Phänomen Röhrenverstärker

  • Die 252 kOhm sind OK, müssen aber auch wenn du längere Zeit wartest, am Poti drehst oder am Poti oder Loudnesskontakt wackelst, konstant sein . Der Widerstand darf nicht plötzlich auf unendlich springen.


    Wenn der Wert absolut stabil ist, kann das Poti -entgegen meiner Vermutung- ausgeschlossen werden.


    Gruß
    Norbert

  • So, ich habe jetzt nochmal ca. 2 Minuten am Stück gemessen, dabei ist der Wert immer zwischen 247 und 253kOhm gelegen und nie drüber raus gesprungen. Der Wert war aber nicht ganz unabhängig von der Stellung des Potis: bei einem Bereich von ca. 40% aufgedreht sank er auf 247k, sonst war er immer bei etwas über 250k. Aber ich glaube, das sind normale Schwankungen. Schnelles Hin- und Herdrehen sowie wackeln und rütteln haben zu keiner Änderung der Messwerte geführt.
    Damit scheint der Poti wohl i.O. zu sein

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


    Receiver und Radio: Grundig R35a
    Vinyl: Dual 1010 mit DMS 238
    Schellack: Dual 1004 mit CDS3
    Band: Grundig TK19 automatic

  • Hallo Felix,
    als nächstes würde ich die beiden Bauteile von der Anzapfung nach Masse auswechseln (erst den 10K-Widerstand dann den 10nF-Kondensator). Wenn davon eines einen internen Wackelkontakt hat, hängt die Anzapfung Richtung Masse in der Luft - also so ähnlich wie jetzt, wo alles abgelötet ist.
    Im ersten Schritt löte den kleinen 220pF mal an die Anzapfung und siehe, wie sich die Sache dann verhält. Wenn keine Schwankungen auftreten, ist es eines der o.g. Bauteile.


    Gruß Eberhard

    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Hallo, da ich keine Ersatzteile habe, kann ich bis jetzt nur Folgendes machen:


    R1 durchgemessen, hat 10kOhm
    Der Widerstand des 10nF-Kondensators ist aber laut Messgerät gegen unendlich! (beide Bauteile sind nur noch an einer Seite angelötet)
    testweise habe ich den Widerstand es Motorentstörkondensators in eingelötetem Zustand gemessen (dieser hat auch 10nF) und bin auf ca. 360 Ohm gekommen. Ich habe noch einen Entstörkondensator da, den werde ich nachher mal testweise einlöten.

    Gruß, Felix


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  • Felix,
    da hat Ingo schon recht !


    Beim Nachmessen des 10K-R´s wird sich ein leichter Wackelkontakt womöglich gar nicht zeigen. Ähnlich verhält es sich mit dem 10nF-C, dessen Widerstandwert bei Messung unendlich hoch sein sollte (der Widerstand ist im ersten Moment endlich und steigt mit anwachsender Ladung gegen unendlich (im Idealfall eines perfekt isolierenden C´s)). Daher mein Vorschlag, die einfach nacheinander auszutauschen.
    Was tut sich, wenn nur der 220pF am Abgriff liegt - Lautstärke dann konstant ??


    Gruß Eberhard

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  • Ich habe jetzt einen neuen Motorentstörkondensator eingelötet (der garantiert neu ist :) ).
    Wenn ich die 220pF-Seite wieder anlöte passiert folgendes: Er ist wieder laut, aber irgendwie sind die Höhen stärker ausgeprägt als vorher, der Klang ist nicht mehr so dünn. Wenn ich den Bassregler ganz aufdrehe, ist es etwa normal , die Bässe sind aber noch etwas dünn. Die Lautstärke hat sich bis jetzt noch nicht verändert.


    Nachtrag: auch nach längerem Lauf hat sich die Lautstärke nicht verändert.

    Gruß, Felix


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  • Unter diesen Umständen könnte man die Vermutung haben, dass der 10nF-Kondensator, obwohl die Unendlich-Ohmmessung pauschal korrekt war, keinen Durchgang zwischen den Anschlüssen hatte (was ja auch unendlich Ohm bedeutet) und es das war. :)


    Ingo

  • Ok, den 10nF-Kondensator habe ich jetzt getauscht, das war auch der Letzte, den ich hatte. Ergebnis: Das Gerät spielt wieder leise, der Klang ist aber besser und ausgewogener, das Verhältnis von Bass und Höhen stimmt wieder. Es scheint also daran zu liegen, dass diese Schaltung manchmal nicht mehr durchlässig war und somit alles lauter war und die Klangfarbe sich verändert hat. Mal sehen, ob die Lautstärke jetzt nach dem Tausch konstant bleibt oder ob die Schaltung wieder ausfällt und die Lautstärke steigt.


    Danke für alle hilfreichen Tipps!

