CT 1740 Abgleich

  • Hallo an alle,
    ich habe von einem Forumsmitglied einen CT1740 erstanden. Diesen möchte ich gerne wieder perfekt herrichten, bzw. so perfekt wie möglich. Der Tuner funktioniert soweit einwandfrei, allerdings hat er ein paar kleinere Problemchen:
    1. Die Frequenzen sind leicht verschoben
    2. Die letzte leuchtende Signal-LED blinkt im Takt des Basses der Musik, oder dem tiefen Stimmenbereich
    3. Bei starkem Signal verzerrt der Ausgang bei lauten Musikstellen


    Nun habe ich alle Threads bezüglich verschiedener Probleme zum CT1740 durchforstet, allerdings gab es selten Lösungen, da Messinstrumente fehlten.
    So ist es eben auch bei mir. Nun wird der Feinabgleich laut Service-Anleitung nur mit zwei Multimetern bewerkstelligt.
    Noch zur Information: Als Antenne ist nur eine 75Ohm Wurfantenne angebracht.


    Meine Frage ist
    1. Kann ich den Grobabgleich vom FM/ZF-Teil, bei dem spezifische Messinstrumente benötigt werden, überspringen, und direkt zum Feinabgleich übergehen?
    2. Hat schon jemand einen Feinabgleich am CT1740 vorgenommen?


    Vielen Dank


    Viele Grüße,
    Ben

    Einmal editiert, zuletzt von mohnkuh ()

  • Hallo Ben,


    die Japaner CT 1740, CR 1780 haben oft innere Kontaktprobleme an Verbindungen, Durchkontaktierungen usw.
    Ich würde erst die Basics überprüfen.



    Infos findest Du auch auf Briegel´s Hompage http://www.n-malek.de


    Viel Erfolg, Robert

    Sitz ich am Schaltplan in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Tantalis ()

  • Hallo,
    habe den Tuner nochmal geprüft... Kontaktprobleme habe ich keine finden können. Probleme bestehen weiterhin.


    Grüße,
    Ben

  • Hallo!


    Wenn Du die SM gelesen hast, sollte Dir auffallen, daß der Feinabgleich nichts anderes ist als eine Wiederholung des Grobabgleichs bei verschiedenen Frequenzen. Somit erübrigt sich die Frage nach den Meßmitteln. Allerdings verstehe ich nicht, was ein Wiederholen des ZF-Abgleichs bei einem Superhet-Empfänger bringen soll. Der Mischer T102 mischt die wohl sehr sehr exakte Empfangsfrequenz mit der relativ exakten LO-Frequenz (so genau wie der Quarz beim Synthesizer) immer auf dieselbe Zwischenfrequenz. Wieso soll man das dann bei verschiedenen Frequenzen wiederholen? *grübel* Laß den Tuner lieber 30 Min. warmlaufen vorm Abgleich.


    Deine Fehlerbeschreibung deutet auf ein verstimmtes ZF-Filter hin. Mit steigender Lautstärke des Programms steigt der Frequenzhub (Bandbreite des HF-Signals) und es gerät an eine Flanke des ZF-Filters. Theoretisch wäre auch ein sehr verstimmtes HF-Eingangsfilter möglich. Aber dessen Bandbreite sollte nicht so knapp dimensioniert sein, es muß ja nur die Spiegelfrequenz wegfiltern.


    Nun kann, wieso auch immer, ein keramisches ZF-Filter kaputt sein. Glauben wir aber jetzt mal nicht. Oder das LC-Filter ist vertimmt. Wieso auch immer. Gibts aber.


    Schau mal http://dual.pytalhost.eu/ct1740s/ct1740-08.jpg


    In der Abgleichanleitung steht was von "IFT 1". Ich finde das im Schaltplan nicht, aber meiner Meinung nach müßte damit das Filter gemeint sein, was an C16 geht. Stimmt das?


