Dual HS136 Neuzugang

  • eine HS136 für 10€, nicht ganz komplett und mit gebrochenem Haupthebel. Die möchte ich gerne reparieren, und dann ausprobieren. Wie klingt es, wie ist das Brummverhalten, wie schlägt sie sich gegen eine alte HS31. Der Verstärker ist modern, der hat 2 OP's , einen für den MM Entzerrer, und der andere OP für das Klangregelteil. Die Endstufe hat eine symmetrische Spannungsversorgung und braucht keinen Elko im Ausgang, die ist aber ziemlich einfach aufgebaut ohne Schutzschaltung und mit einem sehr einfachen Netzteil. Daher hat man zur Sicherheit 4 flinke 1A Sicherungen verwendet. Diesen Verstärker habe ich bisher in keiner anderen Dual Anlage entdeckt. Villeicht werde ich erstmal den Verstärker machen und solange bis der 1237 fit ist ein anderes Laufwerk einsetzen.

  • Hi !


    Der Verstärker ist schön einfach, praktisch die letzte Re-Inkarnation des "Dual Familienverstärkers" ... hat aber seine Tücken.


    Sie haben die Emitterwiderstände eingespart und stattdessen die Sicherungen dort eingesetzt.

    Das funktioniert nur so lange, bis die Sicherungshalter anfangen zu gammeln.

    Ich habe vor ewigen Zeiten mal so ein Gerät unter den Fingern gehabt, was ziemlich ramponiert war.

    Ich hab die vier flinken 1A in die Stromzuleitungen zu jeder Endstufe verlegt (je eine für +15V / -15V - was etwas Frickelei, Fräserei und Kabelage war) und 0.33 Ohm / 2 Watt Emitterwiderstände verbaut.


    Über die Z-Diode D1300 kam ein 1µF / 16V gegen Masse als Stabilisator für die -8V und den 4558 in der Phonostufe habe ich gegen den -etwas- rauschärmeren 4559 getauscht. Lief gut das Ding. Um etwas mehr Pegel aus der Vorstufe zu holen, kann man noch mit dem R1112 spielen. Wenn man den verkleinert, steigt die Verstärkung der OP-Stufe und man muß die Lautstärke nicht bis in die 3-Uhr-Position aufdrehen, um aus den Boxen was rauszukriegen. Mir war der im Plattenspielerbetrieb deutlich zu leise, trotz Shure M75D statt des DMS220 drunter.


    Bei den BC251 wäre ich mit heutigem Wissen etwas vorsichtig. Mit denen habe ich schon so viel "Spaß" gehabt, daß ich die BC207B gegen BC547B und die BC251 gegen BC557 tauschen würde. Da muß man sich angucken, mit was der BC251 bestempelt ist und entsprechend der Verstärkung aus der BC557 Palette was raussuchen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • hallo Peter, ich glaube auch daran, dass dieser Verstärker Potential hat. Gute Idee mit dem Verlegen der 4 Sicherungen und Emitterwiderstände einzubauen.


    Zuerst werde ich die Siebung etwas verbessern, sagen wir mal auf den doppelten Wert, 2200uF sind jetzt drin, 2 Stück, da mache ich 2 mal 4700uF rein. Genauso die Vorsorgungsspannung für die OP's, da kommen auch größere Elkos rein.

    Mal sehen, wie es dann so brummt und rauscht. Villeicht noch einen besseren doppel - OP für den Entzerrer, wenn es mir zu viel rauscht, oder gleich beide OP's upgraden. Das gibt eine schöne Bastelei! Gruß Armin


    der 4558 OP soll ja nicht ganz so schlecht sein, vermutlich ist der hier auch gut genug, also zuerst probieren bevor da was ausgetauscht wird. Lieber werde ich die Stromversorgung verbessern, mal sehen ob da 7815 und 7915 Spannungsregler passen. Nee, die passen schon mal nicht, weil da nur 14.7V ankommen, dann villeicht 7812/7912

    2 Mal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • klingt interessant! Halte uns bitte auf dem laufenden.

    Ich bin großer Fan von den HS, zumindest von den "besseren" ;)

    Alla Hopp
    Jo

  • Gute Idee mit dem Verlegen der 4 Sicherungen und Emitterwiderstände einzubauen.

