Schwere, leichte und mittelschwere Tonarme

  • Hallo,


    ich habe da mal eine Frage in die Runde.
    Immer wieder ist in Zusammenhang mit
    Systemempfehlungen bzw. der Compliance
    (das System xy mit der Nadel xy braucht einen schweren Arm ...)
    von schweren Tonarmen (z.B. 1019) oder leichten
    Tonarmen (ULM Arme) zu lesen.


    Wo sehr ihr grob die Grenzen im Gewicht bei leichten,
    mittelschweren und schweren Tonarmen?


    Danke vorab und mbG

    PS/PW:
    Dual`s, Perpetuum Ebner`s und
    Rational Audio/AuRa
    VS/RC:
    Marantzen, Technics, Rational Audio/AuRa


    W258 in AKTION

  • Hallo,


    da auch das Systemgewicht selbst inkl. Befestigungsmaterial in die Gesamtmasse eingeht (liegt in der Regel bei 3-10 Gramm) sind Einteilungen in Tonarmgruppen bestenfalls gröbste Hausnummern. Insofern kann man nicht einfach eine Unterteilung in leicht, mittelschwer und schwer mit einer klaren Bereichseingrenzung machen.


    Wenn man es genau machen will, muss man immer die Gesamtkombination aus Tonarmmasse und Tonabnehmermasse und Nadel-Compliance betrachten. Grobempfehlungen, wie: "In den Tonarm A passen nur leichte Tonabnehmer" oder " In Tonarm B gehören schwere Tonabnehmer" sind leider unvollständig. Da fehlt die Angabe der Compliance. Erst dann kann man eine Abschätzung über die zu erwartende Tonarmresonanz machen.


    Viel zu oft werden in Foren und auch "Fachzeitschriften" Pauschalismen benutzt, die im Einzefall dann einfach nicht stimmen. Mein Fazit, wenn man rechnen will braucht man alle Angaben, und die sind meist nicht alle mit hinreichender Genauigkeit zu bekommen. Ansonsten einfach ausprobieren. Der Bereich in dem sich die Tonarmresonanz befinden sollte ist relativ groß. Da gibt es so allerhand Kominationen die super klingen und nicht unbedingt "optimal" nach dem "Lehrbuch" sind.


    Gruß Alfred

  • Mir scheint eine Unterteilung in 5er-Schritten ganz brauchbar - also bis 5 g sehr leicht, bis 10 g leicht, bis 15 g leicht bis mittelschwer, bis 20 g mittelschwer bis schwer, bis 25 g schwer, bis 30 g sehr schwer, ab 30 g Baustellenkran...


    Bei den Nachgiebigkeiten bietet sich ähnliches an - also bis 5 cu (dynamisch bei 10 Hz) steinhart, bis 10 cu hart, bis 15 cu hart bis mittel, bis 20 cu mittel, bis 25 cu mittelhochnachgiebig, ab 25 cu hochnachgiebig, ab 30 cu sehr hochnachgiebig.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Danke euch beiden!


    Mir ist klar, dass hier die effektive Tonarmmasse relevant ist.
    Die Einstufung finde ich schon hilfreich.
    Die ULM Tonarme brachten laut Kotschenreuter ja eine Reduktion von
    ca. 16g auf 8g.
    Laut oft geäußerten Meinungen vertragen sich leichte Tonarme
    ja gut mit Nadeln mit hoher Compliance.


    DANKE nochmals und mbG
    Axel

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    W258 in AKTION

  • Servus zusammen
    Da ich bis jetzt nicht fündig geworden bin frag ich jetzt mal hier.
    Kennt jemand die genaue Eff. Masse des Tonarmes der Laufwerke CS 630q und CS 2235q. Ist der gleiche Arm. Aber das wisst ihr bestimmt alles selber.
    Besten Gruß, Andreas

  • Laut Katalogangaben sollte die dritte ULM-Generation mit montiertem OM-System ohne Gewichtsplatte so wie schon die erste ULM-Generation mit montiertem ULM-System wieder bei 7 g gelegen haben (*). Die effektive Masse ohne System läge damit bei ca. 4,5 bis 5 g. Ob das wirklich stimmt, weiß ich nicht - aber selbst wenn's tatsächlich noch rund zwei Grämmchen mehr wären, wär das immer noch die leichte bis sehr leichte Klasse. Mit einem normal schweren System wird aus ULM allerdings dann "nur noch" LM, wofür Dual 9 g angegeben hat - das würde dann beispielsweise für einen 610Q mit DMS239 gelten.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini


    *) zu finden beispielsweise als "Randnotiz" neben den technischen Daten zum 530, 520 und 511 im Katalog 85/86 auf Lulabus Archiv...