    Wenn ja, dann kannst Du vorsichtig mal IFT 1 so verdrehen, bis das Blinken der Feldstärkeanzeige aufhört und diese maximal wird. Dabei auf korrekte Empfangsfrequenz eines bekannten UKW-Senders einstellen (um 96 MHz, als Antenne nur nen Draht, damit der Empfang nicht gut ist, wie beschrieben). Die Verdrehung des Filters sollte nur gering notwendig sein. Achtung: oft bricht der Kern, falls man anschlägt. Evtl. Keramik/Kunststoffschraubenzieher verwenden. Sonst ändert sich wieder alles, wenn Du den Schraubenzieher entfernst (kenne aber die Spule nicht, evtl. stört kein Metall).


    Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, den Koinzidenz-Demodulator abgleichen. Allerdings würde ich nur (und ganz leicht!) die Spule L101 so verstellen, daß keine Spannung über R60 abfällt. Ein Voltmeter solltest Du ja wohl haben, oder? Ansonsten könnte man diesen Abgleich noch anders hinpfuschen, indem man die Empfangfrequenz am Tuner um z.B. +/- 100...200 kHz verstellt und die Spule so abgleicht, daß der Empfang / gehörte Klirr jeweils gleich schlecht beim Verstellen der Empfangsfrequenz in beide Richtungen wird. Aber diesen Abgleich würde ich so nicht machen, sondern einfach mit einem Voltmeter auf keine Spannung einstellen.


    Übrigens: nicht blind an irgendwelchen Spulen/Kondis rumdrehen am Tuner. Tuner-Abgleich ist ken Hexenwerk, aber wenn man ihn mal richtig schön verstellt hat, muß man sich damit beschäftigen, wie man ihn wieder richtig einstellt.



    Gruß
    Zivi

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Danke für die Antwort. Ich werde mich mal die Tage ransetzen...

    In der Abgleichanleitung steht was von "IFT 1". Ich finde das im Schaltplan nicht, aber meiner Meinung nach müßte damit das Filter gemeint sein, was an C16 geht. Stimmt das?

    IFT1 gibt es so nicht auf der Platine, allerdings gibt es eine Spule IF, die ich dieser zuordnen würde.


    Ein Voltmeter solltest Du ja wohl haben, oder?

    Klar, Voltmeter ist vorhanden.


    Ich berichte, wie das ganze ausgegangen ist.

  • Konnte natürlich meine Finger nicht weglassen heute...


    Also ich habe nun erst den Grobabgleich gemacht (FM/HF-Teil), bei dem an Pin13 von IC102 die höchste Spannung eingestellt wird. Hier muss ich nun erstmal sagen, dass der Empfang um Welten besser ist. Ich empfange so viele Sender wie mit noch keinem Radio. Die Feldstärkenanzeige ist meist auf vollem Ausschlag, und das mit Wurfantenne im Kellerzimmer. Kaum zu glauben...


    IFT1 habe ich bereits auf höchste Spannung eingestellt: LEDs blinken immernoch.


    Weiter gehts dann mit dem Feinabgleich FM/ZF-Teil.


    Gleich noch eine Frage: Die Feldstärkenanzeige soll nach der SA mit VR102 eingestellt. Aber woher weiß ich auf wieviel LEDs ich es einstellen soll. Wird das nur ungefähr gemacht?


    Grüße,
    Ben

  • So, Abgleich ist abgeschlossen...


    Einzig den Feinabgleich FM/HF-Teil habe ich nicht vorgenommen, weil ich ehrlich gesagt nicht genau weiß, was ich da machen soll...
    Frequenzen stimmen jetzt auf jeden Fall überein.


    Leider funktioniert die Center-Anzeige noch nicht ganz zufriedenstellend. D. h. wenn ich in der Mitte bin und 0,05 MHZ verschiebe, kommt es vor, dass keine LED der Center-Anzeige leuchtet. Gehe ich nochmals 0,05 MHZ weg, kommt dann erst die erste rote LED, oder aber auch gleich die zweite rote LED.


    Auch das Blinken der letzten LED bei lauten Musikbereichen der Feldstärkenanzeige besteht immernoch. Das Kratzen bei lauten Musikstellen ist dagegen verschwunden.


    Wenn jemand noch Lösungen zu einigen der Auffälligkeiten hat, gerne her damit.


