Dual CT 19 - Eine technische Primitivkonstruktion?
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Der CT19 wird im Radiomuseum mit 1975 angegeben.
1973 CT18
1974 CT8
1975 CT19
da hab ich doch tatsächlich noch einen CT18 im Regal in einer weissen Anlage zusammen mit CV120 und 1229. Diese Komponenten passen optisch gut zusammen. Es fehlen nur noch die richtigen weissen Dual Boxen aus dieser Zeit.
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Es ist überfällig, dass ich "ist eine technische Primitivkonstruktion" zurücknehme. Das tue ich hiermit!
Ich muss mich wohl damals über irgendwas in dem Zusammenhang geärgert haben. Das das allerdings solche Wellen verursacht, damit hatte ich nicht gerechnet.
Ich besitze den CT18 (baugleich mit CT19) übrigens selbst. Das würde ich nicht, wenn ich ihn für schlecht hielte.
Gruß
Reinhard
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Ich besitze den CT18 (baugleich mit CT19) übrigens selbst. Das würde ich nicht, wenn ich ihn für schlecht hielte.
Genau so sehe ich das auch. M.M.n. war er damal mit einer der besten Tuner in der Preisklasse. Ich betrieb ihn an einer drehbaren 10elementigen Dipolantenne und habe damit sehr weit entfernte UKW-Sender fast rauschfrei empfangen können. Hach, das waren noch Zeiten.
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Hi !
CT18 / CT19 und ihre Ableger waren gute, vernünftig konstruierte Geräte, die im guten Mittelfeld lagen.
Es gab bessere - und drastisch teurere, wie den K&H FM2002 - aber für die meisten Empfangslagen haben sie gut Sender rausgeangelt. Eine einigermaßen vernünftig ausgelegte Antenne vorausgesetzt. Mit einem normalen Flachbanddipol sind immer zumindest akzeptable Resultate möglich gewesen. Das konnten einige teurere Tuner deutlich schlechter.
*Jetzt* habe ich mit dem CT18 und seinen Geschwistern allerdings drastische Problem: die Stereodecoder funktionieren nicht mehr. Ich habe bestimmt vier oder fünf Geräte (Tuner und in KA's), die prima funktionieren .... aber kein Stereo mehr auf UKW rausbringen. Auch nicht mit dem Testsender. Und ich habe immer noch nicht rausgefunden, woran das liegt. Ich bin jetzt aber auch nicht so der HF-Techniker.
Die "üblichen Verdächtigen" (Transistoren und ein paar notorische Keramikkondis) habe ich durch.
Das hat nix gebracht.
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*Jetzt* habe ich mit dem CT18 und seinen Geschwistern allerdings drastische Problem: die Stereodecoder funktionieren nicht mehr. Ich habe bestimmt vier oder fünf Geräte
Hat Apple da damals schon die Finger drin gehabt. Vor Schreck gerade ausprobiert : Mein CT19 macht noch Stereo
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Hi Ulli !
Hat Apple da damals schon die Finger drin gehabt. Vor Schreck gerade ausprobiert : Mein CT19 macht noch Stereo
Hast Du aber Glück gehabt.
Ich bin da irgendwann mal drauf gekommen. Ich habe eine komplette Anlage übernommen, 1229, TG29, CT19, CV121 und zwei CL173. Kurz mal nach den Knallis geguckt und laufen lassen. Irgendwann ging mir auf, daß ich auch bei WDR4 keine Stereolampe am Tuner habe. "Na - ist halt kaputt" habe ich gedacht - das ist ja diese doofe Serienschaltung aus zwei Birnen in fragilen Sockeln. Aber bei genauem Hinhören stelle ich fest, daß das Tonsignal auch nur Mono ist.
Tuner raus und auseinander, Mono-Schalter durchgemessen (Ok), Birnen und Sockel durchgemessen (Ok).
Hmm.
Anderen CT19 aus dem Regal gekramt und angeschlossen ... gleiches Problem. CT18 aus dem Regal gekramt ... angeschlossen ... gleiches Problem.
Einmal ist dumm. Zweimal ist Zufall. Dreimal ist eine Serie.
Irgendwann hatte ich meine eine KA61 auf dem Tisch. Kein UKW-Stereo. WTF !!?
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Ich hatte dir doch auch mal einen Decoder aus einer KA60 geschickt der kein Stereo mehr wollte.
Der jetzt drinne ist tuts (jedenfalls gestern noch) noch
Ich glaube du bist das was "ganz Großem" auf der Spur
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Das war gestern ...
Sobald meine Gesundheit wieder besser und das Wetter wieder wärmer ist und das Lager und die Bastelecke ohne Einschränkung genutzt werden kann, muß ich mal den Rundschlag machen, Altlasten fertig zu kriegen. Da steht noch so'n Uher Report rum ... und noch viel mehr.
