Dual 1019 Vorstellung und allgemeine Tipps, Tricks und Empfehlungen

  • Hallo liebe Forengemeinde.

    Erstmal zu mir: Ich bin Markus und neu hier im Forum und komme aus Ostfriesland.


    Ich habe kürzlich in einem Gebrauchtwarenladen einen Dual 1019 erstanden (7€). Besonders schön fand ich ihn nicht, aber zum ausprobieren habe ich den Thorens TD 166 MK II zur Seite gestellt; und da steht dieser auch jetzt noch.

    Der Dual macht irgendwie vielmehr Spass und spielt meiner Meinung nach viel druckvoller auf.


    Es scheint alles zu funktionieren. Automatik läuft bisher ohne Probleme, die Wechslerfunktion kann ich mangels Wechselachse nicht ausprobieren, aber die Funktion brauch ich auch nicht wirklich.

    Laufgeräusche macht er, die stören mich schon und scheinen lauter zu werden nachdem der Tonarm aufgesetzt hat.

    Bei Berührung des Tonarms und besonders des Headshell-Hebels gibt es störendes Brummen. (Ich habe den selber auf Cinch umgelötet)

    Leider kann man keine Videos/Audios hier einfügen.

    Der Pitch muss bei 33 1/3 schon voll auf + damit er in der richtigen Geschwindigkeit läuft.


    Die Zarge hat einige Dings und Dongs. Die Haube würde ich eventuell hier im Ort mal erfragen, ob man die ähnlich nachbauen kann (Die hat die üblichen Risse an der Rückseite und dieser Braunton gefällt mir gar nicht)


    Meine Fragen wären:

    Welche Arbeiten machen in diesem Falle Sinn?

    Handwerkliches Geschick ist schon vorhanden, aber die Mechanik schon recht kompliziert.

    Gibt es eine Möglichkeit zu reinigen und neu schmieren ohne aufwändiges demontieren der mechanischen Teile?

    Es war und ist ein Audio Technica Tonabnehmer verbaut. An dem Thorens hängt noch ein Ortofon VM White. Würde das passen?



    Vielen Dank und liebe Grüße

    Zusammen mit dem 1019 habe ich noch einen CT 1640-Tuner gekauft der vielleicht hier im Marktplatz angeboten wird.

  • Moin Markus


    und willkommen hier bei den mehr oder minder an 'Dualitis' erkrankten Boardlern.

    Mit 7€ für das gute alte 'Eisenschwein' 1019 hast du definitiv nix falsch gemacht. Der spielt nach guter Revision besser, als manch neues Gerät und - wie du ja schon festgestellt hast- sehr druckvoll.


    Die Geschwindigkeitseinstellung lässt sicherlich korrigieren und bei Bedarf der Konus auf der Motorachse weiter nach oben setzen. Der ist mit einer kleinen Madenschrauben befestigt.


    Wenn die Mechanik und die Schalter noch sauber arbeiten und gut in ihre Ausgangslagen zurückspringen,uss man da nicht unbedingt etwas machen.

    Wichtig sind die Motorlager, das Tellerlager und die Tellerachse, sowie eine einwandfreie Funktion des Schwenkmechanismus des Reibrades. Das Reibrad selbst sollte man sich auch anschauen und gegebenenfalls etwas abschleifen.


    Ein wichtiges Bauteil sollte man sich noch anschauen: den Entstörkondensator im Motorschaltkasten. Am besten ein Foto davon, dann können wir hier sagen ob das ein kritischer Typ ist oder er bleiben kann.


    Auf jeden Fall war da schonmal jemand dran. Das weiße Kabel zum Motorschalter ist nicht original.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

    Einmal editiert, zuletzt von MaxB ()

  • Moin Markus! Ich schaue auch ab und zu mal bei Trödlern bei uns rein…aber sowas schönes hab ich bislang nicht gefunden ^^


    Leider kann ich beim 10er (noch) nicht helfen. Mein Schwerpunkt liegt bei den 122X ern :)


    Viel Spaß und Gruß aus Uplengen!

