Dual Cv 1700 Ersatzteile woher und welche ?

*Hust* Schreib mir mal ne PN, hab noch ne ganze Platine voll

Haha, immer diese sinnlosen Elko-Tauschorgien. Nur weil irgendwelche Bastler mal irgendwo behauptet haben, daß Elkos so schnell kaputt gehen.

Mein Gott, wenn Du ein neues Gerät haben willst, dann tausche bitte:
- alle Schalter
- OPs, aber die hast ja schon getauscht
- alle Dioden, Spannungsregler und Transistoren
- alle Potis
- alle Buchsen und Steckverbinder
- alle Elkos
- alle restlichen Kondensatoren

Am besten aber ist es, Du kaufst nen neuen Verstärker.

Hallo Pepe

Zitat von pepe1964

Auch wenn ich mir euren Zorn wegen der Tauschorgie zugezogen habe. Die sogenannten Profis machen es ja angeblich auch:

Zorn hast du dir sicher nicht zugezogen, das Thema Kondis ist hier und anderswo schon mehrfach durch und letztendlich kann ja
jeder machen was er will. Es ist auch ein Unterschied ob ich ein Gerät als Unternehmen für einen Kunden überarbeite oder
meine eigenen Geräte repariere, bzw. mal was für die Familie, einen Nachbarn oder Bekannten.

Noch eins zum Thema Alterung: Bei mir im Betrieb (hat nichts mit HiFi-Elektronik zu tun) läuft ein Langzeitversuch mit einem
CV 120 an dem ausser Knallfrosch, Kontaktzerlegung/Reinigung nichts gemacht wurde. Das Teil ist jetzt 40 und läuft und läuft ....
Nach 8 Stunden Betrieb, manchmal auch zwischendurch kontrolliere ich die Wärmeentwicklung.
So 2 x im Jahr gibt´s eine Sichtprüfung. Ich werde berichten, wenn´s den ersten Elko lüpft...

Viele Grüße, Robert

Hallo zusammen,
eigentlich sollte man sich kopfschüttelnd nur wundern und gar nichts zu dem Thema schreiben, aber wenn ich schon wieder lese: "sinnlose Elko-Tauschorgien".....
Jede Hausfrau weiß eigentlich, dass man Bauteile mit mehr als 20% Abweichung austauschen sollte. Wahrscheinlich meint man -durch die rosarote Dual-Brille gesehen- dass hochwertige Bauteile verwendet wurden, genau das Gegenteil ist der Fall.
Die von Dual verwendeten 85°C- Elkos weisen mitunter Abweichungen von mehr als 50% auf, auch wenn der Verstärker noch spielt, nicht heiß wird, nicht raucht und was auch immer....

Allein die Vorstellung, dass ich z.B. bei einem CV1600, bei dem ich die Tantalelkos auf der Steuerplatine und die durchgebrannten Sicherungen ersetzt habe, diese Platine erneut ausbauen muss, weil sich hinterher noch heraus stellt, dass ein OP oder Elkos defekt sind, führt schon dazu, dass man in der gleichen Zeit, die man erneut für Fehlersuche und Austausch des/der defekten Bauteile aufwenden muss, lieber hätte dafür verwenden können, gleich alle Elkos und OP´s zu tauschen.
Auf dieser Platinen befinden sich sowieso Elkos als Koppelkondensatoren, die erhebliche Abweichungen vom Sollwert aufweisen. Natürlich fliegen die raus! Bei Telefunken-Geräten z.B. stellt sich diese Frage nicht, da können die wesentlich höherwertigen Folienkondensatoren in der Tat drin bleiben.

Auch die Meinung, es gäbe einen Unterschied, ob man ein Gerät für sich selbst überholt oder das gewerblich macht, kann ich so nicht teilen.
Gerade Geräte, die ICH mir selbst ins Wohnzimmer stelle, sind mit neuen Elkos, Lämpchen (ich selbst stehe nicht auf Verstärker, sondern auf "Nicht-Dual"-Receiver), Sicherungshaltern, etc. versehen.
Früher hieß meine Devise: " Für mich selbst das Beste, für die Kunden das, was nötig ist!".
Seit vielen Jahren verfahren wir aber genau so für unsere Kunden wie für mich privat, was auch von den Kunden honoriert wird.

Natürlich kann jeder für sich verfahren, wie er es für richtig hält, aber bestimmte Leute meinen halt, solche Arbeiten als sinnlos, hirnlos, was auch immer zu bezeichnen, ohne vernünftige Gegenargumente zu bringen.
Ist in etwa so, als wenn ein Oldtimer-Liebhaber behauptet, die 30 Jahre alten Reifen muss man nicht ersetzen, da ja das Profil noch neuwertig ist.....oder das ebenso alte Öl nicht getauscht werden muss, weil es noch bis zur Maximum-Marke steht und der Motor ja angesprungen ist und (noch) läuft.

pepe1964
Lass Dich von solchem "Anti-Teile-Tausch-Gefasel" nicht davon abbringen, wenn der Verstärker für Dich selbst ist, mach´das, was Du für richtig hältst..

Viele Grüße
Thorsten

Da muss ich meinen Senf jetzt auch noch zugeben

Zitat von asaka50

Jede Hausfrau weiß eigentlich, dass man Bauteile mit mehr als 20% Abweichung austauschen sollte.

Jeder Entwickler weiß, dass Kondensatoren von Natur aus schon eine +/- Toleranz von 20% haben und legen die Schaltung dementsprechend aus, dass diese Toleranzen keinen großen Einfluss auf den Frequenzgang haben. Deswegen ist es für mich unnötig, Kondensatoren zu tauschen, die sich durch Alterung etwas in ihren Werten verändert haben.

