Achse gebrochen ist extrem unwahrscheinlich, denn so große Kräfte wirken da nicht.
Viel wahrscheinlicher wäre, dass sich im Inneren des Drehspulmesswerks die Verklebung des "Magneten" (bzw. des weichmagnetischen Kerns, um den sich die Spule dreht) gelöst hat, wodurch dann auch der Zeiger bockiert wird, bzw. verschiebt und dann festsitzt. Dieser Fehler ist sehr häufig. Es genügt dafür bereits, daß das Gerät mal hart aufgesetzt wurde oder einen heftigen Stoß bekommen hat. Der Kleber, mit dem der Magnet zentrisch angeklebt ist, versprödet über die Jahrzehnte und löst sich dann u.U.
"die ganze Mechanik inclusive Zeiger wackelt im Geäuse rum"....das deutet sehr stark auf eine gelöste Verklebung des Magnetkerns!
Die Reparatur ist in dem Fall sehr "kniffelig", aber möglich.
Man muß das Instrument öffnen und den runden Magnet-Kern wieder zentrisch plazieren und in der Position festkleben, so dass sich die Drehspule mit dem Zeiger daran wieder frei um ihn drehen kann. Das Zentrieren ist nicht einfach, da sich der Magnetkern dagegen wehrt; er wird von dem äusseren, fest positionierten Metallring stark angezogen (bzw. umgekehrt) und will nicht gern zurück "in die Mitte". Ausserdem muss man auf die kaum sichtbare, haardünne Spiralfeder aufpassen, damit man sie dabei nicht beschädigt, verbiegt oder abreisst. Die Spiralfeder ist einerseits "Rückholfeder" gegen die das Drehmoment der (magnetischen) Kraft bei durchfliessendem Strom "arbeitet". Andererseits ist sie aber auch gleichzeitig die Stromzuführung für die Magnetspule. Ich habe diesen Defekt (und andere) schon erfolgreich repariert. Ich hatte ein kleines Tröpchen Cyano-Acrylat Sekundenkleber zur Fixierung des Kerns in der zentrierten Position verwendet. Der ist anfangs sehr dünnflüssig und kann zwischen Magnet und seine Auflage-/Klebefläche kriechen. Einige Minuten zentriert gehalten, bis der Kleber ausgehärtet ist.
So eine Reparatur erfordert eine Lupenleuchte. Mit nacktem Auge wird das nichts - meine Erfahrung. In den Fällen, wo ich defekte Drehspulinstrumente repariert habe, war ich selbst damit nahe am Herzkasper.
Siehe auch in Nachbarforen:
VU-Meter am UHER 4000 Report - Was tun?
oder
Revox A77 u.a. VU-Meter Reparatur
Was dort zur Winkelposition des Magnetkerns steht, ist aber nicht so sehr kritisch, wenn man den Magneten nicht verdreht. Einfach von der Stelle, wo er an den Ring anstösst, in die Mitte (zentrisch) zurückschieben - das passt dann schon. Auch muss man keine alten Kleberreste entferen. Da käme man sowieso nicht dran. Der gelöste und verrutschte Kern ist auch nicht elliptisch, sondern kreisrund. Sekundenkleber wird im verlinkten Beitrag auch empfohlen. Einen Zahnstocher halte ich aber für viel zu dick und zu groß. Ein winziger Uhrmacherschraubendreher, nur halb so dick wie ein Zahnstocher, wäre als Werkzeug geeigneter, um den Magneten wieder in die Mitte zurückzubugsieren.
Ich habe mit dem roten Pfeil markiert, wo der gelöste Magnetkern aussen anstösst und die Drehspule mit dem Zeiger so blockiert. Das ist ein Beispielbild, das Werk im Instrument des Dual sieht etwas anders aus, aber das Prinzip ist gleich. Auf die markierte Position habe ich den Cyanoacrylatkleber (ein winziges Tröpchen !) gegeben, den Kern sofort danach zentriert (dabei kriecht der dünnflüssige Cyanoacrylat-Kleber unter die Verklebungsfläche) und in der Position einige Minuten festgehalten/fixiert, bis der Kleber ausgehärtet war.
Gruß
Reinhard