    Gruß, Felix


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  • Wenn ich mir den Schaltplan und die Fotos so ansehe, würde ich da gar nicht lange fackeln und erst mal alle Kondensatoren raus schmeißen. Defekte Kondensatoren können, wenn sie nicht mehr io sind stark den klang beeinflussen. Leider kann man das nicht immer messen. Da entstehen im Kondi Leckströme durch Isofehler. Wichtig sind die Elkos an den Kathoden. Das sind ja nur wenige Bauteile, die meisten kosten nur einige Cent. Dann sind alle Teile neu und du hast ruhe.
    Der grosse Becherelko scheint OK zu sein, sonst würde ein Brummen zu hören sein, dass sich durch den Lautstärkeregler nicht beeinflussen lässt.
    Die Röhrenfassung würde ich noch genauer untersuchen. Ich hatte mal ein altes Radio auf dem Tisch, das einen Wackler an einer Röhrenfassung im UKW-Tuner hatte. Dabei waren die Kontakte, die in den Lötstellen steckten oxidiert. Das konnte man nicht sehen.
    Also, einfach die Röhrenfassung auslöten, die Kontakte leicht an schmirgeln oder feilen und wieder ein löten. Das Lötzinn wird sich dann auch gut mit den Kontakten verbinden. Die Röhre selber dürfte OK sein, obwohl diese ECL-Typen manchmal Probleme machen können.
    Um auf Nummer sicher zu gehen, auch für die Zukunft, kannst du auch die Widerstände erneuern.


    Alle Bauteile zu tauschen ist einfacher, als stundenlang zu messen und zu suchen. Zum Messen muss man so oder so die Teile mindestens einseitig ablöten.


    So würde ich vorgehen.

    Gruß Stephan... 8)


    Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es manchmal nicht :!:

  • Noch etwas...


    Den Entstörkondensator am Motorschalter (C13) würde ich auch wechseln oder ersatzlos ausbauen, wenn der fehlt knackt es nur etwas lauter beim Schalten. Wenn der Motor aus ist liegt der Kondi an Netzspannung. Wenn der irgendwann mal hoch geht, ist das nicht so schön.
    Der Koppelkondensator (C5) ist auf jeden Fall zu tauschen, wenn der defekt ist liegt am Gitter der Endpenthode Anodenspannung an, dann wird die Penthode überlastet und letztendlich zerstört. Bemerkbar macht sich solch ein Fehler durch eine Verzerrte Wiedergabe. An die Potis würde ich zuletzt denken.

    Gruß Stephan... 8)


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    2 Mal editiert, zuletzt von radiobastler ()

  • Danke an alle!
    Seit dem Kondensatortausch springt die Lautstärke nicht mehr, dies scheint der Fehler gewesen zu sein. Die Röhrenfassung löte ich lieber nicht aus, weil ich es schon erlebt habe, dass bei alten Platinen sich die Leitenbahnen ablösen können, wenn man mit Onkel Lötkolben angefahren kommt.
    Der Motorkondensator ist schon getauscht.
    Grundsätzlich ist es wahrscheinlich richtig, immer die Kondensatoren zu ersetzen. Da ich aber gerade keine mehr da habe und das Gerät wieder tut, wie es soll, werde ich erst mit dem Tausch beginnen, wenn ich mal wieder Elektroteile bestelle.


    Das Einzige, was jetzt noch bleibt, ist dass der Höhenregler erst ab 2/3 Drehung eine hörbare Veränderung zeigt. Kann es einfach sein, dass der Kofferlautsprecher auf Grund des Durchmessers einfach schlecht Höhen wiedergibt?

    Gruß, Felix


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  • Hallo Felix,
    solch ein Verhalten kenne ich auch von anderen Geräten (Röhrenradios). Dort war auch ein Breitbänder eingebaut, der aber eine ordentliche Hochtonwiedergabe brachte - erst recht mit der physiologischen Entzerrung am Lautstärke-Poti. Ich könnte mir daher vorstellen, daß es hier auch an den Bauteilen liegt, die am HT-Poti hängen. Da dieses ein normales 500k ohne Abgriff ist, könnte man in dem Fall, daß es doch am Poti liegt, sicher ein brauchbares Austauschteil finden. Die Kennlinie des Potis kannst Du ja nachmessen (vorher Verbindungen aböten). Ist das unauffällig, daran hängende R´s messen, C´s am besten gleich austauschen.


    Gruß Eberhard

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  • Hallo,
    bin soeben auf diesen weiteren Plan des P1010V gestossen, welcher nicht nur qualitativ besser ist, sondern auch einige Schaltungsabweichungen zum von Felix verlinkten aufweist -> http://dual.pytalhost.eu/p1010Vs/Dp1010Vservice-2.JPG
    Falls diese Schaltungsabweichungen im behandelten Gerät nicht umgesetzt sind, wäre es u.U. diskussionswürdig, ob man diese umsetzt und damit ggf. vorhandene Schwächen in der Wiedergabequalität ausmerzt.


    Ingo

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