Elac STS 344 auf Mono-Wiedergabe verkabeln

  • Moien in die Runde,

    ich plane gerade ein zusätzliches Elac STS 344 für meinen 22h auf Mono zu verkabeln und habe, glaube ich, einen Denkfehler. Im Manual steht eigentlich schon was dazu, nämlich folgendes:


    "Die kalten (geerdeten) Adern jedes Kanals werden an die mit Null bezeichneten Anschlußstifte neben den R- und L-Stiften angeschlossen. Der Tonkopfschlitten hat 4 Anschlüsse und erfordert keinen zusätzlichen Anschluß für die Masse. Die richtige Verbindung dieser 4 Drähte ist in Fig.4 angegeben (ein Beispiel mit System ELAC STS 344).
    Man kann die Verbindung entweder für Mono- oder für Stereobetrieb ausführen. Für Stereo-Wiedergabe muß der rechte Kanal R mit der Lötfahne R des Systems und in gleicher Weise der linke Kanal L mit der Lötfahne L verbunden werden. Für monaurale Wiedergabe werden die beiden Kanäle eines Stereo-Tonabnehmers parallel geschaltet."


    Die Anordnung beim STS sieht so aus:


    0 R

    ----------

    0 L


    stereo verkabelt sind sie so und das passt auch zur oben genannten Darstellung in Fig.4, in der Mono aber nicht abgebildet ist:


    Grün Rot

    ----------

    Gelb Blau

    Wie müsste ich das jetzt für Mono verkabeln? Oder müsste ich etwas überbrücken? Und kann man eigentlich etwas kaputt machen, wenn man das versuchsweise falsch verschaltet?

    Wäre schön, wenn jemand mir weiterhelfen könnte.

    Gruß
    Jörg

  • Du musst halt sowohl die Signale als auch die Massen jeweils zusammen schließen. Dann sind beide Kanäle parallel wie in der Anleitung beschrieben.

    Ich denke da wirst du mit Brücken arbeiten müssen. Stecken geht nicht da die Kanäle ja getrennt sind und gerade keinen Kontakt zueinander haben sollen.

    Jeweils zusammen müssen: Rot, Weiß und Grün, Blau.


    Viele Grüße


    Roman

  • Danke für die schnelle Antwort,

    Weiß wäre in meinem Fall dann wohl Gelb und ich müsste über Kreuz überbrücken, und ohne Löten wird's also nicht gehen - welche Kabel schließe ich noch am Headshell an? Rot und Blau?


    Gruß
    Jörg

  • Hi Jörg,


    Sorry, jetzt komm ich nicht mehr mit. Du willst doch Mono. Also zwei Kabel. Dazu musst du die 4 Kontakte vom Tonabnehmer zu den jeweils beschreibenen Paaren zusammen fassen.

    Weiß entspricht dabei gelb.


    Wenn du das Headshell wieder voll verkabeln willst macht das wenig Sinn.

    Drück doch einfach den Mono-Knopf am Verstärker. 😉


    Wozu möchtest du das eigentlich machen?


    Viele Grüße


    Roman

  • Ähm nach

    0 R

    -----

    0 L


    Musst du die beiden Nullen zusammen an eine Leitung und R und L zusammen an die andere Leitung klemmen, dannisg das Mono.


    Im allgemeinen gehören Rot und Grün (Grün = Masse von Rot/Rechts) und Weiß bzw. Gelb und Blau (Blau = Masse von Gelb/Links) jeweils zu einem Kanal.


    0/R und Grün/Rot passt ja, aber 0/L und Gelb/Blau ist meiner Ansicht nach falsch herum. Hm...


    Kaputt machen kannst du allerdings nichts, wenn jetzt Gelb/Blau beispielsweise falsch herum wäre. Klingt dann nur komisch. Dann einfach umtauschen.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Danke euch, und ja, Martin, du hast recht, Gelb und Blau sind bei mir vertauscht, aber ich habe nachgesehen, das ist an allen drei Tonkopfschlitten des 22h, die ich habe, so mit den angelöteten Kabeln angeordnet. Gelb ist da jeweils die Masse von Blau/Links Seltsam, aber egal, der erste Versuch oben hatte auch nicht geklappt.

