Ich bekomme in kürze einen CV 120W auf meinen OP Tisch und jetzt werden einige denken, nicht schon wieder CV 120 zum tausendsten Mal. Keine Angst sage ich nur, ich bin durch ausgiebige Recherche vorbereitet auf das was da kommen mag (denkt man zumindest immer). Ich wollte das wieder so aufbauen wie auch schon die CV 1400 und die CS 604 Geschichten. Nur dieses Mal gibt es hier noch ein wenig mehr vorgeplänkel, ist ja ach blöd wenn es anonym bleibt.
Jetzt aber genug der Worte, hier kommen einige Details zum Gerät selber die mir bekannt sind. Das Gerät soll nicht defekt sein und in weißer (ja ich schreibe das noch mit ß) Ausführung anreisen. Das war es auch schon.
Jetzt kommt der Maßnahmenplan, den ich aus vielen hier gelesenen Themen zusammengefasst habe. Deswegen wird sich vielleicht der ein oder andere hier wiederfinden:
Umlöten auf 240 Volt
NTC's R71 messen. Die NTC's liegen weiter zu nichts direkt parallel, also sollte man die Werte einigermaßen gut feststellen können.
Wichtig ist, daß sie den Wert bei Erwärmung verkleinern. Die Theorie geht von der Grundannahme aus, daß der NTC bei Erwärmung niederohmiger wird und damit den Ruhestrom runtergedreht kriegt, bevor die Transistoren vor dem Thermokollaps stehen. Das Original hatte 40 Ohm bei 20°C. Die bei Conrad haben 47 Ohm und liegen in Reihe mit dem Einsteller für den Ruhestrom, der 100 Ohm hat. Das ist nicht weiter kritisch, ich habe die bei allen meinen CV120 / CV121 und ähnlich aufgebauten Endstufen verwendet (CV240 ...). Gab nie Probleme.
NTC Link:https://www.conrad.com/ce/en/p…LEITER-K-164-47-OHM-1-pcs
Spannung über C60/C60'/C61/C61' messen: jeweils um die 26V
Ruhestrompotis R70 erneuern
Ruhestrom beider Kanäle auf um die 60mA einstellen. Besser ist die Spannungsabfallmessung über R83/R83'. Es müssen ca. 18mV über einen Widerstand abfallen. Ruhestrom bei rausgenommener Sicherung auf 60mA nach 2 - 5 Minuten Warmlauf einstellen.
ROE-Tonnen müssen raus
Entstörer wechseln, prüfen ob er auch die richtige Seite entstört. Das wird vermutlich ein ERO-Teeri sein. Und 0.05µF ... also 50nF, "wie üblich".
Wenn Du etwas geschickt mit den Drähten jonglierst oder einen Conrad 47nF / 275V~ "X2" in Gelb mit den langen Drähten verwendest, kannst Du den problemlos ersetzen. Vielleicht den Drähten einen kleinen Überzieher aus Kabelisolierung verpassen, weil die Anschlüsse doch ein Stück auseinander liegen und da ein paar Zentimeter Blankdraht bei rumkommen würden.
LM709 durch LF356 ersetzen (C18 und R30 entfernen C18`und C30`auch. (Frequenzkompensation wegrasieren). Die achtpoligen Nachfolger / Ersatztypen kommen mit 3 Pins Versatz in das 14er Lochmuster. Heißt: Pin 1 des 8-Polers steckt bei Pin 3 im 14er Lochmuster.
Die großen 2200/35V erneuern. Die 4 großen habe ich von 2200µF auf 4700µF heraufgesetzt. Es fallen +-25,4V bei umlöten auf 240V ab
Koppelkondensatoren z.B. C12, C23, C29, C32 prüfen
Schöne geschlossene Sicherungshalter verwenden.
Mitglied FDS hat vielleicht noch Kühlkörper.
So das war es dann fürs Erste und mal sehen wann der Verstärker eintrudelt. Kann jemand eventuell noch was gutes über die CL 240 mit diesem Verstärker berichten?