Elac 819 bei Kaltstart zu langsam

  • Hallo zuammen, we weiß, warum der Motor meines kleinen 819 erst nach einer mehrminütigen Warmlaufphase laut Stoboskop die richtige Geschwindigkeit erreicht, der Motor ist komplett gemacht und sehr leichtgängig, der Kondensator ist neu. Am Reibrad und am Widerstand des Tellers liegt es nicht, weil nach der Warmlaufphase des Motors mit oder ohne Last (Reibrad/Teller) der Speed stimmt, vorher aber eben nicht.


    Über einen Tipp würde ich mich sehr freuen,


    beste Grüße, Christian

  • Ich weiß ja nicht, aber bei meinen Dual Reibradlern lag es immer am Reibrad.
    Ich habe dann irgendwann die über Nacht in Armor All Gummipflege eingelegt und nach dem Trocknen mit 1000er Schleifpapier
    im Betrieb ohne Teller ballig angeschliffen.


    Zudem den Pulley poliert im Betrieb ohne Teller (Sidol Stahlpflege) und seitdem starten die sofort.
    Motorwartung vorausgesetzt :)

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Hallo Ludwig, in der Regel ist wirklich immer das Reibrad der Übeltäter, das kann ich aber hier ausschließen, weil eben nach der Warmlaufphase des Motors ohne Reibrad-/ Riemenzuschaltung alles passt. Es muss der Motor sein, der ist aber absolut leichtgängig, sodass abnehmende Reibung durch sich erwärmende Schmiermittel auszuschließen ist.


    Danke und beste Grüße, Christian

  • Hallo Christian,


    ich hatte auch immer alles gewartet.
    Die Reibräder wurden auch angeschliffen, aber, meine Vermutung, sie waren zu hart und hatten Anfangs einen Schlupf.
    Sobald sie eine Zeitlang liefen, war das auch besser. Ich denke, die das Walken zwischen Pulley und Teller wurden sie griffiger im Betrieb.


    Deswegen mein oben beschriebens Vorgehen. Wäre zumindest einen Versuch wert.

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Hallo Ludwig, der perfekte weiche, saubere und griffige Zustand des Reibrads ist natürlich Voraussetzung für einen einwandfreien Grip. Allerdings ist es ja so, dass es mit dem Reibrad scheinbar nichts zu tun hat. Wenn der Motor eine Zeit gelaufen ist, stimmt die Geschwindigkeit, egal ob mit oder ohne vorheriger Reibradzuschaltung. Das bedeutet, dass die Mechanik hinter dem Motor eine Konstante darstellt, egal ob mit oder ohne Motor. Der Motor baut langsam an Speed auf, hat aber keinen Widerstand. Daher vermute ich ein elektronisches Problem. Es handelt sich nicht um eine Nounce in der Speedabweichung, sondern fast um den gesamtem Pitchbereich, um den sich die Geschwindigkeit aufbaut. D.h., wenn der Deher mit Maximalanschlag am Pitchschalter die reichtige Geschwindigkeit gestartet wird und dann korrekt läuft, erreicht er nach wenigen Minuten den Speed, dass ich den Speedschalter auf die Mittelstellung zurückdrehen kann.


    Und das jeweils in derselben Zeit sowohl mit als auch ohne zugeschaltetem Reibrad. Daher scheidet das Reibrad und die Fogemchanik (Riemen und Lager) wohl aus.

  • Würde vermuten, dass Reibrad und oder Riemen mit steigender Temperatur
    durch den Betrieb etwas weicher werden und mehr Gripp bekommen.
    Solange eine beginnende Verhärtung noch nicht zu weit fortgeschritten ist,
    sollte es nach meiner Einschätzung nicht mehr als 2 - 3 Prozent Abweichung
    geben.
    Ich weiß jetzt nicht, wie es mit dem Andruck des Reibrades beim Elac gelöst
    ist, aber auch dort kann es zu Temperaturabhängigen Abweichungen kommen.
    Miss doch mittels APP mal genauer die Drehzahl im kalten und warmen
    Zustand. Bei Android-Handys mit Gyrosensor läuft RPM-Calculator recht gut:


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    LG, Micha

  • Hey Micha,


    Wenn der Motor eine Zeit gelaufen ist, stimmt die Geschwindigkeit, egal ob mit oder ohne vorheriger Reibradzuschaltung.

