyspin AWS
    46
    Hyspin SP 46
    Hydrauliköl
    HLPD 46 SF
    Vario HDX 46
    Hyspin AWS 68
    EXXONMOBILE Nuto H 46 Nuto H 10 Nuto H 22
    HLPD-Öl 22
    Nuto H 46 HLPD-Öl 46 Nuto H 68
    FUCHS Renolin MR
    15 VG 46
    Renolin B 15
    VG 46
    Renolin B 3 Renolin MR 5
    VG 22 B
    Renolin B 5
    VG 22
    Renolin MR
    15 VG 46
    Renolin B 15
    VG 46
    Renolin MR
    20
    Renolin B 20
    GULF GULF Harmony 68 AW
    SchmierölHydraulikölHydraulikölHydraulikölHydrauliköl
    KLÜBER Klüberoil
    GEM 1-46 N
    Airpress 15 Lamora HLP 46 Lamora D 68
    PETROFER Isolubric VG 46 Isolubric VG 10 Isolubric VG
    22
    Isolubric VG
    22 D
    Isolubric VG
    46
    Isolubric VG
    46 D, zinkfrei
    Isolubric VG
    68
    Isolubric VG
    68 D
    TOTAL Azolla ZS 46 Azolla ZS 10 Azolla ZS 22 Azolla DZF 22 Azolla ZS 46 Azolla DZF 46 Azolla ZS 68 Azolla DZF 68
    ZELLER & GMELIN Divinol ICL
    ISO 46
    Divinol DHG
    ISO 46
    Divinol HLP
    ISO 10
    Divinol DHG
    ISO 10
    Divinol HLP
    ISO 22
    Divinol DHG
    ISO 22
    Divinol HLP
    ISO 46
    Divinol DHG
    ISO 46
    Divinol HLP
    ISO 68
    Divinol DHG
    ISO 68
  • Ich meine mich erinnern zu können das der Hauptunterschied zwischen Schmieroel und Hydraulikoel die art der Besteuerung ist

    Bei einigen Plattenspielern und Tonbandgeräten ist Hydrauliköl angegeben. So eine Liste hatte ich mal als PDF Datei bis meine Festplatte gestorben ist. Ich hab das schon häufiger geschrieben. Wenn man die Schmiermittel die verwendet wurden bei Tante Google eingibt dann kommen letztlich bei allen großen Herstellern Standardschmierstoffe heraus die heute noch im Programm sind oder durch entsprechende Nachfolgeprodukte ersetz wurden. Und die bekommt man fast an jeder Straßenecke. Ich will keinem was böses, aber einfach mal 5min suchen beherscht scheinbar keiner mehr oder es hat keiner Lust drauf. Bei meinem ersten suchen nach den Schmierstoffen hatte ich nach einer guten Stunde eine fast vollständige Liste der aktuel passenden Mittel zusammen. Meist hat man die hälfte davon daheim sei es vom Auto Fahrad oder Rasenmäher oder man kann sie um's eck in der nächsten Werkstatt oder Schlosserei für ein Taschengeld bekommen. Ich versteh den ganzen Hype der darum gemacht wird nicht so ganz. Aber wenn die Leute meinen das sie von wem auch immer in der kleinem Plastikspritze abgefüllt was besonderes bekommen dann sollen sie halt bezahlen. Wenn ich die Preise dafür auf ein 200l Faß hochrechne kann ich mir dafür ein kleines Häuschen kaufen und könnte endlich meine vielen Dreher aufstellen. Ich glaub in das Geschäft steig ich auch ein


    Wolfgang

  • Hallo "THCL",


    ich danke dir für diese ergänzende Tabelle; über ARAL Vitam bin ich bei meinen Recherchen auch schon mal gestolpert: das 22er, das 68er (geht für Renep und somit für Renotac 342, während das 100er für Renotac 343 geht). Die 22er Öle könnten Isoflex PDP 40 alle ersetzen, wenn das Molycote HLP 22 physikalisch nicht noch näher da heran käme. Mich hat's einfach gebissen, dass Klüber so abweisend, ignorant und inkooperativ gezeigt hat - da war mein Ehrgeiz geweckt, ohne deren Hilfe eine Lösung auf die Beine zu stellen. Mir sind im Zuge meiner Nachforschungen ähnliche Tabellen, wie die Deine in die Finger gefallen, doch dachte ich seinerzeit eher daran, es uns Dualisti bequem zu machen und eindeutige Ergebnisse zu bieten, weshalb ich keine solche Tabelle in den Thread eingebaut habe - eine Fehlentscheidung, die dank dir nun korrigiert ist.