    Aber nicht ganz trivial.

    Du mußt die Sicherungen hinter Gleichrichter und Siebung einbauen - dazu muß links von den Elkos die Drahtbrücke raus, die die +15V an die zweite Endstufe weitergibt und Du mußt Gleichrichterdioden und Elko von der großen Kupferfläche trennen, sonst kriegst Du die Sicherung nicht dazwischen.Ich habe seinerzeit mit einem Fräser eine "Gleichrichter und Elko"-Insel geschaffen. Die Sicherungen saßen alle auf einem Stück Platine über den Elkos und waren mit recht dicken Kabeln auf das Board verdrahtet. An den passenden Stellen Löcher zu bohren ist ja kein Hexenwerk.

    Auf der -15V Seite reicht es, die Leiterbahn rechts zwischen den Trafoanschlüssen zu durchtrennen, die Dioden und Elko mit der umlaufenden Leiterbahn verbindet. Da kriegt man die beiden Endstufen aufgetrennt.


    Zuerst werde ich die Siebung etwas verbessern, sagen wir mal auf den doppelten Wert, 2200uF sind jetzt drin, 2 Stück, da mache ich 2 mal 4700uF rein. Genauso die Vorsorgungsspannung für die OP's, da kommen auch größere Elkos rein.

    Dann brauchen eventuell die Gleichrichterdioden ein Upgrade.

    Die 1N4001 sind zwar für 1A Dauerstrom ausgelegt, aber mit 2 x 2200µF sind sie bei der "Kaltstrom-Aufnahme" innerhalb zwei Netzperioden schon ziemlich an der Grenze. Mit 2 x 4700µF *könnten* sie schon ein ganzes Stück drüber sein.


    Als Ersatz böten sich die hier an:


    STPS 2H100 - Schottkydiode, 100 V, 2 A, DO-41
    Schottky-Diode, DO41, 100V, 2A [...]
    www.reichelt.de


    Das ist eine 100V / 2A Schottky-Diode, die eine etwas niedrigere Durchlaßspannung hat, als die 1N4001 und eine kürzere Recoveryzeit besitzt. Dabei aber den gleichen Formfaktor.


    Ich habe das seinerzeit nicht geändert. 2200 µF reichen in der Regel vollkommen aus. Im Leerlauf - wo ein Netzbrumm am ehesten auffällt - war die Schaltung unauffällig. Bei maximaler Leistung und in der Spitze machen 4700er den Kohl auch nicht mehr fett, weil der Verstärker gar nicht so weit aufsteuert, daß er das nutzen könnte ... und dann würden die Sicherungen durchbrennen. So what ?


    der 4558 OP soll ja nicht ganz so schlecht sein, vermutlich ist der hier auch gut genug, also zuerst probieren bevor da was ausgetauscht wird.

    Der originale RC4558 neigt leider zu vorzeitigem Ableben. Ich weiß nicht wieso, aber im Laufe meines "Lebens mit Dual" habe ich bestimmt schon ein Dutzend oder mehr RC4558 tauschen müssen, weil ein Kanal weg war oder die Dinger Geräusche gemacht haben. Meistens habe ich die durch NE5532 ersetzt.


    NE 5532 A DIP - Operationsverstärker, 2-fach, 9 V/µs, 10 MHz, DIP-8
    Dualer rauscharmer OperationsverstärkerBeschreibungDie Bausteine NE5532, NE5532A, SA5532 und SA5532A sind Hochleistungs-Operationsverstärker, die hervorragende…
    www.reichelt.de


    Lieber werde ich die Stromversorgung verbessern, mal sehen ob da 7815 und 7915 Spannungsregler passen. Nee, die passen schon mal nicht, weil da nur 14.7V ankommen, dann villeicht 7812/7912

    Brauchst Du nicht.

    Die Vorwiderstände mit 100µF reichen an der Stelle vollkommen aus. Gegen "Feinstörungen" kannst Du vielleicht noch mal einen 100nF Folienkondi unterhalb der Platine an den Anschlüssen des Elkos verbauen. Ich würde mit der Betriebsspannung nicht nochmal runtergehen.

