Lohnt ein MV 61?

  • Hallo!


    Ich habe mir jetzt ein 4-Boxen-System aufgebaut, bestehend aus 2x CL 730 als Frontboxen und 2x CL 720 hinten. Angeschlossen am CV 1700 (Boxenpaar 1+2). Ich sitze mittendrin in einem Sessel. Da die Boxen nun endlich richtig ausgerichtet sind, stellt mich der Klang nun auch sehr zufrieden.


    Nun liebäugele ich ja aus Neugierde schon länger mit einem MV 60/61. Ein Freund von mir betreibt so ein Teil und ist ganz begeistert. Mir ist klar, dass das eigentliche nur ein Effektgerät ist und streng genommen den Stereoklang verfälscht. Dennoch meine Frage: Ist das Klangerlebnis derart erhebend, dass man es unbedingt einmal gehört haben sollte?


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Aus meiner Sicht macht die Musik (oder auch Filme) in Verbindung mit diesem Gerät oder halt dem Effekt allgemein deutlich mehr Spaß (zumindest für mich).
    Letztlich muß es aber jeder für sich entscheiden , was dem einen gefällt muß zwangsläufig nicht dem anderen gefallen. Ich weiß jetzt aber nicht ob der CV1700 für das Gerät zu stark ist...


    Es gab in der Vergangenheit mal ein Thema dazu (kannst ja mal schauen ob du es irgendwo findest)

  • Hallo Michael,
    zum Herumprobieren mit Pseudo-Quadro könntest Du Dir doch erst einmal so eine Widerstandsmatrix selbst stricken, wie sie z.B. im CR60 eingebaut ist. Wenn Du es auch mit Poti baust, kannst Du sogar die "Räumlichkeit" einstellen. Sollte das Ergebnis Dich nicht zufriedenstellen, hast Du wenigstens keinen größeren Betrag ausgelegt.
    Ich habe zwar selbst diese Funktion des CR60 noch nicht genutzt, aber vor Jahren mal eine gleichartige (bis auf die Einstellbarkeit) bei einer Telefunken-Anlage Typ 5030. War je nach Musikmaterial schon beeindruckend.


    Viele Grüße
    Eberhard


    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Hallo Michael,

    Ist das Klangerlebnis derart erhebend, dass man es unbedingt einmal gehört haben sollte?

    Versuch macht kluch!
    Wenn Du es nicht testest, wirst Du es nie herausfinden. ;)
    Wenn Du dabei die "Front"-Boxen nicht anschließt, kann auch nichts abbrennen (Für den Fall, daß die Frontboxen für den CV1700 unterdimensioniert wären).
    In Deiner Anwendung sind die Frontboxen vermutlich direkt über den CV1700 angeschlossen und der MV61 ist nur f ür die Rückwärtige Beschallung.


    Gruß
    Norbert

  • Zitat

    Versuch macht kluch!
    Wenn Du es nicht testest, wirst Du es nie herausfinden. ;)


    Jou.
    Wenn du schon die Boxen so stellen kannst, daß du Raum im Rücken hast, würd ich das auf alle Fälle probieren.
    U.U. auch mal versuchen, die rückwärtigen Boxen gegen die Wand schallen zu lassen (mit Abstand).
    Und unbedingt gute Live-Aufnahmen probieren.

  • Nun liebäugele ich ja aus Neugierde schon länger mit einem MV 60/61. Ein Freund von mir betreibt so ein Teil und ist ganz begeistert. Mir ist klar, dass das eigentliche nur ein Effektgerät ist und streng genommen den Stereoklang verfälscht. Dennoch meine Frage: Ist das Klangerlebnis derart erhebend, dass man es unbedingt einmal gehört haben sollte?

    Vorweg - der MV60 betreibt hinten nur eine Box, der MV61 zwei.


    Das Klangerlebnis ist (Gott sei Dank) nicht so spektakulär - ich würde auch nicht von "Effektgerät" und Verfälschung reden. (Es geht ja nicht um Dolby-Surround.)


    Ich habe lange wie Du vorne und hinten Boxen betrieben - (allerdings über zwei Verstärker, um die hinteren Boxen extra regeln zu können.) Mit dem MV61 gefällt es mir wesentlich besser. Ich erlebe es im Vergleich so, wie wenn ein Photo dreidimensional wird. Das Klangzentrum bleibt vorne, aber es wird alles plastischer. Für mich eine wesentliche Steiegrung des Klanggenusses.


    Albert

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Zitat

    Das Klangzentrum bleibt vorne, aber es wird alles plastischer. Für mich eine wesentliche Steiegrung des Klanggenusses.


    Jou.
    Da es sich ja nach wie vor um Stereo handelt, muß die Bühne klar bleiben, wo sie hingehört - vorn.
    Der Effekt besteht in der Rekonstruktion des Aufnahmeraumes, oder, wo keiner ist bzw klingt, um eine Neukonstruktion, die aber mangels Größe des Wiedergaberaums ohne Hall nicht zufriedenstellend gelingt. Deshalb können zwischen guten Liveaufnahmen und gewissen Studioaufnahmen Welten liegen - erstere können einfach faszinierend sein, während man bei letzteren hinten auch schon mal abstellt.