    Hallo Wolfgang,


    das Stichwort ist "Standardschmierstoffe". Ich möchte wetten, dass Dual damals - nach entsprechenden Versuchen - nichts Anderes bei passendem Preis-Leistungsverhältnis für die jeweilige Anwendung eingesetzt hat. Ebenso bin ich mir sicher, dass diverse, natürlich passende Standardschmierstoffe auch heute noch eingesetzt werden können, um die Geräte zu warten und erhalten. Wenn es mein Wunsch gewesen wäre, nur eine grobe Richtung anzubieten, wäre dieser Thread völlig unnötig gewesen und die eine Stunde vielleicht nicht einmal intensiver Suche würde auch mir gereicht haben. Für mich war es spannend und interessant, mich etwas intensiver mit dem Thema zu befassen und anderen interessierten Dualdompteuren etwas bieten zu können, mit dem sich Etwas anfangen lässt. Es sollte nicht "Standard" sein. Wenn ich 'ne Corvette aus den 60ern fahre, kann ich natürlich billiges Baumarktöl in den Motor kippen, aber wer tut Sowas? Da giesse ich doch dann lieber ein wirklich geeignetes, vielleicht auch etwas teureres Motoröl hinein, damit die Kiste möglichst lange hält, oder? Klar: Jedem steht frei, seinen amerikanischen Traum mit Frittenfett zu fahren...


    Natürlich kann es sein, dass man wirklich etwas annähernd (!) Passendes in Keller oder Garage herum stehen hat oder irgendwo in seiner Nähe auftreiben kann und es ist auch nicht völlig unwahrscheinlich, dass leicht von den Spezifikationen abweichende Betriebsstoffe von den Bauteilen klaglos hingenommen werden, aber ich hätte im Unterbauch immer ein komisches Grimmen dabei - und andere Menschen eben auch. Es geht hier nicht darum - zumindest mir nicht - den Leuten ordentlich Geld für Mikromengen eines vermeintlichen Wundermittels abzunehmen oder ihnen solche Wundermittel aufzuschwatzen; praktisch gedacht verbraucht man doch im Verlauf von Jahrzehnten wirklich nur wenige Tropfen dieser Schmierstoffe und da wäre es blödsinnig, wenn sich jeder 'n Liter davon kaufte. Auf dieser gedanklichen Basis bot und biete ich z.B. den Renotac-Ersatz in Kleinstmenge zum Selbstkostenpreis an: Porto, Verpackung, Feierabend, denn dass mich das Öl nix gekostet hat, gebe ich so auch weiter (Ich hatte eine Probe dieses Öls von einem Hersteller gratis erhalten). Wenn dein Vorwurf mit der Geldmacherei mir galt, so war er jedenfalls ungerechtfertigt. Wenn du dich auf den Burschen beziehst, der Minimengen des PDP 68 bei Ebääh vertickt, bin ich hingegen an deiner Seite, obwohl ein Liter dieses Öls rund 250,- € netto beim Hersteller (Klüber) kostet. Wenn dieser Liter in Einzelmengen von 3 ml verhökert wird, ergibt das immerhin 333 Portionen und selbst bei 10 ml wären's noch 100 Stück. Das würde bedeuten, dass der Kerl den grössten Gewinn mit den kleinsten Fläschchen einfährt: brutto verdient er - ohne das, was er am Versand noch unnötigerweise aufschlägt - rund 1650 €uro minus 250,- €uro, die ihn das Öl kostet. Satte 1400 €uronen, ne!


    Und jetzt komm' ich:


    ich hatte es zwar vielleicht bereits irgendwo erwähnt, aber ich sage es hier gerne noch einmal: das Öl, das ich als Ersatz für Isoflex PDP 40 vorschlage, läuft unter der Bezeichnung "Hydrauliköl", was PDP 40 mit Sicherheit offiziell nicht war. Ich könnte mir indes denken, dass ebendieses Isoflex sich in einer Hydraulik bestimmt nicht "daneben benommen" haben würde - siehe die Spezifikationen in der von mir verlinkten Tabelle. Das Zeug ist nun einmal obsolet, aber eine Lösung ist gefunden und dabei nicht einmal teuer. Das sollte deinen Grimm doch zumindest ein Bisschen bedämpfen. Sei doch froh, dass wir nicht für alle Schmierstellen auf Biskin zurückgreifen müssen, weil die heutige(-n) Produktpalette(-n) so weit gefächert ist (sind), dass man Schmierstoffe finden kann, die den DualDrehern besonders gut schmecken!