    Gruß aus Ostfriesland - Marc

    Aktueller Dreherpark siehe Profil

  • hi, wer hat denn im TK da neue Headshellkabel angelötet?

    Diese Variante kannte ich bisher noch gar nicht. Gruss

    Hi, na ich jedenfalls nicht. Habe mir gerade mal andere Vergleichsbilder angesehen, scheint so wohl nicht Original zu sein. Das Headshell heißt TK 11?

  • Es ist ein bekanntes Problem mit den crimps von dem 1019 TK. Diese sind nicht gasdicht gecrimpt und oxidieren wenn da Luft dran kommt, nach 50 Jahren. Aber warum nicht neue Käbelchen da dran löten, Hauptsache es funktioniert gut. Ich hab die alten Käbelchen angelötet bisher, 8 Lötstellen, dann etwas Schrumpfschlauch darüber als Knickschutz

  • Moin und willkommen im Forum!


    Vor einem Schmierdienst würde ich den Konus der Antriebsachse lieber nicht versetzen: Die zu geringe Drehzahl wird ziemlich sicher an verharzten Fetten und Ölen liegen - oder (schlimmer) an trockengelaufenen Lagern.


    Ganz allgemein sollten alte Schmierstoffreste entfernt werden. Wattestäbchen und WD40 helfen bei der Reinigung. WD40 ist aber definitiv kein geeigneter Schmierstoff, sondern nur ein Kriechöl und Korrosionsschutzmittel ! Das Zeugs bitte nur zum Anlösen der verharzten Schmierstoffreste benutzen. Bitte kein Ballistol verwenden, denn das ist ein Waffenreinigungsöl und greift daher leider (mit voller Absicht) die Kupfer-Legierungen in den Sinterlagern an.


    Die meisten Schmierstellen kann man ohne grosse Demontage erreichen. Man braucht für fast alle Schmierstellen nur so etwas ähnliches wie Motoröl (SAE30 Einbereichsöl für Rasenmäher reicht völlig aus, und ist dafür sogar besser als ein bei Raumtemperatur für unsere Zwecke oft schon zu dünnflüssiges Mehrbereichsöl.). für einige hundsgewöhnliches Schmierfett für Kugellager u.ä. - Original wurde ein Shell Alvania Lithiumseifenfett verwendet. Für manche Stellen ist aber ein Haftöl oder ein Sinterlageröl statt des Motoröls zu empfehlen.


    Link zur Service-Anleitung:

    Dual 1019 Service


    In der Unteransicht des Chassis sind die Schmierstellen mit lustigen Kreisen, Dreiecken un Kreuzen gekennzeichnet, je nach dem erforderlichen Schmierstoff. Link: https://www.hifi-archiv.info/D…019%20Service/1019-15.jpg


    Das Treibrad kann man recht einfach demontieren, wenn man den Klemmring oben an der Achse abprökelt. => Reinigen und Ölen


    Das Tellerlager unter dem Plattenteller ist ein recht einfach zu zerlegendes Kugellager, dafür nimmt man besagtes Schmierfett, aber kein Öl - Fett dämpft den Laufgeräuschpegel. Für den Schaft des Tellerlagers verwendet man am Besten ein Haftöl - es muß auch hier nicht unbedingt das Original-Produkt sein, das in der Serviceanleitung steht.


    Falls der Toanrm sich bei Betätigung des Tonarmliftes zu flink absenkt, braucht man zur Dämpfung dann leider zwingend etwas Spezielles: Ein Silikonöl (kein Silikonfett) mit einer Viskosität von 300.000 bis 500.000 cps (klingt komisch, ist aber die gebräuchliche Einheit) So ein Zeug wird z.B. heutzutage im Differential vom ferngesteuerten Modellautos eingesetzt, um eine teilweis Sperrwirkung gezielt einzustellen - das Zeug ist bei den Modellbau-Fritzen deutlich preisgünstiger zu haben, als im esoterischen HiFi-Plattenspielerhandel. Darum einfach mal bei den Modellbau-Anbietern danach suchen.