    Edit: bei den Liveaufnahmen ist das gar nicht so sehr Effekt, denn dieser "Effekt" ist ja tatsächlich im aufgenommenen Signal vorhanden und wird in der üblichen Konstellation halt nicht ganz angemessen reproduziert.

  • Aus meiner Sicht macht die Musik (oder auch Filme) in Verbindung mit diesem Gerät oder halt dem Effekt allgemein deutlich mehr Spaß (zumindest für mich).
    Letztlich muß es aber jeder für sich entscheiden , was dem einen gefällt muß zwangsläufig nicht dem anderen gefallen. Ich weiß jetzt aber nicht ob der CV1700 für das Gerät zu stark ist...


    Es gab in der Vergangenheit mal ein Thema dazu (kannst ja mal schauen ob du es irgendwo findest)


    Zwar wirst Du keine Probleme haben, weil das Ausgangssignal des CV1700 zu stark ist (schlimmstenfalls kommt es zu Übersteuerungen). Ich kann mir aber vorstellen, dass der MV61 von der Leistung und vom klanglichen Charakter nicht zum Rest der Anlage passt.


    Deine Lautsprecheraufstellung schreit ja förmlich nach Quadro. Vierkanal-Geräte werden immer noch sehr preiswert gehandelt - der CV240 von Dual geht z.B. fast immer für unter hundert Euro weg. Selbst bei Marantz kosten die Quadro-Receiver nur einen Bruchteil der Stereo-Variante.


    Ich würde an Deiner Stelle den CV1700 mal (vorübergehend) zur Seite Stellen, und mir einen Quadro-Vollverstärker oder Receiver hinstellen. Von Dual wäre das der CV240, empfehlenswert ist auch der Receiver Grundig RTV1040, ein echtes Quadrogerät, das auch noch absolut toll aussieht. Von den Japanern gab es eine ganze Latte an interessanten Quadro-Receivern, das Top Modell hiervon ist sicher der Marantz 4400. Quadro-Geräte sind fast immer ein ganzes Stück billiger als die Stereo-Pendants, weil es im Moment noch relativ wenig Nachfrage gibt.


    Ein interessanter Anwendungsbereich für die alten Quadrogeräte ist, sie auch für die Surround-Wiedergabe benutzen zu können. Entsprechende Konverter gibt es zumindest für 5.1. fertig zu kaufen. Ich finde es sehr reizvoll, mit einer Anlage alles erschlagen zu können.


    Gruß Frank


    Edit:


    in der Bucht schwirrt gerade ein Marantz 4400 herum:


    Marantz 4400


    Der Preis ist zwar hoch, aber trotzdem nur etwa ein Viertel dessen, mit dem die Stereo-Pendants 2500 und 2600 z.Zt. gehandelt werden

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  • Der MV61 verstärkt anscheinend nur echte Signale und keine künstlichen Effekte. Mit auf dem PC künstlich generierten Hall-Effekten (mit Nero) kann er (zumindest bei mir) nichts anfangen.

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


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    Einmal editiert, zuletzt von Albert W. ()

  • @ Frank: wo finde ich so einen Konverter 5.1 --> Quadro ? Habe ich, ehrlich gesagt, noch nie gehört und hätte gar nicht erwartet, daß es da einen Markt gibt - angesichts der Tatsache, daß Quadro ja nie größere Verbreitung gefunden hat...


    Vielen Dank und Grüße
    Eberhard

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  • Zitat

    Ich kann mir aber vorstellen, dass der MV61 von der Leistung und vom klanglichen Charakter nicht zum Rest der Anlage passt.


    Das ist in dem Fall relativ unerheblich, weil bei dieser Art von Effekt die hinteren Lautsprecher einen geringeren Stellenwert haben unddeshalb nicht "vollwertig" sein müssen.
    Baß und damit auch ein Stück Leistung ist weiotgehend verzichtbar, eine gewisse Höhendämpung ist auch nicht schlimm und bei mancher Quelle oder manchem Raum vielleicht sogar nützlich.
    Die Endstufe ist allerdings schon ein recht schlichtes Gemüt, sollte aber, wenn nicht grad Matsch rauskommt, schon ausreichen.


    Zitat

    Der MV61 verstärkt anscheinend nur echte Signale und keine künstlichen Effekte. Mit auf dem PC künstlich generierten Hall-Effekten (mit Nero) kann er nichts anfangen.


    Jou - diese künstlichen Effekte sollten aber eigentlich ja schon auch echte Signale erzeugen...


    Der Effekt entsteht daraus, daß die hinteren Lautsprecher ein Differenzsignal bekommen, also nicht, wie mono, links + rechts, sondern links - rechts bzw rechts - links. Das minus bedeutet dabei einfach umgekehrte Phase, wie wenn du einen Lautsprecher anders herum polst.
    (Deshalb ist auch nicht wirklich Baß drin).
    Wenn diese künstlichen Effekte keine Wirkung zeigen, scheint Nero links und rechts ein identisches Effektsignal hinzuzufügen - da bleibt be L-R natürlich nix von über.
    Falls das geht, versuch einfach mal, den linken und den rechten Kanal jeweils einzeln mit einem Effekt zu versehen, mit leicht unterschiedlichen Einstellungen, dann möchte davon was zu hören sein.


