Dual CS 505-2 Puzzle in vielen Teilen

  • Hallo zusammen,

    mein derzeitiges Projekt ist der Neuaufbau eines 505-2.

    Ich hatte das Gerät irgendwann mal komplett in alle Einzelteile zerlegt (warum auch immer) und in einen Karton gepackt.

    Bis auf die Gummimatte (falls jemand eine passende hat, würde ich mich freuen) und die Schenkelfeder, die Klinke und Schaltarm unter Spannung setzt, waren tatsächlich noch alle Teile vorhanden.

    Also habe ich mir gedacht, ich dokumentiere hier mal ein bisschen den Aufbau des Puzzles (welches im Vergleich zu so manchen Wechslern ja wirklich überschaubar ist).


    Angefangen habe ich mit der Montage des Tonarms.




    Eigentlich ist der Zusammenbau selbsterklärend, da die Teile nur in einer bestimmten Position passen. Auch das Federhaus und der zugehörige Drehknopf sind durch entsprechende Aussparungen eigentlich narrensicher. Das Vertikal-Lager kann man direkt mit minimalem Spiel einstellen.



    Das Chassis bekommt man natürlich komplett nackt wunderbar sauber. Mit Spülbürste, Spüli und warmem Wasser.



    Auch die Anbauteile lassen sich so wunderbar reinigen.



    Fertig montiert sieht es dann so aus.


    Anschließend habe ich die Transportsicherungsschrauben und die Federtöpfe montiert.





    Man beachte, dass die Feder vorne links, dort wo der Motor sitzt, eingefärbt ist. Tatsächlich hat sie auch eine andere Teilenummer. Dies ist sicherlich der Position des Motors geschuldet. Das Gewicht würde dem Chassis sonst Schieflage verpassen.




    Der Aufbau ist auch hier ziemlich selbsterklärend und aus dem Service Manual ersichtlich.

    Soweit sogut.

    Beste Grüße,

    Luke


  • Noch schnell die Halteschiene befestigt.



    Das Tellerlager eingebaut (welches man in diesem Zuge direkt reinigen kann).



    Danach die Mechanik für den Pitchregler und den Umwerfer eingesetzt.

    Die ganzen Bauteile um den Träger (weißes Teil) und die Sperrschiene komplett entfetten.

    Falsches oder altes Fett macht die ganze Sache nur schwergängig, so dass es nachher mit der Drehzahlumschaltung Probleme geben könnte.



    Auf der Unterseite darf man an Anschlussteil und Schalthebel behutsam etwas Shell Alvania (oder ein ähnliches Mehrzweckfett) einsetzen. Die Blattfeder klemmt man, wie abgebildet, zwischen beide Bauteile. Die Umschaltung sollte anschließend weich und verzögerungsfrei erfolgen (sofern die Sperrschiene auf der Oberseite freigegeben ist).



    Der Einbau des Lifthebels ist etwas knifflig, da die Position der Torsionsfeder, die die Hubkurve und die Griffstange verspannt, in ausgebautem Zustand nicht unbedingt selbsterklärend ist. Am besten zerlegt man das Teil nicht komplett.

    Die Feder sorgt dafür, dass der Lifthebel auf Position „Tonarm oben“ bleibt, wenn sich der Tonarm auf der Tonarmablage befindet.



    Aktueller Stand.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Weiter geht‘s mit dem Tonarm.



    Einbau der Liftplatte. Den Lift kann man direkt mit neuem Silikonöl versorgen, falls er plumpsen sollte.



    Wichtig, die Federscheibe zur Befestigung der hinteren Abdeckung kommt an dieser Stelle zum Schluss.

    Hier sieht man bereits von unten, dass der Rahmen des Tonarms und der Tonarm selbst eingesetzt wurden.

    Der Rahmen gibt seine Position durch einen Metallpin vor. Er wird anschließend mit der abgebildeten Schraube befestigt. Den Tonarm fedelt man inklusive der Tonarmverkabelung durch das Gehäuse.



    So sieht es von oben aus.



    Nachdem man den Tonarm eingesetzt hat, kann man das Segment und das Gegenlager befestigen. Das Lager kann man direkt mit ein wenig Spiel einstellen.



    Hier stoße ich auf die erste Frage. Das Segment lässt sich mit etwas Spiel justieren und festschrauben. Wofür dient diese Justierung, bzw. wie stelle ich das Segment ein und in welcher Position wird es festgeschraubt? Durch die Justierung ändert man ja minimal die Position und vermutlich damit ja auch die Antiskatingkraft.