    Selbst mit 78L12 / 79L12, die dafür ausreichen *würden* brauchst Du mindestens nochmal je 2 x 100nF an Ein- und Ausgang gegen Masse an jedem Regler um deren potentielle Geräuschentwicklung zu unterdrücken. Diese kleinen Dreibeiner sind nett - aber manchmal auch heimtückisch, insbesondere, wenn sie nur mit sehr kleinen Nutzströmen betrieben werden. Und die paar Milliampere von dem Doppel-Op ist so gut wie nix. Der Aufholverstärker hinter dem Eingangswahlschalter und vor der Klangeregelung hängt da ja nicht mal mit dran, sondern bezieht seine Versorgung aus dem ungefilterten Hauptspannungen. *Das* wäre nochmal eine Modifikation, die mehr Ruhe in der Schaltung verspricht, wenn man den zweiten OP auch mit an die geregelte und stabilisierte Spannung hängt.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • kleiner Zwischenbericht, habe Schottky Dioden eingelötet an Stelle der 1N4001, die hatte ich noch vorrätig, SR5100, und die zwei 2200uF raus und dafür vier neue 2200uF rein, weil 4700uF hatte ich nicht da.

    Jedenfalls, ist der Verstärker jetzt ziemlich ruhig, im Leerlauf.

    Ich hatte überlegt wegen den Emitterwiderständen, der Umbau nach Peters Vorschlag ist schon aufwändig. Die 1A Sicherungen haben gemessen auch ca.0.1Ohm. Und ich habe noch schöne 0.27 Ohm Emitterwiderstände da liegen, diese würde ich in Reihe mit den Sicherungen unter der Platine einbauen, das wäre einfach machbar, man muss nur vier mal eine kleine Leiterbahn auftrennen.

    Aber erstmal werde ich es so wie es jetzt ist ausprobieren. Als nächstes werde ich mich um das Laufwerk kümmern.

  • Hi !

    Ich hatte überlegt wegen den Emitterwiderständen, der Umbau nach Peters Vorschlag ist schon aufwändig. Die 1A Sicherungen haben gemessen auch ca.0.1Ohm. Und ich habe noch schöne 0.27 Ohm Emitterwiderstände da liegen,

    Von der Sache her funktioniert der Verstärker auch mit den 1A-Sicherungen problemlos.

    So lange die Sicherungshalter gegen die Sicherungen nicht vergammelt sind. Das ist die Crux sozusagen - oder wie ich es nenne: Die Kakerlake in den Cornflakes. Erfahrungsgemäß sind die von Dual verbauten Sicherunghalter nach 30+ Jahren nicht mehr so wirklich dolle - und wenn eine Halterung bricht und keinen Kontakt mehr herstellt, bricht das Chaos los.


    Die HS136 ist eine schnuckelige Anlage. Der eingebaute MM-Vorverstärker macht die Chassis-Baugruppe zu einer exzellenten Test-Plattform für mittlere Chassis. Zwei vernünftig dimensionierte Boxen dran - und die Party geht ab.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • die Sicherungshalter sind noch gut, und haben Spannkraft. Übrigens, es gibt ein 27- teiliges Reparaturset für die HS136, da sind 6! Sicherungshalter dabei.


    Ich kann später immer noch neue Sicherungshalter einbauen. Vorher will ich damit mal Musik hören. Ja, damit kann man gut mittlere chassis ausprobieren, 220V mit diesen neuartigen schwarzen Einzelsteckern müssten diese chassis haben zum problemlosen plug and play Einsatz.

  • Nein, da ist ja nix einzeln.

    Er meint Klipse, die an jeder der zwei Anschlussadern fest sind. Steckt man in den Motorschaltkasten.



    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

    2 Mal editiert, zuletzt von MaxB ()

  • Hallo,


    ui, schöne nächste Baustelle. Meine HS 136 feiert dies Jahr ihren fünfundvierzigsten.

    Da wird's Zeit sich mal wieder um das Mädel zu kümmern.