    Daher scheidet das Reibrad aus. Das habe ich jetzt verstanden.
    Merkwürdig, weil wenn der Motor die Ursache ist, und er wohlgeschmiert daher kommt, sind das immer Wicklungsschlüsse, die bei steigender Temperatur geschehen. Wenn also die Magnetfelder "fluktuieren" (ein Begriff aus Star Trek :D ).

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Genau! kann auch sein, dass der Flux- Kompensator nicht rechtzeitig zuschaltet :D:D:D


    Na ja, vielleicht tausche ich mal den Motor, trotzdem vielen Dank für deine Tipps!
    Beste Grüße, Christian

  • Vielleicht ist es ja auch eine Art Diesel aus früherer Zeit.
    Als die vorgeglüht werden mussten.
    Also muss der Elac auch vorgeglüht werden 8o

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Ob nun eher der Motor oder der Rest vom Antrieb für die Differenz verantwortlich ist,
    ist nicht so einfach festzustellen. Halte da aber eher den Motor nicht für den Übeltäter.
    Wenn man z.B. partiell mittels Fön das Reibrad und seine Aufhängung vorwärmt, wüßte
    man mehr. Aber die Größe der Differenz würde mich interessieren, unabhängig davon,
    ob die Abweichung hörbar ist. Meine Ohren wäre es ziemlich egal, ob der Teller nun
    mit 32,9 oder 33,3 dreht. Trotzdem macht es mir immer wieder Spaß, mittels App die
    Drehzahl zu überprüfen. Bei frisch gewarteten Geräten sehe ich das allerdings als einfache
    Möglichkeit, die ordnungsgemäße Funktion festzustellen. Bei pitchbaren Pulleys stelle
    ich den in der Höhe auch so ein, dass in Mittelstellung 33,3 erreicht werden. Da habe
    ich aber im kalten Zustand bisher immer mindestens 33,2 angezeigt bekommen, das
    sind allerdings nur ca 0,3 Prozent weniger als der Sollwert. Größere Abweichungen
    kommen allerdings vor, wenn ich die Platine leicht schräg halte.

  • Also ich habe Christian so verstanden


    - Elac starten mit Reibrad, läuft zu langsam und gewinnt pöh a pöh an Geschwindigkeit (wir sagen mal 5 Minuten) bis zur Solldrehzahl.


    - Elac starten ohne Reibrad und den Motor 5 Minuten laufen lassen, dann Reibrad dazu und Plattenspieler hat sofort die richtige Geschwindigkeit.


    DANN ist alles andere raus, nur der Motor kann noch die Ursache sein.

    Liebe Grüße
    Ludwig

    Ich vermisse den Dislke Button


  • Nöö,


    der Motor erzeugt Wärme und damit wird auch das Reibrad quasi vorgewärmt.
    Würde also zu meiner Theorie passen.
    Mehr als Theorie ist es allerdings nicht, könnte mir auch weitere Möglichkeiten
    vorstellen ;)

  • Stimmt natürlich, ich hänge den Motor mal daneben und setze ihn warm wieder an seine Position. Ich berichte nach dem Versuch...

  • Ist jetzt nur ein Strohhalm:


    Bei dem 50H2, den ich vor ein paar Tagen in den Fingern hatte, hat ein erhöhter Übergangswiderstand am Kontaktblock für verlangsamten Motorlauf trotz gewartetem Motor gesorgt.
    Kontakte gereinigt: Solldrehzahl liegt sofort an.


    Grüße,
    Alex

    Dauerspieler:
    JVC JL-B44 / Sumiko Blackbird Lo / Kenwood KR-7070 / Linn Isobarik
    Technics SL-1300 / Sumiko Blue Point Evo III Lo / Kenwood KR-7070A / KEF Celeste II
    Saba Dorchester 16 Musikmöbel (1965 Saba Freiburg 15M, Dual 1019, TVV47, Pickering V15 AT2)

  • Rückmeldung: Thermische Gründe sind es nicht, das Verhalten hat sich trotz Trennung zwischen Motor und Reibrad nicht geändert. Dein Strohhalm, Alex, könnte aber der Durchbruch sein, morgen früh werde ich mich dransetzen und anschließend berichten.