    Falls jemand eine Idee hat, wäre mir sehr geholfen.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Die Auswirkung auf die Antiskatingkraft ist meiner Meinung nach zu vernachlässigen.


    Entscheidender dürfte die Auswirkung auf den Abstellpunkt sein, denn da zählt jeder Millimeter-Bruchteil. Ich hatte schon Spieler, die trotz optimaler "Scharfstellung" der dafür vorgesehenen Excenter-Schraube nicht abschalteten - und da habe ich dann das Segment ein wenig verdreht, damit es funktionierte.


    Beim Zusammenbau wirst Du aber wohl gut klarkommen, wenn Du zunächst mal überall eine mittlere Position wählst.


    Gruß,

    Kurt

  • Danke für den Tipp.

    Mit der mittleren Position bin ich ganz gut gefahren.



    Nach der Befestigung des Segments wurden die Tonarmkabel wieder an ihre Position gebracht. So dass sich der Tonarm frei bewegen kann.




    Anschließend wurde der Träger zerlegt, gereinigt und neu geschmiert.



    Montage der Klinke. An der Kontaktstelle mit dem Segment darf etwas Shell Alvania aufgetragen werden.



    Die Abhebeschiene wird nur eingesteckt.



    Befestigung des Lagerwinkels.



    Einsetzen des Schaltarms. Die Unterlegscheibe und etwas Motoröl nicht vergessen.



    Einsetzen der Schenkelfeder zwischen Klinge und Schaltarm. Auf die genaue Position achten. Das ist etwas fricklig.



    Einsetzen des Trägers und der Abstellschiene.



    Befestigung der Abstellschiene.

    Beste Grüße,

    Luke


  • Einsetzen des Rasthebels.



    Die Drahtfeder, die zum Träger gehört, wird auf der Oberseite montiert. Sie befindet sich an der Schraube, die die Feder des Rasthebels hält.



    Anschließend hält sie die Bleche des Trägers.



    Vorbereitung zur Montage der Stellschiene. Hier auf die Schmierpunkte mit Shell Alvania achten. Zuerst wird die Feder eingesetzt.



    Dann die Stellschiene eingesetzt.



    Und schließlich das Lagerteil eingebaut.



    Montage des Schalt- und Betätigungshebels, der später den Motorschalter aktiviert.



    Die Anschlussplatte wird schonmal am Chassis befestigt.


    Beste Grüße,

    Luke


  • Die Achse des Antriebstellers wird derweil gereinigt und mit Haftöl versorgt.



    Anschließend kann der Antriebsteller eingesetzt und mit der Halteschiene gesichert werden.



    Nun geht es in Richtung Motorwartung.






    Es macht Sinn, für die spätere Montage ein paar Positionen festzuhalten.





    Danach wird der Motor nach und nach zerlegt.

    Beste Grüße,

    Luke




  • Auch hier kann man sich nochmal die Position der Antriebsrolle merken.




    Nun werden noch die beiden Motorlager zerlegt.



    Und so sieht der fertig zerlegte Motor aus.



    Die Sinterlager werden mit Unterdruck und Aceton gereinigt und anschließend zum Auslüften mindestens 24h an der freien Luft gelagert.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Hallo Luke,


    Sehr schön beschrieben und mit Bildern dokumentiert. Dafür erst einmal einen Daumen hoch! :thumbup:



    Wenn Du mir dem 505 fertig bist, kannst Du das Ganze auch noch einmal (so komplett und vollständig wie hier) für die ollen Treibrad- Spieler 1219 /1229 machen. Genauso ausführlich wie hier bisher. :saint:


    Mit allem drum und dran. Das würde bestimmt bei vielen richtig gut ankommen. 8)


    Ich habe einfach nicht die Geduld dafür, alles haarklein zu dokumentieren. Ich zerlege die genannten auch nicht mehr bis auf die letzte Schraube, da es meiner Meinung nach auch teilweise eher die Gefahr birgt, etwas „kaputt zu basteln“. Aber wie immer: Jeder wie er mag!

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Danke für die Blumen.

    Ich zerlege grundsätzlich auch nicht komplett.

    Den 505-2 hatte ich aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen zerpflückt.

    Man merkt aber schon, dass man alle sichtbaren Teile wesentlich einfacher reinigen kann, wenn man sie einzeln in den Händen hält.

    Vermutlich würde ich es bei einem arg verdreckten Gerät nochmal machen.


    Für die 1219/1229er werde ich das wohl auch einmal exemplarisch dokumentieren.

