PE Sonderklasse - suche Gleichgesinnte

  • hallo,


    im letzten Jahr sind mir kurz hintereinander zwei Grundig Truhen über den Weg gelaufen, die mit zwei Generationen des PE Rex Sonderklasse bestückt sind - eine 9010 von 1952 und eine 9080 von 1957.


    In ersterer steckt der Ur-Rex ( weinrote Plastikteile, Chrom auf den drehenden Teilen, Samtbelag auf dem Teller, keine Plattengrößenabtastung ) in Sonderklasse-Ausführung bestückt mit dem Tonabnehmer PE3000.


    In der 9080 steckt ein "Bastard", eine Kombination aus einem Standard-Rex mit Export-Tonarm und einem Tonabnehmer PE7000. Der Export-Tonarm besitzt schon einen steckbaren Kopf mit 1/2"-Aufnahme und eine zweikanalige Innenverkabelung - ein Shure M75 macht in diesem Plattenspieler ganz gut Musik und springt nicht aus der Nadel, was man bei dem klobigen Plastiktonarm nicht unbedingt vermuten würde.


    Beim Ur-Rex saß der Entzerrer Vorverstärker für das System noch im Plattenspieler, beim Rex in der 9080 hatte man bei Grundig schon den Rotstift angesetzt - der Entzerrer Vorverstärker ist technisch sehr viel einfacher als bei den echten Sonderklasse-Laufwerken, und sitzt bei der Truhe nicht mehr im Plattenspieler, sondern im Radiochassis.


    Nach einigen Monaten Recherche habe ich herausgefunden, dass die Sonderklasse Laufwerke von PE vom Konzept her eigentlich die Urväter der HiFi-Plattenspielers sind. Sie waren gut zehn Jahre vor Beginn der HiFi-Ära schon mit MM-Abtastern bestückt, und sie waren Entwicklungen, die von Anfang an auf Großserie und Privatanwender ausgerichtet waren - im Unterschied zu den übrigen HiFi-Aktivitäten in den frühen Fünfzigern, die fast immer von Studio- oder Kinotechnik abgeleitet waren.


    Aus mehreren Gründen suche ich Leute, die sich mit dieser recht unbekannten Technik beschäftigen - einerseits möchte ich versuchen, die Tonabnehmer wieder zum Leben zu erwecken bzw. neu zu bauen, und zum anderen interessieren mich selber natürlich die Geräte, die ich nicht habe - z.B. die "Zwischengeneration" mit dem Abtaster PE5000, oder der auf dem Rex basierende HiFi-Einfachspieler mit dem B&O-Tonarm, den es in den späten Fünfzigern gab.


    Selbstverständlich beantworte ich auch gerne Fragen - ich habe mittlerweile ein wenig Wissen über die frühen Sonderklasse-Geräte zusammengetragen. Die PE-Laufwerke, auf denen der Rex in allen Varianten basiert, sind eine ideale Quelle, an der man erkennen kann, welch starke Innovation die Schallplatte in den fünfzigern durchgemacht hat. Direkt nach dem Krieg wurden noch Grammofone gebaut, gut zehn Jahre später waren dann die Standards festgeschrieben, nach denen die Schallplatte heute noch funktioniert. Ich war selber erstaunt, welche Vorreiterrolle die Firma PE gespielt hat, und welche Vielfalt es von dem Hersteller gegeben hat - viele Jahre vor dem offiziellen Beginn des HiFi-Zeitalters.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    willkommen und schön, dass Du hier einen Thread eröffnest, sowie Gleichgesinnte suchst. Wir hatten ja schon Kontakt. Wie ja allgemein bekannt, war PE technologisch zu Beginn der 50er führend vor Dual (ich rede hier nicht unbedingt von der Fertigungsqualität, obwohl die bei PE auch recht gut war). Spieler mit MM-Abtaster gibt es ja sonst noch von ELAC aus diesen Jahren, obwohl mir hier die Qualität weniger zusagt. Der Reibradantrieb mit Zwischenriemchen bei PE, der mit dem REX und der 3000er Serie Einzug hielt , war schon recht gut, wenn auch andere Firmen ähnliche Konzepte damals ebenfalls verfolgten (z.B. Telefunken).


