CV1700 braucht Hilfe

  • Hallo Dualfreunde,


    Ich habe einen CV 1700 der leider nicht mehr so recht tut... Daher habe ich mich hier im Forum angemeldet und zu dem Verstärker hier einiges gelesen.

    Meiner wird sporadisch leiser bis ganz leise und dann wieder lauter (teilweise von selbst, teilweise erst wenn am Lautstärkeregler gedreht wird). Die LEDs der Pegelanzeige gehen munter hoch und runter auch wenn gerade nichts am Lautsprecher ankommt. Manchmal läuft es auch normal laut, und wird dann einfach lansam leiser.

    Ich habe mal Deckel und Boden abgenommen und gesehen dass der Funkenstörkondensator durchgebrannt ist. Ich habe ein paar Fotos vom innenleben gemacht...


    Im monment Frage ich mich ob ich mir es zutraue die Reparatur selbst anzugehen, oder ihn nicht lieber jemanden zur Reparatur gebe der sich mit diesen Geräten gut auskennt.


    Ein paar Bauteile zu ersetzen, traue ich mir zu. Ein bisschen Elektrokram habe ich auch hier (Widerstände, Potis, Schalter, Kondensatoren... aber wie immer die falschen :-D).

    Hier müsste ich sowieso bestellen, da wäre die Frage ob ich nicht gleich ein paar Bauteile mehr ordere (nicht als Bauteiltauschorgie, sonder um die Teile da zu haben wenn gebraucht und nicht wegen 1€ Teilen neu zu bestellen müssen) die für die Reparatur gebraucht werden könnten.



    Könnt ihr das "Lautstärkeproblem" einschätzen? Hatte das jemand schonmal?

    Kann man anhand der Bilder schon was zum Zustand sagen?



    Grüße Etienne

  • Hallo Etienne und herzlich willkommen im board,


    der Lautstärkerfehler ist bekannt und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf "gammelige" Kontakte der Lautsprecherrelais zurückzuführen.

    Da hilft nur Relais ersetzen.


    Es ist etwas mühselig, um an die Relais heranzukommen. Sie sind an der Rückseite des Verstärkers, dort wo die LS-Klemmen sind, angeordnet.


    Der Entstörkondensator ist Standardware und mit etwas Geschick auch zu wechseln.


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Etienne,


    ebenso herzlich willkommen hier im Dual-Board. Norbert hat schon mal mit einem wichtigen Bauteil angefangen,

    den Relais, Auf den Bildern erkenne ich auf der Netzteilplatine den Entstörkondensator, auch genannt Knallfrosch,

    der leider meistens "abraucht" und tagelangen Gestank erzeugt. Entweder entfernen oder ersetzen.

    Die Frage bleibt, wieviel Du Dir zutraust :/

    Unterstützung erfährst Du hier in jedem Fall :)

    Gruß Peter

  • Auf den Bildern erkenne ich auf der Netzteilplatine den Entstörkondensator, auch genannt Knallfrosch,

    der leider meistens "abraucht" und tagelangen Gestank erzeugt. Entweder entfernen oder ersetzen.

    so wie ich das sehe, hat der schon „Geknallt“ ?

    liebe Grüße aus Wien, Gunther

  • Danke schonmal für die Diagnose und die schnellen Antworten.


    Dann werd ichs wohl mal versuchen.


    Die Seite von Dir Norbert habe ich mir mal zu Gemüte geführt... Wo kann man denn die Adapterplatine für die Relais bekommen? Sind das im CV1700 die selben Relais die du beim CV1500 beschrieben hast? (Ich glaube irgendwo hier im Forum schon gelesen zu haben das der CV1500 und CV1700 andere Relaisaufnamen haben).


    Als frischen Knallfrosch würde ich den PMR209MB5470M100R30 nehmen, wenn ich hier richtig recherchiert habe soll der mit dem Serienwiederstand besser sein?


    Grüße Etienne


    Edit: grade nochmal gelesen, die selben Standard Relais....

    Einmal editiert, zuletzt von Kater3 ()

  • Hallo Etienne,

    wie Norbert schon schrieb, an die Relais kommt man sehr schlecht ran. Die Rückwand muss ab und dann ist die Relaisplatine über 12 Lötstellen mit den Lötstiften der Lautsprechertklemmen verbunden. Dazu benötigst du einen guten Zinnabsauger wie z.B. dieser hier (Klick).