Und *dann* kann ich vielleicht auch mal an einem CT19 ausgiebig rummessen, ob ich rauskriege, was damit nicht stimmt. Für die eine kleine Elac-Anlage habe ich damals das "Spulengrab" Stereodecoder rausgerupft und auf Basis eines TA7343AP selber was auf Lochrasterplatine aufgebaut. Wenn mich der doofe Decoder weiter ärgert, fliegt er auch raus ...
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Du erinnerst Dich aber noch an den hässlichen Dual Stereo-Dekoder "Standardfehler": Kerko mit mangelhaftem Isolationswiderstand (unter Spannung)?
Zweimal diesen Fehler vorgefunden - ist das schon eine Serie?
Wenn Stereodekoder nicht mehr auf Stereo schaltet:
Ggf hat dann C411 ein Leck.
In diesem Fall ist die DC Spannung an der Basis von T407/T408 von -0,7V bis -0,9V auf unter -0,6V verringert und dann reicht es nicht mehr für ein ausreichend kräftiges 38kHz Signal an den Kollektoren, um auf Stereo zu schalten.
Gruß
Reinhard
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das MPX Signal ist doch eigentlich keine HF, der 19Khz Pilotton wird frequenzverdoppelt und damit das Differenzsignal demoduliert. Durchgemessen mit dem Oszi habe ich einen Stereodecoder auch noch nicht. Der Stereodecoder CT18/19 ist diskret aufgebaut, der CT8 verwendet den TBA450 Stereodecoder. Jetzt muss ich einen CT8 besorgen, um diesen mit dem CT18 zu vergleichen, um rauszufinden welcher besser ist. Und dabei kann ich mich anlernen für den Fachbereich Stereodecoder.
Gruss Armin
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Der ZF-Verstärker und auch der Stereodekoder dieser Serie ist nicht so pralle. Man benötigt für einen exaten Neuabgleich einen Wobbel-Generator. Wenn die ZF-Durchlasskurve von mindestens 50kHz Breite auf Grund einer Bauteilalterung verbogen ist kann es passieren, dass die übertragenen Seitenbänder oder sogar der Pilotton nicht mehr rüber kommt. Ich vermute, dass ein Bauteil dafür verantwortlich ist, habe es aber noch nicht lokalisieren können.
So sieht der komplette NF-Übertragungsbereich auf 10,7 MHz aus:
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Hi Reinhard !
Du erinnerst Dich aber noch an den hässlichen Dual Stereo-Dekoder "Standardfehler": Kerko mit mangelhaftem Isolationswiderstand (unter Spannung)?
Den C411 habe ich zumindest bei zwei Reparaturversuchen rausgeworfen und ersetzt, ohne daß es einen Erfolg hatte. Da hatte ich mich an den entsprechenden Thread erinnert und wenn man über das Schaltbild guckt, ergibt sich eine gewisse Logik, was das Fehlerbild erklären würde. Leider war es das nicht.
Der ZF-Verstärker und auch der Stereodekoder dieser Serie ist nicht so pralle. Man benötigt für einen exaten Neuabgleich einen Wobbel-Generator.
Wenn sie funktionieren, ist alles gut.
Leider bin ich - wie ich schon schrieb - nicht so der RFT und meine Ausrüstung bezüglich Funktechnik ist schlicht nicht vorhanden. Ich habe zwar Tongeneratoren und Scopes, mit denen man Probleme in Verstärkerzweigen aufspüren kann, aber für Radio- und Fernsehtechnik reicht das nicht.
Immerhin ist der Fehler in den Geräten so resistent, daß er auch dem massiven Ansturm meines UKW-Senders getrotzt hat, der knapp 20 cm neben der Banddipol-Antenne herumgebrüllt hat. Und der reicht, um im ganzen Lagerbereich auf allen anderen UKW-Empfängern ein vielleicht nicht ganz rauschfreies, aber dennoch unmißverständliches Stereosignal zu produzieren.
Muß ich doch wohl noch etwas mehr buddeln.
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Hallo Peter,
ich hatte auch mal, wie HaJo schrieb Probleme mit Stereo wegen falscher ZF.
Ich würde mal den Decoder anschauen, ob dieser für die Frequenz Verdopplung überhaupt anschwingt.
Ist ganz gut im Manual Beschrieben und auch relativ leicht Messbar.
Kannst Du mit einem normalen Oszi messen.
Viele Techniker, die sich mit Tunern beschäftigen finden übrigens Tuner mit LC ZF und diskret aufgebauten
Decoder klanglich besser als Empfänger mit Ceramic Filtern die ja bei Alterung nicht nachstellbar sind ...
Man sieht das ganz gut, wenn man sich mal einen eingespeisten Sinus mit seinem Rest- Produkten
mal genauer auf dem Oszilloskop ansieht.
Das schafft kaum ein Matrix Tuner so wie einer mit Diskretm Decoder.
Ich nenne da z.B nur K+ H und Revox.
Okay die Dual CT 18/19 sind nicht so ausgeklügelt wie diese, die Basis aber gut.
Grüße
Carsten
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Anderen CT19 aus dem Regal gekramt und angeschlossen ... gleiches Problem. CT18 aus dem Regal gekramt ... angeschlossen ... gleiches Problem.
