Hallo zusammen,
hat eine ganze Weile gedauert bis dass ich endlich kapiert habe, dass ich unmittelbar nach meiner Anmeldung erst mal keinen Thread erstellen konnte, da mich noch gar kein Admin freigeschaltet hatte. Und ich such mir den Wolf, und frage mich wo der Marktplatz sein soll, und wie die Leute denn hier Threads erstellen usw. usw.
(Bestimmt mea culpa und klarer Fall von kein RTFM durchgeführt...)
Jetzt wo dies geschehen ist möchte ich Euch kurz meine Person und den 1019 vorstellen, den ich behutsam auf Vordermann bringen möchte.
Mein Name ist Christoph, ich bin 50 Jahre alt, und lese hier schon seit etlichen Woche anonym mit, dieses tolle Forum habe ich über Tante Google gefunden, Suchbegriff war wohl etwas wie "Dual 728 durchgebrannt" o.ä., und so habe ich dann schnell die Bedeutung des Wortes Knallfrosches gelernt und dank der frei zugänglichen Infos (Euch sei Dank!) einen neuen Elko bestellt und den Knallfrosch (bzw. im meinem Fall nur Stinkfrosch) meines CS728Q ausgetauscht. Hier für die Sammler solcher Bilder:
Zum 1019: Der Zustand des Gerätes ist recht gut, natürlich hat er Gebrauchsspuren, aber insgesamt hat er sich gut gehalten.
Der 1019 ist von meinem (leider letztes Jahr verstorbenen) Papa neu gekauft worden und somit immer im Familienbesitz gewesen.
Es fehlen 2 Teile: Der Sprengring, mit dem der Plattenteller gesichert wird, und die Wechslerachse. Auf die Wechslerachse kann ich verzichten, aber falls jemand den Sprengring für ganz kleines Geld übrig hat wäre ich interessiert. Ach ja, ein drittes Teil ist ebenfalls nicht mehr vorhanden, der Phono-VV.
Macht aber nichts, alle Verstärker im Hause haben einen Phono Eingang.
Bislang habe ich folgendes repariert:
1) Die Headshell TK113, weil nur noch ein Kanal zu hören war. Diese war (vor 25-30 Jahren von mir) stümperhaft verzinnt (Aua!) und anscheinend mit Kerzenwachs (schauder) fixiert worden, ich habe versucht meine Jugendsünden so gut wie es geht wieder in Ordnung zu bringen, die Reparatur scheint gelungen, da ich jetzt wieder Ton auf beiden Kanälen habe. Hier mal ein Bild vorher:
und nachher:
Zum Reinigen habe ich einen Glasfaserradierstift, Isopropanol 100%, sowie eine Zahnbürste verwendet. Zum Kleben der Kontaktzungen habe ich Pattex Stabilit Express 2K Kleber benutzt, den Kleber habe ich mit einem kleinen flachen Uhrmacherschraubenzieher angebracht. A propos Headshell: Es ist ja schon der Wahnsinn, für welches Geld die TK11 und TK12 weggehen, und überhaupt für welches Geld alte Plattenspieler und deren Ersatzteile gehandelt werden.
2) Außerdem habe ich die Reibradachse gesäubert und geölt, und das Reibrad mit Schmirgelpapier ein bisschen abgeschliffen, der 1019 spielt aktuell gerade die Platten meines Opas und macht eine ganz gute Figur dabei. Ich meine allerdings bei Klaviermusik leichte Gleichlaufschwankungen zu hören, allerdings nur ganz knapp oberhalb meiner Wahrnehmungsschwelle. Bei der Reibrad-Aktion durfte ich lernen, dass Öl (von den Fingern auf dasselbe übertragen) gaaanz schlecht mit dem Antrieb des Tellers harmoniert.
