CS 505-3 -> Kondensatoren tauschen?

  • So,


    habe jetzt mal die Kondensatoren getauscht.
    Den Schalter werde ich noch reinigen und auch wieder einlöten.


    Dann werde ich die Temperatur am Widerstand messen und im Anschluss geht es an den Motor.


    Vielleicht kann einer der Lötexperten noch was zu meinen Lötpunkten sagen.
    Ich finde sie nicht brilliant, wobei die Originalen auch keine Schönheiten sind.


    Ich habe das Gefühl, die Platine saugt unheimlich viel Hitze weg.
    Obwohl ich bereits mit einer Lötstation arbeite.
    Die Temperatur habe ich auf 380 Grad eingestellt.
    Dennoch habe ich den Eindruck, es ist unheimlich schwer, die Lötpunkte ausreichend zu erhitzen.
    Das Entböten ist wesentlich einfacher.


    Vielleicht hat ja jemand einen Tipp.
    Ich habe bisher mit der flachen Spitze gearbeitet.
    Vielleicht geht es mit der spitzen Lötspitze besser?


    Hier ein paar Bilder:



  • Moin.
    Die Punkte sehen doch gut aus da hab ich schon schlechter gelötet...
    Zwischen 300 und 400 Grad sind doch ok. Wenn du 380 Grad an der Station einstellen tust kommen
    Vieleicht 350 Grad an der Spitze an.


    Gruß Carsten

  • Also ich habe eine ähnliche Weller Station, ich löte das mit 335 Max. 350, kommt auf die Größe der Kondis an, das reicht vollkommen und man kann länger mit der Spitze draufbleiben damit das Lot schön eindringen kann, die alten Platinen sind sehr empfindlich auf Zuviel Hitze.


    Und ich nehme eine Spitze am Lötkolben


    liebe Grüße
    Gunther

    liebe Grüße aus Wien, Gunther

  • Moin,
    danke für eure Kommentare.
    Also ich habe es testweise mit 360 Grad und der spitzen Lötspitze ausprobiert.
    Da haben sich die Lötpunkte praktisch nicht mehr verflüssigt.
    Und ich wollte da jetzt nicht ne Minute drauf halten.
    Die dicken Bauteile sollten zwar was abkönnen, aber allgemein sagt man doch, dass der Lötvorgang selbst so kurz wie möglich dauern sollte.


    Da ich aber nur ein bis zweimal im Jahr irgendetwas löte, fehlt mir offen gesagt, die Routine.

    Beste Grüße,

    Luke

  • kleiner Tipp noch


    ich würde die Anschlußdrähte der Bauteile an der Lötstelle nicht umbiegen,
    einfach gerade lassen ,löten und dann mit einem Seitenschneider abschneiden,
    sieht sauberer aus und du tust dir so leichter beim Auslöten beim Bauteilwechsel


    außerdem werden die Lötaugen der Leiterbahnen geschont


    Albert

    Gruß
    Albert

  • Danke für den Tipp.
    Das werde ich bei der nächsten Platine testen.
    Habe noch einen anderen 505-3er hier.


    Im Originalzustand waren sie auch gebogen, daher dachte ich, ich mache es mal genauso.
    Aber spätestens beim Auslöten war das auch eher hinderlich.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Im Originalzustand waren sie auch gebogen, daher dachte ich, ich mache es mal genauso.
    Aber spätestens beim Auslöten war das auch eher hinderlich.

    ja das haben die früher so gemacht mehr aus Bequemlichkeit,
    aber in meinen Augen ist das Schlamperei und weil alles schnell gehen mußte,
    ich ärgere mich jedesmal mal wenn ich eine Reperatur auf dem Tisch habe wo die Bauteilanschlußdrähte an den Lötstellen umgebogen waren

    Gruß
    Albert

  • Also ich habe es testweise mit 360 Grad und der spitzen Lötspitze ausprobiert.
    Da haben sich die Lötpunkte praktisch nicht mehr verflüssigt.

    was verwendest du für Lötzinn? das kommt natürlich auch darauf an was dass für einen Schmelzpunkt hat


    lg
    Gunther

    liebe Grüße aus Wien, Gunther

  • Stimmt, das habe ich auch dabei. Vielleicht teste ich das mal aus. Danke für den Tipp.

