Tischgerät in Holzkasten mit Motor 55E?

  • Einen entspannten Sonntag Abend euch allen.

    Neulich gab's in den Anzeigen auf externe Angebote einen uralten Dual, der vorsichtig als Dual 300E identifiziert wurde.

    Ich fand die Bilder in der kleinen Bucht so mega toll, dass ich das Gerät gekauft habe. Sieht im Grunde katastrophal aus und evtl taugt es am Ende "nur" noch als Deko im Musikzimmer.

    Aber zum Herbst hin würde ich da schon ein paar Stunden Arbeit investieren. Brauche dafür aber Hilfe aus dem Forum.


    Es wäre zunächst mal schön, das Modell sicher zu identifizieren und damit evtl auch dem Alter näher zu kommen.


    Den Plattenteller habe ich einmal abgenommen. Und da verbirgt sich etwas mit der Bezeichnung 55E.


    Einen runden Motor kann ich sehen. Am der Elektrik hängen einige lose Kabel, das Stromkabel ist ein Disaster.


    Bei YouTube gibt's ein paar Videos auf denen ein 55E läuft. Es könnte also Hoffnung geben. :)


    Bin gespannt, ob das Schwarmwissen so weit in die Vergangenheit reicht. Bin aber zuversichtlich ?


    Und noch ein Bild

  • Hallo,


    schau mal, was ich heute gerade überarbeitet habe...





    Deiner hat allerdings den geriffelten Nadelbecher.


    Vorsicht mit dem Quecksilberschalter und dessen Isolierung, die ist zu 99,9% zu ersetzen.

    Die Stromleitung kann auch morsch sein. Ich verwende die Stoffummantelung gerne wieder einfach über ein neues Kabel ziehen und die Enden umwickeln.


    Viel dran ist an denen nicht, der Motor, bzw. das Getriebe, braucht immer eine Überarbeitung. Ist aber nichts so wild.

    Schwieriger wird es, wenn das Freischwingersystem verzerrt, das ist etwas fummelig.


    Dein Gerät ist allerdings schon mit dem 'neuen' Schriftzug versehen, also 1949 oder später. Der hier ist die Vorkriegsversion, so ca. 1938. Hat auch eine andere Tonarmstütze.


    Ist bei dir der Nadelbecher drehbar?

    Der E300a ist ' nur' die Hochglanz vernickelte Version. Deins sollte also auch der E250a sein.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

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  • Hi Jörg !

    Bin gespannt, ob das Schwarmwissen so weit in die Vergangenheit reicht. Bin aber zuversichtlich ?

    Ganz sicher.


    Dafür klappt das mit der Herden-Immunität noch nicht so gut ...


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,

    das ist ein klassisches Chassis E 250a aus den frühen Nachrkriegsjahren bis etwa 1949. Irrtiert bin ich, dass schon der neue Dual-Schriftzug ab 1949 auf der Schatulle ist. Die Schatulle dürfte die Type Nr. 11 sein, aber das bitte unter Vorbehalt, nur so aus dem Gedächtnis


    Die Bezeichnung 55E oder alternativ 50E bezieht sich nur auf den verwendeten Motor.

    Gruß

    Norbert

  • Hallo Martin,


    das ist ja verrückt. Dann kann ich dich ja gezielt fragen, hab zwar keine einzige Schellackplatte, aber ich finde das Gerät mega schön.

    Der Nadelbecher lässt sich drehen.


    Bis zum Quecksilberschalter bin ich weder mechanisch noch optisch vorgedrungen - soll heißen, ich hab den "Schrank" noch nicht auseinander genommen bzw. das Chassis entfernt. Ist ja gestern erst ausgepackt.

    Die Stoffummantelung des Stromkabels sieht an zwei Stellen gar nicht gut aus - mal sehen, ob etwas davon noch zu gebrauchen ist. Hätte vermutlich das ganze Kabel entsorgt. Deine Idee finde ich aber klasse.


    Hast du denn zu dem Gerät eine Anleitung, SM oder ähnliches?


    Für den Fall, dass ich das Gerät hergerichtet bekomme - wo bzw wie könnte ich denn dann Musik hören. Also, wo kann/ darf ich es anschließen?

    Brauche ich dazu ein Röhrenradio? oder gehen auch die "normalen" Verstärker?


    wacholder Peter,

    Wir wollen doch gar nicht, dass Dualitis heilbar ist, bzw. wir infizierten immun werden :P

    Auf bald mal wieder.

