wie weit kommt man mit einem 1210 und einem 10e System?

  • hi! Für einen Kollegen mache ich gerade einen 1210 fit. Dieser ist in der kleinen Zarge und hatte ein CDS630 drauf. Aus Mangel an einem geeigneten Verstärker und guten bezahlbaren CDS Systemen habe ich den Vorschlag gemacht. es mit einem AT3600? zu versuchen, ein solches hatte ich aus China bekommen. Die Verkabelung muss daher auf cinch geändert werden, auch muss ich dem Motor eine Erdung verpassen so wie sie in meiner HS36 eingebaut ist. Der Material Aufwand für den Umbau beläuft sich auf ca. 20e. Ich bin sehr gespannt wie es läuft. Gruss Armin

  • Hi Armin !


    Ich betreibe "gewohnheitsgemäß" einen (oder mehrere inzwischen) 1210 mit z.B. M71 oder M75. Nie wirklich ein Problem damit gehabt. Das AT3600 scheint nicht so schlecht zu sein, wie es immer gemacht wird (weil billiges nichts taugen kann), es mag durch die AT-typische Doppelmagnettechnik etwas empfindlicher sein und die *mechanischen* Geräusche des Zweilpol-Schnell-Läufers durch den dünnwandigen Stahlblechteller etwas weiter nach oben hochziehen und an den Verstärker weitergeben.


    Aber da wird ja nicht ein DC-gekoppelter Class-A Bolide an schrankgroßen Wandlerwänden dranhängen, sondern eher "was kleines" aus der Low-End-Stereogruppe, was man sich so hinstellt, um im Büro, in der Küche, im Keller oder in der Garage unbeschwert und munter Musik hören zu können. Da fällt das sowieso nicht wirklich ins Gewicht und der Aspekt der Plattenschonung und Verfügbarkeit von Ersatznadeln ist eher der Grund, sowas zu tun.


    Mein einer 1210 mit M71 hängt an einem Blaupunkt Madrid Stereo mit 2 x 8 Watt, Germaniumtransistor-Endstufen und zwei CL135 Zweiwegern. Klingt saugut.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • hallo Armin


    das CDS System hab ich an meinem 1210 durch ein normales M75 ersetzt
    egal an welchem Verstärker ich ihn betreibe Yamaha , Kenwood oder Grundig klingt der
    kleine 1210 verdammt gut über DIN oder DIN-Cinch-Adapter


    Albert

    Gruß
    Albert

    Einmal editiert, zuletzt von hetasa ()

  • Hi!
    mit einem AT3600 auf einem 1210 kommt man schon ganz schön weit, wenn man mit einem kleinen Brumm leben kann.
    Zuerst wurde das alte TK entstört indem ich die TK Käbelchen angelötet habe, 8 Lötstellen, und das AT3600 eingebaut, ca. 1 Stunde Arbeit.
    Dann hab ich den 1210 auf cinch umgebaut, und das alte dual Kabel weiter verwendet. Die Widerstandsmessung an den cinch Steckern nach dem Umbau zeigte 430 Ohm auf dem linken Kanal, auf dem rechten Kanal unendlich hohen Widerstand. Hmm, was konnte es sein?
    Die Abschirmungen am Kurzschliesser waren zusammengedreht auf die Masse von dem linken Kanal gesteckt worden, diese musste ich entwirren und dann einzeln auf die linke und auf die rechte Masse anlöten. Danach war alles ok. Das war auch 1 Stunde Arbeit.
    Dann die erste Platte, Peter Green in the skies, lief einwandfrei und wurde sauber abgetastet. Mit 2.5p Auflagekraft.
    Im Leerlauf hört man den Brumm, der sofort aufhört wenn der Motor ausgeschaltet wird. Wenn die Musik läuft, fällt es nicht so stark auf.
    Dann habe ich ein M75 auf einem anderen TK probiert. Damit ist im Prinzip kein Brumm zu hören, auch ist das M75 etwas lauter als das AT3600. Jedenfalls zeigte dieser Test auch, das der cinch Umbau einwandfrei funktioniert. Also der Umbau mit aufgetrennten Massen am Kurzschliesser und extra Massekabel. Im Prinzip wurde genau bestätigt, was Peter und Albert oben über das M71 oder M75 geschrieben haben.
    Leider verzerrte das M75 bei den S-Lauten, was ich auf eine verschlissene Nadel zurückführe. Das AT3600 spielte diese S-Laute ohne Verzerrung ab!
    Ich hatte da einen 1218 Teller rumliegen, den ich mal auf den 1210 gesteckt habe. Mit diesem Teller meinte ich tiefere Bässe zu hören, und ich meinte, das der Brumm etwas geringer war, als mit dem original-Teller. Und der 1218 Teller hat eine mitlaufende Mittelachse. Erstaunlich, was der 1210 für einen "drive" hat.
    Und er hat die stufenlos verstellbare Drehzahl-Feinregulierung. Ein wirklich von mir lange verkanntes Gerät , der 1210.
    Gruss Armin