    Warnung: Meinereiner geht da eher pragmatisch heran, wichtig ist mir nur, dass die Lager überhapt geschmiert sind und nicht trockenlaufen. Andere mögen gerne speziellere Schmierstoffe empfehlen.


    Wer überall genau den richtigen Schmierstoff verwenden will, dem ist die Lektüre der "Forschungsarbeiten" unseres leider verstorbenen Mitglieds "riofox" sehr zu empfehlen: Öl und Fett: Ersatztypen für die originalen Schmierstoffe


    Gruß,

    Dirk

  • Moin Markus! Ich schaue auch ab und zu mal bei Trödlern bei uns rein…aber sowas schönes hab ich bislang nicht gefunden ^^


    Leider kann ich beim 10er (noch) nicht helfen. Mein Schwerpunkt liegt bei den 122X ern :)


    Viel Spaß und Gruß aus Uplengen!

    Den gab es in Ostrhauderfehn beim "Sozialen Kaufhaus", in Elisabethen gibt es einen Trödelladen "Die un Dat" heißt der glaube ich etwas weiter als der Markant. Da habe vor einigen Jahren alte Braun-Lautsprecher gekauft. der hat auch noch ein paar HiFi-Sachen rumstehehn. Aber unschön "gestapelt".


    Gruß aus Rhauderfehn


    Danke für die Antwort.

    Hier der Entstörkondensator.

  • Es kann sicher auch nicht schaden, sich das folgende Video von "12voltvids" mal anzuschauen - Der Gute nimmt da einen völlig verranzten 1019 zur Wartung und Reparatur auseinander, auch den Dosenmotor:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    (Links zu Youtube Videos braucht man übrigens nur aus der Adresszeile bei Youtube kopieren und hier stumpf als Text einzufügen - Die Board-Software kümmert sich dann um den Rest.)


    Da die Headshell des 1019 einen normalen TA mit 1/4-Zoll-Montage aufnimmt, kannst Du natürlich auch das Ortofon mal da ran basteln. Markier Dir vorher aber irgendwie die Position der Nadelspitze in Relation zur Headshell, damit Du das Ding nicht umständlich mit einer Schön-Schablone oder anderen Einstellhilfen ausrichten musst.


    Zu dem Brummproblem:

    Phono-Vorverstärker mit Cinch-Anschluß möchten in der Regel eine separate "Masse-Verbindung" zum Chassis des Plattenspielers haben. Das Chassis darf dann keinerlei elektrische Verbindung im Plattenspieler zu den Abschirmungsanschlüssen der Cinch-Kabel haben, wie das ja vorher bei der DIN-Verkabelung der Fall war. Die Abschirmungen der beiden Kanäle dürfen dann auch nicht mehr im Plattenspieler miteinander verbunden sein. Aber bitte verlange keine technisch/physikalische Erklärung dafür von mir, sondern nimm das einfach mal so hin. Der Grund ist grob gesagt, daß DIN- und Cinch-Phono-Vorverstärker eine andere "Philosophie" bei der Schaltungstechnik verfolgen, was den Masseanschluß des Chassis betrifft.

    (ja, es gibt angesichts der unendlichen Vielzahl an Phono-Vorstufen auch ein paar Ausnahmen, und das führt dann in Plattenspielerforen zu endlosen Diskussionen über den Sinn der Masseleitung... So ein Cinch-Phono-Anschluß ist technisch gesehen eine irgendwie halbgar und halbherzig ausgeführte quasi-symmetrische Verkabelung mit Hilfe von asymmetrischen Koaxialkabeln und dem lottrigen Massekabel, funktioniert in der Praxis aber doch ganz anständig)


    Gruß

    Dirk

  • Der Entstörer kann bleiben...völlig unkritisch.


    Zum Video: Aua, armes Motorlager.


    Gruß Martin

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  • Der Entstörer kann bleiben...völlig unkritisch.


    Zum Video: Aua, armes Motorlager.


    Gruß Martin

    Jo, ganz schön rabiat ist die Methode. Ich würde das auch nicht so machen.

