CV 120 mach keinen Mucks - bis auf des leuchtende Power-Lämpchen

  • So, nach etwas Testhören fällt mir auf, dass sich Musik über den AUX sich wunderbar anhört. Phono rauscht/knistert etwas und ist wesentlich leiser. Da muss ich wohl nochmal ran. Nur wo?

    Viele Grüße, Flo

  • Mahlzeit :S

    Die 4 neuen Transistoren hast du bestimmt sauber und richtig eingelötet.

    Was passiert wenn du die beiden Quellen-Umschalter Mikro bzw Phono betätigst?

    Ist eine Pegel oder Klangänderung hörbar?

    Wenn der Phonoschalter eingedrückt ist, drück den mal ganz nach unten und wieder loslassen.


    Sollte sich dabei der Pegel oder das Rauschen ändern ist Fleißarbeit angesagt.

  • Ich hatte mich hier gar nicht mehr gemeldet. Das oben beschriebene Problem war jedenfalls auch weg. Ich kann nicht genau sagen, was das Problem war, jedenfalls ging es nun.


    Jetzt allerdings ein neues Problem. Der Hochtonbereich eines Kanals ist sehr dünn bzw kaum wahrnehmbar. Stecke ich die Lautsprecher um, bleibt der Fehler auf dem Kanal. Es liegt also nicht an den Lautsprechern. Weiterhin tritt das zumindest im Phono und im Aux Betreib auf.

    Wenn ich den Verstärker anschalte, kommt nun neuerdings auch immer ein kurzes rauschen, das innerhalb von ein bis zwei Sekunden weg ist. Wie eine Welle, die abklingt.

    Ich hatte im September nur die Vorverstärker überholt. Auf der Endstufenplatine hatte ich nur die großen Elkos gewechselt und die NTCs getauscht.


    Was kann hier der Fehler sein?

    Viele Grüße, Flo

  • Mal mit Kopfhörer gehört ? Klang dann auf beiden Kanälen gleich ?

    Wenn ja ist wahrscheinlich die Endstufe defekt und der "dünne" Kanal läuft nur auf den Treibern.


    Aber da sollten noch mal Leute antworten die mehr Ahnung haben.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • So, mit Kopfhörern tritt das Problem auch auf. Der rechte Kanal ist leiser. Bei gewissen Lautstärken normalisiert sich dies aber und die Ausgabe ich auf beiden Seiten gleich. Das ist eher bei hohen Lautstärken der Fall.

    Gehe ich wieder unter 50% wandert das Signal wieder mehrheitlich auf die linke Seite.

    Vielleicht ist es der Lautstärke-Schieber selbst?

    Es wirkt aber so, als würde der Sound erst nach und nach wieder in die Mitte wandern, wenn ich die Lautstärke erhöhe.

    Viele Grüße, Flo

  • Würde sich ein defekter Schieberegler so äußern? Oder ist da etwas anderes in der Vorstufe defekt, sodass die Lautstärke wandert bzw nicht konstant bleibt?

    Wie kann ich den Schieber testen?

    Viele Grüße, Flo

  • Hi Flo !

    Oder ist da etwas anderes in der Vorstufe defekt, sodass die Lautstärke wandert bzw nicht konstant bleibt?

    Was hast Du schon an den Elkos gemacht ?


    Der Klangregler wird durch C12 / 4,7µF von der Verstärkerstufe um T3 abgetrennt.

    Wenn der etwas durchlässig ist, bekommt der Lautstärkeregler eine Gleichspannung obendrauf.

    Da ist dann zwar noch der Elko C15 / 4,7µF, der das abgegriffene Signal gegen den Eingang vom OpAmp abblockt, aber wenn das der gleiche Typ ist, wie C12, *könnte* der auch einen an der Waffel haben.


    Testen kannst Du den Regler mit dem Multimeter.

    Eine Seite an Masse, eine an den C12 oder den C13. Nach einer kleinen Beruhigungszeit sollten um 50K Widerstandswert zu messen sein.

    Das ist der Grundwert des Reglers Ende-zu-Ende.

    Dann klemmst Du das Ohmimeter am Plus-Ende von C13 an und schiebst den Regler erstmal 1/3 hoch, dann zur Hälfte und zu 2/3.