    Grüße,
    Ben

    Einmal editiert, zuletzt von mohnkuh ()

  • Hi


    Abgleich der Tuning-LED laut Service-Anleitung mit VR801.


    An VR102 sollst Du nicht drehen, das geht nur mit Signalgenerator, weil Du den Pegel des HF-Signal kennen mußt (vermute ich, les jetzt das SM nicht ganz durch, wei das ziemlich egal ist mit der Pegelanzeige).


    Die Feldstärke-Anzeige blinkt bei meinem 1540 übrigens auch. Ich hab den damals komplett neu abgeglichen, aber jetzt blinkt er. Der Grund ist meiner Meinung nach der, daß ein spezieller Sender zu laut im Kabelnetz eingespeist wird. Irgendwie sind da Pfeifen dran, es gibt nämlich auch einen Sender, der viel zu leise ist.


    Terrestrisch sollte das aber nicht sein dürfen, die Bundesnetzagentur sollte doch den Frequenzhub prüfen.


    Wenn Du mit dem ZF-Filter das Blinken nicht beseitigen kannst und der Tuner ansonsten funktioniert, würde ich es so lassen. Man könnte evtl. einen Kondensator vergrößern, evtl. hat er an Kap. verloren. Glaub ich aber weniger.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Danke Zivi,
    die Vermutung mit dem zu lauten Sender hatte ich auch.
    Ansonsten läuft der Tuner jetzt klasse und empfangsstark. Der Abgleich war dabei wirklich kein Hexenwerk.
    Tuning-LED hab ich eingestellt, aber das Ergebnis ist nicht 100% zufriedenstellend. Die Feldstärkenanzeige (mit VR102) habe ich nicht verändert.


    Aber so wie er ist bleibt er. Danke allen.


    Viele Grüße,
    Ben

  • Hi


    was meinst Du nicht zufriedenstellend? Mit der Tuning-LED oder wie?


    Beschreib mal, was da nun das Problem ist.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zur Center-Anzeige:
    Ich stelle einen Sender genau ein. Gehe ich 0,05 MHZ nach oben, erlischt die mittlere grüne LED und die erste rote LED rechts daneben geht an. Weitere 0,05 MHZ nach oben bringen die nächste rote LED zum leuchten. Bis hierhin alles wie es sein soll.


    Gehe ich die 0,05 MHZ nach unten, erlischt die grüne LED und... (1) es leuchtet gar keine LED, oder (2) beide roten LEDs auf der linken Seite blinken im Takt der Musik hin und her.
    D.h. die LEDs rechts der grünen sind stabil und funktionieren tadellos, die links davon spinnen so vor sich hin.
    Ich könnte mir vorstellen, dass da tatsächlich irgendwelche Kondensatoren am Ende sind, sowohl von der Tuning-Anzeige, als auch von der Feldstärkenanzeige.


    Wenn du mir sagst, welche Bauteile dafür zuständig sein könnten, würde ich mich gerne bereit erklären, Stück für Stück einiges zu tauschen. Es haben ja schon einige dieses Problem.


    Viele Grüße,
    Ben

  • Hi Ben !

    Wenn du mir sagst, welche Bauteile dafür zuständig sein könnten, würde ich mich gerne bereit erklären, Stück für Stück einiges zu tauschen. Es haben ja schon einige dieses Problem.

    Die Mittenanzeige wird vom IC801 direkt betrieben. Die Referenzspannung dafür wird mit Poti VR801 eingestellt.
    Wenn dann zwei LEDs gleichzeitig bei "Linksabweichung" (Empfangsfrequenz niedriger als Sendermitte) aufleuchten, ist das vermutlich eher ein Problem des IC oder ein Feinschluß zwischen den LEDs, wodurch bei der Ansteuerung einer LED beide aufleuchten.



    [Edit] Das IC ist ursprünglich von Sanyo und - wie viele aus diesem Zeitabschnitt - nur noch schwer zu bekommen.
    Z.B. bei Littlediode in UK ...
    http://littlediode.com/product.php?productid=440471


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • oder ein Feinschluß zwischen den LEDs, wodurch bei der Ansteuerung einer LED beide aufleuchten.