    Ich werde nächstes Jahr vielleicht wieder mal eine paar neue "PE-Kontakte" in St. Georgen knüpfen können, mal sehen ob was bzgl. "Sonderklasse" dabei ist.


    Ich habe in meiner Sammlung sowohl den UR-REX-Sonderklasse (mit umgebastelter Abwurfachse) als Chassis , den PE REX A Sonderklasse mit dem PE 7000 in einer Schatulle, sowie einen PE 3332 mit dem (so glaube ich ) PE 5000. Aus der späteren Zeit noch aus einer Grundig Truhe einen PE REX Deluxe Sonderklasse , ebenfalls mit dem PE 7000. Der REX A mit dem PE 7000 spielt gut, auch Schellacks. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich UR-REX noch nicht einmal ausprobiert habe.



    Gruß
    Norbert

  • hallo Norbert,


    langsam kann ich endlich mit der Restaurierung der Truhen anfangen, das ist auch der Grund, weshalb ich hier nochmal die Fühler ausstrecke.


    Der Stand bei mir ist z.Zt. dass das PE7000 in Ordnung ist, und in einem 1214 schon Schellacks abgespielt hat. Die Nachbaunadeln von William Thakker funktionieren einwandfrei. Für den dranhängenden Rex muss ich mir allerdings noch einen Rex A zum Schlachten suchen, weil die Mechanik stark ausgelutscht ist.


    Beim Ur Rex aus der 9010 habe ich mittlerweile drei Laufwerke und drei Systeme - ein weisses, das ein Totalschaden ist, ein weisses in der alten Ausführung mit ausgeleierter Nadelaufhängung, aber ansonsten intakt, und ein rotes mit PE7000-Nadel, das intakt wäre, wenn nicht jemand bei einem Zerlegeversuch die Kompensationsspule abgerissen hätte. Dieses System ist aber schon deshalb ein Segen, weil es als Schablone für den Umbau auf die 7000-er Nadeln benutzt werden kann.


    Wenn es gelänge, bei den Systemen die Spulen neu zu wickeln, liesse sich jedes PE3000 reanimieren. Die grosse Lupe ist in der Werkstatt schon installiert, ich werde mich im Winter mal an dem Totalschaden ausprobieren. Wenn Du jemanden kennst, der solche Wickelarbeiten für Geld durchführt, bin ich für einen Tipp dankbar.


    Ein weiteres Problem ist die Abschirmhaube für den Entzerrer Vorverstärker - nur einer von meinen drei hat diese Haube, und eine Nachfertigung wäre aufwendig, weil das Original aus einem Stück Blech tiefgezogen ist. Gab es von dem Gerät auch Exemplare ohne Haube, zumindest bei dem Plattenspieler aus der Truhe sieht es aus, als ob das schon immer so gewesen wäre.


    Fotos von den Geräten stelle ich in den nächsten Tagen ein.


    Gruss Frank

  • noch eine Frage - die "Schiffchen" mit Kristallsystem passen sowohl in den Tonkopf des weinroten Rex Sonderklasse als auch in den elfenbeinfarbenen Kopf des Standard Rex A. Bei den Magnetsystemen ist es dagegen so, dass das PE3000 ebenfalls in diese beiden Tonarme passt, das PE5000 jedoch für beide Tonarme etwas zu klein ist.


    Jetzt ist es ja so, dass der Rex Sonderklasse mit PE3000 verkauft wurde, während der Rex A Sonderklasse mit PE5000 bestückt war. Hatte der Rex A Sonderklasse einen speziellen Tonarm für das PE5000, und wenn ja, was war der tiefere Sinn, das Innenleben des PE3000 in ein anderes Gehäuse zu pflanzen, und es damit mechanisch inkompatibel zum Standard Kopf zu machen ?


    Würde mich einfach nur interessieren :) .


    danke und Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    nach langer Zeit mit wenig Zeit und Platz für PE melde ich mich auch mal wieder hier im Board zurück. Die Sammlung ist auch wieder entstaubt und bereit zum Einzug in neue Räume 8).


