Verstärke CV1260 schlechtes Phono-Signal

  • Hallo,


    Ich bin neu hier, danke für die Aufnahme. Ich heiße Thomas und komme aus dem schönen Ostwestfalen.

    Ich habe einen Verstärker CV1260, den ich mit einem Plattenwechsler Dual 1234 verbinden möchte, beides gebraucht gekauft. Am Plattendreher habe ich alle Kontakte gereinigt und auf Cinch nach Anleitung umgerüstet, inkl. separater Masse. Wenn ich den Dreher mit dem Verstärker verbinde, ist das Signal auf einem Kanal sehr laut, man kann kaum die Lautstärke aufdrehen. Auf dem anderen Kanal ist das Signal sehr leise, auf beiden hört es sich ziemlich verzerrt/übersteuert an.

    Das merkwürdige ist, wenn ich meinen Technics-Plattenspieler an den CV1260 anschließe ist das Signal gleichmäßig und die Lautstärke lässt sich normal regeln. Wenn ich den Dual-Plattenspieler an meinen Technics-Verstärker anschließe ist das Signal auch super und gleichmäßig. Allerdings scheint der Ausgangspegel des Dual-Plattenspielers ziemlich hoch zu sein, auch hier muss ich vorsichtiger mit der Lautstärkeregelung sein, aber nicht so krass wie beim Dual-Verstärker. Der 1234 hört sich schon sehr gut an.

    Kann mir jemand dazu eine Hinweis geben, was das Problem sein könnte? Wenn ich den Dreher an z.B. AUX vom Dual-Verstärker anschließe ist das Signal auch gleichmäßig auf beiden Seiten, aber halt leise. Ich vermute einen Defekt am Phono-Eingang, ich würde mir jetzt einen Vorverstärker besorgen und es am AUX-Eingang probieren.


    Danke und Grüße

    Thomas

  • Hallo,

    wenns mit einem Tchnics Dreher funktioniert und bei Dual nicht,
    sollte der Fehler wohl beim Dual zu finden sein.


    Falsches System, Kabel vertauscht, Kontaktprobleme, o .Ä.

    Welches System ist verbaut?

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

    Einmal editiert, zuletzt von papaschlumpf ()

  • Hallo Thomas,


    die Symptome machen die Fehlersuche sehr schwierig, weil es mal geht, mal nicht, je nach Kombination.

    Einfach unlogisch.


    Hast du schon mehrfach hin und her probiert?


    Ich vermute, wie Gernot auch, Kontaktprobleme, Stichwort „Wackelkontakt“.


    Bist du fit im Cinch anlöten, oder kann es schon daran liegen?


    Wo in OWL wohnst du denn?

    Karsten aus Bielefeld


    ortofan? Shure!

  • Moin,

    Ich tippe mal darauf, dass der 1234 ein Keramiksystem hat, das an den AUX / TUNER/ TAPE - Eingang angeschlossen werden muss und NICHT an den Phono-Eingang.

    Keramik-Systeme liefern erheblich mehr Pegel, als Magnetsysteme und übersteuern den Phono-Eingang.


    Gruß

    Norbert

  • Ich tippe mal darauf, dass der 1234 ein Keramiksystem hat,

    Daher auch meine Frage nach dem System.

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Hallo, danke für die zahlreiche. Rückfragen. Der Plattenspieler Dual 1234 hat den originalen Dual-Tonabnehmer mit einer DN8-Nadel, Baujahr ist Ende der 70er. Ob das ein Keramiksystem kann ich leider nicht sagen. Hört sich auf jeden Fall nach einer Spur an. Der Pegel scheint auf jeden Fall höher zu sein, man hört auch Musik vom Plattenspieler, wenn der Verstärker aus ist.

    Die Lötungen habe ich alle durchgemessen, die sind aus meiner Sicht ok.

    Auch Wackelkontakte schließe ich aus, ich habe schon genug gewackelt, es ändert sich nix.