    Gruß
    Jörg

  • Um das Ganze abzuschließen: Die Mono-Verkabelung hat funktioniert, aber klanglich nicht überzeugt. Mit einem Shure M75, stereoverkabelt, klangen die alten Mono-Platten besser (beide mit 17 Nadel, eine 25er steht beim Shure vielleicht noch aus).

  • Du kannst halt aus einem Stereosystem kein Mono machen.

    Das gibt immer nur ein Mono-Summensignal.

    Richtig gut wird's leider nur mit einem echten Monosystem.


    Viele Grüße


    Roman

  • Eines was wirklich nur die Seitenschrift abtastet bzw daraus ein Signal generiert.

    Stereosysteme bzw als Mono verschaltete Stereosysteme bringen immer auch Informationen aus der vertikalen Richtung. Und da es dort bei Mono keine Toninformation gibt sind das nur Störgeräusche.

    Es gibt auch stereokompatible Monosysteme. Diese bringen ebenfalls nur Seitenschriftsignale, haben aber in der Vertikalen zumindest eine gewisse Nachgiebigkeit um Stereoplatten zu schonen.

    Ich habe ja nur Schellacks (und ein paar Singles) in Mono und finde den Unterschied zwischen monoverschaltetem Stereo (Shure M75 mit Schellacknadel) und richtigem Mono (General Electric VRII und Garrard TOM-2) echt frappierend.

    Ich hab zwar bzgl der richtigen Entzerrung noch viel zu optimieren aber der Wechsel Stereo - Mono war ein riesen Schritt. Sogar mit normaler eigentlich zu scharfer Mononadel hört es sich besser an.


    Viele Grüße


    Roman

  • also - ein echtes Mono-System ist eins, das keine vertikale Compliance hat, oder einfach formuliert, die Nadel kann sich nur nach Links und rechts bewegen, und nicht nach oben und unten. Die Spulen sind bei Monosystemen auch horizontal angeordnet, und nicht im 45 Grad Winkel wie bei stereo, und so weit ich weiß, gegenphasig in Reihe geschaltet. Mono Magnetsysteme waren in den fünfziger Jahren relativ weit verbreitet, z.B. das PE7000 von Perpetuum Ebner oder das MST1/MST2 von ELAC.


    Ich würde mir da aber ehrlich nicht so einen Stress machen. Ich habe mal mit dem Betreiber eines bekannten virtuellen HiFi Museums zusammengesessen, der die Dinge auch gerne auf die Spitze treibt, selbst der konnte nicht wirklich was an den Schellack Aufnahmen aussetzen, die ich mit einem ganz ordinären Shure M75 in stereo und einem Nadelträger für Normalrille gemacht hatte.Die Klangqualität hängt in der Praxis nach meinen Erfahrungen eher von der Nadel ab - Mono Vinyls mögen die dickste sphärische Mikrorillen-Nadel, die es für das M75 gibt, und für Schellacks sollte man wirklich den Nadelträger für Normalrillen benutzen. Ich glaube kaum, dass man in der Praxis mit speziellem Mono Equipment noch wesentlich mehr aus den alten Platten rausholt als mit einem ollen M75, auch wenn es theoretisch so sein müsste.


    Richtig -sorry- schwachsinnig ist es, Stereosysteme auf mono zu verschalten. Ich habe schon die ganzen Varianten durchprobiert, und immer das Gefühl, als ob sich da irgendwas gegenseitig auslöschen würde.