    Beste Grüße,

    Luke

  • So, Schalter zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut.


    Erstaunlicherweise hat selbst Kontakt 60 die Verschmutzungen kaum abbekommen.
    Erst 3000er Schleifpapier und eine Pinzette haben geholfen.
    Danach alles mit Kontakt WL gespült und Kontakt 61 behandelt.


    Als nächstes löte ich den Schalter wieder ein und werde danach einen Testlauf vornehmen und schauen, wie sich die Temperatur am Widerstand entwickelt.


    Danach folgen Motor und die restlichen Schmierpunkte.




    Beste Grüße,

    Luke

  • Mieses Lötzinn ist echt das übelste Problem beim Löten! Mit gutem geht es normalerweise wie von selbst! Ich verwende eigentlich für fast alle durchschnittlichen Arbeiten einen simplen 30-W-Lötkolben mit flacher 5-mm-Spitze. Für brutale Arbeiten (große Drahtquerschnitte, nicht Platinen!) darf dann ein uralter 85 W aushelfen, noch mit Holzheft.

  • dieses Lötzinn durfte ich als ich in Rente ging von meinem Arbeitsplatz mitnehmen


    die 1kg Spule reicht für die Ewigkeit :thumbup:


    Gruß
    Albert

  • So, habe es gerade mit dem oben gezeigten Lötzinn von Weller getestet.


    Das Lötzinn lässt sich tatsächlich besser bei niedrigeren Temperaturen verarbeiten.
    Bin jetzt erstmal auf 360 Grad runtergegangen.


    Die Lötstellen an den Kondensatoren glänzen jetzt wunderbar.


    Am Schalter werden sie leider matt. Ich habe es 2 mal ausprobiert.
    Sobald man den Lötkolben wegnimmt, erstarren die Lötpunkte und werden matt.
    Ich habe augenscheinlich nichts anders gemacht.


    Achso, der Geruch vom Weller-Lötzinn ist auch leicht angenehmer ;)


    Beste Grüße,

    Luke

  • Das passt schon so dass sie matt werden, das ist ein Zeichen dass es gut geronnen ist und dass es haftet.


    Schau dir auf der Platine nochmal die Lötstelle rechts unten - die letzte im Roten Bereich an - an, die sieht nicht so gut aus am Foto, am besten mit Lupe, aber vielleicht ist nur eine Optische Täuschungen.


    liebe Grüße
    Gunther

    liebe Grüße aus Wien, Gunther

  • Hallo,


    also ich habe es gestern nochmal ausprobiert. Und siehe da, alle Lötstellen sehen gut aus.


    Ich hatte, im Nachhinein betrachtet, die Lötpunkte am Schalter nicht lange genug erhitzt. Nun glänzen sie jedenfalls.


    Was lerne ich daraus:


    1. Gutes Lötzinn macht den Unterschied


    2. bleifreies Lötzinn lässt sich nicht pauschal schlechter verarbeiten als bleihaltiges Lötzinn


    3. Der Lötpunkt muss ausreichend mit Hitze versorgt werden, auch wenn es manchmal etwas dauert


    Ich habe im Übrigen versucht, mit der Lötstation auf 330 Grad herunter zu gehen, was aber dazu führte, dass auch das "bessere" Lötzinn kaum noch verflüssigt wurde.
    360 Grad hat sich an dieser Platine für mich als ideal herausgestellt.


    hase71gp:
    Meinst Du folgenden Lötpunkt?


    Der ist nämlich original. Sieht aber in Natura ganz ok aus.



    Beim nächsten Test würde ich gerne die Spannungen und Stromstärken im Betrieb messen.