    Danke und Grüße

    Thomas

  • So, ich hab’s mal ausprobiert und den Dreher an AUX angeschlossen. Funktioniert, hört sich aber bescheiden an, wenig Volumen. Hm… An der Kombi Verstärker und Boxen (angeschlossen sind JBL Control 1) kann’s nicht liegen, ein testweise angeschlossener Chromecast hört sich bedeutend besser an.

  • An modernen Verstärkern klingen die nicht so doll.


    Hast du was Älteres, evtl. sogar mit DIN-Anschlüssen?


    Das müsste besser passen/klingen 🎶.

    Karsten aus Bielefeld


    ortofan? Shure!

  • Ok, danke, gucke ich mir mal an, die 35€ investiere ich noch gern. Ich hab meinen Frieden aber jetzt erstmal gefunden. Ich nutze jetzt einfach die Kombi Dual-Dreher mit Technics-Verstärker und Technics-Dreher mit Dual-Verstärker, das funktioniert ja soweit.

    Danke erstmal soweit für die flotte Hilfe, wieder was gelernt.

  • Auch eine Option, wenns läuft und gut klingt - dann kann Weihnachten kommen. 🎅

    Karsten aus Bielefeld


    ortofan? Shure!

  • ... den Dreher an AUX angeschlossen. Funktioniert, hört sich aber bescheiden an, wenig Volumen. Hm…

    Kristallsysteme liefern zwar ein recht hohen Signalpegel, so dass sie übliche MM Eingänge übersteuern und deshalb oft an Hochpegeleingänge (Aux) angeschlossen werden. Da aber diese Eingänge keine RIAA Entzerung bieten ist die Schallplatten-Wiedergabe über Aux viel zu höhenlastig und extrem bassschwach. Also MM-System im Plattenspieler montieren oder am Phonoeingang einen Spannungsteiler von ca. 50-100 :1 installieren.

    Gruß Sven

  • Hi Sven,


    Ich sag mal nein. Es ist ein Keramiksystem und das braucht keine Entzerrung. Wohl braucht es aber eine hohe Eingangsimpedanz weil sonst keine Bässe kommen. Idealerweise im Meg-Ohm-Bereich.

    Die Systeme lassen sich allerdings mit einer einfachen Schaltung für den MM-Eingang anpassen und klingen dann durchaus sehr gut. Ich höre so regelmäßig mit Keramiks auf hohem Niveau. 🙂


    Viele Grüße


    Roman

  • Das Signal aller modernen Schallplatten wird vor der Aufzeichnug auf den Schnittrohling nach der RIAA-Kennlinie verzerrt. Daher muss es bei der Wiedergabe für einen linearen Frequenzgang auch wieder entzerrt werden.

    440px-RIAA-EQ-Curve_rec_play.svg.png


    Anders ist dies bei den meisten Schellackplatten (78 U/min). Eine sehr hohe Eingangsimpedanz allein bewirkt je nach Kristall-System nur sehr schlechte Anpassung kann aber die RIAA Entzerrung nicht wirklich ersetzen. Spannungsteiler am MM-Eingang wäre die sinnvollere Lösung. Weiteres zu diesem Thema siehe hier


    Mit Hifi hat das Hören von modernen Platten mit Kristall-Systemen aber m.E. rein gar nichts zu tun...

  • Es handelt sich nicht um ein Kristallsystem!


    Piezoelektrische Systeme tasten völlig anders ab als Magnetsysteme (amplitudenabhängig vs. geschwindigkeitsabhängig) und brauchen deshalb keine Entzerrung. Ich fange da jetzt aber nicht das Diskutieren an. Das schießt etwas über das Ziel hinaus. Sorry. 😉


    Viele Grüße


    Roman

    . Eine sehr hohe Eingangsimpedanz allein bewirkt je nach Kristall-System nur sehr schlechte Anpassung

    PS: Wie kommst du darauf? Die hohe Eingangsimpedanz ist die richtige Anpassung.

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