  • Nabend
    Vielen Dank für die Info. Das erklärt warum mein AT 150mlx an dem Arm so gut funktioniert und an einem Arm mit 12,5 Gramm Eff Masse überhaupt nicht. Die Diskrepanz ist ja enorm.
    Danke und angenehmen Abend.
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    als AT-Fan frage ich nach: welcher andere Arm wollte denn nicht so mit dem AT150mlx?
    Wenn ein sonst intaktes System an einem anderen Arm nicht richtig läuft, kann es auch andere Gründe haben: andere Höhe des Tonarms (Stichwort VTA), Kabelkapazität (die meisten ATs wollen eine eher niedrige Kabelkapazität), ungenaue Einstellung der Geometrie etc.
    Beste Grüße
    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • ...sollte theoretisch am schwereren arm eher besser funktionieren imho...
    wenn deine erfahrungen aber andere sind, dann entscheiden deine ohren.
    ("and when fact and map mismatch, i will burn the map")


    romme

  • @GünterAlso ich bin mittlerweile auch AT Fan. Wegen dem Mlx!
    Der andere Arm ist ein Schröderselbstbau. Kein Frikkelkram. Solider und gut funktionierender feinmechanischer Maschinenbau. Das vorher betriebene 2M Bronze hat sehr gut mit dem Arm harmoniert.
    Jetzt sagst du VTA und ich frag mich, hab ich da überhaupt richtig drauf geachtet?! Als ich gesehen habe, dass die Nadel hüpft und springt, habe ich wieder frustriert zurückgewechselt.
    Ich denke, dass ich das bei Gelegenheit noch den VTA mal überprüfen muss.
    Kapazitiver Abschluss in Ordnung. Eingangskapazität der Vorstufe sind 52pf und die Zuleitung ist nur 25cm lang. Könnte sogar noch ein bisschen höher schalten.


    Besten Gruß, Andreas

  • Wo sehr ihr grob die Grenzen im Gewicht bei leichten,
    mittelschweren und schweren Tonarmen?

    Ich finde Lini hat eine gute Einteilung geliefert (siehe Zitat unten), so würde ich das auch einschätzen

    da auch das Systemgewicht selbst inkl. Befestigungsmaterial in die Gesamtmasse eingeht (liegt in der Regel bei 3-10 Gramm) sind Einteilungen in Tonarmgruppen bestenfalls gröbste Hausnummern. Insofern kann man nicht einfach eine Unterteilung in leicht, mittelschwer und schwer mit einer klaren Bereichseingrenzung machen.


    Wenn man es genau machen will, muss man immer die Gesamtkombination aus Tonarmmasse und Tonabnehmermasse und Nadel-Compliance betrachten. Grobempfehlungen, wie: "In den Tonarm A passen nur leichte Tonabnehmer" oder " In Tonarm B gehören schwere Tonabnehmer" sind leider unvollständig. Da fehlt die Angabe der Compliance. Erst dann kann man eine Abschätzung über die zu erwartende Tonarmresonanz machen.

    Yep! Dazu kommt bei einigen Fremdarmen tauschbare Headshells ( oftmals "SME-Kupplungen z.B. an Technics SL12x0). Das verschiebt die Gewichtsangabe (Pickup + Schrauben + Shell).


    Ein grobes Berechnungseisen findet sich z.B. in http://www.vinylengine.com/cartridge_resonance_evaluator.php . Achtung! Die Empfehlung am Ende beherzigen (fette Hervorhebung von mir) :


    "Note


    - Phono cartridge manufacturers publish compliance specifications for different frequencies, typically 0 Hz, 10Hz or 100Hz.
    - The resonant frequencies calculated by the evaluator are applicable to those given for 10Hz. Please consider the table as a guideline only and do not accept or rule out equipment based on these results.
    - It is advisable to seek advice from experienced, competent individuals before making any equipment choices."
    /Zitat Ende


    Mir scheint eine Unterteilung in 5er-Schritten ganz brauchbar - also bis 5 g sehr leicht, bis 10 g leicht, bis 15 g leicht bis mittelschwer, bis 20 g mittelschwer bis schwer, bis 25 g schwer, bis 30 g sehr schwer, ab 30 g Baustellenkran...


    Bei den Nachgiebigkeiten bietet sich ähnliches an - also bis 5 cu (dynamisch bei 10 Hz) steinhart, bis 10 cu hart, bis 15 cu hart bis mittel, bis 20 cu mittel, bis 25 cu mittelhochnachgiebig, ab 25 cu hochnachgiebig, ab 30 cu sehr hochnachgiebig.

    Kein schlechter Ansatz. Ich nehme "ultraleicht", "leicht", "mittelschwer", "schwer", " " Wagenheber" ". ;) Wobei die Schwellwertgenzen, wie Alfred schrieb, nicht so bierernst zu nehmen sind. "Check the flow" ;)


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

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