    Euch allen bis hierher: Vielen Dank!!!


    Morgen melde ich mich.


    Beste Grüße, Christian

  • Also für mich ist klar, der Motor ist es nicht. Demnach kommt nur der Rest vom Antrieb


    in Frage. Mach das Reibrad und seine Andrucksmimik mit einem Fön warm, meinetwegen


    den Riemen auch. Wenn möglich die Mimik dabei ein paar mal hin und her-bewegen. Danach


    sollte er auch mit kaltem Motor gleich die richtige Drehzahl erreichen.

  • Dann gebe ich auch noch den Senf dazu:


    Bei den Dual 300 Motoren oder den 3420 PE Motoren (unterschiedliche Konstruktionen einmal mit zwei, das andere Mal mit vier Erregerwicklungen) ist genau dieses Störungsbild allgegenwärtig (Motorursache). Ich habe mich damit abgefunden und arrangiert (warmlaufenlassen). Besonders übel ist es allerdings bei den Motoren der Pe 72/ 2010 Serie, die zwar nach genauem "Einstellen" des um den Anker befindlichen Luftspaltes oft noch etwas schneller Laufen, jedoch die im Negativfall zu niedrige Geschwindigkeit auch bei Erwärmung unverändert beibehalten. Bei den zahllosen Dual Geräten mit "Einfachmotor" konischem Motorpulley lässt sich der Fehler durch verschieben derselben meißt noch egalisieren, weshalb er in diesen Fällen nicht diskutiert wird. Die Vermutung, das sich "Leitungswiderstände" durch Temperaturänderungen verändern, ist für mich die warscheinlichste.
    Beispiel für sich ändernde Widerstände: Bei meinem Audi 100 trat vor dem Austausch der Steuerleitung für den Magnetschalter des Anlassers bei Betriebswarmer Maschine der Fehler auf, das der Magbetschalter nicht mehr anzog. Die Steuerleitung wurde bei starker Erwärumg hochohmig.


    Ich würde mich freuen, wenn hier herauskäme, woran es liegt, aber an dem Punkt waren wir schon oft...


    Mfg Florian

    2 Mal editiert, zuletzt von Florian-L ()

  • Die Steuerleitung wurde bei starker Erwärumg hochohmig.

    Die Neue nicht? Dann war entweder das Kabel defekt oder ein Kontakt. Temperatur


    und Luftfeuchtigkeit sorgen für die seltsamsten Fehlerbilder. Meistens aber nur im


    Zusammenspiel mit fehlerhafter Hardware. Da kann man sich sprichwörtlich ´nen


    Ast suchen.


    Da aber nun ein elektrisches Problem weitestgehend ausgeschlossen werden kann,


    bleibt eigentlich nur noch die Mechanik übrig.

  • Die Neue nicht?

    Ehrlich gesagt: nicht mehr nachgemessen. Grimpungen waren unbeschädigt und stabil, allerdings oxidiert. Es ging bei dem Beispiel auch nur um die von dir bestätigten unterschiedlichen Symptome bei Temperaturänderungen. Die Motorproblematik bei den von mir genannten Modellen ist dennoch ein bestehendes Problem, auch bei vielen meiner "Röhrenkollegen", die sich noch regelmäßig mit so alten Knochen beschäftigen und diese zur Wartung bekommen.


    Eine Rückmeldung der Motordrehzahl in den unterschiedlichen Temperaturzuständen mittels Äpp steht ja leider noch aus.


    Warten wir es ab. Ich will deine Theorie vom mechanischen Problem nicht grundsätzlich in Frage stellen.


    Mfg Florian

    3 Mal editiert, zuletzt von Florian-L ()

  • Abwarten und Kontakte reinigen.
    Was an Headshell-Kontakten hilft, ist nur recht und billig für alle anderen stromführenden Kontakte... hab' ich ja gerade an meinem TS90 gesehen :whistling:

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