    4 Stück stehen hier noch ungewartet rum, dazu kommen 2 1019.


    Die Bilder mache ich eigentlich allein schon deswegen, um das für mich selbst zu dokumentieren. Es ist immer hilfreich, wenn man weiß, wie die Teile zueinander gehören. Also eigentlich ist es sinnvoller, das bei der Demontage abzulichten, aber auch beim Zusammenbau können Fotos schonmal hilfreich sein.


    Ein bisschen kommt ja noch für den 505-2, aber so langsam nähert er sich der Fertigstellung.


    Beste Grüße,

    Luke

    Beste Grüße,

    Luke

  • So, weiter geht‘s…



    Die Sinterlager werden mit frischem Sinterlageröl geflutet.



    Der Lagerspiegel wird gereinigt und gedreht.



    Ein wenig Molykote in der Mitte des Spiegels.




    Anschließend wird der Motor in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt.

    Unbedingt auf die Position der Lagerschalen achten.






    Der Motor ist fertig revidiert.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Wir nehmen uns die Motorplatine vor. Hier mit den alten Kondensatoren.




    Alle Kondensatoren werden ersetzt, allein aufgrund ihrer Spannungsfestigkeit. Die beiden gelben Knallfrösche müssen zwingend ersetzt werden.



    Die neuen Kondensatoren.



    Hier im eingebauten Zustand. Der Netzschalter wurde ebenfalls ausgelötet.



    Er lässt sich im Anschluss auseinanderbauen und wunderbar reinigen.



    Hier ist die Platine wieder komplett.



    Derweil kann man auch die alten, maroden Cinch-Stecker ersetzen. Die guten von Amphenol sind auch für die Originalkabel bestens geeignet.



    Die Kabel können nun wieder an der Anschlussplatte angelötet werden.



    So sieht es im Anschluss aus.

    Beste Grüße,

    Luke




  • Motor und Platine werden wieder eingesetzt.



    Und angeschlossen.



    Anschließend der Deckel auf das Gehäuse.



    Der Motor wird auf der Oberseite befestigt.



    Hier nach der Montage von Zahnriemen und Antriebsriemen.



    Zum Schluss folgt der Teller.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Mit der Justagemöglichkeit über die beiden Schraublöcher am Segment kann man übrigens tatsächlich die Position der Abstellschiene verändern. Ich musste hier deutlich nachregeln, da bei Mittelstellung der Excenterschraube der Abstellschiene der Abschaltvorgang deutlich zu früh kam.

    Ich habe das System jetzt so eingestellt, dass der Abschaltvorgang möglichst spät ausgelöst wird. Ich habe hier ein paar sehr weit geschnittene Platten, bei denen der Durchschitts 505er gerne mal den letzten Titel am Ende beschneidet. Da ist es in meinen Augen der bessere Kompromiss, wenn vielleicht bei einigen wenigen Platten der Abschaltvorgang nicht auslöst.


    Zum Schluss noch ein paar Fotos des fertigen Gerätes:







    Beste Grüße,

    Luke

  • Nachtrag,


    weiß jemand ob es das schwarze 505-2 Chassis ab Werk in dieser hellen Kunststoffzarge gab ?


    Zumindes auf den bildern hier sieht dassehr viel besser aus, als das helle Chassis in dieser Zargenvariante.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Hey,


    der schöne 505-2 soll Dich schon wieder verlassen. Viel Erfolg beim Verkauf - da bekommt der Käufer aber mal wirklich einen gewarteten Dreher.


    bis denne


    Wolfgang

  • Danke für die vielen Blumen.

    Hat wirklich Spaß gemacht, das Projekt.


    Und ja, der Dreher darf mich wieder verlassen.

    Ich habe hier so viele Geräte im Laufe der Jahre angesammelt, dass ich nur einen Bruchteil behalten kann.

    Bei den meisten ist also der Weg das Ziel.

    Und wenn ich dadurch jemandem die Chance gebe, so ein Gerät zu bekommen, obwohl er sich die Wartung selbst nicht zutraut, dann umso besser.

    Ich habe das Gerät in der kleinen Bucht eingestellt und werde es noch in die große schicken.

    Ich nehme an, hier im Forum wird sich das Interesse wohl in Grenzen halten, weil ja jeder selbst so vor sich hin bastelt. Ansonsten gerne PN an mich. Über den Preis lässt sich hier im Forum selbstverständlich reden.


    Beste Grüße und euch allen frohes weiter Dualieren…

    Luke


    P.S.: Soviel ich weiß, gab es die Kombi tatsächlich so nicht. Das Chassis war auch vorher in einer dunklen Zarge, die mir nicht wirklich gefiel und ich selbst finde das auch ganz reizvoll. So passt er auch ganz gut zu einer silbernen Hifi-Anlage.

    Beste Grüße,

    Luke

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