    Viele Grüße

    Jörg


    Respektiere dich selbst, respektiere andere und übernimm Verantwortung für das was du tust. - Dalai Lama


    Im Wohnzimmer spielen mein 1219 und mein CS 5000 an einem schönen Yamaha CR-420 - im Büro und Musikzimmer übernehmen das mein CS 522 (mit Haube vom Forumsmitglied Wolfgang -601_1700_839-), und mein CS 1228.


    Und als "Sonderedition" nutze ich ich jetzt im Büro und Musikzimmerin einen CV 20 mit CT 16, einen 1019 (der immer noch etwas Zuwendung benötigt) und eine TG 29

  • Hallo Jörg,


    Serviceunterlagen dazu suchst du vergeblich - gibt es nicht. Braucht man aber auch nicht, da ist nicht viel dran.

    Fliehkraftmotor der über eine Schnecke und ein Schneckenrad direkt die Tellerachse antreibt. Unter dem Chassis noch ein paar Hebel für die automatische Endabschaltung und die Geschwindigkeitseinstellung. Wenn der Nadelbecher drehbar ist, hast du noch eine "Klangregelung"/Lautstärkeregelung - sprich ein Poti im Signalweg.


    Eine ganz klare Typentrennung ist nicht so einfach, da es da verschiedene Kombinationen aus Chassis, Tonarm und Motor gab.




    Oben das Chassis mit geriffeltem drehbarem Nadelbecher und Tonarm 200a, Motor E55 darunter Tonarm 250a, Chassis mit flachem, glattem und nicht drehbaren Nadelbecher. Auch E55 Motor.


    Anschließen natürlich stilecht an ein Röhrenradio. Es geht aber auch ein moderner Verstärker, allerdings mit Abzügen im Klang, da die Röhrenradios meist 1,3 Megaohm am Eingang haben, modernes nur 47kOhm. Da kann man aber auch noch was zur Anpassung basteln.


    Ist dein Tonkopf schon drehbar?


    Scha mal hier, Plattenspieler Nummer 13.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

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  • Hallo Martin und Norbert,


    toll, dass Fachwissen hier wieder so schnell geteilt wird.

    Ich bin jetzt nicht zu hause - mein Geld verdiene ich ja mit einer anderen Tätigkeit ;)


    Norbert, ich hatte gestern noch in deinem Buch nach näheren Infos gesucht, aber so richtig nichts gefunden.


    Ich befürchte, ich fange doch schon eher an, daran zu basteln 8)

    Viele Grüße

    Jörg


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  • Hallo Jörg,

    hier in Hamburg gibt es einen Lampenladen, der hat früher zumindest antike Lampen verkauft und auch Reproduktionen, die verkauften auch moderne Kabel, die eine Stoffumwickelung hatten. Damit könnte man "stilecht" Dein fledderiges Kabel ersetzen. Im Webshop haben sie die Retrokabel nicht, aber Anrufen kann man ja mal. Reparaturen an antiken Lampen führen die auch durch.


    Hier mal ein Link zu der Webseite: Medusa Lampenladen


    Was für Nadeln kommen da rein - noch Stahlnadeln (Grammophonnadeln), oder schon Saphirnadeln?


    Die Stahlnadeln mußten beim Grammophon nach jeder Plattenseite gewechselt werden, da durch die sehr hohe Auflagekraft ein extremer Verschleiß auftrat. Wobei Dein Gerät wahrscheinlich schon etwas moderner ist und die Auflagekraft nicht ganz so hoch ist wie bei einem Grammophon (150 - 200 g, je nach Modell und verwendeten Materialien der Tondose - Metall, Holz oder Bakelit - ).


    Saphirnadeln halten deutlich länger, sind aber nach so langer Zeit wahrscheinlich auch am Ende und da müßte dann auch Ersatz her.


    Viele Grüße

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Hallo Jörg,


    doch, in meinem Buch steht im letzten Kapitel vor dem Krieg etwas über die neuen Typen mir Freischwinger-Tonabnehmer. Ebenso müsste ein Foto (ähnlich) im ersten Nachkriegskapitel vorhanden sein. Letztlich ist der Typ auch in der Spielerübersicht am Ende gelistet.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Norbert,


    in der Übersicht (also diese Spalten) am Ende des Buches tauchte etwas auf. Ich schaue dann noch mal genauer. Hab dein Buch noch nicht so lange. Wollte dir auch nicht zu nahe treten.


    Lieben Gruß ins schöne Passau :)

    Viele Grüße

    Jörg


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  • Norbert: In deinem Buch in der Liste tauchen ein Typ E112c und E200c auf. Was ist das 'c' dabei?

    Ebenso 250/80 und 250/85, die vorne nirgends erwähnt sind. Kannst du da vielleicht was zu 'sagen'?