  • hallo Armin


    ich hatte zuerst von dem kleinen 1210 in der kleinen Zarge auch nicht viel erwartet
    war aber dann dennoch erstaunt was der kleine Einsteiger kann :thumbup:
    er zieht kräftig los , läuft ruhig und absolut brummfrei
    ich hatte ihn mir mehr für Reperaturzwecke besorgt weil bei nur 4,5kg Eigengewicht ich nicht so viel schleppen muß als den 10kg schweren 1019


    Albert

    Gruß
    Albert

  • Hallo Albert, ja , den 1210 möchte ich am liebsten behalten! Aber er gehört ja einem Kollegen, der ihn geschenkt bekommen hat, und er will damit seine alten Platten abspielen, als Widereinstieg.
    Es ist ein sehr gut erhaltenes Gerät in der kleinen Zarge mit der einfachen Haube, die auch noch gut ausssieht. Ich werde ihm auch das M75 nahelegen, da es brummfreier ist als das AT91. Wenn er dann auf den Geschmack gekommen ist.


    Der 1210 ist auch ziemlich problemlos und robust. Die Motorlager haben eine vacuum Ölung bekommen. Der Motor drehte vorher gar nicht mehr .
    Vermutlich daher hat das Reibrad eine kleine Delle bekommen, da er so lange stand. Das Reibrad ist aber noch weich, und man merkt von der Delle gar nichts wenn er läuft. Der Tonarmlift -Hebel ging schwergängig, das gleiche Prinzip wie bei dem 1015, das kann man aber einfach mit WD40 frei bekommen.
    Die Lift Dämpfung ist noch voll ok.
    Kontakte im Headshell wieder blank gemacht, und Kontakte am Kurzschliesser blank gemacht , fertig.
    Gruss Armin

  • Hi Armin !


    Schau' auch bitte mal nach den Gummiklötzen unter dieser seltsamen "Zweipunkt"-Motoraufhängung.
    Mit ein bißchen Zaubern kriegt man die etwas flexibler und dann ist der Anteil Motorvibrationen, die über das Chassis auf den Teller abgestrahlt werden, noch kleiner. Ich bin ziemlich sicher, daß der Blechteller *magnetische* Strörstrahlung einigermaßen absorbiert, leider aber die mechanischen Störungen von dem mit 3.000 Umdrehungen ziemlich schnell laufenden Motor übrigbleiben.


    Und es lohnt sich, mal von anderen "rumliegenden" Zweipolern die Anker auszuprobieren. Ich hatte einen 1210, der ziemlich stark gebrummt hat, da hatte der Anker eine Unwucht. Das merkte man schon beim Testlauf, wenn man den Motor lose in der Hand hatte. Das fühlte sich an wie ein Betonverdichter ... mit 'nem anderen Anker war Ruhe.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


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  • hallo Peter, danke für den Tipp! Ich glaube jedoch, bei diesem 1210 kommt der Brumm durch magnetische Einstreuung, und nicht durch mechanische Übertragung vom Motor. Sonst müsste es ja auch mit dem M75 brummen, und das tut es nicht.
    Gruss Armin

  • Hi Armin !

    Ich glaube jedoch, bei diesem 1210 kommt der Brumm durch magnetische Einstreuung, und nicht durch mechanische Übertragung vom Motor. Sonst müsste es ja auch mit dem M75 brummen, und das tut es nicht.

    Das ist mit dem AT schon möglich.


    Bedingt durch die V-förmig stehend angeordneten Doppelmagnete *muß* es nach unten hin offene Polschuhe der Wandlerspulen haben. Damit wird es zu einer "Magnetlinien-Suchsonde" und auch durch einen Blechteller hat es immer noch ein paar Streulinien von Magnetfeldern.