    Vergleichsmessung jeweils zum anderen Kanal muß bei beiden Seiten ungefähr gleiche Widerstandswerte ergeben.


    :)


    PS: die Loudness-Abzapfung ist dabei bedeutungslos, denn die ist gleichspannungsseitig durch zwei Kondis gegen Masse abgeblock, unabhängig, ob Loudness ein- oder ausgeschaltet ist (C13 und C14).


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von wacholder mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Peter,

    Schön, dass du dich meldest. Ich habe einmal komplett alle Elkos neu gemacht. In der Vorstufe habe ich auch die Transistoren getauscht. Der Fehler trat nun nach vier Monaten Betrieb auf.

    Ich werde morgen mal den regler testen.

    Viele Grüße, Flo

  • Es ist möglich, dass der Kontakt des Schleifers im Stereo-Schiebepoti für die Lautstärke und ggf. auch in dem für die für die Balance nicht gut ist. Dann kann das stärkere Kanalunterschiede erzeugen.


    Bewährt in so einem Fall hat sich bei mir dies Spray:


    DeoxIT® F5 CAIG Faderlube

    das speziell für solche Schieberegler angeboten wird, leider aber nicht billig ist.


    Damit mit dem dünnen Röhrchen in den vorderen Schlitz des Schiebepotis durch die Gummilippendichtung sprühen und das Poti anschliessend vielfach betätigen. Es soll danach ohne Ruckeln und ohne mechanischen Widerstand sanft gleiten. Dieses Mittel löst die Oxidschicht auf dem Schleiferkontakt, reinigt, schmiert und schützt gleichzeitig die Widerstandsbahn. Mit anderen Deoxidationsmitteln/Kontaktsprays (z.B. Kontakt 61 und auch mit Ballistol, besonders schlecht war WD4) habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, Schiebe-Potis liessen sich damit hinterher nicht mehr glatt/sanft betätigen, sondern nur noch ruckelnd. Es ist bekannt, dass man auf keinen Fall Kontakt 60 (rot) nehmen darf, da es auf lange Zeit korrosiv ist.


    Sowohl die Lautstärkeeinstellung als auch die Balance-Einstellung sind mit dem OpAmp IC verknüpft.Deshalb kommt evtl. noch ein Defekt des Operationsverstärker-ICs als Ursache infrage. Das sollte ggf. durch einen NE5534A (im DIP8 Gehäuse) in beiden Kanälen ersetzt werden, der auch sonst in seinen Daten wesentlich besser als der von Dual damals verbaute LM709 (µA709).

    C18, C19 und R30 in beiden Kanälen können anschliessend entfernt werden, weil der NE5534 für Verstärkung von 4 und mehr bereits intern kompensiert ist. Aber er funktioniert auch, wenn man diese Teile drinlässt. Beim Einbau auf richtige Orientierung des IC achten!



    ACHTUNG:

    Praktisch ALLE inzwischen aus China bei ebay und AliExpress (sehr günstig) im DIP8 Gehäuse angebotene NE5534(A) Operationsverstärker sind dreiste, extrem minderwertige Fälschungen mit katastrophalen technischen Eigenschaften, die die Mindest-Spezifikationen dieses Typs nicht erreichen! Bitte nur von seriösen Händlern kaufen! ICs von seriösen grösseren online-Bauteilehändlern wie z.B. Reichelt, Darisus, Digikey, Mouser, TME waren in Ordnung.


    Woran kann man bei einem NE5534 (und auch bei einem NE5532) meist einfach erkennen, ob man eine Fälschung hat?

    Mit der Diodentest-Funktion eines Multimeters zwischen den IC-Pins 2 und 3 messen. Es muss dabei die typische Si-Diodenfluss-Spannung von 0,6 bis 0,7 angezeigt werden. Wird "1" oder "OL" angezeigt, ist es eine Fälschung! (Gilt nur für diesen OpAmp-Typ!).


    Reinhard

    7 Mal editiert, zuletzt von oldiefan ()

  • Was hast Du schon an den Elkos gemacht ?

    So, jetzt aber. Ich habe im gesamten Gerät alle Elkos getauscht.