    Gibt es eigentlich irgendwelche Erkenntnisse oder Sichtungen des PE66 Sonderklasse? Ich persönlich kenne dieses Gerät nur aus den Prospekten von PE und mir ist noch nie eins untergekommen.
    Den 66 deluxe dagegen habe ich gleich dreimal. 2x als Einzellaufwerk und 1x als Musical 660.


    Grüße Matthias

    ...die beste Idee---Musik mit PE...

  • hallo Matthias,


    ich denke, zunächst mal sind die Sonderklasse Modelle eh sehr selten, weil kaum ein Truhenbauer sie ab Werk einsetzte, und die Einbauchassis schon früh mit den dranhängenden Möbeln in den Müll gewandert sind. Leider gibt es keine verlässlichen Zahlen über dei Stückzahlen, ich denke aber, dass gegenüber einem Laufwerk wie dem Rex A die Produktionszahlen sowieso nur homöopathische Dimensionen gehabt haben.


    Beim PE66 Sonderklasse kommen noch mehrere Faktoren hinzu, die seine Seltenheit erklären können. Erstmal ist er meines Wissens von keinem Truhenhersteller verbaut worden - die meisten Laufwerke, die heute angeboten werden, stammen aus Truhenschlachtungen, und wenn den PE66 Sonderklasse niemand eingebaut hat, dann gibt es auch kein Angebot. Der ältere Dual 1006 M, ähnlich konzipiert wie der PE66 Sonderklasse, taucht öfter mal auf, weil er von Saba in einige wenige Spitzentruhen eingebaut wurde.


    Dann kam er relativ spät auf den Markt, und musste fast von Anfang an gegen die aufkommenden richtigen HiFi Plattenspieler kämpfen. Saba hat z.B. mit dem Erscheinen des Dual 1009 alle Spitzenmusiktruhen damit bestückt. PE hatte zwar mit dem PE33 einen technisch besseren Plattenspieler auf dem Markt, und legte ein Jahr später mit dem PE34 noch einen Preisbrecher nach, aber die Dominanz von Dual konnte nicht mehr zurückgedrängt werden. Der PE66 Sonderklasse stand hier zwischen allen Stühlen - für ein billiges Standardlaufwerk war er zu teuer, von den echten HiFi-Laufwerken war er preislich nicht mehr so weit weg, und der Stern von PE war sowieso seit Ende der Rex Ära auf Sinkflug.


    Ein Sonderklasse Laufwerk, das ähnlich selten ist wie der PE66, ist der Rex A als Sonderklasse mit dem PE5000, bzw. die manuellen Sonderklasse Laufwerke mit dem PE5000. Die gab es laut PE Prospekt auch sogar als Verstärkerkoffer, gesehen habe ich so einen Plattenspieler aber nur vor vielen Jahren ein Mal in Schatullengehäuse. Die Vorgängergeneration mit dem PE3000 ist dann wieder öfter zu finden, weil sie in diversen Musiktruhen steckte.


    Gruß Frank

  • Dass der PE 33 technisch besser sein soll als der Dual 1009, das halte ich, mit Verlaub, für ein Gerücht.
    Das Tellerlager mag besser sein beim PE, aber schon der Tonarm des Dual ist besser.
    Schön sind sie beide.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • hallo Diethelm,


    diese Diskussion wollte ich jetzt gar nicht anstoßen, sorry.


    Mir ging es eher darum, aufzuzeigen, dass das Sonderklasse Konzept in den frühen sechzigern zusätzlich Konkurrenz von den ersten "richtigen" HiFi-Laufwerken bekam. Und da sind wir uns hoffentlich einig, dass sowohl der PE33 wie auch der Dual 1009 die ersten deutschen Großserien-Plattenspieler waren, die komplett nach HiFi-Gesichtspunkten konstruiert waren.


    Der wirklich erste deutsche HiFi-Plattenspieler war wohl dieser hier:


    PE3310 studio


    Der 3310 ist wohl nur in sehr kleine Stückzahlen gebaut worden, und heute ein ultraseltenes Sammlerstück. Ich finde ihn vor allem deshalb interessant, weil er zeigt, wie hochwertig die Laufwerkskonstruktion war, die PE 1951 auf den Markt brachte.