    Wenn ich das richtig sehe, dann müsste ich ja folgende Spannungen erwarten:


    PIN 4 -> PIN 5 = 230V
    PIN 1 -> PIN 5 = 115V
    PIN 1 -> PIN 2 = 115V
    PIN 1 -> PIN 3 = 115V


    Wenn ich nun die Stromstärke messen will, dann hänge ich ja mein Multimeter zwischen PIN und Anschlussdraht.
    Da müsste ich dann ja folgendes messen:


    PIN 5 -> Netzleitung = 30mA
    PIN 4 -> Netzleitung = 30mA
    PIN 3 -> Motor = 15mA
    PIN 2 -> Motor = 15mA
    PIN 1 -> 2 x Motor = 30mA


    Vielleicht muss ich hier nicht alles messen, aber theoretisch wären diese Werte zu erwarten, oder?


    Darüber hinaus bin ich gespannt, wie sich die Temperatur am Widerstand verhält.


    Bei erhöhter Stromaufnahme kann man ja auch davon ausgehen, dass der Motor schwergängig ist.

    Beste Grüße,

    Luke

  • Ja den meinte ich, Original heißt nicht immer gut, vorallem wenn die Geräte älter sind, gibt es immer wieder auch „kalte“ Lötstellen, aber wenn sie noch gut ist, ist es ok.


    Kleiner Tipp noch, überprüfe alte Lötstellen auch immer mit einer Guten Lupe oder Lupenbrille, da glaubt man nicht was man alles sieht was vorher nicht zu sehen war.


    liebe Grüße
    Gunther

    liebe Grüße aus Wien, Gunther

  • So,


    ich habe mal Messungen mit den neuen Kondensatoren vorgenommen.


    zwischen PIN 4 und PIN 5 messe ich erwartungsgemäß 230V


    zwischen PIN 1 und PIN 2 messe ich ca. 98V und
    zwischen PIN 1 und PIN 3 messe ich ca. 112V


    Das wundert mich etwas, liegt aber ja alles im Rahmen.


    zwischen PIN 5 und Netzleitung messe ich 25,22 mA


    zwischen PIN 2 und Motor sind es 15,35 mA
    und
    zwischen PIN 3 und Motor sind es 19,95 mA


    Die gesamte Leistungsaufnahme deutet nicht darauf hin, dass der Motor schwergängig wäre.


    Allerdings werden an einer Wicklung 15,35 mA x 98V = 1,5 Watt und
    an der anderen Wicklung 19,95 mA x 112V = 2,23 Watt verbraucht.


    Warum auch immer.


    Über den Widerstand laufen dann ja rechnerisch 25,22 mA x 230V / 2 = 2,9 Watt
    Sollte er dann ja locker wegstecken.


    Die Temperaturen liegen jedoch immer noch bei Werten zwischen 150 und 190 Grad.


    Ich werde dennoch als nächstes den Motor zerlegen und neu schmieren.
    Mal sehen, wie es dann aussieht.


    Evtl. sind die Temperaturen ja auch so vorgesehen.

    Beste Grüße,

    Luke

  • So, nochmal zum Abschluss.


    Ich habe den Motor komplett zerlegt, gereinigt, den Lagerspiegel gedreht und die Sinterlager im Unterdruckverfahren gereinigt und anschließend mit Sinterlageröl neu gefüllt.


    Das hat alles wunderbar funktioniert. Ich muss sagen, dass der 505 wirklich bestens zu warten ist. Die Mechanik und Elektronik ist derart simpel, dass alles im Handumdrehen erledigt werden kann.


    Allerdings hat sich weder an der Leistungsaufnahme noch an der Temperatur am Widerstand irgendetwas geändert.


    Der Motor läuft gefühlt nun vollständig geräuschlos, vorher war evtl. ein minimales Summen zu hören. Das kann aber auch nur ein subjektiver Eindruck zu sein.


    Dann scheint die Temperatur bis 190 Grad im Normbereich zu liegen. Mehr kann man jedenfalls weder erneuern noch schmieren noch sonst irgendwas.


    Abschließend kann ich sagen, dass also weder der Austausch der Kondensatoren, noch die Reinigung des Schalters, noch die Revision des Motors irgendetwas an der Leistungsaufnahme und der Temperatur am Widerstand verändert haben.
    Geschadet hat es mit Sicherheit nicht, aber vermutlich ist das auch der Grund, warum noch so viele Dual Plattenspieler ungewartet in Haushalten stehen und trotzdem laufen.

    Beste Grüße,

    Luke

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