    Jetzt aber die Frage: stösst es dir immer noch so sauer auf, dass es diesen Thread gibt? Wenn Einer eines der hier aufgeführten Schmiermittel kauft und es hier auch zum Selbstkostenpreis anbietet, ist das doch eine win-win-Situation für die Beteiligten, finde ich. Dass die Sache funktioniert, habe ich am eigenen Leibe erfahren - sowohl als Gebender, als auch als Nehmender (mir fehlte das Silikonöl für den Tonarmlift) und ich kann sicher sein, dass ich genau das Öl oder Fett in Gebrauch habe, das langfristig (!) in meinen Duals funktionieren wird. 'Reintun und vergessen. Ohne Darmgrimmen.


    Ich weiss nicht, ob diese Antwort auf deinen Beitrag aggressiv wirkt, hoffe aber, dass es nicht so ist, denn sie ist nicht so gemeint; plastisch sollte sie sein und ich hoffe, dass mir das gelungen ist. Nichtsdestotrotz ist es bereits arg spät und ich schliesse hier.


    An euch Beide freundliche Grüsse sendet



    Robert


  • Hallo Robert,


    ob die genannten Hydrauliköle ein wirklicher Ersatz für die PDP-Öle sind, wage ich zu bezweifeln. Nur weil die Viskosität übereinstimmt, sind die anderen Eigenschaften noch lange nicht vergleichbar. Da könnte ich auch das Nähmaschinenöl/Feinmechanikeröl vom Baumarkt als passenden Ersatz nehmen. Was ich übrigens auch schon gemacht habe :D .


    Bei den HLP22-Öl scheint es sich laut Produktbeschreibung um eine ganz andere chemische Zusammensetzung zu handeln. Auch der empfohlene Einsatzbereich ähnelt dem der PDP-Öle gar nicht.


    Zudem existiert ein Preisunterschied von Faktor 50! zwischen z.B. PDP38 und HLP22, der mir eine Gleichwertigkeit etwas unwahrscheinlich erscheinen lässt. Einen so eklatanten Preisunterschied können Hersteller von Ölen garantiert nicht leisten, wenn sie ihr Produkt verkaufen wollen.


    Gruß Alfred

  • Bei allem Respekt für die Akribie und den vermutlich immensen Zeiteinsatz der Recherchen für die momentan parallel laufenden "Schmierthreads" empfinde ich die mittlerweile zumindest teilweise widersprüchlichen Aussagen und ellenlangen Abhandlungen für den "Dual-Anfänger" als eher verwirrend, sorry.


    JMTC

  • Alfred: Hmja, so ganz gefällt mir das mit HLP22 als Ersatz fürs PDP40 auch noch nicht, wenn die Zielsetzung ist, ein möglichst ähnliches, synthetisches Ester-Öl zu finden...



    Clemenzzzzzzzzz: Ach, im Grunde ist das so verwirrend nicht: Den Zweck der hinreichenden Schmierung erfüllen zweifelsohne diverse Alternativen, weswegen es auch entsprechend viele, durchaus valide Vorschläge gibt - aber mancher hätte seine Alternativen fürs gute Gefühl halt gern möglichst nah am jeweiligen Original.


    Und wirklich problematisch in letzterer Hinsicht ist eigentlich nur das elende PDP40, denn das ist halt schon ein recht spezielles Öl - und erschwerend hinzu kommt dann eben der Einsatz in Verbindung mit Sinterlagern, denn da hätte der Original-Freund dann halt schon am liebsten ein Ersatzöl, das sich mit eventuellen PDP40-Resten in den Poren der Sinter-Bronze möglichst gut verträgt.


    Alles andere ist eher unproblematisch, sowohl weil für den Original-Freund kein Mangel an entsprechend ähnlichen, aktuellen Alternativen besteht, als auch weil es an den meisten anderen Schmierstellen recht problemlos möglich ist, das Zeug praktisch rückstandslos wieder zu entfernen - zumindest wenn man nicht gerade was probiert hat, was von der Materialverträglichkeit her gar keine gute Idee war, oder etwas, das bekanntenmaßen eine Art Beschichtung hinterlässt, wie eben Öle und Fette mit MoS2...