    Gruß

    Martin

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  • Der 250/80/85 hat einen leicht geänderten Tonarm (Lager) und einen neuen Motor, sonst ist es fast dasselbe Gerät.


    Das "c" beim 112 und 200er steht für einen Impedanzschalter am Tonarmkopf zur Anpassung an verschiedene Verstärkereingänge.

    Werde mal nachsehen, ob der E 250a tatsächlich nicht gelistet ist.


    Gruß

    Norbert

  • Doch doch, der E250a ist gelistet...


    Und danke für die Zusatzinfos.

    Interessant finde ich auch die sonst auftretenden Unterschiede, was Nadelbecher und Tonarmstütze betrifft. Da scheint es ja unterschiedliche Varianten zu geben.

    Meine beiden E250a haben den flachen, ungeriffelten Becher ohne "Klangregler", wie er bei meinem E200a vorhanden ist.

    Jörg hat dann eine Kombination mit 250er Arm/Tonarmstütze und drehbarem Becher.


    Gruß

    Martin

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  • Hallo Martin,


    habe zwar noch rein gar nichts mit dem Tischgerät gemacht, schaue aber schon mal an und zu in Richtung Radio.

    Muss ich da etwas besonderes beachten? Wegen der Anschlussmöglichkeiten?


    Anders gefragt. Welche Röhrenradios sollte ich in Betracht ziehen, um ein schönes Ensemble zu bekommen?


    Danke und für heute eine gute Nacht.

    Jörg

    Viele Grüße

    Jörg


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  • - Wie viel Platz hast du? :) (Soll das Radio auf die Schatulle?

    - Was willst du ausgeben?

    - Soll es vom Alter her passen (dann ist es ohne UKW)?


    Es gibt dutzende Möglichkeiten....

    Anschlussmöglichkeiten sind nicht so kritisch - gibt ja Adapter.


    Passend auch aus dem Schwarzwald vielleicht ein SABA?


    Gruß Martin

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  • Hallo Martin,

    Auf die Schatulle soll das Radio nicht, ich denke, dass das nicht gut aussieht.


    Platz für nebeneinander habe ich quasi - würde da wohl etwas umstellen bei mir.


    - Was willst du ausgeben?

    Keine Ahnung - weil ich gar nicht weiß, wie so alte Schätzchen gehandelt werden. In der kleinen Bucht habe ich heute diesen gefunden. Der ist praktisch in der Nachbarschaft und sieht ganz schick aus. Mehr Kriterien hatte ich noch nicht angewendet ;)



    - Soll es vom Alter her passen (dann ist es ohne UKW)?

    Das hätte natürlich Charme - würde aber wohl bedeuten, dass "old-feeling Radiohören" nur bedingt möglich ist. UKW wäre also evtl. doch etwas.



    Passend auch aus dem Schwarzwald vielleicht ein SABA?

    das finde ich schöner, als das Alter.


    Wie du siehst, bin ich noch in der Findungsphase

    Anschlussmöglichkeiten sind nicht so kritisch - gibt ja Adapter.

    Hat denn jedes Röhrenradio grundsätzlich Anschlüsse für externe Geräte?

    Viele Grüße

    Jörg


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  • Wer ist "diesen"??? ;)


    Fast alle alten Röhrenkisten haben einen Phonoanschluss. Wo sollte man sonst die Dreher anschließen, die es zu kaufen gab?


    Gruß Martin

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  • Viele Grüße

    Jörg


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  • Hallo Jörg,

    das Radio sieht klasse aus und ist anscheinend (zumindest optisch) in gutem Zustand, der Preis scheint mir sehr gut zu sein.


    Nur einige der ganz kleinen Röhrenradiomodelle hatten manchmal keinen Phono und/oder Tonbandanschluß.


    Falls Du irgendwann ein kleines Paket Schellackplatten brauchst zum ausprobieren deines Plattenspielers, dann sag' doch mal Bescheid. Ich habe hier so einige sehr günstige abzugeben, die würden es ja ersteimal tun.


    Viele Grüße,

    André

    In allen vier Ecken sollen Plattenspieler stecken!

  • Bitte achte aus Sicheheitsgründen darauf, dass Du kein altes Röhrenradio in einer Allstromvariante oder mit Spartransformator verwendest. Diese Geräte haben keine galvanische Trennung zum Netz. Gerade bei einer Verwendung mit dem genannten Dual-Chassis ist bei diesen Geräten auf eine absolut saubere Trennung der Erdung bzw. absolut korrekten Anschluzss zu achten.


    Allstromgeräte sind meistens an der "U-Röhrenbestückung zu erkennen.


    Gruß

    Norbert

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