    P.S.: ich bin nicht ganz sicher, ob da nur ein Differenzsignal rauskommt oder vom Summensignal auch noch was drin ist.
    Ich hab mir diese Art von Effekt früher als reines Differenzsignal zu Gemüte geführt, ohne jeden zusätzlichen Verstärker. Ein MV hab ich nie gehabt.

  • Zitat

    Ein interessanter Anwendungsbereich für die alten Quadrogeräte ist, sie auch für die Surround-Wiedergabe benutzen zu können. Entsprechende Konverter gibt es zumindest für 5.1. fertig zu kaufen. Ich finde es sehr reizvoll, mit einer Anlage alles erschlagen zu können.


    Ja, das ist wahr.
    In dem Fall braucht man wohl eine spezielle (noch zu konstruierende) Abart des MV61, die ohne Endstufen auskommt, aber einen Schalter stereo-multi-5.1 hat. Diese Abart ist leicht zu machen, da ist nicht viel drin.


    Ich hab mich noch nie mit 5.1 auseinandergesetzt und kenn gar nicht die Schnittstellen zwischen Quelle und Verstärker...

  • Ich hatte mal vor ein paar Tagen ins Service-Manual des MV61 hineingeschaut. Da sieht man ja, wie die Schaltung im Eingangsbereich aussieht.


    http://dual.pytalhost.eu/mv61s/61-2.jpg


    C12 und C13 koppeln jeweils einen Teil des L- bzw. R-Signals gegenphasig in den jeweils anderen Kanal ein. Somit wird der stets vorhandene Summenanteil L+R in beiden Kanälen stark geschwächt, die "Rauminformation" bleibt übrig. Eigentlich sehr simpel, mich würde interessieren, ob das Ergebnis sich hörbar von der passiven Variante (Widerstandsmatrix am Lautsprecherausgang) unterscheidet ? Hier die des CR60:



    Es gab in den 70ern allerhand Bauvorschläge für Pseudo-Quadro, da wurde z.T. mit Phasenschiebern gearbeitet.


    Viele Grüße
    Eberhard


    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Ich hab mir vor einiger Zeit mal zwei TDA1022 (Eimerketten) besorgt, um die in solchem Zusammenhang zu verarbeiten.
    Ob das allerdings nochmal was wird, weiß ich auch nicht...

  • Damals, als ich das ausprobiert hatte, bin ich äußerst simpel vorgegangen: zwei Mitteltöner gegenphasig in Reihe, über ein Drahtpoti, das Ganze über 22µ an die heißen LS-Ausgangspole - fertig.

  • @ Frank: wo finde ich so einen Konverter 5.1 --> Quadro ? Habe ich, ehrlich gesagt, noch nie gehört und hätte gar nicht erwartet, daß es da einen Markt gibt - angesichts der Tatsache, daß Quadro ja nie größere Verbreitung gefunden hat...


    Vielen Dank und Grüße
    Eberhard


    quadro action


    Herr Räsch ist sehr rührig und hilfsbereit, hat aber eine etwas eigene Einstellung zum Internet. Man muss mit ihm Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, was dahintersteckt. In einer der letzten Ausgaben seines Rundbriefs wurde so ein Konverter angeboten, der das Signal digital umwandelt, und lt. Beschreibung High-End-Ansprüche erfüllt.


    Einfacher geht es, wenn man das Center-Signal als Mono-Signal auf die beiden vorderen Kanäle mit aufmischt. Dies kann man mit zwei selbstgelöteten Summenverstärkern machen, es gibt auch Leute, die den klanglich problematischen Weg über ein Mischpult gehen.


    Was Du auf jeden Fall brauchst, ist ein Gerät, das das Surround-Signal decodiert und analog bereitstellt. Ideal ist ein preiswerter AV-Receiver mit Pre-Out. Es soll angeblich welche geben, die schon von sich aus in der Lage sind, das Signal als 4.0. auszugeben - gesehen habe ich aber noch keinen.


    Gruß Frank


    Edit: Der Quadro-Markt ist zwar klein, aber rührig. Endgültig eingestellt wurde Quadro Anfang der achtziger Jahre, da gab es schon das analoge Dolby-Surround, dass technisch dem SQ-Verfahren sehr ähnlich ist. Die Mehrzahl der Besitzervon Quadroanlagen waren Technik-Freaks, da lag es nahe, sich schon frühzeitig damit zu beshäftigen, wie man die sauteure Investition zukunftsfähig machen konnte.

    Einmal editiert, zuletzt von fnerstheimer ()

  • Ahhh ja,
    wahrscheinlich ist dies auch für andere Interessierte hier gut, zu wissen, wen man bzl. Quadro kontaktieren kann.
    Vielen Dank und Grüße
    Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • ... ich habe mittlerweile zwei vollständige Quadroanlagen (Dual und Braun) und einiges an Wissen zusammengetragen.


    Gruß Frank

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