    Robert: Sorry übrigens, hab's noch nicht zu Klüber geschafft. Mein Jahr 2016 war bislang eher mau, was meine Gesundheit respektive mein Nervenkostüm anbelangt (vor allem der stark angestiegene "Freizeitlärm" in der unmittelbaren Umgebung auch und gerade zu den Ruhezeiten geht mir echt an die Substanz...) - und entsprechend ist bisher wenig von dem passiert, was ich dieses Jahr schaffen oder wenigstens mal angreifen wollte...



    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Hallo Alfred,


    deine Einwände kann ich gut verstehen, aber ich habe mir nicht nur alleine Gedanken um die Sache gemacht. Als ich seinerzeit diverse sehr aufschlussreiche Gespräche mit dem Techniker der Firma Fuchs geführt habe (der sich seinerseits wegen mir u.A. auch mit Klüber auseinander gesetzt hat), hat er Infotechnisch in die vollen greifen können; die Datenbank von Fuchs ist riesig. Damals habe ich gelernt, dass Isoflex Öle so genannte Esterbasierte Öle sind. Diese Öle wurden wohl besonders dazu entwickelt, auch bei niedrigen Temperaturen recht dünnflüssig zu sein. So steht's zumindest in der über Google einsehbaren Patentschrift, in der solche Öle als Kältemittel und Hydrauliköle ausgewiesen werden; von Sinterlagern steht da gar nix drin. Auch der Fuchs-Techniker hatte seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Viskositätseigenschaften mancher Hydrauliköle an die der Isoflexe heran reichen und mir ein HLP 46 empfohlen (von dem ich eigentlich auch ein Pröbchen bekommen sollte, aber das hat sich leider zerschlagen). Dieses HLP 46 hatte in meinen Augen einen kleinen Makel: es war zu dickflüssig (seitens der dynamischen Viskositätswerte etwa wie PDP 68 für die Revox-Capstane, glaube ich).


    Du siehst, dass ich besonders auf die Viskosität ein Augenmerk gelegt habe (ja: auch auf andere Eigenschaften, wie Langlebigkeit und Materialverträglichkeit, zu der das Liqui Moly Datenblöd auf eine entsprechende Norm bei Kupfer verweist), die bei meinem Ölvorschlag zum Tragen kommt. Dieses ist, wie manche Esteröle auch, offiziell ein Hydrauliköl... und Klübers PDPs sind eben offiziell etwas Anderes. Ein Ölhersteller empfiehlt Einsatzbereiche, denn für Diese entwickelt er seine Öle; grundsätzlich - habe ich inzwischen gelernt - lassen sich Öle aber auch völlig unspezifisch einsetzen, wenn die "technischen Daten" stimmen.


    Kommen wir nun zum geplanten Einsatzzweck im Motorsinterlager (zumindest bei den Schnelläufern - nicht bei den Direkttrieblern). Sinterlager weisen i.d.R. einige Eigenheiten auf, die sie von Güssen und geschmiedeten Lagern unterscheiden: die Offenporigkeit. Wir haben - keine Fachbegriffe hier - also ein schwammartiges, mit Öl getränktes Material, in dem sich eine polierte Achse bewegt. Solange die still steht, befindet sich kaum Öl direkt in der Lagerstelle, doch mit Bewegungsbeginn wird das gespeicherte Öl aus den Kavitäten des Lagers und somit zwischen Lagerwerkstoff und Achse gesaugt, bis sich ein trennender Ölfilm aufgebaut hat. Der ist zwar sehr dünn, trägt aber die beaufschlagte, seitliche Last. Dazu ist es aber nötig, dass unser Öl die richtige dynamische Viskosität besitzt - ansonsten wird der Film zu dünn, oder das Öl tritt aus dem Lager aus (man muss dann unnötig oft nachschmieren), bzw. bei erneutem Stillstand gar nicht erst (wieder) in die Poren ein. Bei diesen technischen Zusammenhängen wirst du nachvollziehen können, weshalb die Viskosität eines Schmierstoffs in diesem Einsatzgebiet oberste Priorität hat. Sehr erfreulich ist, dass das HLP22 ebenfalls mit Langlebigkeit und guter Materialverträglichkeit glänzt. Der insgesamt betrachtete, eventuelle chemische Unterschied dürfte bei der Wirkung gar nicht so sehr ins Gewicht fallen und ich kann mir vorstellen, dass dual auch HLP22 eingesetzt haben würde, wenn gut verfügbar. Der hohe Preisunterschied erklärt sich mir dadurch, dass Esteröle wohl in der Herstellung wesentlich aufwändiger sein werden, als reine Mineralöle und das wiederum würde mir erklären, weshalb es in diesem Bereich so wenige Hersteller gibt: der Markt muss ja erst einmal vorhanden sein.