    Gruß Frank

  • Hi Frank,


    der PE Rex war zu Anfang der 50er Jahre das Maß der Dinge, das steht fest. Da konnte auch Dual nicht mithalten.
    So richtig überflügelt (technisch) hat Dual die Konkurrenz von nebenan erst mit den 10er Modellen. Die PE 20er mögen gleichwertig gewesen sein, machen aber heute, nach all den Jahren eigentlich nicht ungewöhnlich, anscheinend viel mehr Ärger als die entsprechenden Duals. Der Studio 3310 war sicher ein herausragender Spieler, vor allem wenn man bedenkt, dass er schon 1959 erschienen ist und auf die Laufwerktechnik des Rex zurück greift.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo zusammen


    Da ihr über die alten PE's so lobhudelt möchte ich da auch was zu beitragen. Ich hab den hier zu hause http://www.radiomuseum.org/r/perpetuum_250_pe250p.html. Leider konnte ich den nur zwei tage laufen lassen weil sich die Nadel verabschiedet hat. Ich hab selbst bei einem 1219 mit Schellacknadel nicht so einen klasse Klang gehört. Wenn das knacken und knistern nicht wär dann käme nie jemand drauf das da eine Schellack läuft. Bei der ersten Platte ist mir nichts mehr eingefallen. Aber leider ist wie gesagt die Nadel hin. Da ist beim saubermachen mit der Bürste einfach der Saphir abgegangen. Jetzt such ich nach einer neuen Nadel damit ich ihn wieder nutzen kann. Ich stell diese Woche noch ein paar Fotos von dem Dreher und dem System ein


    Wolfgang

  • Galerie bzgl. Sonderklassetypen erneut ergänzt



    Alles weitere was ich mit Beginn meiner Internetaufzeichnungen bereits vor 2000 dazu gesammelt habe muss ich mal sichten, man könnte der Galerie noch viel überlassen, bloß der blöde Zeitfaktor und das durchkramen älter Festplatten :rolleyes:

  • Hallo Frank,


    um ein paar Infos reicher geworden, danke.
    Woher kennst Du die Insider in Sachen PE66 Sonderklasse? So richtig viel gibt das Internet ja nicht her...
    Soweit ich weiß, kam er aber nicht spät, sondern früh auf den Markt. Meines Wissens nach 1961!?


    Deluxe-Modelle hatte ich schon mehrere in der Hand. Sonderklasse noch nie gesehen...


    @ Dennis: Bilder habe ich auch noch viele von der alten PE-Seite. Willst Du welche haben?


    Grüße Matthias

    ...die beste Idee---Musik mit PE...


  • hallo Matthias,


    die Informationen habe ich aus verschiedenen Quellen. Da wäre z.B. dieser Artikel aus der Funktechnik von 1952:


    http://www.nerstheimer.de/bild…nderklasse_ft2_52_web.pdf


    Dann gibt http://www.radiomuseum.org eine Menge her, einfach als Hersteller Perpetuum Ebner eingeben und die gewünschte Zeitspanne wählen.


    Eine weitere interessante und ergiebige Informationsquelle ist das Dual Buch von Norbert, in dem auch das Thema PE ausführlich behandelt wird. Herr Weisser vom Phonomuseum in St. Georgen ist mit PE sehr verbunden, und hilft weiter, wo er kann.


    Was mir bis heute nicht ganz klar ist, ist, wieso PE ab Ende der Fünfziger Jahre so schnell und nachhaltig von Dual an die Wand geschoben wurde. Hatte es etwas mit dem Ausscheiden von Dr. Immendorf zu tun, der der geistige Vater der Nachkriegsgeräte von PE war ? Worüber es leider auch überhaupt keine Informationen gibt, ist, wie viele von den Sonderklasse Laufwerken wo produziert wurden, und wohin sie verkauft wurden. Ich habe z.B. ein frühes Rex Sonderklasse Chassis in meiner Sammlung, der in einem Karton mit dem Namen eines unbekannten englischen Radioherstellers verpackt war. Es hat kein eigenes Netzteil, alle Verbindungen sind zentral auf einen Oktalstecker geführt, die Elektronik des Entzerrer Vorverstärkers ist mit einer General Electric Röhre bestückt, und die Kondensatoren / Widerstände sehen amerikanisch aus. Ich müsste das Gerät eigentlich für die Restaurierung meiner Grundig Truhe opfern, doch habe ich es bis jetzt nicht übers Herz gebracht, zu gerne würde ich rausfinden, was das für ein Plattenspieler ist.