    Daher würde ich doch eher ein M71 oder M75 für das Gerät empfehlen, obwohl das AT wirklich nicht schlecht ist - nicht nur "für die Preisklasse", auch so. Aber für den Anwendungszweck doch eher weniger geeignet.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ich dachte zuerst, villeicht hängt die Brummunempfindlichkeit damit zusammen, daß das M75 mit dem Fähnchen an der Masse vom rechten Kanal geerdet ist, und damit besser abgeschirmt ist als das AT, welches eine solche Erdung nicht hat .Dann habe ich mal versuchsweise ein Kabel an den AT body gehalten , das andere Ende an Chassis. Mit dem Ergebnis, das es noch viel lauter gebrummt hat.

  • Hi Armin !


    Das M71 / M75 hat eine Metallkappe rund um das Spulensystem und die Polschuhe liegen links und rechts an den Seiten des viereckigen Nadelträgers und zueinander gerichtet. Dazwischen schwingt der Magnet in dem Führungsröhrchen.


    Beim AT liegen zwei Magnete V-förmig vor der Aufhängung des Cantilevers an der Rückwand des Nadelträgers. Der wird von unten in das System eingeclipst und die beiden Magnete liegen dann in den nach unten offenen Polschuhen der Spulen. Das ist eine "magnetische Achillesferse" aller AT-Systeme mit diesem Aufbau. Zwar liegen die Spulenkerne weiter drin und es gibt auch ein metallenes Abschirmgehäuse - aber das ist eben nach unten offen. Und nicht nur nach vorne durch das viereckige "Nadelsteckloch" bei den den Gebr. Shure.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi!
    Der 1210 hat gestern mit dem AT91 ( 3600) 10e System an einem Luxman l190 und Dual CL116 einen guten finalen Test hingelegt.
    Der Brumm hält sich erfreulicherweise in Grenzen. Für eine Anlage, die komplett ca. 100e gekostet hat, finde ich das Ergebnis sehr gut.
    Die LP "4 non blondes what's up" hab ich noch nie so toll gehört.
    Klar, es besteht noch nach oben mehr Spielraum, aber das kostet halt auch mehr.
    Der Luxman I190 ist ein einfacher Verstärker mit wenig Leistung, 2x 30W. Er hat keine Schalter oder Relais im Ausgang, die Ärger machen können. Er hat aber eine Art soft-Start, so dass es keinen Einschalt-Plopp gibt. Die CL116 sind geschlossene kleine Boxen mit 130mm Breitbänder. Dieser klingt nicht zu agressiv in den Höhen, hat aber auch keine gute Fein-Auflösung. Die Anlage macht aber doch sehr viel Spass so wie sie ist.
    Gruss Armin

  • Hi Armin !


    :thumbup::thumbup:


    Mut zur Lücke, sage ich mal. Ein Gegeneintwurf zum überteuerten HighEnd-Wahnsinn.


    Wenn es jemandem nur ums Musikhören geht, tut es das auch ... und man kann dann stückweise "upgraden", wo es Sinn macht und wenn es nicht viel kostet. Ich habe öfters schon kleine Anlagen aus kleinen Komponenten zusammengestellt. Da war ein 1210 mit M71, ein kleiner 1971er R500 Rank Arena 2 x 15W Receiver und zwei kleine ITT-Zweiwegeboxen. Der ganze Kram ist mal irgendwo Beifang gewesen, der Receiver brauchte eine kleine Kur, der 1210 motorseitig eine Ölung und eben das M71 drunter und die Kabel von den Boxen mußten geprüft werden. Das war's. Klang total überzeugend und "größer", als der ganze Kram war.



    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Peter, Du hast Recht, es macht mit so einfachen alten Sachen irgentwie mehr Spass als wie mit neuen Komponenten.
    Ich bin natürlich jetzt stark darauf gespannt wie mein Kollege seine neue Widereinstiegsanlage findet.
    Es gibt da noch sehr viele alte Geräte die sich für so eine Zusammenstellung eignen, man muss nur ein gutes Händchen dabei haben, weil nicht alles gut miteinander
    harmoniert.
    Wenn mir langweilig ist, schau ich gerne Videos von vintage Geräten, wie z.B. realistic , die ich erst vor kurzem entdeckt habe. Da gibt es doch eine Menge Verrückter die sich mit so altem Zeug beschäftigen, weltweit. Realistic Geräte gibts hier nicht oft, aber dafür haben wir hier noch reichlich anderes Zeug, wie diese Rank Arena R500, die wirklich ganz nett aussieht.
    Vielleicht wenn ich Rentner bin, mache ich auch solche videos, weil jetzt fehlt mir dazu die Zeit. So in der Art von D-Lab electronics, die ich ganz toll finde.
    by the way, der nächste 1210 ist schon gesichert, ein Freund hat den für mich in Neuss abgeholt für 20e.