    Sowohl die Lautstärkeeinstellung als auch die Balance-Einstellung sind mit dem OpAmp IC verknüpft.Deshalb kommt evtl. noch ein Defekt des Operationsverstärker-ICs als Ursache infrage. Das sollte ggf. durch einen NE5534A (im DIP8 Gehäuse) in beiden Kanälen ersetzt werden, der auch sonst in seinen Daten wesentlich besser als der von Dual damals verbaute LM709 (µA709).

    Hier sind nun bei mir gesockelte LF356N drin. C18, C19 und R30 habe ich entfernt.

    Testen kannst Du den Regler mit dem Multimeter.

    Eine Seite an Masse, eine an den C12 oder den C13. Nach einer kleinen Beruhigungszeit sollten um 50K Widerstandswert zu messen sein.

    Hierbei messe ich an C12 30,7 kOhm. An C13 30,5 kOhm

    Dann klemmst Du das Ohmimeter am Plus-Ende von C13 an und schiebst den Regler erstmal 1/3 hoch, dann zur Hälfte und zu 2/3.

    Vergleichsmessung jeweils zum anderen Kanal muß bei beiden Seiten ungefähr gleiche Widerstandswerte ergeben.

    Meinst du C15 und C15`?

    C15 in 1/3 Stellung = 12,48 kohm

    C15 in 2/3 Stellung = 12,2 kOhm Der Wert schwankt aber stark

    C15 in Max-Stellung = 34,4 kOhm


    C15‘ in 1/3 Stellung = 6,3 kOhm

    C15‘ in 2/3 Stellung = 10,61 kOhm

    C15‘ in Max-Stellung = 28 kOhm


    Kann man hieraus etwas lesen? Gleich sind die Werte ja nicht.


    DeoxIT® F5 CAIG Faderlube

    Das werde ich mir wohl mal zulegen.


    Danke für euere Beiträge.

    Viele Grüße, Flo

  • Hi Flo !

    Meinst du C15 und C15`?

    Ja. Mein Fehler. Die vielen Nummern ... wer kann sich das alles merken.


    Kann man hieraus etwas lesen? Gleich sind die Werte ja nicht.

    Ich schiebe mal eine kleine Grafik nach, die das Problem und die Messungen erläutert.



    Das Poti soll - laut Plan - auf jeder Bahn pro Kanal Ende-zu-Ende 50K haben.

    Angezeigt durch den grünen Doppelpfeil.


    Hierbei messe ich an C12 30,7 kOhm. An C13 30,5 kOhm

    Und da ist schon die erste Diskrepanz. Gut, zwischen den beiden Meßstellen kann aufgrund einer geringfügig anderen Kontaktgabe eine kleine Differenz auftreten. 200 Ohm sind dabei als "marginal" zu bewerten. Aber der Meßwert ist von 50 KiloOhm ein Stück weit entfernt, nicht ?


    Parallelwiderstände kommen nicht in Frage, denn das Poti ist an allen Seiten von Kondensatoren "umzingelt". Die blocken die Meßspannung des Multimeter ab und übrig bleibt - mehr oder weniger - der reine Widerstandswert der Potibahnen gegen Masse.


    Das Tonsignal kommt am "oberen Ende" des Potis über den C12 rein.

    Das "untere Ende" des Potis liegt an Masse.

    Der Abgriff gleitet also im Idealfall von 0 Ohm (Potiknopf ganz unten) bis 50 KOhm (Potiknopf ganz oben) und an C15 / C15' müßte man den korrespondierenden Widerstandswert gegen Masse messen können. Das wird durch den blauen Doppelpfeil angezeigt.


    Da sieht es aber so aus, daß der Wert auf dem rechten Kanal bei 1/3 nur halb so groß ist, wie auf dem linken. Demzufolge müßte die abgegriffene Spannung des Tonsignals rechts kleiner sein, als links.

    Bei 1/2 verkleinert sich der Unterschied, ist aber mit rund 2 K immer noch relevant und dürfte zumindest einen wahrnehmbaren Unterschied bewirken, den rechts leiser ist, als links.

    So: und bei der Max-Position sollte man eigentlich erwarten, daß wir uns dem Endwert des Potis nähern, was nicht der Fall ist.

    Und noch viel lustiger: der an C15 gemessene Wert liegt noch *höher*, als der bei der Ende-zu-Ende Messung.