Einmal ist dumm. Zweimal ist Zufall. Dreimal ist eine Serie. -
Man kann den Dekoder im CT18 (CT19) folgendermassen überprüfen. Oszilloskop ist erforderlich.
Man vergewissert sich, dass die Stereo-Anzeigelampe nicht defekt ist.
Man stellt auf einen starken Sender ein, von dem man weiß, dass er in UKW sendet.
Man schaltet am Tuner auf "Stereo" und stellt die Stereo-Umschaltempfindlichkeit auf höchste Empfindlichkeit..
Bei einem defekten Dekoder wird die Stereoleuchte nicht leuchten. Das bedeutet (wenn die Birne i.O. ist), dass der Schalttransistor T413 nicht arbeitet. Er kann entweder selbst defekt sein oder er erhält an seiner Basis nicht die Schaltspannung aus den 38 kHz, die bei einer Stereosendung erzeugt werden sollen.
Man kann das so prüfen:
Oszillogramme (über Tastkopf), hier gemessen für (unmoduliertes) Stereo-Signal am Antenneneingang (FM-Stereo-Messsender). Ein ELV SUP1, SUP2 oder SUP3 in Stereo-Sendemodus mit nachgeschaltetem Abschwächer (-10 dB bis -20 dB) ist als Messsender z.B. geeignet.
Notfalls sollte man das auch ohne Messender mit einem starken Stereo-Empfangssignal hinbekommen können.
a) Kollektor T406: 500 mV/DIV und 20 µs/DIV
19 kHz Signal
b) Basis T407: 200 mV/DIV und 20 µs/DIV
19 kHz Signal
c) Emitter T407/T408: 50 mV/DIV und 20 µs/DIV
38 kHz Signal
d) Kollektor T407/T408: 2 V/DIV und 20 µs/DIV
38 kHz Signal
Anhand der Vergleiche mit den gezeigten Oszillogrammen (gemessen am Stereodekoder des CT 18) kann man feststellen, wo der Fehler liegt. Man stellt fest, ob das 19 kHz Signal vorhanden ist. Wenn es vorhanden ist, ob man das 38 kHz Signal bekommt und ob die Signalamplituden ausreichend sind. Man sieht, dass die Amplituden von 19 kHz und 38 kHz relativ kräftig sind.
Wenn selbst das 19 kHz Signal bei einem Stereosender und eingeschaltetem "Stereo" nicht oder nur viel zu schwach vorhanden ist, ist der Defekt im Eingangsbereich des Dekoders (T406) zu suchen.
Das ist alles NF. Von HF ist da lange noch keine Rede.
HaJo hat schon erwähnt, dass für Stereo die ZF nicht stark "verkurbelt" (verschoben oder zu enge Bandbreite oder zu unsymmetrischer Durchlass) sein darf. Das muss also soweit in guter Ordnung sein, sonst darf man den Dekoder nicht gleich beschuldigen. Andererseits sind aber hier (CT18, CT19) ausgefallene Dekoder häufiger als "daneben" liegende ZF-Teile. Und an der ZF-Einstellung soll man keinesfalls ohne die nötigen Messgeräte und ausreichende Kenntnis "probeweise" rumdrehen. Das bekommt man nie wieder ohne Rundfunkwerkstatt-Ausrüstung und das nötige Wissen, wie man ZF richtig abgleicht, richtig hin. Wenigstens der Klirrfaktor geht bei nicht genau stimmendem ZF-Abgleich schnell "durch die Decke".
Gruß
Reinhard
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Servus,
ich möchte noch kurz die KA230 in den Raum werfen. Diese hat anders wie der aus der gleiche Zeit stammende CR230 auch einen mit ICs aufgebauten Tuner.
Alles in Modultechnik nur der Oszillator ist noch klassisch aufgebaut.
Diese Kompaktanlage ist glaub ich auch als längstes ohne Änderung verkauft worden.
Gruß
Tilo
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hallo Tilo,
bei der KA230 gibt es verschiedene Angaben über das Erscheinugsjahr.
Radiomuseum: 1975
HiFi Wiki: 1976
hifi archiv: 1977
Der Schaltplan des Tuners ist weder mit CT18/19 oder CT8 ähnlich, soweit ich das überblicken kann.
Gruss Armin
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ich möchte noch kurz die KA230 in den Raum werfen. Diese hat anders wie der aus der gleiche Zeit stammende CR230 auch einen mit ICs aufgebauten Tuner.
Das Frontend ist identisch mit dem CT19 (Bauteile mit 100er Nummern).
AM / ZF und FM Teil sind mit ICs aufgebaut, der Stereodecoder mit dem MC1310, was auf den aufwendigen Spulenkram verzichten kann und wo dann konsequenterweise einstellbare Stereoschwelle und Muting weggelassen wurden.
Sozusagen eine Interims-Lösung.
Der Tuner der KA215 widerum entspricht wieder dem CT110 / CT8.
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