    Auf der Netzteilplatine siehst du gleich neben dem geplatzten Knallfrosch einen Elko. Dieser Elko wird grenzwertig betrieben. Den solltest du gegen einen 40Volt-Typen auswechseln. Weitere Maßnahmen wie z.B. den Ruhestromumbau, Einbau der Querstrom-Kondensatoren usw. findest du im Forum und auf Norberts Seite.

    Und wenn du die Rückwand schon mal ab hast gibt es auf der Eingangsplatine (und der Front) einige Schalter, die fast immer einer Reinigung bedürfen. Nach 40 Jahren sehen sie oft so aus:


       


    Von links nach rechts Rückwandschalter, Pegelschalter für LED-Anzeige und Klangregelschalter.

    Du siehst, da kommt einiges auf dich zu. Vor allem braucht man dazu ein ruhiges Händchen und wenn möglich eine dritte Hand in Form eines kleinen Schraubstockes, wie du hier (Klick) im Video beim öffnen der Drehschalter sehen kannst.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Ich bins nochmal,


    jetzt hast Du viele sehr gute Ratschläge bekommen, die Dich auf Erste möglicherweise "erschlagen".

    Ich habe mich an den "Leitfaden" von Norberts Beschreibung gehalten.

    Bevor ich mit der Revision beginne, mache ich mir einen Plan und eine Ersatzteilliste für die Bestellung.


    Nach dem Tausch des Entstörkondensators ist die Netzteilplatine dran. Alle Elkos vom Typ "ROE" werden getauscht,

    manchmal auch aus Langeweile alle Elko. Hierbei besteht aber auch die Gefahr, einen Elko falsch gepolt einzulöten.

    Das kann jeder machen, wie er möchte. Ebenso die 100nF kondensatoren, liebevoll auch Krümmelkekse genannt.


    Vorm Zerlegen Bilder machen, für den Wiederaufbau, es sei denn, man hat ein zweites Gerät daneben stehen.

    Für die Schiebeschalter gibt es Ersatz beim großen C, wenn man nicht zerlegen und reinigen will.

    Da ist der Betätigungsstift etwas kürzer, reicht aber gerade so.


    Selbst den Schiebeschalter für das Auftrennen von Vorstufe und Endstufe habe ich zerlegt und gereinigt.

    Wenn man schon die Eingangsplatine ausgebaut hat, kann man auch die 5 Lötaugen der Cinch-Buchsen kontrollieren.


    Ich bin noch weiter gegangen und habe alle OP Verstärker getauscht. Die alten 4558/4559 habe ich danach in einer

    separaten Schaltung geprüft und konnte mit Diesen ein anderes Forummitglied glücklich machen.


    Wie Du siehst, jede Menge Aufwand, der sich lohnt. Ich erfreue mit nun seit einem Jahr an meinem kpl. revidierten CV1700.

    Gruß Peter

  • Danke für die Kommentare, das hilft schon sehr.

    Schön dass das Interesse an einem alten Gerät da ist. :)


    Ich werde mal mit der Knallfroschplatine anfangen, dann probieren ob noch alles läuft wie bisher.


    Dannach widme ich mich dann der Relaisplatine... dann wieder testen.

    .

    Ich will nicht alles auf einmal auseinander nehmen und dran rum löten, da wäre das Chaos vorprogrammiert...

    Bin gerade dabei mir ne Liste für die Bestellung zu machen, der Elko neben dem Knallfrosch ist auch schon drauf, und ein paar andere Teile...


    Beim studieren von dem Relaistauschabschnitt ist mir aufgefallen dass auf der Seite von Norbert keine Widerstände auf der Relaisplatine sind (Bild "CV1700 Relaisplatine, eingebaut"), bei mir sind auf Bild 2021-01-21 17-27-09.jpg zwei zu sehen die von den Anschlüssen bei den Roten Kabeln nach unten gehen. Wie sollte es denn sein?


    grüße Etienne

  • Hallo Etienne,

    bei mir sind auf Bild 2021-01-21 17-27-09.jpg zwei zu sehen die von den Anschlüssen bei den Roten Kabeln nach unten gehen. Wie sollte es denn sein?

    die waren früher auf jeder Endstufenplatine, aber etwas unterdimensioniert. Bei deinem Gerät sind sie an die LS-Ausgänge gewandert.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,


    Danke schonmal für die Info.