    Gruß Frank

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  • Kleines Update zu den PE5000 Magnetsystemen - diese fanden Verwendung in den ersten REX A Sonderklasse Modellen , der Einschub passt auch nur in die speziell dort verwendeten Tonarme. Wie beim PE3000/7 gab es auch die PE5000/7 wo die Nadeltraeger getauscht werden konnten ohnen diese ins Werk einzuschicken...

  • hallo Dennis,


    danke für die Fotos, da hast Du ja eine ganze Reihe echter Raritäten zusammengetragen. Besonders einen violetten Tonabnehmer habe ich in natura noch nie gesehen.


    Was ich noch nicht verstanden habe, ist der Unterschied in der Konstruktion zwischen einem PE3000 / 5000 und einem PE3000/7 / PE5000/7. Der Anker in den Systemen ohne /7 lässt sich mit einer spitzen Zange herausziehen, ohne das System zu beschädigen. Er hat den selben quadratischen Querschnitt wie der Anker aus dem PE7000, und der Metallanker sitzt auf der selben Höhe im System. Man kann z.B. aus einem PE3000 durch Tausch des Nadelträgers problemlos selber ein PE3000/7 machen, zumindest geht das bei meinen paar Schrottsystemen, die ich bisher auftreiben konnte.


    In den Preislisten von PE wurden die Anker auch einzeln angeboten, was zusätzlich dafür spricht, dass diese wohl austauschbar gewesen sein müssen, zumindest in einer Werkstatt.


    Zur Bauform des PE5000 - war es tatsächlich so, dass in den Rex A Sonderklasse das Schiffchen mit dem Kristallsystem nicht hereingepasst hat ?


    Vielleicht noch ein kleiner Hinweis für Leute, die wie ich solche Systeme suchen: Anfangs habe ich nur nach der Nadel geschaut, bis ich die Lösung mit dem PE7000-Nadelträger gefunden habe. Ein wesentlich schlimmeres Problem, was die Systeme aber oft haben, ist, dass der Draht zur Kompensationsspule abgerissen ist. Das eine Ende der Spule läuft längs vom Anschlusskontakt nach vorne zur Spule, und liegt ungeschützt oben auf dem Innenleben des Systems. Wahrscheinlich reissen die Drähte, wenn jemand die Systeme öffnet, ohne zu wissen, was ihn erwartet. Das Gemeine ist, dass der Draht eigentlich immer direkt an der Spule abreisst, und dann findet man selbst mit einem Mikroskop keinen Anfang mehr, auch deshalb, weil die Spule lackiert ist. Um zu prüfen, ob die Spulen noch intakt sind, reicht ein einfaches Ohmmeter. Zwischen den beiden Anschlüssen des Systems muss etwa 2kOhm zu messen sein. Werte gegen null oder gegen unendlich zeigen an, dass mit den Spulen etwas nicht stimmt, und das ist bei Drähten, die mit bloßem Auge kaum zu sehen sind, ein schwer zu reparierendes Problem.


    Was mir auch aufgefallen ist - es gibt PE3000/7, die ab Werk zugeklebt sind, und die sich auch nach Entfernen der beiden Klammern nicht öffnen lassen. Sind das die Systeme, die bei PE umgebaut wurden, oder hat man das irgendwann gemacht, um Reklamationen von selbst aufgemachten Tonabnehmern nicht mehr bearbeiten zu müssen ?


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    Ist nicht alles von mir, sondern auch von einem Bekannten der Dual/PE sammelt, da schlummern auch diverse Gerätchen und Teile herum u.a. noch ein Originalverpackter 3332hifi, 3310studio und und und....