3) Die Zarge habe ich mit Renuwell Möbel Regenerator behandelt, das Furnier war jahrelang nicht mehr gepflegt worden, jetzt sieht es schon viel besser aus, das werde ich wohl noch ein paar Mal wiederholen dürfen.
Motor surrt sehr leise, Automatik funktioniert anstandslos, und nachdem ich bei meinen bisherigen Arbeiten dann doch einsehen durfte, dass man an dem Gerät bei unsachgemäßer Vorgehensweise auch einiges verhunzen kann, stehe ich dem 1019 jetzt mit mehr Respekt gegenüber und frage mich, wie ich weiter vorgehen soll.
Ach so, hier mal ein Bild vom kompletten Gerät:
Verbaut ist ein Shure M75 M-G mit Originalnadel im TK113, bei Thakker habe ich schon mal eine Ersatznadel "N 75 G für Shure M 75 G II / M75G" sowie eine Nadel "Dual DN 321 Shure N 75-3 Schellack M 71 / 75" bestellt (und inzwischen erhalten) da ich aus dem Familienbestand auch die 78er Schellack-Platten meines Opas übernommen habe. Glaube kaum, dass das meine Musik ist, aber zumindest mal reinhören möchte ich können.
Was ich auf jeden Fall noch in Ordnung bringen möchte:
1) Die Haube hat Kratzer, stellenweise ziemlich tiefe. Außerdem eine Stelle, wo anscheinend eine Erhebung (Acrylkleber?) existiert, die abgeschliffen werden müsste. Zu diesem Zweck habe ich Xerapol Acryl Schleifpaste gekauft, und 600er und 1200er Schleifpapier. Noch feineres Schleifpapier habe ich in keinem Baumarkt finden können. Traue mich aber erst Mal gar nicht da ran, da ich nur diese eine Haube und sowas noch nie gemacht habe...
2) Die Gleichlaufschwankungen gefallen mir nicht, abei ich zögere noch, ob ich den Motor aufmachen und ölen sollte. Nach dem Motto "Never touch a running system" bzw. "if it ain't broken, don't fix it" frage ich mich, ob ich damit nicht erst mal warten sollte, bis dass der Motor sich mit echten Ausfallserscheinungen meldet.
Aktuell läuft der Spieler recht gut, für das Digitalisieren von LP's benutze ich eh meinen eigenen optisch lädierten aber technisch einwandfreien CS728Q mit TKS380 (seit 1982 mein Eigentum), also sind die ganz leichten Gleichlaufschwankungen nicht wirklich Grund genug für mich, den 1019 zu gefährden. Wenn ich ein Gerät zum Üben hätte, würde ich mich vielleicht mehr trauen, aber so...
Die Hemmschwelle wird auch nicht dadurch besser, dass man die Motorkabel ablöten muss, um den Motor auszubauen. Ich kann zwar löten, mache das aber nicht unbedingt gerne.
Ach ja, was mir noch einfällt: Das Reibrad scheint etwas schief zu stehen, möglicherweise habe ich da etwas verbogen, als ich das Reibrad nach oben herausgezogen habe?
3) Das Original Anschlusskabel (vor 25-30 Jahren von mir von DIN nach CINCH umgebaut) ist recht kurz geraten, ich habe bereits alles gekauft um ein neues zu konfektionieren, das hat aber keine Eile da das alte noch tut. Bin auch noch am Zweifeln ob ich die 3 Masseleitungen dann auftrenne oder zusammen lasse, die Meinungen scheinen da ja schon auseinander zu gehen.
4) Das Netzkabel ist ebenfalls ziemlich kurz, würde ich auch gerne länger haben wollen, gibt es den Stecker auf der Chassis-Seite dazu eigentlich zu kaufen, oder muss man den alten wiederverwenden?
Okay, erst mal genug für den Einstieg, würde mich auf Meinungen, Hinweise oder Tipps freuen, ansonsten melde ich mich auch wieder, wenn es was neues zu berichten gibt!
Ciao,
Christoph