    Gerade habe ich einen 510 bekommen, dessen Motorlager quietschen. Ich hoffe, dass Motorachse und Lager nicht bereits eingelaufen und somit Riefen vorhanden sind, aber hier hätte ich einen Kandidaten, der das HLP22 ausprobieren kann. Du darfst mir glauben, dass ich sofort hier Meldung erstatten würde, sofern sich grössere, unvorhergesehene Schweinereien im Lager abzeichneten - indes: ich rechne nicht damit! Andererseits: sollte die Sache nicht klappen, wirst du etwas Geld verdienen, da dann mindestens zwei Lagerschalen und ein Rotor fällig werden würden... was ich wiederum nicht hoffe. Gleichwie: ich wünsche dir in jedem Fall noch einen schönen Tag und sende dir beste Grüsse



    Robert



    EDITH: Neues zum HLP22 im Beitrag #1, sowie eine zusammen fassende Tabelle für die Ergebnisse, die in diesem Beitrag zu finden sind.

    Einmal editiert, zuletzt von riofox ()

  • @Clemenzzzzzz:


    Nun, verwirrend mag es für jenen Anfänger sein, der weiter hinterfragt und sich durch die zusätzlichen Informationen fräst, die inzwischen gegeben sind. Meine Intention bei diesem Thread war von vornherein klar: ich suche möglichst authentische Ersatzschmierstoffe und nicht "Irgendwas, das man da auch hin schmieren kann". Habe ich schon zu Beginn erwähnt. Meine Informationen hier sind sauber recherchiert, z.T. bei den Herstellern erfragt und so habe ich ein gutes Gewissen bei dem, was ich hier abgeliefert habe. Widersprüche entstehen durch Halbwissen und/oder Nachplappern von Halbwissen, denke ich; das geschieht häufig und ich würde sagen, dass es genau das ist, was einen Neuling verwirren kann. Wenn nur genügend Leute behaupten, dass der Himmel grün ist, glaubt irgendwann mal wahrscheinlich eine nicht einmal kleine Anzahl Leute fest daran, dass es so ist. Ein Neuling, der mir vertrauen möchte, findet schon in meinem Basisartikel dieses Threads das, was er sucht, denn Diesen habe ich klar gegliedert, was Verwirrung eigentlich erschweren sollte: sechs zum Teil obsolete Öle und Fette aus den Dual Schmieranweisungen finden hier ihre modernen Pendants.



    Manfred:


    Es ist gar nicht schlimm, dass du es noch nicht geschafft hast, bei Klüber vorzusprechen; auch für mich geht Gesundheit vor Hobby, weshalb mir lieber ist, das es dir möglichst gut geht.
    Was meine Wahl des HLP22 betrifft, habe ich mich ja Alfred etwas ausführlicher erklärt; im Zweifelsfall findest du beide Datenblätter - vom Isoflex und vom HLP22 - in meinem Hauptbeitrag dieses Threads. Vielleicht zerstreut es deine Zweifel, wenn du das erst einmal gelesen haben wirst. Ich glaube übrigens wirklich nicht mehr, dass es unbedingt ein Esteröl an dieser Schmierstelle sein muss! Es war seinerzeit eben auf dem Markt, war modern und fortschrittlich, erfüllte die technischen Voraussetzungen und hinsichtlich der "Reichweite" muss es sich, trotz eines gewiss schon damals hohen Preis, gerechnet haben. Wenn man bedenkt, wie viele Motorlager mit 200 Litern Öl getränkt werden können, nähme es mich nicht wunder, wenn bei der endgültigen Schliessung von Dual noch das halbe Fass übrig gewesen wäre. Weitgehend rückstandfrei dürfte sich die originale Lagerfüllung z.B. mit Benzin bewerkstelligen lassen - da arbeite ich noch an einer Methodik - und auch das Neufüllen mit Öl lässt sich ohne Vakuum handhaben, benötigt jedoch Zeit & Geduld!


    Ich verbleibe mit lieben Grüssen an euch Beide



    Robert

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