    Heißt dass dann das die bei mir schon richtig dimensioniert sind?


    Grüße Etienne

  • Heißt dass dann das die bei mir schon richtig dimensioniert sind?

    Ja.

    Anbei ein Bild, wo die Bauteile früher saßen.

    Der Widerstand R1340 (0,25W) war oft verkohlt. Jetzt ist an den LS-Klemmen ein Widerstand mit 1Watt eingebaut.


    Viele Grüße
    HaJo


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    Einmal editiert, zuletzt von HaJoSto ()

  • Hallo HaJo,


    gut zu wissen, dann bleiben die so erhalten :)


    Werde euch hier auf dem Laufenden halten.

    Wahrscheilich werd ich bald wieder Fragen haben...


    Grüße Etienne

  • Hallo Zusammen,


    Wollte euch mall vom aktuellen Stand berichten:

    Nachdem die Ersatzteile die letzte Woche endlich angekommen sind, konnte ich gestern loslegen.

    Ich habe mit der Netzplatine angefangen.

    Auf Bild 01 sieht man die Platine im Zustand wie ich sie ausgebaut habe.


    Getauscht habe ich dann den Knallfrosch, die Krümelkekse, den größeren Elko und wo ich gerade dabei war auch die Sicherungshalter.

    Bild 02 ist dann die Version nach dem Bauteiletausch kurz vor dem Einbau



    Heute habe ich dann ein kurzen test gemacht. Da nichts explodiert, und kein Rauch raus kam denke ich dass alles wieder richtig angeschlossen wurde.Habe gerade gesehen dass ich den Elko gegen einen 40V hätte tauschen sollen... ich hatte nur einen 25V bestellt. Naja. Kommt auf die Liste für die nächste Bestellung.


    Also gehts bald an die Relaisplatine.

    Mal gucken was ich hier alles abbauen muss um an die Rückwand zu kommen...


    Grüße Etienne

  • Nur so am Rande: auf der Platine gibt es keine als "Krümelkekse" bezeichneten Kondensatoren.

    Das sind kleine schwarze mit 100nS beschriftete.


    Und einen schönen "Knallfrosch" hattest du da.. :)


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hi !

    Nur so am Rande: auf der Platine gibt es keine als "Krümelkekse" bezeichneten Kondensatoren.

    Das sind kleine schwarze mit 100nS beschriftete.

    *Das* ist / war ein Krümelkeks:



    ^^


    Ich weiß nicht, ob die im CV1700 noch verwendet wurden, aber die CV1400 zum Beispiel, von dem auch dieses Bild stammt, waren verseucht damit.


    <X

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich weiß nicht, ob die im CV1700 noch verwendet wurden

    Bei der Revision von meinem CV1700 (Seriennummer 15741) gab es noch reichlich Krümelkekse

    Gruß Peter

  • Hi Peter !

    Bei der Revision von meinem CV1700 (Seriennummer 15741) gab es noch reichlich Krümelkekse

    Igitt ... !


    Ich ersetze die inzwischen überall, wo ich sie antreffe.

    Durch meine berufliche Karriere gewarnt (ich mußte um 1985 schon mal rund 1000 Stück von denen aus Präzisions-Drehwinkel-Meßumformern ausbauen und ersetzen) und durch das "flammende Inferno", was ich bei dem einen CV1400 hatte, traue ich den Dingern nicht mehr. Die sind genauso "per se" auszutauschen, wie die Rifas. Da wird nicht mehr diskutiert, sondern extrahiert.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ...

    Nach dem Tausch des Entstörkondensators ist die Netzteilplatine dran. Alle Elkos vom Typ "ROE" werden getauscht,

    manchmal auch aus Langeweile alle Elko. Hierbei besteht aber auch die Gefahr, einen Elko falsch gepolt einzulöten.

    Das kann jeder machen, wie er möchte. Ebenso die 100nF kondensatoren, liebevoll auch Krümmelkekse genannt....

    Dann hatte ich das Falsch interpretiert... dachte damit waren C1403 und C1404 gemeint.

    Also hab ich demnach keine Kekse getauscht. :D

  • Moin, auf der Trafoplatine meines CV 1600 sind C1403/04/05 rein optisch auch schwarze Krümelkekstypen, aber 22nF. Sollten die auch vorsorglich getauscht werden, auch wenn sie optisch einwandfrei sind? Viele Grüße

    Thomas

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