    Die letzte Kur ist schon wieder ein paar Jahre her.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • so es geht weiter, habe noch den 47nF Rifa Entstörkindensator gegen was Neues ausgewechselt und einen 1209 da eingesetzt. Den hatte ich von ein paar Jahren schon überholt. Der erste sound check kann beginnen.


    Bei dem 1237 ist am Haupthebel vorne der Stift abgebrochen, mal sehen ob ich da was machen kann.


    mit einem shure M91, graue Nadel, ist der erste Eindruck sehr gut. Gute Räumlichkeit und sauberer Bass, wenn man den sound mit dem Oldie HS31 vergleicht. Das hatte ich erwartet, es handelt sich bei der HS136 um einen modernen Verstärker. Selbst ein HS152 Verstärker sieht dagegen alt aus!


    Nachgemessen mit einer genauen Waage beträgt die Auflagekraft 0.5p mehr als eingestellt, weil die Federbefestigung etwas verschoben ist. Damit kann ich erstmal leben.

    3 Mal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • der 1237 ist ein schwieriger Fall. Ich arbeite mich so langsam voran. Der Haupthebel ist geflickt, mit einer M2.5 Schraube, da hab ich ein 2mm Loch gebohrt so genau wie ich konnte, dann Gewinde rein und die Schraube auf 5mm Überstand abgekürzt, dann diese weisse Tülle da drauf gesteckt. Das zweite Problem ist nicht weniger schwierig, das Federhaus für die Auflagekraft, da hat sich die Spiralfeder gelöst. Eine kleine schwarze Haltenase ist abgebrochen und schon rausgefallen. Ich habe es geöffnet und die Feder "befestigt". Mit einer dünnen Lötspitze die Feder in den Kunststoff eingeschmolzen. Es wird sich zeigen ob es hält.


    so, die ersten Töne erklingen mit dem 1237, in der HS136. Zuerst bin ich zufrieden und erstaunt wie ruhig der 1237 läuft, im Vergleich zu dem 1209.

    Tolle Sache ist das.

    Jetzt wird probiert wie die Wechslereigenschaften sind. Im Prinzip gut, nur leider für 45er Maxis nicht geeignet.


    Noch ein paar Kleinigkeiten, der Rifa 0.068uF im Schaltkasten hatte Risse, der Motor lief manchmal weiter.

    Da kam ein neuer X2 Kondensator rein. Dann hab ich nach einem Antriebsriemen gesucht, hatte aber nur ein Stück da liegen, welches etwas zu klein war. Es läuft, hab einen Neuen bestellt, 181mm Durchmesser 4mm für 2€. Ich kenne die richtigen Abmessungen des Riemens nicht, der Durchmesser der Lauffläche beträgt ca. 180mm.

    Ich musste noch den Start Spopp Hebel reparieren, hier war die Metallwelle lose im Kunststoffhebel, 1.1mm Loch dadurch gebohrt und 1mm Draht reingesteckt, hält.

    Der 1237 ist ein tolles Hifi Gerät wie ich finde, guter Tonarm, gute kardanische Lagerung, geschmeidige Tonarmsteuerung. Was braucht man mehr?


    noch eine Spielerei, ich habe noch 0.50€ Keramik Tonabnehmer da liegen, da hab ich das Zastrow Adapter gleich ins TK eingelötet, 0.47uF mit 2.7k in Reihe. Da muss ich die Höhen zurück drehen, und den Bass minimal mehr, es läuft aber sauber.

  • so, nach ein paar Tagen Gebrauch hatte der 1237 manchmal das Problem, dass nach dem Start kurz nach dem Aufsetzen der Nadel der Vorgang abgebrochen wurde und der Tonarm auf die Stütze zurück kehrte. Irgentwie flischte das Kurvenrad über die Ruheposition hinweg und lief dann weiter. Da musste eine Feder zu viel Power haben. Und diese Feder wird gebildet durch die Kontaktzungen im Kurzschliesser. Diese hab ich erwas zurück gebogen, und jezt passt es.

  • Hallo,


    ist das ein Keramiksystem mit Dämpfung ala Badenhausen?


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo,


    ahh, Badenhausen hatte das https://www.badenhausen.com/images/PU1adapter.gif


    Was allerdings dann mit Klangregler "reguliert" werden will.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
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    (Tucholsky)

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