    Der einzige "Nebenstrom", über den die Messung in die Grütze gehen könnte, ist der Anschluß für das Loudness - unter der Bedingung, daß der C14 / 0,22µF durchlässig ist. Dann würde über den Mittelabgriff der Regler über R24 / 1.5K gegen Masse gezogen. Der C14 ist meiner Erinnerung nach ein Folienkondi (gut: die können auch mal kaputtgehen) und dann paßt die Meßkurve nicht dazu, denn der Abgriff für das Loudness liegt irgendwo dicht bei der Mitte und ein Nebenschluß mit 1.5K würde den Regelverlauf an der Stelle deutlich einbrechen lassen.


    Folgerung: irgendwas stimmt mit diesem Regler nicht.

    Mechanisch ist der so aufgebaut, daß die Schleifer als federnde Metallkontakte mit einem Loch gebaut sind, die von einer gemeinsamen Isolierstück getragen und betätigt werden. Sie sitzen bei den Stereo-Potis links und rechts in den Seitenwänden. In dem Loch sitzt eine kleine konisch geformte Graphitspitze, die die Widerstandsbahn abtastet.

    Jeder Schleifer wird seinerseits über eine unbeschichtete Fläche mit einem genauso aufgebauten Kontakt geschoben, wo diese Fläche in dem Kontakt für den Abgriff endet, an die das Kabel gelötet wird.

    Die Widerstandsbahn hat 3 Abgriffe: oben, unten und Mitte für Loudness.


    (Ich hatte den zerlegten Regler mal irgendwo fotografiert, finde die Bilder aber nicht mehr wieder. Mist.)


    Vielleicht wäre es doch eine gute Idee, das Mistding mal komplett auszubauen und mal als Einzelstück ohne die Schaltung drumherum auszumessen.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke dir für die ausführliche Antwort.

    Die Platine war gebrochen und es gab Massekontakt mit gruseligen Geräuschen. Daher habe ich alle Elkos und Transistoren in dem Bereich getauscht. Die Folienkondensatoren aber nicht! Es kann schon sein, dass da noch einer einen Hau weg hat. Ich werde die morgen mal checken.

    UND das Mistding werde ich ebenfalls ausbauen und Testen.

    Viele Grüße, Flo

  • Hallo,


    Wie ich am Anfang gelesen habe, hatte der 120 einen Transportschaden. Guck Dir auf jeden Fall alle Platinen genauer an. Nicht dass Dir da irgendein Leiterplatten- Bruch einen Streich spielt. Oder ein defekter Schalter, oder, oder .....


    Nur so eine Idee .....

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Der Schieber ist ausgelötet. Am oberen Kabelstrang messe ich gelb 50,5kOhm und rot 49,4kOhm.

    Oben messe bei gelb auf 1/3 12,36kOhm, auf 2/3 33,4kOhm.

    Auf rot bei 1/3 11,4kOhm und auf 2/3 32,6kOhm

    Bei den mittleren Kontakten (loudness?) am Schieber messe ich gegen Masse jeweils 22,3kOhm


    Also der Schieber scheint in Ordnung zu sein.


    Nun habe ich noch alle Folienkondensatoren ausgemessen - passen alle.


    Hm…dann noch alle Lötstellen auf der Vorverstärkerplatine nachgelötet, wieder zusammen gebaut und getestet. Läuft! Bisher tritt der Fehler nicht wieder auf. Also vermute ich eine kalte Lötstelle.

    Ich danke euch und hoffe, dass ich nun nicht nochmal ran muss.

    Viele Grüße, Flo

  • Hi Flo !

    Also der Schieber scheint in Ordnung zu sein.

    Jupp.


    Bißchen Abweichung zwischen den Kanälen ist immer und zumindest die Dimensionen der Werte passen halbwegs zueinander.


    Hm…dann noch alle Lötstellen auf der Vorverstärkerplatine nachgelötet, wieder zusammen gebaut und getestet. Läuft! Bisher tritt der Fehler nicht wieder auf. Also vermute ich eine kalte Lötstelle.

    Bei einem Transportschaden-Gerät nicht unwahrscheinlich.


    Hoffen wir mal das Beste.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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