Zitat von asaka50

dass ein OP oder Elkos defekt sind, führt schon dazu, dass man in der gleichen Zeit, die man erneut für Fehlersuche und Austausch des/der defekten Bauteile aufwenden muss,

Das ist für dich wirtschaftliche Denke. Warum sollen OPs getauscht werden, wenn sie noch funktionieren? Ich habe bisher sehr selten nach einem Tantaltausch auf der Steuerplatine des CV1600 noch weitere defekte Bauteile gefunden. Und der Aus- und Einbau der Platine ist in max. 5 Minuten erledigt.

Zitat von asaka50

Auf dieser Platinen befinden sich sowieso Elkos als Koppelkondensatoren, die erhebliche Abweichungen vom Sollwert aufweisen. Natürlich fliegen die raus!

Muss nicht sein. Siehe oben.

Zitat von asaka50

Seit vielen Jahren verfahren wir aber genau so für unsere Kunden wie für mich privat, was auch von den Kunden honoriert wird.

Da steht ja auch die Gewährleistung hinter, die du dem Kunden geben musst.

Zitat von asaka50

Ist in etwa so, als wenn ein Oldtimer-Liebhaber behauptet, die 30 Jahre alten Reifen muss man nicht ersetzen, da ja das Profil noch neuwertig ist.....oder das ebenso alte Öl nicht getauscht werden muss, weil es noch bis zur Maximum-Marke steht und der Motor ja angesprungen ist und (noch) läuft.

Nö, der Vergleich hinkt. Das sind Verschleißteile, die du in der Art in Verstärkern nur bei den Schaltern und Potis findest.

Zitat von asaka50

pepe1964

Lass Dich von solchem "Anti-Teile-Tausch-Gefasel" nicht davon abbringen, wenn der Verstärker für Dich selbst ist, mach´das, was Du für richtig hältst..

Und hinterher wird es schwierig, bei den Kenntnissen des TS die Fehler nach so einer massigen Tauschorgie zu finden.
Wenn ein Gerät nach einer Durchsicht und dem Auswechseln defekter Bauteile wieder läuft, auch mit den alten Bauteilen, lass ihn so. du musst dir ja keine Gewährleistung geben. Die Warscheinlichkeit, beim Tauschen mit den Fachkenntnissen einen Fehler einzubauen, ist um Faktoren größer als der Ausfall eines alten Bauteiles vielleicht nach 2 oder mehr Jahren.

Hajo hat ja schon schön geschrieben, wieso das Zeitverschwendung ist.

Merkwürdigerweise finde ich es auch ulkig, daß es immer gerade "Bastler" besser wissen als Leute, die schon lange basteln und das auch beruflich machen. In meiner Abteilung wird über das Thema Hifi mehr oder weniger gelacht, weil es einfach sinnlos ist, in diversen Foren zu diskutieren.

Und wenn ich den Link von Dir anschau, wundert es mich schon: baut beim CV 1700 sämtliche Koppel-Cs aus (wieso? die dimensionier ich eh auf ein Vielfaches der Mindestkapazität), läßt aber den gammeligen Ruhestromtransistor und die beiden Strombegrenzungstransistoren in der Endstufe - soweit ich das gesehen hab - drin. Die hätten sich getauscht gehört, nicht die Elkos! Und lötete alle Lötstellen auf der Platine nach, schöne Kugeln hat er da nun hingelötet...

Hätte er sich z.B. hier in diesem Forum mit dem cv1700 befaßt, wüßte er, daß es genug Endstufenschäden gegeben hat, und zwar nicht wegen Kondis sondern wegen Potis und einer ungünstiger Ruhestromschaltung. Die hat er aber kurioserweise original belassen.

Zurzeit überarbeite ich einen CV1700 und habe mir nun die Schalter der Vorstufe vorgenommen. Schade, dass man nicht richtig an die Kontakte der Petrickschalter kommt. Hier kann ich leider nicht mein geliebtes Läpp-Papier anwenden und die Kontaktschienen polieren.
Da Kontaktreiniger alleine nicht für ein sauberes schalten ausreicht, erinnerte ich mich an die Flasche "Polyboy" die ich mal vor einiger Zeit gekauft habe. Das in einer kleinen Menge auf ein Wattestäbchen auftragen und dann rein in den Schalter. Es ist nicht so aggressiv wie Metallpolitur und man muss dementsprechend etwas länger schrubben. Im Anschluss spült man das Gehäuse ordentlich mit Kontaktreiniger aus, trocknet ihn mit Pressluft, trägt etwas Fett auf die Kontakte auf und baut den Schalter wieder zusammen. Als Test nehme ich mein Multimeter. Beim reindrücken des Schalters krächzte der Piepser immer, was auf Kontaktschwierigkeiten hindeutete. Nach dem polieren mit Polyboy ist der Schaltvorgang ganz präzise.
Ob das später im eingebauten Zustand im Betriebszustand ebenfalls so ist, werde ich noch berichten. Hab noch einige Schalter vor mir...

Gruß Jan

Okay, wie ich durch Tests heraus fand, ist Fett nicht das Mittel der Wahl. Ich hatte hier noch eine Dose Kontakt 61 Pflegeöl für elektrische Kontakte. Nachdem ich das dünn auf die Kontaktflächen aufgetragen habe, arbeiten die Schalter wieder wie neu.

Gruß Jan