    Es können auch Kontaktprobleme am Steckverbinder auf dem Synthesizer-Board sein. Das ist ja bekannt für sehr schlechte Lötstellen.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
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  • Hi !

    Es können auch Kontaktprobleme am Steckverbinder auf dem Synthesizer-Board sein. Das ist ja bekannt für sehr schlechte Lötstellen.

    Ja, dafür ist die Geräteserie bekannt.
    Aber das IC801 sitzt mit den LEDs und der gesamten Feldstärkeanzeige zusammen auf dem LED- und Schalterboard.
    Der Verlauf der Bahnen zu den LEDs zwischen den Beinen des IC801 hindurch läßt gute Möglichkeiten für einen Feinschluß offen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Vielen Dank für die Antwort.
    Den Kontaktproblemen werde ich ein weiteres Mal nachgehen. Nochmal wg. der Center-Anzeige: Es ist nicht so, dass die beiden roten LEDs (unterhalb eingestellter Sendermitte) gleichzeitig im Takt der Musik aufblinken, sondern abwechselnd wild.

  • Hi !

    Nochmal wg. der Center-Anzeige: Es ist nicht so, dass die beiden roten LEDs (unterhalb eingestellter Sendermitte) gleichzeitig im Takt der Musik aufblinken, sondern abwechselnd wild.

    Das klingt für mich eher nach einem IC-Defekt.
    Da aber die Leitungen für die beiden "unteren" LEDs zwischen den Anschlüssen des IC801 durchlaufen, würde ich an der Stelle mal gucken und ggf. dazwischen mal mit einem Cutter entlang der Leiterbahn für klare Verhältnisse sorgen. Es sind nicht alle Anschlüsse des IC belegt, aber auf den unbenutzten Pins liegen trotzdem Signale drauf. Wenn es dazwischen Kurzschlüsse / Feinschlüsse gibt, kann das die lustigsten Auswirkungen haben. Die LEDs selber sind aus der Show raus, da die ja funktionieren. Ebenso die Ansteuerung, sonst würde Sendermitte und "oberhalb" nicht gehen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Leiterbahnen werde ich prüfen, sobald ich Zeit finde. Ich glaube aber nicht so ganz, dass es am IC liegt. Irgendwie stört das Musiksignal diese ganzen Anzeigen.
    Was vllt. auch noch erwähnenswert ist: Es ist auch schon vorgekommen, dass wenn ein Sender in Sendermitte eingestellt war, und wirklich ein Lied vorhanden war, bei dem kräftige Bässe dominiert haben, dass im Takt des Basses nur! die erste rote LED mitgeblinkt hat.
    Ähnlich, wie es hier auch beschrieben ist: CT 1740: Problem mit starken Sendern?

  • Hi !

    Ich glaube aber nicht so ganz, dass es am IC liegt. Irgendwie stört das Musiksignal diese ganzen Anzeigen.
    Was vllt. auch noch erwähnenswert ist: Es ist auch schon vorgekommen, dass wenn ein Sender in Sendermitte eingestellt war, und wirklich ein Lied vorhanden war, bei dem kräftige Bässe dominiert haben, dass im Takt des Basses nur! die erste rote LED mitgeblinkt hat.

    Das ist nicht ungewöhnlich.
    Das gibt es bei anderen Tunern auch, daß z.B. die Stereo-LED usw. "mitblinkt". Der ganze Krempel ist über die Stromversorgung und über die Signalleitungen für Feldstärke / Sendermitte miteinander verbunden und der Tuner zieht in bestimmten Betriebszuständen mehr oder weniger Strom, wodurch diese Leitungen "moduliert" werden. Ja nachdem, wie kippelig die Schaltung z.B. für die Sendermitte ist, flackert oder blinkt das dann.


    Mein CT1260 in der Bastelecke hat das auch. Wenn ein Sender stärker einfällt und stärker moduliert wird, blinkt die rechte LED der Mittenanzeige auch manchmal. Manchmal blinken Sendermitte und rechts im Wechsel. Die Sendermitte ist verstellt und der Sender rastet beim Suchlauf auch nicht auf Mitte ein, sondern 500 KHz oberhalb. Ich habe nur keine Lust daran rumzufrickeln.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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