    Bei Gelegenheit mal alles aufzeichnen und fotografieren. Ich gehe davon aus das die Tonabnehmer mit der Bezeichnung /7 eben für den Normalouser einfach austauschbare Nadeleinschübe von der Aufmachung auch wie beim PE7000 hatten (wobei ich meine die Anker haben teilweise auch minimal Detailänderungen, ich habe ein PE7000 mit einer Art Metallippe, das hat ein zweites nicht, mach ich bei Gelegenheit mal Fotos), die anderen hatten wahrscheinlich Anker die eher vom Werk gewechselt und ausgerichtet wurden.


    Beim Rex A Sonderklasse gibt es die früheren (siehe der Kopf oben mit der Grünen Nase) dort passen z.b. nicht die Einschübe mit den Standard PE10 Systemen, auch die 3000er passen nicht, die nachfolgenden hatten die wechselbare Headshell mit PE7000 ...

  • Hallo !


    Ich bin auch Besitzer eines Rex Sonderklasse. Eine spätere Version aber-


    Es fehlt allerdings die Kappe für das Kontrollämpchen.


    Das Gerät habe ich mal mechan. überholt und den Vorverstärker mit EF 40 restauriert.
    Jetzt wollte ich den nach Jahren mal wieder laufen lasse.....


    Eingebaut ist das rote "schiffchen" in dem ich damals eine neue Nadel eingesetzt hatte !!!!
    Glaube , es ist das PE 7000 . Bekomme es nicht mehr aus dem Arm raus, will nix kaputtmachen.......
    Jetzt musste ich nach langer Hobbypause feststellen, daß die Nadel klebt(festhängt) ;( ;( und somit keine Platte mehr gespielt werden kann.
    Ich wollte den aber unbedingt mal hören.


    Kann man da noch irgendetwas machen ?????.


    Das System werde ich mal messen, aber es kommt noch etwas durch, nur sehr leise und verzerrt , sowie diev üblichen Fräsgräusche auf der Platte.
    Das ich mal ein Schellacksystem dafür finde , kann ich wohl abhaken...


    Gruß


    Andreas

  • seit längerer Zeit wegen Arbeit bin ich wieder mal hier.


    In der Mono-Ära gibt es drei Varianten - das PE3000, das PE5000, und das PE7000.


    PE3000 und PE5000 sind diese "Schiffchen", und unterscheiden sich nur durch die äußeren Gehäuse. Sie werden durch Herausdrücken nach unten aus dem Tonarm entfernt, und haben keine Umschaltung Mikrorille / Normalrille. Man sagt, dass durch das häufige Wechseln der Systeme viele Tonarme zu Bruch gegangen sind, weil man wirklich etwas Kraft braucht.


    Das PE7000 ist eine völlig andere Konstruktion. Es sieht aus wie eine Kreuzung aus einem modernen Magnetsystem und einem Ronette Wende-Kristallsystem.




    Der dazu passende Plattenspieler ist ein Rex A mit speziellem Tonarm, an den dieser Kopf angesteckt werden kann. Die Umschaltung zwischen Mikro- und Normalrille erfolgt durch den kleinen Knebel an der Vorderseite des Kopfes.


    Im System sind zwei Nadeln eingebaut - eine rote für Mikrorillen und eine grüne für Normalrillen. Die Nadelträger für das PE7000 gibt es als Nachfertigung zu kaufen, sie passen mit etwas Gefummel auch in die älteren Systeme PE3000 und PE5000. Die PE7000 Nadelträger wurden wohl auch ganz offiziell von PE benutzt, weil die originalen PE3000 und PE5000 Anker nur wenige Jahre nachzukaufen waren. Systeme, die ab Werk mit den neuen Nadelträgern ausgerüstet waren, trugen als Bezeichnung ein /7 hinter dem Systemnamen ( z.B. PE3000/7 ) .


    Heute ist der Einbau der noch lieferbaren PE7000 Nadelträger eine Möglichkeit, die Systeme wieder zum Leben zu erwecken, wenn die Nadelträger verhärtet sind. Man sollte aber auf jeden Fall fabrikfrische Nachfertigungen nehmen und die Finger von NOS-Nadeln lassen - die sind nämlich meist genauso hart wie die, die man ersetzen will.


    Gruß Frank

    Einmal editiert, zuletzt von nick_riviera ()

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