    Gruss Armin

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • Habe seit gestern auch einen 1210 :D Ich muss zugeben das ich eigentlich nur auf die schöne Grundig Zarge scharf war, um meinen 1015 adäquat umzutopfen. Der ist nämlich in der schnöden, kleinen Dual Zarge und diese finde ich dem 1015 unangemessen.
    So. Gestern nach der Arbeit den 1210 abgeholt. Der Vorname "Hans" in der Anzeige versprach ja schon fast ein Rentnergerät :D So war es dann auch. Der 1210 steht da wie aus dem Laden.
    Daheim angekommen gleich mal das CDS630 gegen ein M75 mit beiger NOS- Nadel getauscht.
    Und baff gewesen. DER soll kein Hifi- Spieler sein? Never!!! Der bleibt als Nr. 14 auf jeden Fall! Mehr Spieler braucht eigentlich kein Mensch. Rumpeln und brummen sind sogar wesentlich geringer als bei meinem 1015F.
    Probleme mit dem M75 gleich null.
    Eine Frage hab ich aber auch ich. Was ist das für ein Ding was ich im inneren der Zarge gefunden habe. Abzieher für den Sicherungsrig wäre ja unlogisch.. Da dieser wohl nie abgenommen wurde.


    Gruß Roland

  • hallo Roland
    gratuliere :thumbup:


    ich hab seit kurzem auch einen 1210 in neuwertigem Zustand allerdings in der kleinen Zarge und auch die Haube ist in 1A Zustand
    auch unterm Chassis alles wie frisch aus dem Laden
    das CDS hab ich ebenfalls gleich gegen ein M75 mit Nachbaunadel getauscht und was soll ich sagen, Wahnsinn was der kleine kann :thumbup:
    bin begeistert :thumbup:
    der bleibt auf alle Fälle :D


    zu dem roten Teil kann ich leider nichts sagen, gehört bestimmt nicht ins Chassis


    Albert

    Gruß
    Albert

  • Moin,


    könnte ein Adapter für eine Tonbandspule sein,
    vielleicht auch für eine Filmspule. Normal 8/Super8,
    oder 16 mm. Oder um eine Musikkasette zu
    arretieren?


    LG, Micha

  • Hi Roland !


    Gratulation zum "Near Mint"-1210. Das sind wirklich unterschätzte Geräte.
    Mit der richtigen Kette dahinter machen die unheimlich viel Spaß.


    Bei dem Plastikteil würde ich tendentiell zu Michas Aussage neigen.
    Das ist eher was aus der Filmspulen-Ecke, weniger Tonband etc.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Zwischen Chassis und Zarge sind ja genug Luft :) Irgendwo ist das rote Plastikteil wohl weggeflogen und in der Zarge gelandet. Wozu dient eigentlich das Plexiglasfenster im Zargenboden?

    Gruß Roland
    ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
    Mein Hifi- Geraffel siehe Profil 8)

  • Hi Roland !

    Wozu dient eigentlich das Plexiglasfenster im Zargenboden?

    Grundigzarge ?


    So genau weiß das keiner.
    Verschwörungtheoretiker mutmaßen, daß es auf einen alten Freimaurer-Ritus der Loge zurückgeht, in der Max Grundig Mitglied war. Es kommt auch immer wieder das Gerücht auf, daß dort Licht einfallen soll, wenn man den Dreher über bestimmten Grundig Tunern oder Verstärkern aufstellt und was das Chassis heimelig von unten beleuchtet. Ein weiteres Gerücht besagt, daß man dort die Einstellung des Spannungswählers prüfen konnte, ohne den Dreher aus der Zarge heben zu müssen - allerdings bei einem anderen Drehermodell, was es in dieser Zarge aber nie gegeben hat.


    Viele Dinge an Grundiggeräten versteht man nur im Zusammenhang im Gesamtbild. Ein isoliertes Gerät steckt voller Rätsel.
    Das ist eins davon.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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