    Aber bei der Methode wird allenfalls der "Lagerspiegel" im unteren Motorlager von der gehärteten Motorwelle etwas eingedellt (das weichere Metall gibt nach). Das kleine Messing-Scheibchen lässt sich im Fall des Falles mit Sicherheit einfacher ersetzen, als eine durch ungeschicktes seitliches Abkloppen der Glocke zerstörte Motorwicklung. Und bei einem vorher wer-weiss-wie-lange trocken gelaufenen Lager ist es sowieso notwendig, das untere Motorlager zu öffnen und den Lagerspiegel zumindest umzudrehen, wegen evtl. vorhandener Einlaufriefen. Bei der Gelegenheit lässt sich das Plättchen bestimmt auch wieder plan klopfen, wenn man es nicht einfach gleich ersetzt

  • Schau mal in die Kleinanzeigen. Da biete ich u.A. Zarge und Haube für den 1019. Allerdings im Moment nur für Abholer.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Für die Sinterlager kann man gut das HLP22 nehmen.

    Gibts z.b. von LM als Hydrauliköl auch in großen Supermärkten. Leider nur in 1L.

    Die Lagerkugeln mindestens in dicker Spritze per Unterdruck befüllen, besser vorab noch genauso in Aceton reinigen. Dann muss aber das Aceton erst einige Stunden abdampfen, damit genug Öl rein geht.

  • Die Reihenfolge in der ich das dann wieder zusammenbauen würde wäre:

    untere Lagerschale->darin der Lagerspiegel->das Sinterlager->die "Zackenscheibe(wie auf dem Foto oben)->dann der Lagerdeckel ??


    in dem silbernen Lagerdeckel war noch zerbröselter Schaumstoff, sollte der ersetzt werden?

    Bei mir sieht es aus wie in Bild 4 des angehängten Links, nur Teil Nummer 4 war nicht da(oder ist zerbröselt) womit am Besten ersetzen?

    https://www.dual-board.de/core/index.php?attachment/196087-wartungsanleitung-dual-1219-motor-pdf/

  • .. ich habe bei der Revision meines 1019ers den bröseligen Schaumstoff ganz pragmatisch mit nem zerfledderten und zurecht geschnippelten Spülschwamm ersetzen ;) ..

    Gruß, Micha






    ... übrigens, liegt hier nur so herum : Linn LP12 -> "Hercules II" power supply .. Stamford Audio

    ... komplett und tip-top. Wern's jemand braucht -> PN.

  • .. ich habe bei der Revision meines 1019ers den bröseligen Schaumstoff ganz pragmatisch mit nem zerfledderten und zurecht geschnippelten Spülschwamm ersetzen ;) ..

    Also den Schaumstoff im Lagerdeckel?

    Muss denn zwischen Sinterlager und Lagerspiegel noch irgendwas dazwischen?! Laut dem Aufbau wie im Link beschrieben sollte da noch ein Gummiring sitzen, der bei mir wohl ebenfalls zerbröselt war.

    Wie behandele ich denn das obere Sinterlager? Muss das auch noch raus?

  • .. bei mir sah das nach dem Ausbau, bzw Aufbohren der unteren Lagerschale auch sehr bröselig, trocken und gammlig aus.. der Schaumstoff dient als Öl-Reservoir und gibt dem Sinterlager einen gewissen Halt .. nen Gummiring hatte ich keinen entdeckt, bzw. Könnte mich nicht daran erinnern.


    Ach ja, das obere Lager hatte ich damals nicht angetastet. ;)

    Gruß, Micha






    ... übrigens, liegt hier nur so herum : Linn LP12 -> "Hercules II" power supply .. Stamford Audio

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  • .. so war die Ausbausituation


    Gruß, Micha






    ... übrigens, liegt hier nur so herum : Linn LP12 -> "Hercules II" power supply .. Stamford Audio

    ... komplett und tip-top. Wern's jemand braucht -> PN.

  • Muss denn zwischen Sinterlager und Lagerspiegel noch irgendwas dazwischen?!

    Kurz und knapp: Nein.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

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