    Wenn jemand Interesse hat, kann er mir seine Mailadresse per PN schicken, ich sende ihm dann ein Hörbeispiel zu, von einer ranzigen Schlager Schellackplatte mit einem 1219, einem Shure M75 und einem TVV direkt ohne Retusche in den PC reingespielt. Ich war selber überrascht, wie ordentlich sich das anhört - immer vor dem Hintergrund, dass die alten Schellacks eh kein High End wiedergeben und schon schlimme Zeiten hinter sich haben.


    Gruß Frank

  • Hallo


    Richtige Monosysteme gab es ja vermutlich nur noch bis kurz nach der Einführung von Magnetsystemen. Ob das mehr an Störgeräuschen jetzt wirklich daran liegt das alle vier Richtungen abgetastet werden oder nur an der Abtastfähigkeit modernere Systeme weiß ich nicht.

    selbst der konnte nicht wirklich was an den Schellack Aufnahmen aussetzen, die ich mit einem ganz ordinären Shure M75 in stereo und einem Nadelträger für Normalrille gemacht hatte.Die Klangqualität hängt in der Praxis nach meinen Erfahrungen eher von der Nadel ab

    Ich weiß ja nicht wie viele Shure's du da liegen hast. Wenn was ganz altes dabei ist schau das mal genau an. Ich hab zwei die wahren auf alten Braun Drehern montiert und bei denen gab es an den Anschlüssen eine kleine Feder ähnlich einer Acht die die beiden Kanäle verbunden hat. Das wurde bei Shure so ab Werk angeboten, ist aber selten zu finden. Derzeit gibt es Monosysteme von AT und Ortofon (was ich auf die schnelle gefunden hab) die aber bis auf eins alle Stereosysteme sind. Lediglich das Quintett von Ortofon hat nur zwei Anschlüsse kostet aber mal eben 1000€.

    Was man hier im Forum so liest sind die meisten aber zufriedener wenn sie ihre Schellack's mit Keramiksystemen abspielen. Derzeit nutze ich auch ein M75 mit entsprechender Nadel und bin durchaus zufrieden. Da meine CS Modelle ja auch 78 können werd ich mir da mal eine Ortofon Nadel beschaffen und mal schauen wie da der Unterschied ist. Mit meinen Kristall Systemen hab ich es(warum auch immer) noch nie probiert werd es aber in nächster Zeit probieren da ich gerade einen Schwung Schellack Platten bekommen habe

  • ich habe eigentlich nur noch die M75, die es für Dual Dreher gab, mit der Hakenbefestigung. Eine Kontaktfeder zum Überbrücken haben die alle nicht, ich habe aber alle Überbrückungsarten durchprobiert, als das Thema mit den Mono Systemen mal eine Zeit lang so hochgekocht ist, mit keiner Mono-Schaltung hat es ansatzweise so gut geklungen wie einfach in stereo.


    Das M75 ist für mich das "immer glücklich" System für alle etwas schwierigen Anwendungen - wir haben vor vielen Jahren sogar mal ein M75-6 in ein Tefifon eingebaut, das funktionierte auch und klang verstörend gut. Es mag sein, dass es besonders mit den gröberen Nadeln Details verschluckt, dafür kann man damit Platten mit Freude hören, die man bei einem Goldohren-Dreher nur noch in die Ecke werfen würde.


    Gruß Frank

  • Meins läuft auch in Stereo. Ich werd mir aber mal eine kleine Platine/Kästchen machen was man einfach dazwischen stecken kann bei dem die beiden Kanäle verbunden sind. Schellack Platten klingen aber oft erstaunlich gut wenn sie nicht allzu versaut sind.

  • Mit Schellacks ist das ja auch nochmal was Anderes als mit Monomikroplatten.

    Bei den Schellacks kann man getrost alles über 6kHz rausdrehen. Das ist da eh nicht drauf. Umso erstaunlicher ist wie gut manche trotzdem klingen.

    Ich hab noch ein BSR-Mono-Kristallsystem mit Roll-off bei 6kHz liegen. Das sollte ich wohl auch mal mit Schellacks testen.


    Viele Grüße


    Roman

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